Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich muss mir den Podcast noch anhören. Das Lehrerhafte scheint irgendwie verbreitet zu sein in den Kreisen.


    Bei gewissen Themen ist es aber auch schwierig mit dem Gesetz. Beispiel Ausbildung an der lebenden Ente. Bei uns (und in vielen anderen Gebieten) ist es mittlerweile verboten, mit einer lebenden Ente den Apporteur zu trainieren. In einigen Bundesländern darf man eingeschränkt noch. Die Idee dabei ist, eine Ente über Papiermanschette flugunfähig zu machen und dem Hund beibringen, dass er auch ne flügelschlagende noch lebende Ente bringen muss. Tut er das auf Jagd nämlich nicht, habe ich eine angeschossene Ente die irgendwo elend eingeht. Dabei gehts also primär um Tierschutz. Das Gesetz versucht nun aber diese „eine“ (oder zwei) Enten zu schützen. Nachvollziehbar weil es unbestritten scheisse ist für diese eine Ente. Allerdings hat man so am Ende einen Hund, der in die Praxis muss und unter Umständen Leid verursacht bei wilden Enten, da er nicht fertig ausgebildet wurde. Tierschutz vs Tierschutz also.

  • Dann bin ich noch nicht so weit im Podcast, ich sagte ja ich hoffe er sagt noch was zum 'Warum Zwangsapport'.

    Bin gespannt auf die Stelle im Podcast, eure Erklärungen finde ich nämlich nachvollziehbar wieso es wichtig ist, dass die verlässlich apportieren, ob man dazu wirklich diese taktilen Reize und dann dem Umstieg auf Strom braucht, wage ich zu bezweifeln aber maße es mir nicht an, dass besser zu wissen.


    hasilein75 dass nicht Bindung das Zauberwort für Gehorsam am Wild ist (nicht alleine auf jeden Fall) sehe ich auch so. Wie du aber lesen kannst, gehts mir darum dass er erst sagt, niemand habe ihm geantwortet und später das ihm das von den TÄ geraten worden sei. Irgendein Teil der Geschichte stimmt also schlicht und ergreifend nicht.

  • Wenn du den Aufbau vom Zwangsapport kennst, weißt du, was Aktivierungszwang ist.


    Mal ganz ganz grob, ohne das für und wider anzusprechen …

    Aktivierungszwang ist quasi negative Verstärkung. Der Hund wird einem für ihn unangenehmen taktilen Reiz ausgesetzt und lernt, diesen abzustellen durch richtiges Verhalten. Er aktiviert sich dadurch also in gewünschtes Verhalten. Uwe nutzt diese taktilen Reize beim klassischen Konditionieren.

  • Dann bin ich noch nicht so weit im Podcast, ich sagte ja ich hoffe er sagt noch was zum 'Warum Zwangsapport'.

    Bin gespannt auf die Stelle im Podcast, eure Erklärungen finde ich nämlich nachvollziehbar wieso es wichtig ist, dass die verlässlich apportieren, ob man dazu wirklich diese taktilen Reize und dann dem Umstieg auf Strom braucht, wage ich zu bezweifeln aber maße es mir nicht an, dass besser zu wissen.


    hasilein75 dass nicht Bindung das Zauberwort für Gehorsam am Wild ist (nicht alleine auf jeden Fall) sehe ich auch so. Wie du aber lesen kannst, gehts mir darum dass er erst sagt, niemand habe ihm geantwortet und später das ihm das von den TÄ geraten worden sei. Irgendein Teil der Geschichte stimmt also schlicht und ergreifend nicht.

    Zum Zwangsapport: natürlich braucht’s nicht zwingend den Umstieg auf Strom. Taktile Reize kann man auch anders setzen. Aber wenn man es kann, ist’s mit Strom deutlich leichter, präziser und stressfreier für den Hund. Außerdem kann man so prima auf Distanz arbeiten. Ich glaube mit Strom wird hier immer in Verbindung gebracht, dass man in Bereichen arbeitet, wo es glüht zwischen den Ohren. Aber dem ist garnicht so.


    Zum 2. Teil. Uwe hat diese Antwort bekommen, dass Bindungsförderung da helfen kann. Aber er hat keine Antwort bekommen, wo ihm wirklich Ratschläge gegeben oder ein Trainer vorgeschlagen wird, der ihm wirklich zeigt wie die Arbeit laufen sollte. Eine Antwort nach dem Motto „helfen können wir dir nicht, aber vielleicht hilfts, an der Bindung zu arbeiten“ zählt eher zu keine Antwort

  • Man kann von Passivierungsreizen sprechen, dem klassischen „Lass das“ und von Aktivierungsreizen, einem „Tue das!“.


