Jack Russell Terrier reißt Reh

  • Bzgl. Auslandsjagdhunde.


    Ich hab hier Windhunde.
    Bei den Tierschutzgalgos handelt es sich häufig um Gebrauchskreuzungen, das sind Galgo espanols mit unterschiedlichem Mixanteil unterschiedlicher ander Rassen.
    Bei uns vermutlich, rein anhand optischer Erscheinung, Fellstruktur und Verhalten angenommen: 1/2 Galgo +1/4 Podenco + 1/4irgendwas ganz anderes und Galgo mit Greyhound und einer Prise Podenco. Das macht sie in vielen Dingen sehr ähnlich und trotzdem ganz anders. Manchmal ist auch eine Spur Orientale dabei. Unlängst auch einen Hund erlebt der Galgo x Malinois sein könnte, zumindest optisch.
    Im Englischen nennt man die Kreuzung Windhund und Nichtwindhund, vorallem aber Gebrauchshund: Lurcher. Je nach Rasseanteil und was charakterlich durchschlägt auch mal wesentlich ernsthaftere Tiere, als Greyhound oder Galgo allein, die zwar massig Jagdtrieb mitbringen, aber nahezu null Wach- oder Schutztrieb. Außerdem äußert sich der Jagdtrieb besagter Windhunde in jagen auf Sicht, hetzen, packen und häufig totschütteln eher kleinerer Beute, wohingegen ein Bulllurcher, als HetzjägerxBullenbeißer/Saupacker ganz anders auf Beute gehen kann (Mancher "Hunddekampffreund" kriegt bei denen freudiges Herzrasen)


    Die Auslandswindhunde haben großteils Jagderfahrung und bereits, meist kleinere Beute, getötet.
    Die aussortierten Hunde sind keineswegs schlechte Jäger, sie können auch zu gut sein. Geht es doch auch um das Spektakel. Zu schnell und zu clever beendet die Hatz zu schnell und Mensch hat zuwenig Spaß. Die Hunde werden beinhart selektiert und oft sehr früh ausgemustert. Der blutjunge Tierschutzgalgo kann auch ein komplett jagdgeiler Typ sein. Der nette, ältere Galgo eine "Hasenkillermaschine" und halt einfach nicht ganz so schnell oder sonstwas und wurde deshalb so lang behalten etc.


    Diese Hunde haben außerdem Erfahrung mit der Jagd in der Gruppe.


    In vielen Ländern werden legal oder illegal immer noch einige Jagdhundtypen auch gegen Großwild eingesetzt. Mit einem gewissen äh...sportlichen Antrieb. Man will ja nicht unfair sein und 20 Hunde auf eine Sau schicken, sondern dem Schweinderl eine sportliche Chance lassen und lässt nur 5 Hunde zupacken oder so. Ziel wär zwar häufig, dass die Hunde nur halten bis der Jäger ran kann um die Sau abzustechen zb, aber es werden sicherlich immer mal wieder Tiere von solchen Hunden gerissen und sie wissen vermutlich besser, als jeder flirt- und springpole trainierte Hund, wie sich zupacken unter vollem Adrenalinbeschuss anfühlt und wie man es macht.


    Dazu kommt noch, dass wir hier in Mitteleuropa bei vielen Hunden eher "Weichspülexemplare" halten, u.a. weil hierzulande die meisten Leute aufgewisse Dinge keinen Wert mehr legen.


    Das kann bei Importhunden zb vom Balkan anders aussehen. Egal ob Mix oder Rasse. In manchen Weltregionen sind Ernsthaftigkeit oder "Schärfe" eines Hundes mehr gefragt, als in anderen.


    Viel ist sicher auch Hundehalterposing, aber es gibt in etlichen, besonders den jeweilige Rasseursprungsländern Linien und Individuen, die für unsere durchschnittliche Vorstellung von Hundehaltung und Verhalten zu, wie auch immer das aussehen mag, zu heftig sind.


    Insgesamt kann man wohl davon ausgehen, dass so die gängigsten Tierschutzjagdhunde, sofern sie nicht aus nicht jagdlich ambitionierten Quellen, den einfach so "Familienhund" fast jeder Rasse gibt es mittlerweile ja auch fast überall, Jagderfolge hatten und wissen, wie's geht.


    Faszinierend fand ich persönlich immer den Vergleich zwischen Jagdhund, der weiß was er tut und diesbezüglich unbeleckter Großstadttöle. Die Galgos spulen Jagdverhalten in seiner vollen Konsequenz ab, gingen über 1,70 Zäune wie nix (wenn es sich tötenstechnisch lohnte), der Senior fing mit einer charmanten Lässigkeit so nebenbei Vögel im Flug und er weiß definitiv, wie man zubeißt und tötet (wenn tot ist es dann uninteressant). Dem Kampfhund fehlte diese letzte Sequenz und die Ernsthaftigkeit.


