Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Richtig, aber man könnte es also auch mit anderen Krankheiten machen, man will nur nicht.

  • Ich finde die Vorstellung, dass die Natur sich selbst reguliert ja an sich sehr interessant und das mag in einigen Landstrichen dieser Welt sicher funktionieren.


    Allerdings müssen wir uns da nichts vormachen, in Deutschland leben wir nicht in einer Natur- sondern einer Kulturlandschaft. Und an eben deren Erfordernisse muss der Wildbestand bis zu einem gewissen Grad angepasst sein.
    Wir produzieren Unmengen Getreide, Mais und Restmüll. Alles potenzielle Nahrungsquellen für Wild. Wir zerschneiden an sich ruhige Gebiete durch Straßen und Schienen, behindern somit das Wild beim Wechseln.


    Ja, die Natur könnte sich sicher selbst regulieren, auch wenn das für die Tiere nicht schön ist. Aber dafür bräuchte es eben auch andere Grundbedingungen, als wir sie hier haben.

  • Alte und kranke Tiere werden als "Hegeabschuss" geschossen. Ich kann nur sagen, warum ich selbst jage. Ich esse Fleisch und für mich ist es am konsequentesten, das was ich esse, getötet zu haben und selbst zu verarbeiten. Die Verantwortung für den Tod des Lebewesens trage ICH. Ich kann sie nicht mit anderen teilen, die ein Stück davon im Supermarkt kaufen oder auf denjenigen schieben, der es getötet hat. Das ganze geht einher mit Respekt vor dem, was auf meinem Teller liegt. Seit ich jage, kaufe ich nur noch sehr wenig konventionell produziertes Fleisch. Raubwild habe ich bisher nicht geschossen. Damit tu ich mich schwer, da ich es nicht verwerten kann (ich mag kein Dachsfleisch und Füchse darf man hierzulande eh nicht essen).


    Das drumherum, die Hege, gehört für mich dazu und macht mir Spaß. Ich schieße auch bei weitem nicht alles, was ich sehe, sondern freue mich meistens einfach über den Anblick. Dieses Jahr habe ich einen Rehbock geschossen und einen Frischling mit 30 kg. Für Rehwild gibt es bei uns keine Abschusspläne. In unserem Revier sind sie auch schwer zu bejagen, weil sie meist erst im Dunkeln raus kommen. Ab 1 1/2 Stunden nach Sonnenuntergang darf Rehwild nicht mehr geschossen werden.

  • Alte und kranke Tiere werden als "Hegeabschuss" geschossen. Ich kann nur sagen, warum ich selbst jage. Ich esse Fleisch und für mich ist es am konsequentesten, das was ich esse, getötet zu haben und selbst zu verarbeiten. Die Verantwortung für den Tod des Lebewesens trage ICH. Ich kann sie nicht mit anderen teilen, die ein Stück davon im Supermarkt kaufen oder auf denjenigen schieben, der es getötet hat. Das ganze geht einher mit Respekt vor dem, was auf meinem Teller liegt. Seit ich jage, kaufe ich nur noch sehr wenig konventionell produziertes Fleisch. Raubwild habe ich bisher nicht geschossen. Damit tu ich mich schwer, da ich es nicht verwerten kann (ich mag kein Dachsfleisch und Füchse darf man hierzulande eh nicht essen).

    Als Vegetarier und Kritiker der konventionellen Massentierhaltung finde ich das persönlich die schönste Motivation und Triebfeder für die Jagd.

  • Darum geht es auch nicht. Um Romantik.


    Welchen Vorteil haben denn die Wälder davon, dass Tiere geschossen werden?

    Früher gab es doch viel gesündere Wälder und soweit ich hier im Forum gehört habe, haben Raubtiere nie einen Bestand reguliert, sondern Seuchen ?

    Mit dem richtigen eingreifen kann der Mensch so wieder für mehr artenreichtum sorgen.

    Viele Wälder sind übrigens inzwischen wieder in besserem Zustand, weil die Forstwirtschaft immer interessierter daran ist nachhaltig zu wirtschaften. Man möchte mehr Durchmischung und nicht mehr nur Fichte.

