Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz
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Na ja, Kühe wirken ja eher "lieb" und vor allem viel harmloser, als im direkten Vergleich der Wolf, ein Bär.
Die drohen ja auch deutlich sichtbarer, und hörbarer.
Gefletsche Zähne sind wirkungsvoller, als das Senken des Kopfes mit senkrechter Nasenlinie.
Selbst ein unsicherer Hund, welcher nur bellt, wird oft als "gefährlich" angesehen, auch senn dessen Körpersprache komplett was anderes sagt.
Man dreht niemals einem Rind den Rücken zu!
Okay, das wußte ich nicht!
Gut, hier sind die Kühe hinterm Zaun, und ich nähere mich ihnen nicht, eher kommen sie neugierig auf uns zu, während ich auf dem Weg entlang gehe. Die sehen mich sowohl in der Vorder-, als auch in der Rückenansicht.
Ist der Rücken eher so ein Triggerpunkt bei dem Rind?
Oder eher so eine Sicherheitsgeschichte beim Menschen, daß es deutlich besser ist, die Gefahr im Auge zu behalten, während man sich zurückzieht, und demtentsprechen noch sich korrigieren kann?
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Hi,
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Die Tiere stehen und liegen oft auch mitten auf dem Weg und man hat im Grunde gar keine Chance, als nah dran vorbei zu gehen.
Am besten versuchst Du es mit non-verbaler Kommunikation.
Man kann z. B. auf Distanz kurz stehenbleiben, übersetzt als "höfliche Anfrage", ob man kurz die Individualdistanz unterschreiten darf.
Man kann nach dem Stehenbleiben, wenn die liegenden/stehenden Rinder nicht unruhig reagieren, langsam wieder losgehen, so weit es möglich ist, ein "Bogen-Laufen" andeuten, auch den Oberkörper leicht weg vom Rind drehen, es nicht anstarren (aber natürlich im Auge behalten), niemals frontal auf sie zulaufen, freundlich mit ihnen reden.
NIe so laufen, gleich dreimal nicht mit Hund, dass auf einmal ein Kalb allein auf der einen Seite von Dir ist und der Rest der Herde auf der anderen Seite.
Rinder können mit je einem Auge einen sehr großen Sichtradius abdecken - sie sehen da allerdings sehr unscharf, deshalb sind ruhige, unhektische Bewegungen wichtig und die gleichzeitige freundliche Ansprache. Genau hinter sich haben Rinder einen toten Winkel im Blickfeld - also niemals von unmittelbar hinten quasi auf Zehenspitzen anschleichen, das erschreckt sie. Das Ohrenspiel beobachten. Vorm warnenden Kopfschlagen kommt oft ein unwilliges Schwanzschlagen, als Zeichen der zunehmenden Unruhe. All das ist noch Kommunikation vom Rind, auf die man mit Rückzug reagieren kann und da genügen meist wenige Meter, um aus dem Wohlfühlbereich des Rindes zu verschwinden.
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Sieht dann schon mal gerne so aus, wenn man da ankommt:
Dann weicht man in die Wiesen aus, großzügig.
Das rechte Rind schaut schon sehr gespannt, was der Fotograf da treibt.
Sich da auf dem Weg zwischen den Jungtieren durchzuquetschen, wäre mehr als grenzwertig.
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Oder eher so eine Sicherheitsgeschichte beim Menschen, daß es deutlich besser ist, die Gefahr im Auge zu behalten, während man sich zurückzieht, und demtentsprechen noch sich korrigieren kann?
Ja, so in etwa. Kommunikation funktioniert ja nur, wenn beide Gesprächspartner auch mitbekommen können, was der andere mitteilt.
Und Rinder gehen von den eigenen Gegebenheiten aus, nämlich einer recht guten "Rundum-Sicht", bis auf den absolut toten Fleck. Sie gehen also davon aus, dass man Kopfschlenker auch schräg von hinten noch wahrnehmen kann - und wenn man darauf nicht reagiert, werden sie halt deutlicher.
