Hund reagiert aggressiv und beißt

  • Meine Dackelhündin ist rassebedingt sehr wachsam. Ich lasse sie grundsätzlich nicht alleine in den Garten und wenn sie etwas meldet, dann sage ich zu ihr immer "ist schon gut, ist bloß ein Mann" (es ist schnurz was man sagt, Hauptsache, man spricht mit ruhiger Gelassenheit). Dadurch weiß sie, dass ich auch bemerkt habe, dass da irgendwas los ist und sie sich nicht weiter darum kümmern muss und dadurch wufft sie nur noch kurz, schaut dann zu mir, ich sag dann "alles gut" und sie widmet sich wieder anderen Dingen obwohl das zu Meldende immer noch da ist.

    Wir machen das ja auch so, dass der Hund fürs Melden bestätigt wird, weil ihm am wichtigsten dabei ist, dass er weiss, dass wir es gemerkt und erkannt haben.
    Allerdings muss ich richtig benennen- dass es egal ist, was man sagt, kann ich so gar nicht bestätigen. Wenn ich z.B. da Auto des Nachbars höre und sage " Alles gut, das ist der Nachbar", aber dieser sein Auto an jemand anderen verliehen hat, bellt Hund weiter, bis ich die fremde Person benenne.

  • Das Stück Garten, in dem unser Tony alleine sein darf (wie gesagt ganz wenige Minuten) ist ca. 40 qm groß. Das heißt, jede Seite ist kürzer als die Schleppleine lang ist. Also die Hausleine wäre sinnvoller. Und, nein, er hat zu Hause kein Halsband um. Aber das kann ich ja mal ändern.

    Und eine Frage habe ich noch an dich, Straalster. Wieso schicke ich den Hund zum Wachen raus? Denkt er das? Obwohl er kein Wachhund ist? Ich meine, sobald sich der eben noch angebellte Mensch ihm zuwendet, begrüßt Tony ihn freudig schwanzwedelnd. Jedenfalls macht er das, wenn von den Passanten mal einer auf ihn eingeht. Siehst denn so ein Wachinstinkt aus? Ich meine, ich hab keine Ahnung, aber ich denke manchmal, er bellt, weil er vor den dunklen Kapuzengestalten Angst hat... :???:

  • Das heißt, jede Seite ist kürzer als die Schleppleine lang ist.

    Dann nimm ihn an die normale Führleine.

    Obwohl er kein Wachhund ist?

    Ich kenne einige Golden Retriever, die Fremde am Grundstück anbellen.

    Ich meine, ich hab keine Ahnung, aber ich denke manchmal, er bellt, weil er vor den dunklen Kapuzengestalten Angst hat...

    Es kann natürlich auch Unsicherheit (passt zum Alter) sein, aber die Vorgehensweise ist die Gleiche, Hund nicht mehr allein das Geschehen am Grundstück regeln lassen, das Verhalten des Hundes festigt sich sonst.

    LG Themis

  • begrüßt Tony ihn freudig schwanzwedelnd

    Das freudig würde ich in Abrede stellen, wenn er so drastisch bei dir reagiert. Wahrscheinlicher ist, dass er rassetypisch (bzw. aufgrund des Alters/wegen Unsicherheit) beschwichtigend mit aufgeregtem Fiddlen reagiert (das Wedeln und Hampeln darf man nicht mit Freude verwechseln) und nicht wie ein Wachhund mit aggressiver Kommunikation.

  • Die meisten Retriever freuen sich genauso wenig über Fremde wie andere Rassen auch. Was man ihnen in der Genetik herausgeschnitten hat: Sie können oft nicht vollends aggressiv dagegen vorgehen. Da fehlt ihnen der genetische Plan. Daher begrüßen sie Fremde total aufgedreht mit viel Gewedel, Herumgehüpfe, Anspringen, Lecken oder manchmal auch in die Klamotten knippen. Viele Retriever nehmen sich dann schnell einen Schnuller (Gegenstand) ins Maul, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen und sie aus Übersprung ins Beute apportieren kippen. Dieses Verhalten ist meilenweit von Freude entfernt.

  • Wir hatten auch mal einen Goldie, der hat Fremde, die das Grundstück betreten haben, regelrecht gestellt, angebellt und umkreist. Der hatte allerdings auch null Interesse am retrievertypischen Apportieren :ka:

  • Unsere Labradorhündin stellt Fremde auch - allerdings ist sie von unseren Herdenschutzhunden erzogen worden, daher erklärt sich das Verhalten.

    Ich finde das Verhalten deine Hundes jetzt ehrlich gesagt schon recht heftig - meine Hunde wären auch nicht begeistert, wenn ich sie aus einer solchen Situation mehr oder weniger mit Gewalt rausbefördern würde, aber schnappen oder beissen? Da war das Kerlchen wohl etwas drüber...

    Ich würde an deiner Stelle - wenn eine solche Situation nochmal vorkommt - mit Hund in Richtung der gemeldeten Stelle gehen, ihm ruhig und gelassen sagen, dass du es gesehen hast - also anerkennen, dass er gewacht hat - und ihn dann an der Leine wieder mit rein nehmen. Das sollte die Wachsituation für ihn etwas auflösen und stellt im Grunde die Situation her, die bestanden hätte, wenn du direkt mit draussen gewesen wärst.

    So reagiere ich immer bei unseren Herdies, wenn die etwas melden. Sie hören - wenn z.B. was am Tor ist - erst auf, wenn ich das gesehen und kommentiert habe. Danach darf das am Tor bleiben und es wird nur noch beobachtet.

  • Genauso verhalten wir uns bei Takeo (DSH)

    Er bewacht Haus und Grundstück, doch wenn wir zu ihm gehen und ihm zeigen, dass wir ihn ernst nehmen, ist er mit seiner Aufgabe fertig und beruhigt.

    Mittlerweile dreht er kommentarlos um, sobald einer von uns zum Tor geht, wo er zuvor noch mit Bürste und den Vorderbeinen an der Gartentür diese gesichert hatte. (er stellt sich nur dann mit den Vorderpfoten an die Tür, wenn der unbekannte sich durch Bellen alleine nicht aufhalten lässt und weiter in Richtung Tür geht.)

  • Selbst mein Yorkie stellt Fremde und würde das Grundstück bewachen, wenn wir eines hätten.
    Das haben ihm die Vorbesitzer zehn Jahre lang beigebracht; sein Job war es das Grundstück zu bewachen und den Postboten zu beißen. Das fand man toll. Dank eines überaus lieben Postboten kann er die komplett ignorieren; wachen würde er aber immer noch

  • Denkt er das? Obwohl er kein Wachhund ist? Ich meine, sobald sich der eben noch angebellte Mensch ihm zuwendet, begrüßt Tony ihn freudig schwanzwedelnd. Jedenfalls macht er das, wenn von den Passanten mal einer auf ihn eingeht.

    Japp, das denkt er sehr wahrscheinlich. (ich meinte nicht, dass du das mit Absicht machst - sondern eben aus Hundesicht) Territorialverhalten hat jeder Hund, dazu muss er kein Wachhund sein. Wenn du ihm das Wachen und Melden überlässt (wieder aus Hundesicht), dann kümmert er sich eben darum.

    Und bekommt dann in einem erregten Zustand eins dafür auf den Deckel, dass er seiner "Aufgabe" nachkommt - das ist für ihn verwirrend und frustrierend und der Frust plus die Erregung schlagen dann eben in deine Richtung (Beißen).

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