Die HD hat uns wieder eingeholt
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Hallo ihr Lieben,
erstmal ein frohes neues Jahr!Ich habe mich hier angemeldet, weil ich unabhängige Meinungen und Ratschläge brauche.
Ich versuche es so kurz wie möglich zu umschreiben.
Mein Rumäne kam mit 5 Monaten nach Deutschland und wurde mit schwerer HD direkt operiert. Eine Denervierung wurde durchgeführt, sowie Goldimplantate eingesetzt.
Mit 7 Monaten kam er zu mir. Ca. zwei Jahre danach fing er an vorne immer schlechter zu laufen. Diagnose: beidseitige Ellbogendysplasie. Wir also in eine Privatklinik und beide Seiten für 4000€ machen lassen mit dem Hinweis, dass der rechte Knorpel so beschädigt sei, dass es nach einiger Zeit wieder Probleme geben wird. So, zwei Monate später fiel mit ein schwarzer Fleck auf der Haut auf. Auch das Ding musste unter Vollnarkose weggeschnitten werden, eine Narbe so lang wie 2 Zeigefinger.
Leider humpelte er auch Monate danach noch. Also ich wieder los Schilddrüsenscreening mit Diagnose: Schilddrüsenüberfunktion. Letzte Woche Donnerstag ist mir das erste Mal aufgefallen, dass er abends beim aufstehen weinte. Ich schaute ihm in die Pfoten, weil er sich beim Saubermachen der Pfoten schonmal reinbeißt. War nichts. Ich also abgewartet und Freitag Morgen lief er wieder normal. Freitag abend das Selbe, da kam dann die böse Vorahnung. Samstag Morgen also zum Tierarzt. Röntgenbild und Diagnose: Da muss ein künstliches Hüftgelenk her. Alternativen scheiden durch die 1. OP, sein Gewicht (30 kg) aus, sowie nur mit Schmerzmitteln weitermachen, da er erst 5 ist.
So nun bin ich verzweifelt vor allem moralisch. Seit er 7 Monate ist mache ich jeden Scheiß mit ihm mit. Er ist psychisch angeknackst, versteht sich nicht mit Artgenossen, hasst fremde Menschen etc. Ich würde alles für ihn tun, aber trotz seines (jungen) Alters zweifle ich daran, dass die Entscheidung für das Hüftgelenk in seinem Sinne wäre. In 4 Jahren 4 OPs mit Schmerzen, Physio, Hilflosigkeit anderen Hunden gegenüber (für ihn aufgrund seiner Vergangenheit sehr schlimm) und und und. Dann kommt dazu, dass es nur die rechte Hüfte ist, wann kommt die linke? Wann kommen die Ellbogen? Wieviel Zeit gewinnt er durch die neue Hüfte bis die nächste OP wieder ansteht? Er ist erst 5 Jahre aber hat schon soviel durch. Ich möchte es machen um ihm die Chance zu geben noch weitere 5 Jahre bei mir zu bleiben, aber wie oft bekomme ich in den 5 Jahren weitere Hiopsbotschaften?
Ich würde mich freuen wenn ihr eure Gedanken da lasst, einfach um außenstehende Meinungen zu hören von Leuten die weder mich noch meinem Hund kennen.Liebe Grüße
Isabelle - Vor einem Moment
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Puh, das ist natürlich eine schwierige Situation und Diagnose. Eine andere Alternative zum künstlichen Hüftgelenk gibts gar nicht? Könnte evtl vermehrte Physiotherapie mit Muskelaufbau exakt an den entsprechenden Stellen mit Unterstützung von zeitweise Schmerzmitteln eine Hilfe sein?
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Ne leider nicht, da der Hüftkopf nur noch teilweise in der Kelle sitzt.
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Habt ihr denn überhaupt schon regelmäßig Physiotherapie gemacht und die Ernährung ungestellt? Das muss man ja dauerhaft machen und nicht nur als vorübergehende Rehabilitationsmaßnahme?
Anstatt bei jedem Schaden in die Klinik zu gehen, würde ich ihn wahrscheinlich zur dauerhaften therapeutischen Begleitung in eine orthopädische Fachpraxis schicken, um da beständig dranzubleiben.
Außerdem wäre noch Goldakupunktur und Stammzelltherapie und Hyaloronspritzen eine Möglichkeit- der Hund muss komplett behandelt werden nicht nur punktuell. Konservativ läßt sich auch eine Menge erreichen. -
Ja klar, sowohl nach der 1. Op und auch bei den Ellbogen sind wir zur Physiotherapie gegangen. Bestimmte Übungen für den Rücken machen wir Zuhause. Mit einer Orthopädie habe ich bereits gesprochen und die sind der Meinung bei so stark veränderten Gelenken ist die Prothese die einzige Möglichkeit. Und was heißt komplett?
