Neuer Familienzuwachs seit 6 Wochen und ein paar Gedanken...
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Ein liebes Hallo in die tolle Runde hier!
ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. Der Wissensschatz und die Infos hier sind, geballt mit unglaublich viel Erfahrung mit Euren Hundepfoten wirklich sehr hilfreich und ich lese schon länger hier mit.
Nun möchten wir uns auch mal vorstellen und gerne ein paar Fragen/Sorgen loswerden.
Seit 6 Wochen nun sind wir die neuen Dosenöffner für ein 3,5 jähriges Labbi Mädchen. Sie lebte vorher als Zuchthündin in einem Rudel von 6 bis 7 Labrador Mädels und hatte selbst 2 Würfe.
Beim letzten Wurf musste sie nach Notkaiserschnitt wegen Sturzgeburt kastriert werden und war somit für die Zucht nicht mehr interessant. Außerdem war sie im Rudel offenbar oft genervt, hat sich meist separiert und von den anderen Mädels etwas dominieren lassen (Spielzeug und Fressen wegnehmen etc.). Sie war auch dort bei unseren 2 Besuchen eher ruhig und unauffällig.Da ich vorher auch schon eine Labbi Hündin hatte (allerdings schon Jahre her), bin ich nicht gänzlich unerfahren, wenn ich diesen Hund jedoch schon als Welpen bekommen habe.
Nun ist die Kleine also seit 6 Wochen bei uns und zeigt sich auch hier extrem ruhig (was ja durchaus positiv sein mag), eher passiv, fast lethargisch und schläft fast den ganzen Tag.
Wie auch schon in ihrem Hunderudel separiert sie sich im Grunde bei mir und meinem Mann auch mehrheitlich und liegt bis auf die Gassirunden und Beschäftigung im Haus/Fressen auf ihrem Platz.
Auch nachts sucht sie nicht die Nähe bei uns im Schlafzimmer (wo sie vom ersten Tag an ebenso ein Hundebettchen hat), sondern bleibt fast immer im Wohnzimmer auf ihrem Platz liegen.Irgendwie macht mich ihr Verhalten etwas traurig und ich mache mir auch Sorgen, ob eventuell mit ihr etwas nicht stimmt?
Ich denke gesundheitlich in die Richtung Schilddrüsenunterfunktion (habe mich hierzu auch schon fleissig belesen hier und bei Facebook) oder aber auch an ein psychisches Problem? Vermisst sie eventuell doch ihr altes Hunderudel/Zuhause so arg? Sie kannte ja seit 3,5 Jahren nichts anderes (kam mit 9 Wochen zum Züchter und wuchs dann dort auf).Selbstverständlich ist mir klar, dass 6 Wochen bei uns eine sehr kurze Zeit sind und vermutlich noch kaum Bindung und Vertrauen entstanden sein kann.
Allerdings befüchte ich, dass es vielleicht immer so bleiben könnte? Da sie es auch nicht anders gelernt hat?Einzig wenn es ums Fressen geht (labbitypisch eben), kommt sie mal aus ihrem Schneckenhaus raus und zeigt Regung. Macht dann auch Suchspiele, kleine Tricks und grundkommando Übungen gut mit.
Mit Spielzeug lässt sie sich so gut wie gar nicht motivieren. Und für Labbis völlig untypisch mag sie auch nichts apportieren. Weder im Haus mit Futterdummy noch draussen Stöckchen etc.
Ab und an kann man ihr draussen mal das Bällchen werfen. Meist jedoch rennt sie nur kurz hinterher, um dann wieder intensiv am Boden zu schnüffeln und sich für nichts anderes mehr zu interessieren.Wir gehen natürlich mit ihr auch in einen Hundeverein und arbeiten weiter am grundgehorsam, Rückruf etc. Denn auch hier hat sie als Zuchthündin natürlich nicht viel machen müssen bzw. kennengelernt.
Dafür hört sie recht gut und beherrscht die Grundkommandos wie Sitz, Platz, Bleib und Hier (wenn auch draussen noch nicht zuverlässig, daher nur an der Schleppi).Mit anderen Hunden hat sie keine Probleme. Sie ist auch hier im Kontakt eher zurückhaltend und vorsichtig. Richtig spielen tut sie selten und nur kurz. Dann wendet sie sich wieder ab und geht alleine schnüffeln. So als ob ihr das auch wie im Rudel zu viel ist.
Im Prinzip macht sie keinerlei Probleme, bleibt auch mal ein paar Stunden alleine (was sie fast nie muss), fährt super Auto, bellt nicht, springt keine Leute, Besucher oder andere Spaziergänger an.
