Probleme mit 4 Monate altem GSS

  • Hallo ihr lieben,


    ich bitte einmal um eure Mithilfe bzw. Ideen und Anregungen.


    Wir haben einen gerade 4 Monate alt gewordenen Großen Schweizer Sennenhund mit Namen Blu.


    Im großen und ganzen läuft es gut, im kleinen und halben haben wir da so ein paar Baustellen.


    Punkt 1 - er frisst draußen alles was rumliegt (ausgenommen Zigaretten und Hinterlassenschaften anderer Hunde)… aber sonst ist er wie ein Müllschlucker auf 4 Beinen. Wenn es ein größeres Stück ist was er nicht sofort runterschlucken kann dann klappt es über unser "Codewort" tauschen ganz gut das er es hergibt und dafür ein Leckerli bekommt... das meiste wird aber komplett mit einem Haps hinuntergewürgt. Besondere Vorliebe besteht für alles aus Pappe und Papier aber er nimmt auch gerne jeden anderen Mist der so rumliegt.
    Habt ihr da Ideen? Hunger ist es nicht... er ist wie im Wahn von einem Müll zum nächsten zu kommen...


    Punkt 2 - er beißt den Kindern (wir haben 3 im Alter von 14, 11 und knapp6) sehr gerne in die Beine oder springt auch an Ihnen hoch und hat dadurch jetzt schon Jacken und Oberteile zerbissen... es ist kein böses beißen...ein nach schnappen eher und dann festhalten - auch eher im Stoff als in der Haut... aber natürlich sehr unerwünscht und unser kleiner fängt mittlerweile an mit Angst zu reagieren (wundert mich nicht - der Hund hat gute 20 kg und er nur ein paar mehr).
    Wenn ich dazwischen gehe, egal ob mit Worten oder Taten oder beides dann schaukelt er sich noch weiter hoch - springt auch an mir hoch, schnappt nach mir und dreht vollkommen frei.
    Ihn in sein Körbchen schicken - Fehlanzeige, er schaltet auf Durchzug und ist "versessen" darin einen Anzuspringen. Wegdrehen bringt nichts, er springt einem in den Rücken; ein lautes Stop feuert ihn förmlich an sich noch mehr zu gebärden; ruhiges zureden wird ignoriert. Ein Spielzeug anbieten an dem er sich austoben kann - ignoriert er.
    Wenn es ganz zu heftig wird dann stecke ich ihn kurz in seine Box, einfach auch um die Kinder zu schützen - nach kurzer Zeit darf er da aber natürlich auch wieder raus.


    Ich habe mal aufgeschrieben wann diese "Anfälle" passieren, finde aber keinen Zusammenhang. Sie kommen aus heiterem Himmel und sind auch nach kurzer Zeit dann wieder vorbei... aber schon 2-3 mal täglich.


    Habt ihr Ideen was ich machen kann ?


    Vielen Dank vorab...

  • er beißt den Kindern (wir haben 3 im Alter von 14, 11 und knapp6) sehr gerne in die Beine oder springt auch an Ihnen hoch und hat dadurch jetzt schon Jacken und Oberteile zerbissen... es ist kein böses beißen...ein nach schnappen eher und dann festhalten - auch eher im Stoff als in der Haut... aber natürlich sehr unerwünscht und unser kleiner fängt mittlerweile an mit Angst zu reagieren (wundert mich nicht - der Hund hat gute 20 kg und er nur ein paar mehr).

    Die Beisshemmung muss antrainiert werden- Mit 4 Monaten sitzt das natürlich nicht.
    Vielleicht einfach mal deutlicher werden, dass dieses Verhalten nicht geduldet wird.
    Gib dem Kleinen einen Schubs (mit dem Finger oder flachen Hand - kein Schlagen!) in die Seite und gib ein deutliches energisches Kommando.

    Wenn ich dazwischen gehe, egal ob mit Worten oder Taten oder beides dann schaukelt er sich noch weiter hoch - springt auch an mir hoch, schnappt nach mir und dreht vollkommen frei.