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Ich würde mal mit deinen Sorgen mit einem guten, vertrauenswürdigen Tierarzt sprechen, auch wenn es nicht leicht ist, sowas anzusprechen. Vielleicht ist es wirklich nicht im Sinne des Hundes, ihn da durchzuquälen, ich kann es aus der Ferne nicht beurteilen, da ich ihn nicht kenne. Aber ich habe durchaus schon Leute erlebt, wo ich mir gedacht habe, es wär wohl besser, wenn man dem Tier nicht noch mehr Schmerzen zumuten würde und vielleicht doch mal über eine Erlösung nachsenken sollte. Es gibt natürlich auch Mensch-Tier-Gespanne, bei denen ich wütend auf den Menschen bin, weil ich mir denke, dass es dem Hund unter guter medizinischer Betreuung durchaus noch gut gehen würde.
Daher: Frage einen oder zwei Tierärzte deines Vertrauens mal, was sie machen würden, wenns ihr Hund wäre. Frag sie, was sie glauben, wie viel Zeit ihm die OP geben wird. Ob sie glauben, dass sie ein lebenswertes Leben ermöglichen wird. Ob er schmerzfrei leben wird. Ob die Schmerzen und die Physio es Wert sind. Ich wünsche euch alles Gute.
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Ja klar, sowohl nach der 1. Op und auch bei den Ellbogen sind wir zur Physiotherapie gegangen. Bestimmte Übungen für den Rücken machen wir Zuhause. Mit einer Orthopädie habe ich bereits gesprochen und die sind der Meinung bei so stark veränderten Gelenken ist die Prothese die einzige Möglichkeit. Und was heißt komplett?
Eine konservativ arbeitende niedergelassene orthopädische Fachpraxis wird dir da etwas Anderes sagen. Mit komplett meine ich: der Hund muß an allen Gelenken schmerzfrei werden, das geht nur mit Aufbau aller betroffenen Muskelgruppen, die momentan atrophiert sind. Also ein Bewegungstraining optimal auf deinen Hund abgestimmt.

Das müßt ihr dauerhaft machen, nicht nur für den Rücken und nicht nur episodisch sondern regelmäßig, Muskeln können sich relattiv schnell wieder abbauen, sobald der Hund alte Schonhaltungen einnimmt.
Konservative Therapie arbeitet mit
Physiotraining- da gibt es neben Unterwasserlaufband ganz viele Übungen für zuhause und unterwegs-,
Ernährungszusätzen,
phasenweise Schmerzmedikation,
passive Bewegungstherapie,
Massagen,
Regeneration durch Stammzellen, laseranwendungen und Hyaloronspritzen und ggf. eben auch
Goldakupunktur, die aber wirklich nur ein Fachmann durchführen sollte- dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dadurch wirklich Schmerzfreiheit garantiert ist.
Dazu wird der komplette Hund vorher durchgeröntgt (bei unserer Praxis machen die das immer, auch wenn es nur eine Schwachstelle gibt, berechnet werden aber nur die Bilder für die Schwachstelle) und durchbewegt.
Wenn der Hund wieder schmerzfrei ist, dann reagiert er auch wesentlich gelassener auf Umweltreize. -
Bei meiner letzten DSHündin fing es mit einer OP wegen Ellbogendysplasie an, da war sie 5 Jahre alt. Einige Zeit später musste sie dort nochmal operiert werden. Kaum war das ausgestanden, wurde festgestellt, dass sie CES hat. Mittlerweile hatte sie Arthrose in den Ellbogengelenken. Dann wurde sie wegen CES an der Wirbelsäule operiert. Als nächstes bekam sie Analfisteln die wir nicht in den Griff bekamen. Haben wir die Medikamentendosis wegen der Nebenwirkungen reduziert, ist ihr der After wieder aufgerissen, blieb die Dosis hoch, gingen die Fisteln zu, aber es kamen Nebenwirkungen. Gehumpelt hat sie wegen den Arthrosen auch immer wieder und musste Medikamente bekommen.
Bis dahin hatten wir TA-Kosten von ca. 10.000€ in diesen 3 Jahren.
Wir haben dann nach reiflicher Überlegung entschieden, sie mit 8 Jahren einzuschläfern. -
Mein Rumäne kam mit 5 Monaten nach Deutschland und wurde mit schwerer HD direkt operiert. Eine Denervierung wurde durchgeführt, sowie Goldimplantate eingesetzt.
Gold wurde schon am Anfang gemacht....
Ich frage mich ernsthaft, ob ein Hund mit 30 kg, der schon mit 5 Monaten schwere HD hatte und jetzt auch deutliche ED zeigt, in seinem jetzigen Zustand wirklich noch großartige Verbesserung seiner Lebensqualität bekommen kann durch all diese von Dir genannten Massnahmen.
Und ich weiß, wovon ich schreibe, mein erster DSH musste mit knapp 8,5 Jahren eingeschläfert werden, weil er auf einen Ellbogen gestürzt war, und der hatte ebenfalls mit knapp 6 Monaten schwere HD und ED diagnostiziert bekommen und wurde "nur" beidseitig ED operiert und bekam später Goldakupunktur und von Anfang an ganz viel Muskelaufbau; (von einer OP der Hüfte hat der Facharzt in der Klinik abgeraten).
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@QueenyQJe nachdem wie es gemacht wurde- es gibt da sehr große Unterschiede in der Ausführungsqualität - und weil es so früh gemacht wurde (noch bevor der Hund ausgewachsen war!) gibt es da noch Potential würde ich sagen.
- Vor einem Moment
- Neu
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