    Es wurde das meiste schon beantwortet, nur zum fuchs: der Fuchs vermehrt sich aktuell als kulturfolger sehr gut. Der fuchs fängt aber nicht nur Mäuse, sondern macht Hasen, Fasanen und anderen wiesenbrütern zu schaffen. Da es diese Tiere in der heutigen Zeit eh immer schwerer haben, versucht man zumindest die Gefahr durch den fuchs zu mindern.


    Das ist eben das Problem, wenn einzelne Arten sich so extrem ausbreiten. Sie verdrängen damit andere. Da gilt es möglichst wieder Chancengleichheit herzustellen.

  • Alte und kranke Tiere werden als "Hegeabschuss" geschossen. Ich kann nur sagen, warum ich selbst jage. Ich esse Fleisch und für mich ist es am konsequentesten, das was ich esse, getötet zu haben und selbst zu verarbeiten. Die Verantwortung für den Tod des Lebewesens trage ICH. Ich kann sie nicht mit anderen teilen, die ein Stück davon im Supermarkt kaufen oder auf denjenigen schieben, der es getötet hat. Das ganze geht einher mit Respekt vor dem, was auf meinem Teller liegt. Seit ich jage, kaufe ich nur noch sehr wenig konventionell produziertes Fleisch. Raubwild habe ich bisher nicht geschossen. Damit tu ich mich schwer, da ich es nicht verwerten kann (ich mag kein Dachsfleisch und Füchse darf man hierzulande eh nicht essen).


    Das drumherum, die Hege, gehört für mich dazu und macht mir Spaß. Ich schieße auch bei weitem nicht alles, was ich sehe, sondern freue mich meistens einfach über den Anblick. Dieses Jahr habe ich einen Rehbock geschossen und einen Frischling mit 30 kg. Für Rehwild gibt es bei uns keine Abschusspläne. In unserem Revier sind sie auch schwer zu bejagen, weil sie meist erst im Dunkeln raus kommen. Ab 1 1/2 Stunden nach Sonnenuntergang darf Rehwild nicht mehr geschossen werden.

    toller Beitrag. Danke.

    Ich habe seit Oktober an die 20 Sauen geschossen, Füchse leider zu wenig. Wir hoffen, dass durch diese Maßnahme die hier ansässigen seltenen Bodenbrüter im nächsten Jahr eine reelle Chance haben sich selbst zu erhalten .

    Ich esse gerne Fleisch, mache gerne Beute und leiste dadurch auch noch einen Beitrag zum Artenschutz.

    Ich hoffe dass sich bald das allgemeine Bild des Jägers ändert.

  • Das ist aber auch schwierig... ich hatte ja gefragt, ob es Vorteile für die Tiere gibt durch Jagd.

    Artenvielfalt ist auf jeden Fall einer.

    Wenn Menschen dadurch wirklich weniger Fleisch aus Massentierhaltung kaufen, dann auch.


    Das sich Forstwirtschaft tatsächlich zum Vorteil für den Wald entwickelt, finde ich gut.

  • Klar, Idioten gibt's überall.


    Ich habe einfach meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gefühle zum Thema niedergeschrieben. Ich wollte niemanden auf den Schlips treten. Aber vielleicht sollten manche Jäger vielleicht auch mal überlegen, wie sie auf andere Menschen wirken.


    Wer mit Waffe rumrennen darf, sollte ich seiner besonderen Verantwortung seiner Mitmenschen und Mitlebewesen bewusst sein und nicht nur darüber "genervt" sein, dass man sie angeblich "schikaniert", weil nun mal nicht alle Menschen hellsehen oder riechen können, wo grad Treibjagden und andere Aktivitäten stattfinden. Jäger genießen nun mal ein besonderes Privileg, das auch mit ein paar Verpflichtungen einhergeht.

    Ich stimme dir da SO SEHR zu. Genau das wünsche ich mir auch, aber dann gibts da halt diese Idioten. Und die ärgern mich noch mehr als blöde Hundehalter.

    Es wurde ja schon erklärt aber nochmal.

    Du siehst wahrscheinlich Kirrungen. Da darf zum Beispiel zum Ankirren von Wildschweinen 1l Mais ausgebracht werden. dann auch so, dass kein anderes Tier ran kommt. Also in ein kleines Holzkistchen und beschwerter Deckel drauf. Schweine öffnen das. Anderes Wild nicht. Die Wildschweine werden also quasi an diesen Ort angelockt, um sie dort dann erlegen zu können. Die Menge des Futters ist für die Schweine natürlich egal aber man will und darf ja nicht zufüttern.