    Er nimmt Dich nicht ernst. Wahrscheinlich bist Du in Deiner Körperhaltung und dem Ton nicht deutlich für den Hund.

    Wenn es ganz zu heftig wird dann stecke ich ihn kurz in seine Box,

    Das halte ich jetzt für keine gute Idee. Der Hund verknüpft die Box als Strafe. Was aber, wenn er im Auto in der Box später mitfahren soll.
    Besser ist, Du wirst mit der Kommunikation klarer und energischer und schickst ihn fort. So nach dem Motto "Wer sich nicht benimmt, darf nicht mehr mitspielen".

  • Bisher ist der Tagesablauf folgender:
    Er schläft von 22 Uhr bis ca 7 Uhr im Schlafzimmer, als Nachtzeit, dann wenn er wach wird geht er kurz in den Garten um sich zu lösen.
    Zwischen 7 und 8 ruht er dann meistens nochmal.
    Dann gehen wir raus... knappe 30 Minuten spazieren hier bei uns in der Gegend, hin und wieder treffen wir dabei auch auf der Hundewiese andere Hunde - aber nicht immer.
    Danach legt er sich selber ganz gut hin bis ca 11 Uhr. Da machen wir ein paar Übungen, entweder gelerntes festigen oder auch mal in kleinen Schritten was neues - ca 10 Minuten - dann verliert er die Lust bzw. die Konzentration lässt nach.
    In dem Dreh zwischen 13 und 14 Uhr fahren wir in den Wald und gehen da spazieren - gute halbe Stunde ca und dann zurück.
    Dann schläft/ruht er eigentlich bis gegen 17 Uhr. Dann nochmal kurze Übungseinheiten.
    Um 18 Uhr gibt es bei uns Abendessen, in der Zeit bekommt er was zum kauen damit wir möglichst in Ruhe essen können (klappt so lala -mal besser mal schlechter).
    18.30 Uhr ca gehe ich mit ihm in den Garten und wir spielen da nochmal. Das ersetzt derzeit die dritte Runde da er im dunklen ungern das Grundstück verlässt.
    Danach ruht er wieder und wartet wann es hoch ins Schlafzimmer geht.


    Futter bekommt er 3 mal täglich.


    Die hier beschreibenden Ruhezeiten können auch mal eher kuscheln und ähnliches sein...

  • Wegen der Müllfresserei, was wird denn genau gefüttert. :???:

    Das war schwierig mit ihm.
    Bekommen haben wir ihn mit einer angefangenen Tüte Meradog Junior... er hatte aber nie festen Stuhlgang und hat teilweise 8 mal am Tag gemacht.
    Dann haben wir ihm täglich Kartoffeln gekocht und ihm dazu reines Lammfleisch aus der Dose gegeben... damit hat es sich langsam eingespielt sodass er vernünftige Haufen machen konnte.
    Jetzt frisst er Josera Young Star - macht 3 bis ab und zu 4 mal am Tag sein Geschäft in überwiegend vernünftiger Konsistenz und pupst auch nicht mehr soviel ;-)


    Das Müll fressen hat er aber egal welches Futter er bekam zu jeden Zeit gemacht

  • Seit ihr „Neuhundehalter“? Geht ihr in eine Hundeschule oder habt anderweitig Kontakt mit Hundetrainern?


    Aufgrund der Tatsache, dass er jetzt schon ein Brocken ist und den kindern bald überlegen, würd ich JETZT Kontakt zu einem guten Trainer aufbauen und der soll mal da drüber schauen. Es ist sehr wahrscheinlich die Beißhemmung, aber ich find das für die Kinder trotzdem unschön, wenn sie von 20kg dermaßen angeremmelt werden. Später ist das Geheule sonst groß!


    Meine Sheltiehündin hat mich auch viel getackert und gelöchert, aber das war dann mit 4monaten schon vorbei.


    10min Trainieren ist viel zu lang für so ein Wurm. Lieber 2mal am Tag 3min und das wars.