Aber sie gibt einem eben auch das Gefühl, dass man für sie nicht wichtig ist. Sie kein wirkliches Interesse (über das Futter hinaus) an uns hat. Obwohl wir wirklich viel versuchen, sie oft animieren, uns versuchen interessant zu machen etc. Natürlich nicht zu viel, wir lassen sie auch viel in Ruhe.
Jedoch habe ich natürlich auch einen Hund haben wollen, der auch Interesse hat, mit mir zu spielen, Spaß zu haben, auf mich zu geht, ansprechbar ist, etc.
Die Frage ist, kommt da eventuell noch etwas? Ist das einfach ihr Charakter? Hat sie es so gelernt? Oder ist sie unglücklich? Doch vielleicht krank?Gestern waren wir beim TA und haben ein geriatrisches Profil abnehmen lassen. Und obwohl ich gut vorbereitet war (Laboklin Laboranforderung mitgenommen hatte wegen Schilddrüsenprofil etc) musste auch ich die Erfahrung machen, dass der TA es natürlcih besser wusste und meinte der T4 reicht absolut aus. Erst wenn da etwas auffällig wäre, könne man immer noch TSH nachbestimmen (von Ft3 und Ft4 oder gar Antikörper wollen wir gar nicht sprechen)
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Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen, Meinungen zu unserer Situation. Ich will sie auch niemals mit der Vorgänger Hündin vergleichen.Aber sie ist halt wirklich auffällig ruhig und zurückgezogen. Und es ist einfach schade, dass man nun ein neues Hundi hat und davon aber kaum etwas merkt und so wenig von ihr hat. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwann plötzlich aus ihr noch ein großer Schmusehund wird, der uns zum Spielen auffordert oder sonst halt unsere Nähe sucht und auch mal aktiv etwas einfordert.
Vielen Dank fürs Lesen, des nun doch recht langen Beitrages. Aber ich wollte mir das nun doch alles mal von Seele schreiben.
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Hallo,
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Aber sie gibt einem eben auch das Gefühl, dass man für sie nicht wichtig ist. Sie kein wirkliches Interesse (über das Futter hinaus) an uns hat. Obwohl wir wirklich viel versuchen, sie oft animieren, uns versuchen interessant zu machen etc. Natürlich nicht zu viel, wir lassen sie auch viel in Ruhe.
Jedoch habe ich natürlich auch einen Hund haben wollen, der auch Interesse hat, mit mir zu spielen, Spaß zu haben, auf mich zu geht, ansprechbar ist, etc.
Es gibt einfach Hunde die nie wirklich gelernt haben mit dem Menschen zu spielen und aktiv interesse zu zeigen.
Bei einer Zuchthündin mit 7 anderen Hunden im selben Haushalt, würde mich das jetzt nicht so wundern, dass sie diese intensive Interaktion mit dem Menschen einfach nicht kennt.Meine Hündin kam auch mit 3.5 Jahren zu uns.
Die kannte kein Spiel mit Menschen (und auch kein Spiel mit anderen Hunden) und auch Zusammenarbeit / Spiel mit einem Menschen war ihr Fremd.
Es ist nicht so, als das sie keine Menschen kennen würde, die irgendwie doof gefunden hätte oder sonst was.Und sie kam nicht irgendwie direkt aus dem Ausland oder Strasse.
Sie hatte von mir 3 Jahre einen Besitzer mit einem anderen Hund.
Ich habe 1.5 Jahre viel Zeit und Energie in den Hund investiert.
Jetzt spielt sie mit anderen Hunden, spielt mit uns Menschen und ist auch sehr Aufmerksam im Alltag gegenüber uns Besitzern. -
Wie Du selbst schreibst, hat diese Hündin beim Züchter nichts oder nur sehr wenig mitbekommen. Es wurde wenig mit ihr selbst gemacht. Das hat sich eben gefestigt und ihr allgemeines Verhalten festgelegt. Trotzdem: dieser Hund wird sich noch ändern, wenn er wirklich bei Euch angekommen ist. Momentan passt sie sich eher an, als selbst aktiv zu werden.
Lass den Mut nicht sinken. Gib der Hündin die Zeit und die Chance Dein Hund zu werden. Vertraue ihr!
Aber sie gibt einem eben auch das Gefühl, dass man für sie nicht wichtig ist. Sie kein wirkliches Interesse (über das Futter hinaus) an uns hat. Obwohl wir wirklich viel versuchen, sie oft animieren, uns versuchen interessant zu machen etc.
