Haltung von "Arbeitshund" ohne "Arbeit"?
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VGP hab ich nicht geführt( hab keinen JS)... und für die Solms/ HZP haben wir logischerweise geübt...
Da sind ja Abrichtefächer dabei...Nur das Derby, als reine Anlagenprüfung , da hab ich vorher nicht viel gemacht.
Für die Solms war Moro aber eigentlich fertig, da müsste Frauchen aber über 9 Monate doof krank werden...
Ich war Leistungsfähigkeit wie eine ca. 110 jährige Frau.
Und der ja zu dem Zeitpunkt gut trainierte Hund mit fast 2 war völlig problemlos auf 0 zu fahren.Also weiter Prüfungen hat er jagdlich nicht, das liegt aber nicht am Hund.
Er hat eigentlich alles top gearbeitet, nur schleppen waren schwierig... Einarbeitungsfehler
Parallel wurde er als Therapiehund und Signalhund geprüft.....
Sventje.... natürlich habt ihr ihn mit ins Revier genommen... aber wie du sagst, spielerisch kennenlernen....
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Nun meine Frage: Was meint ihr? Müssen Gebrauchshunde IMMER gearbeitet werden? Sind Verhaltensprobleme wirklich auf das Fehlen einer sinnvollen Beschäftigung zurückzuführen oder sind sie schlicht "Eigenheiten" der Hunde oder das Ergebnis mangelnder Erziehung?
vom Prinzip her ist es schon gut wenn ein Hund, der zum Arbeiten gezüchtet wurde, auch die Arbeit machen darf.
mM muß er arbeiten und braucht es um glücklich zu sein. Aber er braucht auch ein gutes Zuhause und Menschen die sich um ihn gut kümmern. Und das geht auch mit einer alternativen Arbeit.
Nur weil ein Hundebesitzer Jäger ist und einen Jagdhund hat und ab und zu mal auf Jagd geht, heißt es noch lange nicht daß der Jagdhund ein schönes Leben hat. uswusf.
Viel hängt auch vom Charakter des Hundes ab, jeder Hund ist anders. Ich hab mal einen Deutsch Drahthaar gekannt, der hatte null Bock auf Arbeit und wollte nur in der warmen Stube liegen und verwöhnt werden, Gassi gehen und dann war er glücklich. Es kommt immer auf den Hund drauf an. Aber alle die jung sind und noch ordentlich Power haben und Bock auf Arbeit, da sollte man schon was machen, nichts übertreiben, aber sie ihren Anlagen entsprechend auslasten (ohne es zu übertreiben!). Und das macht ja auch Freude und deswegen holt man sich ja wahrscheinlich so einen Hund.
Wenn da was falsch läuft, ist die Frage ob es am Fehlen einer Beschäftigung liegt oder ob jemand was generell falsch gemacht hat in der Ausbildung.
selber würde ich wenn, nur Gesellschaftshunde züchten und die an liebe fürsorgliche Menschen abgeben, die ihre Hunde verwöhnen und mit ihnen von morgens bis abends durch die Gegend stoffeln. -
Sind aber auch nicht alle Hunde einer Rasse gleich
Ich kenne zig Border die beim Spaziergang auch mal zergeln dürfen - und die trotzdem nicht die ganze Zeit in Erwartungshaltung sind, entspannt vor sich hinschnüffeln, etc.
Und auch einige Border, die z.B. auch auf dem Hundeplatz völlig entspannt rumgammeln können, wenn man sich dort zum frühstücken beispielsweise trifft und für die Hunde mal ausnahmsweise nix ansteht.
Genauso Border, die mit Kindern fröhlich und entspannt Ball spielen und im Garten rumalbern. Und halt danach wieder entspannt irgendwo liegen wenns vorbei ist. :Das ist toll.
Ich kenne im Brandenburger/Berliner Raum überwiegend durchgeknallte Showborder und normale Arneitsborder, aber auch dort....sin das Hunde, die einfach eine Macke haben, wenn man einen normalen Hund daneben stellt.Mir persönlich sind jetzt keine solcher Border Collies bekannt, wird es aber hier und da vielleicht geben. Allerdings ist auch da das Toleranzspektrum der Besitzer unterschiedlich. Einige empfinden ein bestimmtes Verhalten als entspannt und chillig, während andere vielleicht schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Gibt halt verschiedenen Blickwinkel. Ich gehe jetzt von meinem aus.
sieh oben
ich finde Arbeitshund ist nicht gleich Arbeitshund.
