Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Aber eigentlich hatten wir uns nach 2x sehen immer aneinander gewöhnt und ich freue mich immer so über die.. :smiling_face_with_hearts:

    Wenn man da regelmäßig vorbei marschiert und sich - inklusive der mitgeführten Hunde - berechenbar und ganz offensichtlich nicht "gefährlich" verhält, kommen die damit schon klar, die können schon sehr gut differenzieren.

    Ab der Dämmerung ists trotzdem nett, nicht an Flächen mit HSH lang zu spazieren, da sind sie nunmal mehr auf Zack.

  • Eben genau deswegen, wenn bin ich abends jetzt immer in der Fastdämmerung unterwegs weil sonst zu warm für Rouven und damit mag ich die HSH dann nicht belästigen.

    Aber sonst ist es eben genauso wie du es beschreibst. Da meine drei null Stress machen- Hunde hinterm Zaun haben immer Recht, zurückgepöbel find ich doof :D , ich sie und die Ponies auf der abgewandten Seite führe, wenn mgl noch kleinen Bogen gehe- meist wird schon beim 2. Mal nur noch vom Liegeplatz aus beobachtet, was wir machen. Total schön. :smiling_face_with_hearts: Die funktionieren so easy und berechenbar, ich muss mich immer beherrschen nicht stehen zu bleiben und sie anzuhimmeln. :shushing_face:

    dagmarjung schnelle Bewegung wird mit Angriff gleichgesetzt. Ich bin auch schon mit Rad an "unser" Truppe vorbei aber eben auch da Tempo massiv gedrosselt, Hunde auf die andere Seite, soweit als möglich Abstand zum Zaun. Dass war dann auch ok, weil ich signalisiert habe "wir sind harmlos und wollen nur vorbei". Für mich wars in der Situation einfacher als drei Hunde zu managen und Rad samt Hänger durch Sand zu schieben. Viel macht tatsächlich deine Reaktion aus. Entspannt bleiben, ruhig weiter gehen. Wenn sie zum Zaun kommen höre ich eigentlich immer nur aus dem Bellen "weiter gehen, zack, Schafe in Ruhe lassen, los hopp weiter, sooo ist brav!" :winking_face_with_tongue: Folgt man den Anweisungen, sind sie zufrieden.

  • Warum sollen Radfahrer denn absteigen und schieben? Welchen Unterschied macht das für Weidevieh und Hunde?

    Da gehts einfach um den schnellen Bewegungsreiz in Kombination mit einer Silhouette, die da draussen irgendwie wirkt wie ein abstrakt gehaltener Tierkörper, der sich schnell vorwärts bewegt. Bären und Pumas fallen auch gern auf Radfahrer rein.

    "Schnell" löst immer was aus bei den HSH. "Schnell" ist Streß in irgendeiner Form: Jäger oder Gejagter.

    Oft reichts auch, einfach etwas langsamer zu radeln.

    Es gibt auch durchaus Umfelder, da sind Radfahrer so sehr in den Alltag integriert, dass die Hunde da keinen Zucker mehr machen, an Deichen z. B., wo pro Stunde 300 Radler durchhuschen.

    Aber in Umfeldern, wo das eben kein Alltag ist (hier bei uns ists vllt. ein Radfahrer in 14 Tagen und das auch erst, seit E-Bikes), reagieren die Hunde darauf.

    Wenn man agierende Herdenschutzhunde als kommunizierende Hunde ansieht, kann man als wie-auch-immer-Passant durchs eigene Verhalten dazu beitragen, dass die HSH nicht doll agieren müssen.

    Hier war es heute z. B. so, dass der Radler mit seinem E-Bike den Berg hochgesaust gekommen ist, auf den Weg eingebogen ist, der ein kleines Stück frontal auf unsere Fläche zuläuft und dann parallel dazu abbiegt.