Ihr fordert derzeit etwas ein, was Euch der Hund zur Zeit nicht anbieten kann. Er braucht Zeit und Sicherheit. Lasst ihn doch ganz auf Euch zu kommen. Sie wird es anbieten, wenn ihr danach ist. Einladungen abends auf dem Sofa gemeinsam zu sitzen, würde ich ihr anbieten, jedoch nicht weiter auf sie eindrängen.
Das wird! 6 Wochen sind ja keine Zeit. Für das Mädel ändert sich ja gerade das ganze Leben!
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Seit 6 Wochen nun sind wir die neuen Dosenöffner für ein 3,5 jähriges Labbi Mädchen. Sie lebte vorher als Zuchthündin in einem Rudel von 6 bis 7 Labrador Mädels und hatte selbst 2 Würfe.
Puh, so jung und schon zwei Würfe. Das ist nicht so gut.
Meiner Meinung nach sollte ein Hündin dieser Größe frühstens ab dem Alter von drei Jahren in den Zuchteinsatz.
Ich denke daher, dass das Verhalten auf die Überforderung und den Stress beim Züchter zurückgeht. Wenn sie in dieser Zeitspanne zwei Würfe großgezogen hat, dann konnte sie im Grunde ja gar nicht das Leben, was ein Labbi meiner Meinung nach in dem jungen Alter braucht? Oder wie leben die Hund dort? Werden sie überhaupt gearbeitet? Gassigänge? Bekommt jeder Hund einzeln genug Ansprache dort?
Ich denke nicht, dass ein Schilddrüsenprofil derzeit sinnvoll wäre, weil sie ja in der Übergangsphase ist, sich also erst Mal an das neue Heim gewöhnen muss. Und vielleicht wirklich schlichtweg jede Menge Schlaf und Entwicklung nachholen muss, was ihr durch die frühen Trächtigkeiten genommen wurde, weil dem Körper die Energie für diese eigentlich normalen Entwicklungsprozesse fehlte. :/
Meiner Erfahrung nach merkt man bei erwachsenen Hunden nach drei Monaten so ein erstes, richtiges ankommen. Der zweite Ruck kommt dann nach einem halben- bis dreiviertel Jahr. Ich würde sie daher derzeit in Ruhe lassen - also normal Gassi und sonst erst Mal nichts weiter, wenn sie keine Lust hat. Ich denke sie versucht zu regenerieren.
Geduld und Spucke sind hier wohl der beste Ratgeber, denke ich.
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Wann war denn die Kastration?
Man muss eine ganze Weile abwarten, weil sich die Hormone ja komplett umstellen. -
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Ich hatte meine Hündin aus dem Tierheim bekommen, da saß sie über 1 Jahr. Davor war sie in nem animal-hording-haushalt und wurde dort mit circa 19-20 anderen Hunden beschlagnahmt. Sie hatte wohl auch mehrere Würfe und hat eine Interaktion mit Menschen anscheinend nie richtig gelernt.
Mit anderen Hunden war sie freundlich bis desinteressiert.
Nicht, dass das alles auf deine Hündin zutreffen würde, aber so gerade in dem Verhalten sehe ich Parallelen.
Queeny war gerade am Anfang dem Mensch gegenüber sehr distanziert. Zwar immer freundlich aber nie richtig interessiert. Motivieren konnte ich sie nie richtig, da hat sie eher spärlich begeistert geguckt, was der komische Mensch da wieder treibt.
Ich hab sie dann einfach (notgedrungen) so genommen, wie sie ist und halt einfach das gemacht, was sie gut fand. Lange, gemütliche Schnüffelrunden, ab und an unaufgeregte Streicheleinheiten, Leckerlies fürs einfach da sein. Sonst hab ich nix von ihr verlangt.
Und siehe da. Irgendwann ist ihr Panzer abgefallen und sie hat mal von selbst angefangen zu spielen. Erst alleine, dann hat sie mir mal ihr Spielie vor die Füße gelegt (ist aber vor ihrem Mut selbst so erschrocken, dass sie direkt abgehauen ist).
Dann hat sie sich immer öfter aktiv Streicheleinheiten oder Aufmerksamkeit eingefordert.
Das hat alles unheimlich viel Zeit und Geduld gefordert. Aber am Ende war ich froh, dass ich genau sie gewählt hab, da jede noch so kleine Verhaltensänderung echt mega schön zu sehen war.
Ich denke, eure Hündin braucht auch einfach Zeit um zu sehen, dass das Leben anders sein kann. -
Ich denke auch, sie kennt es nicht, es kann aber auch zum Teil ihre Art sein.
Mein Amun ist auch ein ehemaliger Zuchtrüde, der mit 3,5 Jahren zu mir kam. Der kannte auch nix. Einzig, mit anderen Hunden im Kreis trippeln, das beherrschte er aus dem ff (hab ich beim Dogdance festgestellt) - vom Ausstellen, vermute ich.