    Gefüttert wird nur in Notzeiten und muss dann von den Behörden genehmigt/angeordnet werden. Bei uns hier im Hunsrück sind diese Notzeiten quasi nicht Existenz. Anders sieht es da aus, wo noch viel Schnee fällt. Rotwild zum Beispiel würde dann an tiefer gelegene Stellen ziehen, wo weniger Schnee mit mehr Futterangebot ist. Geht aber nicht, weil da ist der Mensch, da macht das Rotwild Schäden. Zudem sind in solchen gebieten ja viele Freizeitsportler unterwegs. Wenn die Tiere bei Schnee flüchten müssen, ist das extrem anstrengend und zehrt an den Reserven.

    Wir haben tatsächlich zwei Futterstellen hier im Revier. Eine sieht man auch direkt vom Weg aus. Die wurden seit mindestens 10 Jahren nicht genutzt.


    Abschusspläne hat jemand erklärt. Warum der Fuchs gerne Sündenbock ist auch (er hat ist halt Kulturfolger und Gewinner und macht es Hase, Fasan und Rebhuhn noch zusätzlich schwer. Zudem schleppt er ja gerne Krankheiten weiter. Räude, Staupe, Tollwut....). Ich finds auch schade, wenn manche Jäger dann solche Äußerungen von sich geben. Viele schießen aber auch überhaupt kein Raubwild.


    Ja, und viele Jäger kritisieren das auch und äußern sich ablehnend gegenüber höheren Abschussplänen oder Änderungen der Jagdzeiten auf Rehwild. Gerade beim Forst wird das Reh oft als Parasit gesehen, dass für die Schäden im Wald verantwortlich gemacht wird. Ich war auf Drückjagden vom Forst und da heißt es wirklich Tod dem Rehwild: Wenn sich die Möglichkeit gibt bitte alles Rehwild schießen! Ansprechen müsst ihr nicht, egal ob Bock, Kitz oder Ricke.

    Bei den kleinen örtlichen Jagden sieht die Ansprache so aus: Rehwild sind nur noch weibliche Stücke und Kitze frei. Bitte Rehwild nur schießen, wenn es mit ALLEN 4 LÄUFEN auf dem Boden steht! Wenn eine Ricke mit Kitzen kommt zuerst die Kitze schießen. (Die sind zum Zeitpunkt der Drückjagden durchaus in der Lage alleine zu überleben, bleiben allerdings noch bis zum nächsten Frühjahr bei der Ricke und folgen dieser).

    Oder Beispiel Rotwild: Jäger in NRW setzen sich mit der Geröhrten Petition dafür ein, dass dem Rotwild endlich mehr Platz zugestanden wird weil durch die Rotwildgebiete (wo das Rotwild leben darf) genetischer Austausch extrem eingeschränkt wird. Auch bei der Gams, viel Kritik was den Abschuss angeht seitens der Jäger.


    Man kann nicht alles Impfen. Siehe ASP oder Aujeszky-Krankheit.

    Alte und Kranke Tiere werden geschossen. Die sind dann aber meistens zum Verzehr nicht mehr geeignet. Und ich meine das ist ja auch ein Punkt der Jagd, den man nicht außer Acht lassen sollte, wenn man auf Fleisch nicht verzichten will. Es wird ein hochwertiges, regionales, klimaneutrales, gesundes und nachhaltiges Lebensmittel gewonnen. Und selbst wenn die Bestände sich tatsächlich ganz einfach selbst regulieren würden. Was spricht dann dagegen, mit Verstand zu Jagen um an Fleisch zu kommen?

    Ein sinnvoller Abschuss in der Jugendklasse sorgt aber auch dafür, dass Bestände möglichst gesund und angepasst an die vorhandenen Lebensräume sind. Also auch wieder weniger schwache Tiere.



    Wenn jemand sich gerne so noch damit auseinander setzen will, auf der Seite hier wird auch das ein oder andere erklärt und gezeigt:

    https://waidgerechte-jagd.de/

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