    Als der angesaust kam, sind die Hunde noch still an den Zaun geschossen, als er ums Eck in die Frontale gesaust gekommen ist, haben sie vehement angeschlagen. Dann ist der Radler stehengeblieben - Hunde sofort ruhig. Und hat das Rad weitergeschoben. Hunde am Zaun mitgelaufen und geschaut, aber ruhig.

    Als ich dann an den Zaun gegangen bin (ich war grad hinten, Wasser auffüllen) und mich kurz mit dem Radler unterhalten habe, sind die Mc`s völlig gelangweilt wieder in die Mitte der Weide gegangen.

    Wäre der durchgeradelt, hätten sie ihn bellend begleitet, bis sie ihn von hinten gesehen hätten. Eben, weil das hier kein Alltag ist.

  • Ah, danke. Ich hatte mich gewundert, daß deine Hunde Radfahrer immer noch als Bedrohung wahrnehmen, obwohl sie seit 2016 im Einsatz sind.

    Überall, wo ich mich bewege, sind auch immer viele andere Radfahrer. Sogar, wenn ich mal raus aufs Land zum Wochenendausflug fahre sind das keine einsamen Strecken, da kommen jeden Tag Dutzende oder Hunderte Radler vorbei. Deswegen dachte ich, deine Hunde müßten eigentlich längst daran gewöhnt sein.

    Ich steige nicht ohne Not ab, weil ich Schmerzen beim Gehen habe, aber nicht auf dem Rad. Aber ich wäre langsam gefahren. Besonders, wenn mir die Hunde das so deutlich nahegelegt hätten wie du das geschildert hast. So schnell bin ich eh nicht, ich habe kein E-Bike.

  • Ich hatte mich gewundert, daß deine Hunde Radfahrer immer noch als Bedrohung wahrnehmen, obwohl sie seit 2016 im Einsatz sind.

    Nein, nicht immer gleich als Bedrohung.

    Sie reagieren aber - und das ist bitte vollkommen normal für einen HSH - auf plötzlich auftauchende, rasche Bewegungsreize.

    Und da ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ein HSH auf der Deichkrone thront und die Radler schon 3 Tage vorher kommen sehen kann, oder ob da auf einmal am Berg erst ein Kopf zwischen den wogenden Getreidefeldern auftaucht, der sich erst im Verlauf als Mensch auf Rad entpuppt.

  • Das hat zwar nicht unmittelbar was mit Herdenschutzhunden zu tun, aber durchaus mit dem Phänomen des merkbefreiten Touristen/Erholungssuchenden, der nicht in der Lage ist, die Warnsignale von Tieren richtig zu interpretieren:

    https://www.club-caza.com/article/art/28482

    Beide Rinder warnen sehr deutlich = das vertikale Kopfschlenkern, das Senken des Kopfes mit senkrechter Nasenlinie. Das angedeutete Schlenkern mit der Hornspitze.

    Die Person hat den Individualabstand, den Rinder selbst untereinander einhalten, massiv unterschritten.

    Man dreht niemals einem Rind den Rücken zu!

    Das rechte Rind "schubst" noch sehr moderat und nur mit der Stirn, nicht mit den Hörnern. Also überaus nett.

  • puuuh... das lässt mich die Kühe bei uns noch mal ein Stück skeptischer betrachten.

    Es gibt hier in Richtung Selfkant / holländische Grenze ein Gebiet, wo Galloways frei im Wald leben. Es handelt sich auch um ein ausgewiesenes Wandergebiet.

    Ich werde da von Mit-Spaziergängern immer milde belächelt und es wird auch allgemein propagiert "die sind total friedlich und da ist noch nie was passiert".

    Trotzdem hab ich jedes mal eine Gänsehaut, wenn ich dran vorbei oder gar durch muss.

    Die Tiere stehen und liegen oft auch mitten auf dem Weg und man hat im Grunde gar keine Chance, als nah dran vorbei zu gehen. Selbstverständlich sind auch immer wieder Kälber dabei - brrrrr.

    Sieht dann schon mal gerne so aus, wenn man da ankommt:

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    Quelle: Wildrinder am Rodebach - Bloxi's Blog

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