Zwo Beispiele um zu verdeutlichen was ich meine:
Labrador und DeutschDrahthaar... DeutschDrahthaar würde ich mir nie holen, der gehört mMn ausschließlich in Jägerhände. Der Labrador wird auch ohne Jagd glücklich. Beides Jagdhunde...
Collie und BorderCollie. BorderCollie gehört mMn zum Schäfer oder zumindest Viehhalter. Der Collie wird auch als Begleithund happy... Beides Hütehunde.Auch kann ich nicht verstehen, warum man sich bewusst einen Hund holt, um ihn dann völlig gegen seine Anlagen zu arbeiten und der dabei nie die Chance bekommt, das zu tun, wofür er geboren wurde.
Also sich einen Border Collie zu holen um mit ihm AgilityWeltmeister zu werden ohne das er je mal hüten darf. Einen Weimaraner in die Stadtwohnung als Shoppingbegleiter und der nie mal jagen darf. Ein Windhund zum Dogdancen der nie mal RICHTIG rennen darf. Einen Begleithund der 8 Stunden am Tag allein daheim sitzt.
Genauso tun mir viele Labradore und Cocker und Beagle und Dackel leid. Eigentlich mal tolle, agile Rassen mit Pfeffer im Hintern und dann sieht man sie so oft verfettet, schwach bemuskelt und stumpf und/oder mit Zwangsstörungen. Alles Rassen die ich jetzt nicht unbedingt zwingend in ihrem ursprünglichen Aufgabenbereich sehe... aber eben auch nicht zum Nichtstun verdonnern würde.Collies sind keine Arbeitshunde!
Ich habe einen, der kommt aus einer Linie, die den Collie im IPO ausbilden, das ist toll, macht aber die Rasse noch nicht zum Arbeitshunde.Meinen Collie finden viele anstrengend und außergewöhnlich
Zu meinen Bcs, ist das eine einfache Rasse.
Und die Bcs haben gearbeitet. Erst als Rettungshundearbeit, der zweite aus Leistungslinie am Vieh...Ohne Vieh, niemals ein BC für mich.
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aber es waren doch mal Hütis?
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Eben!
Die einen WAREN es, die andern sind es noch.
Zumal waren die Collies in Deutschland eher wie die Altdeutschen Hütehunde im Gebrauch als Furcheläufer und auch Herdenschützer und nicht als Koppelgebrauchshund, wie der heutige, moderne BC. -
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Ich möchte nur mal sagen, dass ich hier super interessiert mitlese!
Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Amtstierärztin, die ein Punktesystem zur Stressbelastung pädagogischer Einsatzhunde entwickelt hat (sie ist auch verhaltenstherapeutische Tierärztin), weil sie leider häufig mit Hunden zu tun hat, die viel zu früh eingesetzt werden und teilweise auch erst nach ein paar Jahren dann nicht mehr können und wollen.
Denke, man darf die Belastung nicht unterschätzen. Letztens habe ich etwas gehört, das nannte sich "Konfliktschlaf". Ist da was dran? Also ein Hund, den eine Situation durchaus etwas stresst und der sich dann zum Schlafen hinlegt, aber eben nicht wirklich entspannt ruht.
Letztendlich gewinnt hier aus meiner Sicht das Mittelmaß... wenn ich das teilweise so lese: Hut ab an diejenigen, die einen solchen Hund führen.
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Ich finde @Brizos Border Collies in der Beschreibung ja auch immer total faszinierend, in der Realität kenne ich genau einen, den ich freiwillig aufnehmen würde
. Daher kommen wohl auch die Einwände der BC-Besitzer hier. Es ist schon extrem, wie schnell die Arbeits-blöd werden, Stereotypien entwickeln, auf ungefähr alles anspringen, überhaupt nicht "einfach nur Hund" sein können. Auch was ich hier im Hundesport so kenne. In Schottland damals haben wir ja sehr viele BCs als Spazierbegleiter getroffen, also ich kann nicht sagen, was die sonst so machen. Da gab es für mein Empfinden 2 Fraktionen: 1. hat Ball oder anderes Spielzeug, nimmt nichts außerhalb wahr, trägt es, lässt es regelmäßig fallen, wartet auf Wurf. Folgt der nicht, nimmt er Ball auf, trägt ihn, lässt ihn fallen, wartet auf Wurf... Endlosschleife. 2. Border ohne Spielzeug fällt ins fixieren bei Sichtung von uns, pirscht sich an, umrundet uns (ich nur am Hunde sichern, vor allem Grisu), bewegen wir uns nicht weiter und der Besitzer läuft an uns vorbei, geht der Border halt einfach mit weiter. Ich hatte in beiden Fällen nie das Gefühl, dass der Besitzer dachte, da stimmt irgendwas nicht
. Haben ja an sich auch niemanden weiter belästigt, wenn man so will und sich auch nicht selbständig gemacht. Mich würde die Rasse in der Form, wie ich sie kenne, einfach wahnsinnig machen
. Und das sage ich als begeisterter Hütehundhalter.
