Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

Nach dieser langen Schleppleinendiskussion hier, bin ich mit Elmo heute mit der Flexi los und habe ihn mal wieder abgeleint, da er ja (eigentlich) gut hört.

Natürlich direkt "Worst Case", nachdem wir 20 Meter im Wald waren sprang ein Reh im Gebüsch auf. (Ich wusste nicht, dass die hier unterwegs sind, da sonst nie welche hier sind. Die ziehen sich scheinbar nur im Winter in das Waldstück.) Elmo natürlich innerhalb von Millisekunden hinterher.

Ich rufe ihn, er läuft einen Bogen zu mir und will im Kreis um mich rum und dann nochmal ins Gebüsch. Ein scharfes "Ey" hat ihn dann doch dazu gebracht direkt zu mir zu kommen! Den Super-Rückruf, also unsere Pfeife, musste ich nicht nutzen.

Habe Elmo natürlich trotz des Lossprintens gelobt fürs Zurückkommen und ihn dann wieder an die Flexi genommen. Auf der Wiese, die man komplett überblicken kann, durfte er dann wieder laufen. Da ist er in einem 15 Meter Radius geblieben und hat sich perfekt ranrufen lassen.

Im Wald habe ich ihn wieder an die Flexi genommen. Er war dort dann auch viel mit der Nase am Boden und leicht aufgeregt. Im Gebüsch neben uns standen dann wieder drei Rehe in etwa 10 Meter Entfernung. Die Flexi stand natürlich fest, Elmo hat sich die Rehe aus der Entfernung angeschaut und von mir dabei noch Leckerchen bekommen. Dann sind wir weiter gegangen.

In Zulunft lasse ich ihn in dem Waldstück natürlich nicht mehr frei laufen. Aber wie ist das nun zu bewerten? Er ist zwat im Affekt hinter dem Bewegungsreiz her, hat sich aber abrufen lassen.

Besser wäre natürlich ein komplettes irgnorieren von Wild, aber ist das bei einem Junghund (JRT-Mix) realistisch? War das jetzte total doof, weil er nun wieder einmal ins Jagen gekommen ist, auch wenn es "nur" 20 Meter Gerenne war?

Ich bitte mal um Meinungen. Ich habe sonst eigentlich keine Probleme mit der Schlepp und würde die auch weiter nutzen...

Zitat

Ich finde das eine tolle Leistung von Elmo und auch finde ich, dass du nach dem Abdüsen alles richtig gemacht hast, aber das sehen wahrscheinlich andere wieder anders.

Ich weiß halt nicht, ob ich nicht zu viel erwarte. Einerseits denke ich: Hey cool, mein knapp 11 Monate alter Hund hat sich in der Situation abrufen lassen.

Andererseits neige ich zum Perfektionismus und denke: Och Mensch, ist nicht das Ziel, dass er garnicht erst reagiert und wie bekomme ich das hin? Und dann frage ich mich wieder, ob das nicht alles utopisch ist und für einen Hund normal, wenn er da kurz hinterher will.

Typische Ersthundhalterin eben......

Elmo19 Ich finde ebenfalls, dass das eine super Leistung ist

Finde das auch nicht grenzwertig oder eine schlechte Erfahrung. Er hat sich doch direkt zu dir orientiert als du ihn angesprochen hast, das finde ich persönlich top.

Bei uns läuft das ähnlich. Meistens (leider noch nicht immer) zeigt Jumi Wild (oder auch andere Reize) an. Da fordere ich dann Umorientierung zu mir und belohne das großzügig. Je nachdem wie ich die Situation einschätze leine ich an oder lasse sie ein Stück im Fuß mitlaufen und gebe danach erst wieder die Freigabe.

Letzten Endes muss doch jeder einfach den für sich perfekten Weg finden, mit dem er gut klarkommt. Und wenn ich mich (beispielsweise morgens früh um 5:30 Uhr) mit der Flexi im Wald sicherer fühle, spricht da auch für mich nichts gegen

Erarbeite dir nach und nach eben, dass er sich zu dir orientiert und anzeigt. Ich finde ihr seid da auf nem guten Weg, wenn er sich brav abrufen lässt.

Mir persönlich wäre es erstmal völlig egal wie andere Leute das sehen, ich muss mit dem Ergebnis zufrieden sein!

Und ja natürlich wäre das optimalste Ergebnis, dass er wenn irgendwo was aufspringt und flüchtet sich zu dir umorientiert, ne Belohnung abstaubt und weiterläuft als wäre nichts gewesen... Das ist dann aber eher Niveau „10 Jahre Berufserfahrung“ und nicht „Grundschule“, wo ich einen 11 Monate alten Hund einordnen würde.

Ich würde mir also den Arsch abfreuen und genauso weiterarbeiten

Ich finde das auch richtig richtig toll!

Pauli zeigt mir Wild erst an, wenn's schon über den Weg flitzt. So schnell kann ich nicht reagieren, ist er hinten nach. Dann Rückruf und er kommt zu mir geflitzt. Find ich super und ich weiß gar nicht, ob ich das anfängliche Hinterherrennen weg bekomme

Das Gemumble hatte heute ihren ersten Unterwasserlaufbandtermin - 6 Minuten lang

Ist direkt anstandslos eingestiegen und losmarschiert - und das obwohl sich vom Vorgänger ein Keks in der Walze verfangen hat und zwischendurch ganz schön gequietscht hat... Da musste nach uns erstmal auseinandergebaut werden

Die nächsten Tage bauen wir weiter selbst auf, machen die Übungen und dann geht es nach den Feiertagen zur nächsten „Laufung“

Ich finde das auch eine mega tolle Leistung!

Das schaffe ich mit meinem fast 4jährigen "nichtjagendem" Mamakind Spitz (Spitze haben laut Beschreibung nämlich keinen Jagdtrieb ) nicht. Der ist dann weg.

Ich finde da kann man hervorragend drauf aufbauen und wie @Syrus schrieb würde ich in solchen Situationen eine mega Party mit allem was Hund gerne mit dir zusammen macht veranstalten. Sich aus der begonnenen Jagdsequenz abrufen zu lassen ist schon eine sehr große Sache. Gar nicht zu reagieren ist noch viel, viel schwieriger.

Danke für die Antworten! Dann sind wir ja schon sehr gut dabei!

@Syrus

So hatte ich die Diskussion um die Schleppleine auch nicht aufgepasst. Es hat mich nur dazu bewogen es mal wieder ohne Schlepp zu versuchen

War dann natürlich aufregender als gedacht und nächstes Mal gibt's sicher auch Party, aber in dem Moment stand ich noch etwas unter Strom.