    Was macht ihr denn beim Essen? Das kann auch echt ne Abwärtsspirale sein, wenn er da jedes Mal sein Kauknochen und Aufmerksamkeit kriegt.
    Wer sich nicht zu benehmen weiß, kommt bei mir nicht in die Box, aber bei kleinen Tobsuchtsanfällen gerne mal an die Leine. Raufgestellt und abgewartet, iwann gibt der Welpe auf. Find ich besser als tausendfaches falsch eingesetztes Maßregeln. Das mit der Leine hat mir in Junghundealter viel gebracht, wer faxen macht, wird angeleint. Irgendwann hat es nur noch Sekunden gedauert und das Angry-Puppy hat sich runtergefahren.

  • Schnappspiele umlenken auf beisswurst: z.B.
    Abbrechen "nein", Spielzeug hinhalten, loben wenn er reinbeisst, zergeln. Unterbrechen, wenn er nicht das Spielzeug wählt, kurz den Raum verlassen, aber hörbar bleiben (die Box wird nur frustaufgeladen, wenn ihr ihn da zur Strafe reinschickt- eigentlich ist die nur für Transportzwecke gedacht).
    Ausserdem: je mehr die neuen Zähne drücken, desto eher will er wo reinbeißen. Er ist in dem Alter, wo die langsam durchbrechen. Also: viele Kauspielzeuge und viel umlenken, damit er weiß, wo Beissen erlaubt ist.

  • Übungen würde ich pro Tag auf 1-2x 1-2min verkürzen. Länger kann sich der Zwerg noch nicht konzentrieren.

  • Hallo,
    Wir haben unsere GSS im September aus dem Tierheim geholt. Sie war da 6 Monate alt. Genau aus den beschriebenen Gründen wurde sie abgegeben. Es waren ebenfalls 3 Kinder in der Familie, die ständig “angefallen“ wurden. Das Frauchen hat dann aufgegeben und die Tara ins Tierheim gebracht.
    Wir waren zuerst auch total überfordert und konnten schlecht mit diesem Verhalten umgehen. Hier kurz unsere Erfahrungen, wirklich nur unsere Erfahrungen, es konnte kein Hundetrainer helfen.
    Der Hund musste lernen, zur Ruhe zu kommen. Die sind überdreht, wenn sie hochspringen und schnappen. Es ist eine Aufforderung zum Toben. Bei Tara hat kein Maßregeln geholfen, die Hundetrainer haben es nicht besser gemacht. Keine laute Ansage oder schubsen oder ähnliche schlaue Tipps helfen, es wurde noch schlimmer.
    Wir bewahren komplette Ruhe, sagen mit ruhiger fester Stimme Nein. Mittlerweile vertrauen wir Tara, wir gehen runter in die Hocke und streicheln sie etwas, so dass sie ruhig wird. Dann gehen wir langsam weiter, anfangs an der Leine. Wir haben alle Actionsachen eingestellt. Kein Ball apportieren oder ähnliches. Dafür viele Suchspiele. Leckerlis drin suchen macht auch Spaß.
    Immer wieder normales Grundgehorsamtraining.
    Dann hat sie gelernt, auf ihren Platz zu bleiben und sich runter zu fahren. Das ging ruckzuck. Als hätte sie darauf gewartet. :bindafür:
    Zur Zeit machen wir Pfeifentraining. Das macht ihr auch Spaß.


    Ja Müllfressen unterwegs ist auch angesagt. Tauschen ist gut, klappt aber auch nicht immer.


    Laufen jetzt viel mit Schleppleine, so dass sie nicht so aufdreht, wenn sie frei läuft. Sonst normales Training Leinenführigkeit.


    Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Manchmal springt sie noch hoch und will noch schnappen. Wir holen sie da aber schnell raus.
    Vielleicht ist es gut, wenn die Kinder den Hund erstmal viel ignorieren. Also wirklich den Hund links liegen lassen. So dass der Hund denkt, dass die eh langweilig sind.
    Das wird sicherlich dauern. Ich drücke fest die Daumen. Und wirklich Ruhe bewahren.
    Übrigens unser Hund darf nicht mehr ins Bett, nicht auf die Couch usw. Nur auf ihre Plätze. Hilft :winken:
    LG Tarabeng

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