    Igelsichtungen: AmStaff und Galgo starten los, wirken, bis auf den tatsächlich ganz klar erkennbaren "Tunnelblick" beim Galgo ziemlich identisch in ihren Verhalten. AmStaff stoppt vorm Igel und leckt ihn eher übersprungsartig ab, schnüffelt und geht.


    Galgo (ansonsten wehleidige Mimose) packt nahtlos den Igel, beißt ihn einmal durch und ist danach so drauf, dass ihm die unzähligen Stacheln in der Schnauze und den Lefzen erst gefühlt Stunden später weh tun.


    Der AmStaff hätte ein Packerpotential, hat zubeißen aber nie gelernt, der Galgo schon.
    Nicht jeder Hund muss zubeißen erst lernen um effektiv zu sein, aber die Übung "schadet" gewiss nicht.


    Im Vergleich zum Tierschutzgalgo mit Jagderfolg und zb Greyhound von der Bahn - beide können in Hetzextase geraten und natürlich auch ein Hund, der nur künstliche Beute kennt, in die er meist nicht reinbeißen darf, kann trotzdem richtig zubeißen können, außerhalb ihres ursprünglichen Einsatzgebietes, im neuen Gassigebiet ist aber der langsamere Galgo wohl effektiver, wenn es darum geht, Kleinwild schaden zu können, der hat das auch in echt schon gemacht.


    Und das sollte man sich bewusst sein. Mäuse, Igel und Ratten, ev. auch Hasen finden viele weniger tragisch, bei Katzen oder Kleinhunden und Rehen hört der Spaß für die meisten Leut doch auf.

  • Risse durch Hunde sind schlimm, grausam und ein Drama. Und ja, wünschenswert die Hundehalter wären sich dessen bewusst, was ihre Wauzis anrichten können.

    Das arme Tier.


    Dem kann man sich nur anschliessen:


    LG, Chris

    Aber wie die Jäger im Bericht selbst sagen, so etwas haben sie noch niemals gesehen. Wenn sie selbst schon so etwas noch niemals gesehen haben und man hat schon so einige Risse (leider) zu Gesicht bekommen.


    Das ist so ungewöhnlich. Bei lebendigem Leib gehäutete Tiere kenne ich bis jetzt nur als Tat von Menschen. Und es gibt noch mehr Hunde, die sich in Beute verbeissen und dabei schütteln. Doch nicht einmal bei einer Meute ist mir jemals berichtet worden, das Tier wäre komplett, mit kompletten Kopf bis zu den Füssen gehäutet. Hautteile rausgerissen, ja, aber komplett abgehäutet, keine Stelle ausgelassen? Das ist für mich unvorstellbar. So einfach geht Fell doch nun nicht vom Kopf ab.


    Habe versucht, fündig zu werden in google und youtube ... habe nichts gefunden. 1 Fall in unseren Breitengraden?

  • Ähm, das Reh ist doch nicht komplett gehäutet oder ? An der Schulter ist noch Haut glaube ich? Das ist doch blutdurchtränkt ?


    Also, ich bin echt entsetzt. Kann mir das nicht vorstellen... traue sowas eher einem Menschen zu. Puh.

  • Also, ich bin echt entsetzt. Kann mir das nicht vorstellen... traue sowas eher einem Menschen zu. Puh.

    Persönlich bin ich hin und hergerissen.


    Es gibt natürlich Rissbilder, die Wildhüter und Jäger auch zu Rate ziehen, um in etwa auszumachen, welches Tier Wild getötet hat. Gibt ganz klassische Unterschiede. Das Opfer wird gehäutet, um eben dieses Rissbild zu prüfen.


    Bin mir wirklich sehr, sehr unsicher. Kann mir gut vorstellen, dass der JRT das Tier nieder gerungen und schwerstens (also unrettbar) verletzt hat. Kann mir auch vorstellen, dass er danach den Jägern in die Arme gelaufen ist und dass er sie sogar zu seiner Beute zurück geführt hat. Nur das mit dem solange Stücke rausrupfen, bis kein Fell mehr drauf ist und/oder - mehr oder weniger - im Ganzen runterreissen, damit habe ich ein Problem. Ansonsten kommt das Rissbild schon dem durch einen Hund recht nahe. Wenn ich das richtig interpretiere, sogar klassisch (aber ich gebe keine Garantie drauf ... Profis aus der Szene können das sicherlich besser beurteilen)


    Vorstellbar (wäre auch für mich verständlich, weil scheinbar sonst nix nutzt, irgendwie werden Risse durch Hunde nicht wenige) ist für mich, dass ihnen jetzt so langsam der Geduldsfaden gerissen ist. Und dass sie nach der Häutung das Tier fotografiert haben (natürlich vorher erlöst) um durch diese Schockwirkung etwas zu bewegen.