    Um „Tue das“ kommunizieren zu können, mittels Unangenehmen Reiz, sollte der Hund vorher natürlich ein entsprechendes Verständnis über das gewünschte Verhalten haben.

  • Jagdhundeausbildung funktioniert gewissermaßen anders als Sportausbildungen im heutigen Sinne.


    Man braucht in erster Linie Verlässlichkeit und keine Performance. Der Hund soll einem in der Fußarbeit gar nicht anhimmeln, der Hund braucht auch nicht schnell und gezielt mit schneller Aufnahme Apportieren.


    Er muss verlässlich Apportieren und zwar Fuchs, Hase, Federwild und co. Er muss einen ganzen Jagdtag schaffen und sich nicht vorher auspowern oder vor lauter „Drive“ alles übersehen.


    Im Sport hat ein Aufbau über leichten Zwang natürlich auch seine Vorteile. Vor allem bei Hunden, für die bestimmte Außenreize einen hohen Wert haben und die einem den hohen Innenfokus nicht schenken.

  • Man kann von Passivierungsreizen sprechen, dem klassischen „Lass das“ und von Aktivierungsreizen, einem „Tue das!“.


    Um „Tue das“ kommunizieren zu können, mittels Unangenehmen Reiz, sollte der Hund vorher natürlich ein entsprechendes Verständnis über das gewünschte Verhalten haben.

    Man kann sogar mittels Aktivierungsreizen ausbilden, wenn der Hund noch kein Verständnis über das gewünschte Verhalten hat.

  • Mich würd das Thema Zwangsapport ja wirklich interessieren. Uwe sprach ja an, dass eben nicht diese Quälerteile genutzt werden wos die Hunde fast überwirft, ich hab aber absolut keine Erfahrung mit Stromarbeit, in Ö ist das verboten und ich nicht in Kreisen unterwegs wo illegal damit gearbeitet wird.


    Aber dieses Thema 'Lebender Hase rennt dem Hund beim Apportieren des toten Hasen vor die Füße' und DAS soll abgesichert sein, also Hund soll apportieren und nicht jagen, würde ich schon gerne beispielhaft zerlegen.


    In welchen Situationen lernt der Hund durch negative Verstärkung = Zwangsapport? Wird da auch schon im Aufbau mit entsprechenden Verleitungen gearbeitet und dann eingewirkt? In welcher Form außer Strom, wirkt man ein, wenn der Hund nicht direkt bei mir ist? 10m entfernt kann ich ja schlecht mit Fingernagel in die Ohren kneifen. Oder wie legt der Hund den Zwangsapport vor mir im Vorsitz auf auf den Weg zu mir um? Kann da jemand mal näher drauf eingehen, mir würde es wirklich helfen, den Hintergrund zu verstehen.


    Ich bin nicht pauschal gegen Formen der Strafe, aber ich möchte es verstehen um eine Meinung dazu einnehmen zu können.

  • Man kann von Passivierungsreizen sprechen, dem klassischen „Lass das“ und von Aktivierungsreizen, einem „Tue das!“.


    Um „Tue das“ kommunizieren zu können, mittels Unangenehmen Reiz, sollte der Hund vorher natürlich ein entsprechendes Verständnis über das gewünschte Verhalten haben.

    Man kann sogar mittels Aktivierungsreizen ausbilden, wenn der Hund noch kein Verständnis über das gewünschte Verhalten hat.

    Jupp, das geht natürlich auch :-)

  • Uwe Heiß ist derjenige für den ich mir, nach über 20 Jahren auf fb, das erste Mal die Mühe gemacht habe zu schauen wie man Leute blockiert...


    Ich glaube gerne, dass er fachlich (weitgehend) weiß was er tut, deswegen habe ich mir sein Getue auch wirklich lange angeschaut, aber ich kann ihn menschlich einfach auf den Tod nicht leiden. Außerdem klingt er für mich wie der typische Altjäger "hab ich schon immer so gemacht, wenn du mir nicht 100%ig Recht gibst, bist du dumm und unfähig, denn andere Methoden gibt es nicht."


    Vorbei war's bei mir übrigens als er mir sinngemäß gesagt hat, ich solle zurück in die Küche, anstatt einen Jagdhund zu halten, nur weil ich gemeint habe, dass man sich den Hund erstmal anschauen soll und dann entsprechend arbeiten. (Ging um Zwangsapport vs positiver Aufbau mit negativer Absicherung)


    Ich finde es auch alles andere als gut, dass er auf FB so Auftritt, denn während ich mit sicher bin, dass er das so macht und kann, dass danach ein top Hund raus kommt, der da keinen Schaden nimmt, heißt das nicht, dass die ganzen Nachahmer das auch können und nicht mit seinen Worten reine Gewalt rechtfertigen. Auf den Hinweis reagiert er übrigens auch ziemlich.... unnett.

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