Aber, obwohl er anfangs echt Probleme hatte, sich länger als 2 Minuten zu konzentrieren, hat er von Anfang an begeistert mitgemacht, wenn ich ihm Interaktion angeboten habe.
Von daher vermute ich, dass es vielleicht schon etwas die Art deiner Hündin sein könnte, dass sie einfach etwas zurückhaltender ist.
Vielleicht braucht sie auch einfach länger, bis sie versteht, dass ihr Leben jetzt anders verlaufen kann.Ich drücke euch die Daumen, dass sie noch etwas mehr auftaut!
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Sicher kämpft sie auch mit der Hormonumstellung nach der Kastration - die hat selbst meine fröhliche Terrierhündin vorübergehend lahmgelegt.
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Ihr Lieben,
habt alle gaaaaaanz lieben Dank für die vielen Antworten und das Mut machen! Es tut gerade unglaublich gut, Eure Beiträge zu lesen.
Ich weiß, ich bin viel zu ungeduldig, erwarte vermutlich zu viel.
Aber ich bin einfach so enttäuscht darüber, dass sie so völlig anders ist, als ich das bisher kannte.
Ich habe regelrecht das Gefühl, sie mag mich einfach vom ersten Tag an nicht leiden.
Und ich bin von mir selbst enttäuscht, dass sie (noch) keinen Weg in mein Herz gefunden hat. Dafür schäme ich mich.Um vielleicht noch auf einige Eurer Fragen einzugehen:
Sie wurde im Juni 2018 kastriert.
Der erste Wurf war im September 2017.
Da war sie 2 Jahre und 4 Monate.
Laut den Züchtern hat sie sich auch beide Male nicht wirklich gerne decken lassen und auch ihre Welpen mit nicht sooooo großer Mutterliebe aufgezogen, sondern das gerne den „Tanten“ überlassen und war froh, wenn sie ihre Ruhe hatte.Sind denn die Hormonumstellungen nach 1/2 Jahr noch nicht abgeschlossen? Wie lange kann das dauern?
Abends laden wir sie öfter auf die Couch ein. Allerdings legt sie dann bsp. nie ihren Kopf zu uns/auf den Schoß, sondern dreht sich direkt mit dem Kopf in die andere Richtung.
Ich glaube sie erduldet dann das streicheln eher, weil sie einfach bequem auf dem Sofa liegen muss und die Nähe dann in Kauf nimmt.
Das macht mich dann schon traurig und frustet.Sollen wir also auch nicht mehr zur Hundeschule mit ihr? Nicht mehr arbeiten mit ihr, sondern sie komplett in Ruhe lassen?
Ich bin mir wirklich unsicher, ob sie einfach unsicher bis ängstlich ist, oder doch eher sehr autark und selbständig und am liebsten alleine.
Nochmal Danke für Eure tollen Denkanstöße und Eure Einschätzung.
Ich bin ehrlich froh, dieses Forum entdeckt zu haben.Liebe Grüße in die Runde
Jessie -
Das hört sich ja alles wirklich nicht so schön an, für deine Hündin bisher. Arme Seele und zum Glück ist sie da raus
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Queeny fand Kontaktliegen für immer und ewig megadoof. Vielleicht bleibt das auch bei deiner Hündin so, vielleicht auch nicht.
Ich würde ihr aktuell einfach wirklich viel Zeit geben. Immer wieder anbieten und akzeptieren, wenn sie doch nicht will.
Vielleicht kommt sie dann von selber, wenn sie merkt, dass sie respektiert wird und nicht muss, sondern kann.
Mit Queeny hatte ich mal an einer Hundeschule überlegt. Die Trainerin dort sah aber keinen Mehrwert für sie, da es einfach keinen richtigen Grund für ein Training gab und Queeny auch kein richtiges Interesse hatte. Sie war recht gut abrufbar, verträglich, hat gehört wenn sie sollte.
Alles andere wäre einfach nur ein nettes Goodie gewesen, aber warum soll der Hund das mir zuliebe mitmachen.
Manche Leute (Bekannte, die sie zb mal zum Gassi abgeholt haben) haben sich daran gestört, dass Queeny so "lahmarschig" war. Ist ja voll langweilig, mit einem Hund der "leisen Töne", mit dem man nix richtiges machen kann. Für mich war es ganz toll zu sehen, wie der Hund immer weiter, ganz langsam aufgeblüht ist. Alles in ihrem Tempo und im Einklang mit ihrem Wesen.
- Vor einem Moment
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