    PS: Denn eigentlich ... sieht das Ergebnis (also auf den Fots) auch nicht viel anders aus, wie das von den bei lebendigem Leib gehäuteten Marderhunden (und vielen anderen Tieren) in China ... davon leben leider auch noch so einige bis zu 10 Minuten ...

  • Dass nur das Fell abgerissen ist, spricht natürlich schon sehr für einen kleinen Hund als Täter, bei einem großen würde das Weggerissene wohl tiefer in die Muskeln gehen.


    Da das bedauernswerte Reh noch lebte, frage ich mich allerdings, wie ein so kleiner Hund es von den Läufen bekommen hat. Einen tödlichen Kehlbiß würde ich einem Terrier (wenn er denn schnell genug ist, so dicht ranzukommen) durchaus zutrauen, aber tot war das arme Tier ja eben nicht.


    Reichen sieben, acht Kilo Hundegewicht wirklich, um ein Reh lebendig zu Boden zu reißen und da auch noch zu halten?

    Habe noch nicht alles gelesen.
    Aber ich habe einen JRT aus Jagdlinie mal an der Gurgel eines ausgewachsenen Dobermann Rüden hängen sehen. Erst haben noch alle über den kreiselnden Terrier gelacht, bis der Dobi dann in die Knie gegangen ist, weil er ihm schlicht die Luft abgedreht hat.
    Kann ich mir bei dem Reh leider auch vorstellen :( :

  • Aber ich habe einen JRT aus Jagdlinie mal an der Gurgel eines ausgewachsenen Dobermann Rüden hängen sehen. Erst haben noch alle über den kreiselnden Terrier gelacht, bis der Dobi dann in die Knie gegangen ist, weil er ihm schlicht die Luft abgedreht hat.
    Kann ich mir bei dem Reh leider auch vorstellen

    Genau das kann ich mir bei einem JRT auch sehr gut vorstellen.


    Was ich mir überhaupt vorstellen kann, selbst sollte sein Programm total aus dem Ruder gelaufen sein, dass er es schafft, ein Reh derart schnell zu enthäuten, dass es noch lebt, wenn die Jäger es finden. Das müsste er unter 10 Minuten geschafft haben (denn es wäre noch die Zeit abzurechen, vom Reh weg, auf die Jäger treffen und sie wieder dort hin führen). Länger soll ein Metabolismus das nicht aushalten.


    Schliesse eigentlich nahezu keine Absonderlichkeit aus, aber das ist doch ziemlich unwahrscheinlich.

  • @pinkelpinscher, vielen Dank für deinen Beitrag! Eig. hatte ich vor auch einen zu verfassen, aber das erübrigt sich mit deinem. :bindafür:
    Freilauf mit vielen Windhundrassen ist risikobehaftet. Für mich persönlich sind es, vll neben einzelnen Terriern, DIE Jäger schlechthin. Was sie so wunderschön und faszinierend macht, stellt einem hierzulande vor ernste Probleme.


    Bei meinem Galgo, vielfacher Katzenkiller aus Leidenschaft (beim Vorbesi- Gott bewahre!), weiß ich:
    immer gezielter Biss ins Genick, durch ne Drehung des Kopfes dieses gebrochen oder er hat sie totgeschüttelt, ging ruckzuck. Katzen sind durchaus wehrhaft, aber in dem Moment kein Hindernis.
    Durch nen saudummen Zufall (Huhn hüpfte auf unser Grundstück) wurde ich Zeuge davon. :omg:
    Ich weiß von ner Galgobesi, welche versehentlich ihre Katze zusammen mit den Hunden im Whz eingesperrt hat. Als sie wiederkam, war die Mieze überall...an den Wänden, am Fußboden, auf der Couch...
    Meine würden wohl, hätten sie die Zeit und Möglichkeit dazu, genauso verfahren.
    Beim Jackie kann ichs mir auch gut vorstellen. Das Reh könnte ja vorher schon geschwächt gewesen sein (?).

  • @pinkelpinscher @GhAres danke für die informativen u erschreckenden Worte


    Das u hasileins Beitrag sollten bei jedem Tierschutz hund mitgegeben werden... Chris könnte da sicherlich auch nen Text bzgl hsh verfassen, aber das ist hier ot


    Aber, was ich mich gerade Frage, muss der jrt denn nicht eigentlich schon"Erfahrung" gehabt haben, also vorher schon Jagderfolg? Damit er so handeln kann bei einem Reh? O reicht da tatsächlich die genetik

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