Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Mit dem ÖJV zu argumentieren, was sinnvolle Strategien betrifft, halte ich für ehrlich gesagt für reichlich daneben. Sind es doch gerade die Kollegen vom ÖJV, die in so manchen Wäldern ganze Massaker an Reh - und Schwarzwild anrichten. Da heisst es dann vor Beginn des Treibens "Egal wo du triffst, Hauptsache es liegt etwas auf der Strecke."

  • Mit dem ÖJV zu argumentieren, was sinnvolle Strategien betrifft, halte ich für ehrlich gesagt für reichlich daneben. Sind es doch gerade die Kollegen vom ÖJV, die in so manchen Wäldern ganze Massaker an Reh - und Schwarzwild anrichten. Da heisst es dann vor Beginn des Treibens "Egal wo du triffst, Hauptsache es liegt etwas auf der Strecke."

    jaja, auf die "Bambitotschießer" und Wald vor Wild Fetischisten Argumente habe ich nur gewartet :relieved_face:

  • Wer mal gesehen hat, was BaySF und ÖJV zusammen anrichten können, wenn der passende Revierleiter das sagen hat, wird kaum noch auf die Idee kommen, dass das waidgerechte Jagd ist.

    Völlig zu Klump geschossene Rehe, massenhaft angeschweißtes Wild auf den Kameras in umliegenden Revieren in den darauffolgenden Tagen, massiv übererfüllte Abschusspläne, Böcke die in der Schonzeit geschossen werden...

    Einen der wichtigsten Mechanismen zur Regulierung des Fuchsbestands haben wir im übrigen ausgerottet um die Bevölkerung zu schützen. Das war nämlich die Tollwut. Daher betreiben wir auch intensive Raubwild-Bejagung und sehen inzwischen deutliche Erfolge.

    Rebhuhn-, Fasanen- und Hasen-Bestände erholen sich und zwar sehr deutlich und auch andere Bodenbrüter kommen wieder vermehrt vor, sogar Feldhamster sieht man wieder ab und an.

    Rebhühner und Fasane werden bei uns übrigens trotzdem weder ausgewildert noch bejagt, wir freuen uns nur, wenn wir die sehen.

    Nicht jeden Jäger interessieren nur Trophäen und Wildbret und auch nicht jeder Jäger will sich zum Schädlingsbekämpfer in Wirtschaftsunternehmen instrumentalisieren lassen, was anderes sind die staatlichen Forstbetriebe nämlich nicht.

    Zum Jagdrecht gehört auch die Herstellung und der erhalt angemessener Lebensräume für das heimische Wild und es gibt durchaus noch Jäger, die das ohne Hintergedanken ernst nehmen.

  • Nochmal...Bestandserholungen bei genannten Federwild stehen in aller Regel in keinem ursächlichen Zusammenhang mit Beutegreiferregulation, sondern einzig und allein mit Habitatqualität!
    Und auch der Fuchs braucht die Tollwut nicht zur Bestandsregulation. Das erledigt zuverlässig sein komplexes Sozialverhalten...das man durch starke Bejagung durcheinanderbringt und damit den gegenteiligen Effekt des erwarteten triggert.

  • Das Problem ist, dass es zum Thema Raubwildbejagung, aber auch zur Jagd im Allgemeinen viele Studien gibt, die nicht mit dem Ziel der Objektivität erstellt wurden. Das betrifft leider beide Seiten.

    Der verlinkte Artikel kommt vom Wildtierschutz Deutschland, das ist ein Verein, der die komplette Abschaffung der Jagd zum Ziel hat.

    EDIT: übrigens leider komplett ohne Quellenangabe :(

  • Nochmal zum Thema "in eine Jagd hinein Geräten":

    Wir haben in diesem Jahr leider massive Probleme während unserer Arbeit mit ansitzenden Jägern gehabt und ich würde mir mittlerweile wünschen, dass darüber informiert werden MUSS wann wo jemand mit einer scharfen Waffe herumsitzt.

    Wir hatten dieses Jahr mehrere Aufträge in deren Rahmen wir Fledermäuse erfassen mussten. Damit einher ging natürlich, dass wir ab der Dämmerung bis in die Dunkelheit hinein mit Detektoren in Wald und Feldflur unterwegs waren. Immer mit Warnweste, immer mit Taschenlampen. Leider kam es dabei regelmäßig zu Konflikten mit dem traurigen Höhepunkt, dass meine Praktikantinnen von mehreren Jägern zusammengestaucht wurden, was sie hier zu suchen hätten, dass sie beinahe auf sie geschossen hätten, sie sie für Wilderer gehalten hätten (klar, Wilderer mit Warnweste!) und jetzt die Polizei gerufen hätten. Die Polizei kam auch auf die Mädels zugestürmt, durch irgendwelche Büsche hindurch mit den Worten "Waffen runter!!!"

    Und das sind dann wieder die Momente, die mich furchtbar aufregen. Wo ich dann bedaure im Studium nicht selbst einen Jagdschein gemacht zu haben und ich mich frage, warum es so wenig Jäger gibt mit denen man ordentlich und vernünftig reden kann. So wie diejenigen hier im Thread, die ich total gerne lese.

    Das waren echt wieder Erlebnisse zum vergessen. Und hätte es irgendeinen Hinweis auf eine Jagd gegeben, dann wäre sicher keiner von uns vor den Flinten rumgerannt.

  • Ach komm, ausgewildert wurde in ganz vielen Regionen. Oder kennst du alle alle alle Reviere und deren Gepflogenheiten über die letzten 20 Jahre?

    Nö, ich kann nur von Norddeutschland (SH, MV, Teile von NS) sprechen. Habe ich aber auch dazu geschrieben.

    Auf dem Grundstück in SH, das meine Eltern vor ein paar Jahren von einem Jäger gekauft haben, steht eine Außenvoliere, die mindestens einmal zu genau dem Zweck verwendet wurde: Fasanenküken rein, großziehen, auswildern, bejagen. (Genauer hab ich nicht nachgefragt, weil ich das befremdlich fand. Also wer weiß wie oft genau und vlt wurde auch ein Jahr vor der Jagd ausgewildert oder sowas?)

    Halt im kleineren Rahmen alles, aber bekannt genug, dass wir später von einem anderen Jäger gefragt wurden, ob die Außenvoliere wieder für Fasane genutzt werden könnte zwecks Hunde-Ausbildung.

    Fanden wir auch befremdlich, ist nicht passiert, die Voliere steht leer und wir überlegen, was wir damit machen wollen.

    Bodenbrüter gibt es hier einheimische, das zumindest kann kein Motivator sein.

  • Ich muss sagen, dass ich auch Reviere kenne, in denen Fasane eingesetzt werden. Den Sinn habe ich bis heute nicht verstanden.

    Füchse und anderes Raubwild jagen wir bei uns im Revier nicht. Und wir können nicht feststellen, dass sich das in irgendeiner Weise negativ auf den Hasen- oder Federwildbestand auswirkt.

    Das sind nur unsere Erfahrungen, aber wir werden es weiter so handhaben.

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