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Wahrscheinlch jetzt wohl eine blöde Frage
, aber das interessiert mich jetzt wirklich.
Denn das hier
Vorm warnenden Kopfschlagen kommt oft ein unwilliges Schwanzschlagen,
kann ich an Kühen auch beobachten, wenn die Fliegen sie arg nerven. Bei Pferden ja genauso. Da wird ja auch mit dem Kopf geschüttel, und der Schwanz ist am "wedeln".
Ist dann das Verhalten Fliegenabwehr gegenüber "Gefahr durch Mensch" noch einmal intensiver, irgndwie deutlich anders in der Körpersprache?
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Fliegenabwehr ist irgendwie rhythmischer, das geht ja meist von links nach rechts und andersrum.
Das unwillige Schwanzschlagen ist wie ein lautloser Peitschenknall - also schon recht vehement. (Und wenn man zu dicht dran ist, auch sehr gezielt)
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Spannend!
Also, das nächste männliche Kalb solltest Du eventuell Indy Jones taufen
Danke!
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Na ja, Kühe wirken ja eher "lieb"
Ich war in Tirol wandern, hinein in ein Rindergebiet mitten im Wald. Und dann waren sie da, die ganzen Rinder. Ich hatte echt Respekt vor denen.
So riesig, sie schauen einen die ganze Zeit irgendwie an. Und dann lagen da auch noch direkt am Weg 2 Kälbchen... ich da mit meinem Hund mit maximal möglichem Abstand vorbei. Das war mir echt unheimlich. Hatte sehr gehofft, dass mein Hund auch kleine Brötchen bäckt und nicht auf einmal bellt.
Aber lief alles gut ab.
Wir sind dann wirklich langsam da langgeschlichen, die Kühe komplett cool geblieben. Also ich war beeindruckt. So wirklich Ahnung von Rinderkörpersprache hat man ja nicht gerade.
Hier die 2 süßen Babys (mit Abstand und Zoom aufgenommen):
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Ich hatte echt Respekt vor denen.
Ich persönlich finde ja, man sollte immer Respekt haben!
Hat ja nichts mit Angst in dem Sinne zu tun, sondern einfach damit, daß man selbst ja nicht im eigenen Wohnzimmer befindet und somit die eigenen Hausregeln gelten, sondern quasi in der fremde Stube steht. Da muß man sich halt eben respektvoll verhalten.
Das macht den Umgang mit fremden Tieren, auch wenn man ihre Art und vor allem die ihre ganz eigene Kommunikation überhaupt nicht kennt, etwas einfacher.
Schönes Foto!
Und da Du mich ja zitiert hattest: ich schrieb ja "es wirkt". Ganz anders als Raubtiere
Kühe wirken doch tatsächlich eher friedlicher, auch wenn sie durchaus wehrhaft sind. Beim Nachwuchs ist sowieso jedes Lebewesen aggressiver unterwegs.
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Hier die 2 süßen Babys (mit Abstand und Zoom aufgenommen):
Auch da sieht man schon Einiges:
- beide Tiere haben das Ohr auf Dich fokussiert
- das rechte größere Tier hat das Auge etwas "enger", das scheint Dich also auch blicklich zu fokussieren
Das ist soweit erstmal "normal", ist ja klar, dass die Tiere jeden im Auge haben, der da durchläuft.
Kämen da jetzt noch unruhige Bewegungen ins Spiel - sowohl vom Kopf, vom Schwanz, als auch plötzliche Wechsel der Liegeposition, bahnt sich eine Beunruhigung der Tiere an und spätestens da, sollte man so deeskalierend wie möglich kommunizieren, was beim Rind einfach ist: mehr Abstand reinbringen.
Bei den beiden wäre meine erste, innerliche Frage gewesen: wo ist der Rest der Herde? Damit ich auch die im Blick halten kann und nicht versehentlich zwischen Juntiere und Herde gerate.
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