Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

Ich hab mal ne Frage. Folgende Situation: Ich fahr heute mit den Hunden zum Wald, pack sie aus dem Auto und sehe, dass der Start unseres Rundweges mit rot-weißem Band abgesperrt ist, dazu ein selbstgedrucktes Schild "Jagdbetrieb von 8.00-13.00".

Okay, wir gehen dann den anderen Weg und laufen eine Runde ums Forsthaus, dann den nicht abgesperrten Weg zurück.

Dort trafen wir dann auf einen Jäger, den ich fragte, ob die Strecke ums Forsthaus auch gesperrt sei. Der Mann war laut Kennzeichen (er war mit dem Auto in den Wald gefahren) nicht von hier und meinte, er habe keine Ahnung, aber da es sich um eine Ansitzjagd handelte, würde eigentlich gar nichts abgesperrt werden. Sprach's, marschierte ins Unterholz und kletterte auf einen der zahlreich vorhandenen Hochsitze - in einem Gebiet, in dem nichts abgesperrt war.

Ich frag mich jetzt, wie eine Ansitzjagd mit vielen Jägern (habe kurz davor fünf Autos quer durch den wald fahren sehen) in einem nicht abgesperrten Waldgebiet am hellichten Tag funktionieren kann. Bei Ansitzjagd denk ich immer an die Dämmerung, wenn der Wald einsam und leer ist. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass die da einfach am hellen Vormittag auf ihren Hochsitzen hocken und drauf warten, dass ein paar Rehe vorbeikommen. Möchte mich jemand aufklären?

Ich jage ja auch in einem sehr stark frequentierten Wald und da hast du auch in der Dämmerung viel Publikumsverkehr. Vielleicht hatten sie eine bestimmte Strategie? Aktuell sind die Rehe nicht nur zur Dämmerung aktiv, sondern auch Vormittag bis Mittag.

Finde es gut, wenn sie dann darauf aufmerksam machen, damit man sich nicht erschreckt. Aber absperren muss man bei der Ansitzjagd nicht, auch nicht wenn man zu mehreren draußen ist. Weiß gar nicht ob man das überhaupt dürfte

Unser Wald ist nach Einbruch der Dämmerung menschenleer. Die wenigen Anwohner mögen da vielleicht grade noch nach Hause kommen, aber ansonsten ist da nix los - ich bin ein paarmal versehentlich in die Dunkelheit geraten, da sieht man nicht die Hand vor Augen und der Wald gehört den Schweinen. Es wäre derzeit also wirklich möglich, ab 18.00 in Ruhe zu jagen. Generell ist außer an den Wochenenden bei gutem Wetter ziemlich viel Ruhe dort. Wie ich Rehe kennen gelernt habe, stecken die bei uns ab etwa 8.00 bis zur Abenddämmerung eher tief im Unterholz und lassen sich nicht blicken, viel Bewegung ist da dann auch bei den Wildschweinen nicht. Deshalb fragte ich mich nach den Erfolgsaussichten, sich da am hellen Tag zur besten Gassizeit hinzusetzen und zu hoffen, dass ein Tier vorbeikommt.

Wenn sie dann alle entlang der abgesperrten Strecke gesessen hätten, hätte ich es ja noch verstanden, da ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand vorbeikommt und die Tiere in die Flucht schlägt, natürlich ziemlich gering.

Ich hab mich ein bisschen beobachtet gefühlt auf dem Rückweg, denn es gibt ziemlich viele Hochsitze und Spuk hat deutlich gezeigt, dass da verdächtige Personen im Unterholz hocken. So ein Personenaufgebot kenne ich eigentlich nur von den Drückjagden oder wenn die Bauern den Mais ernten, da stehen sie dann Gewehr im Anschlag rund um die Felder.

Von daher interessiert es mich, was der Plan hinter dieser Aktion ist. Ich kenn diesen Wald wirklich gut, in dem Bereich, wo die Jäger sich aufhielten, marschiert seltenst am hellen Tag ein Reh vorbei.

Ein einzelner Jäger wird, zumindest kenne ich es so, in erster Linie früh morgens und am frühen Nachmittag wegen Reh ansitzen. Eine Ansitzjagd mit ettlichen Jägern legen wir auch auf den Vormittag. Rehwild ist nicht nur in der Dämmerung aktiv. Vielleicht hat die Jagd auch Sauen oer Rotwild gegolten. Auch die gibt es in Form von Ansitzjagden.

Es muss nicht kenntlich gemacht werden ob und wo ein oder mehrere Jäger auf Hochsitzen ansitzen.

Zitat von Sventje

Es muss nicht kenntlich gemacht werden ob und wo ein oder mehrere Jäger auf Hochsitzen ansitzen.

Ich fand es nur etwas merkwürdig, dass sie einen Teil des Waldwegs absperren und dann in einer ganz anderen Ecke zu Mehreren in den Hochsitzen hocken. Hätte ja sein können, dass jemand dafür eine Erklärung hat. Ich lern ja gerne.

Vielleicht haben sie einfach umgeplant, weil sich morgens im Revier ein anderes Bild ergab. Oder Jäger haben morgens noch mitgeteilt dass sie ungeplant Zeit haben und deshalb wurde das Gebiet erweitert. Vielleicht wurde auch nur das Flatterband vergessen, weil eigentlich nicht notwendig.

Vielleicht probieren Sie auch wegen den vielen abgesagten drück- und treibjagden was anderes aus. Ob das dann von Erfolg gekrönt ist

Spaziergänger stören auch nicht unbedingt beim ansitzen, das kennen die Tiere und kommen dann wieder wenn die Leute vorbei sind.

Vielleicht wurde in dem abgetrennten Teil auch gedrückt.

Hallo, ich habe mal eine Frage.

Wurde bestimmt schon mal gefragt und beantwortet, aber ich habe nichts gefunden...

Was ist der Unterschied zwischen Drückjagd und Treibjagd?

Gibt es in D beides noch?

Wir waren gestern in Belgien (wohnen ziemlich nah an der Grenze am Hohen Venn) und dort waren große Waldgebiete abgesperrt mit Schildern: Treibjagd.

Damit verbinde ich als Laie Jäger hoch zu Ross mit ner Meute Hunde und dachte, das gäbe es gar nicht mehr. Aber meine Vorstellung ist vermutlich eh nicht korrekt.

Also um es mal ganz vereinfacht auszudrücken:

Eine Treibjagd gilt größtenteils der Bejagung von Niederwild (das heißt Hasen, Fasane etc.) und findet meistens auf offener Fläche (auf Feldern) statt.7

Bei einer Drückjagd soll Schalenwild (also Wildschweine, Rehe etc) bejagt werden. Diese finden größtenteils im Wald statt.

Mit Pferde hat das alles nichts zu tun

Bei solchen Bewegungsjagden laufen grob gesagt sogenannten Treiber mit Hunden durch den Wald und versuchen das Wild "aufzuscheuchen".

Auf den Schildern steht aber eigentlich immer "Treibjagd", auch wenn es eigentlich eine Drückjagd ist. Und ziemlich viele benutzen diese Begriffe auch als Synonyme.

Das was du dir vorstellst, ist eher eine Fuchsjagd, wie sie in Großbritannien praktiziert wurde.