Aber ja, da verstehe ich total, dass man "Arbeit" und Alltag komplett trennt, um nicht mal minimal eine Erwartungshaltung aufzubauen. Und das vor allem als Junghund.
Aber viele Hunde, die arbeiten wollen, begeisterungsfähig sind etc... sind nicht so! Mit denen kann man prima spielen und Grundlagen legen und Körperübungen machen... ohne dass die ständig in Alarmbereitschaft sind oder Zwangsneurosen entwickeln. Denen tut das eher gut, wenn sie Selbstvertrauen darüber lernen, das "Lernen" lernen, Zusammenarbeit positiv aufgebaut wird. Die schnüffeln trotzdem auf dem Spaziergang vor sich hin und begleiten einfach entspannt im Alltag. Aber sie lernen: ja, mein Mensch und die Zusammenarbeit mit dem ist auch toll.
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Spannendes Thema!
Ich hab ja zwei Collies, und für mich können Collies definitiv "Arbeitsrasse" sein. Näher gehe ich so speziell nicht drauf ein.
Meine eine Collie-Hündin ist als Nur-Begleithund super happy, die bräuchte nicht mehr, sie darf aber trotzdem zusätzlich was tun. Sie ist total begeisterungsfähig, macht gerne alles mit und braucht natürlich mehr Bespaßung, als meine Chinesen. Aber ein bisschen Radfahren, oder ne Runde clickern, oder ne extra-Runde mit Hundekumpels, ist sie glücklich.
Meine jüngere Collie-Hündin ist ein Arbeitstier durch und durch.
Und da stehe ich nun, unvorbereitet und haben wollte ich "so einen Hund" auch nicht, und habe so erst Mal angefangen, Zeit zu schinden und nachzudenken, indem der Zwerg Ruhe halten lernt, und "Grundregeln", Nerven behalten, entspannen, durchschlafen, "einfach Junghund sein", nicht auf alles anspringen....
Der Grat, den man mit ihr gehen kann, zwischen "der Hund fliegt mir um die Ohren" und "der Hund ist bereit für Input", ist extrem schmal.Mein Glück ist, dass ich auch Erfahrung mit solchen Hunden habe, und ich ihr Verhalten nicht als "unbedingt ausgelastet/gearbeitet werden wollen" deute.
Während meine ältere Colliehündin als Welpe sofort überall mit hin konnte, viel Input verarbeiten konnte und niemals ausgeflippt ist, ist mir die jüngere um die Ohren geflogen, als ich ein ähnliches Programm ausprobiert habe. Beißend, kreischend, schreiend, bellend, hechelnd, ist sie, ohne Übertreibung!, die Wände entlang gerannt, und eine der wenigen Möglichkeiten, sie irgendwie zu händeln, war, sie anzuleinen und am ausgestreckten Arm auf Abstand zu halten (zu allem, was nicht geschreddert werden sollte), und zu hoffen, dass irgendwann die Müdigkeit siegt.
Gut, man lernt sich ja erst kennen und das "Welpen-Präge-Programm" habe ich schnell zurückgefahren, und in einer Welpen-Schlaf-Phase habe ich hier im Forum nach allem gesucht, was @flying-paws geschrieben hat ^^
Vielen Dank an dieser Stelle, dass Du so viel Wissen hier mit einbringst, und immer immer wieder Deine Tipps zum Besten gibst.Mittlerweile haben wir einen guten Weg gefunden. Sie wird auf jeden Fall eine "ernsthafte" Arbeit bekommen. Darauf wird sie jetzt schon ein bisschen vorbereitet, und zwar vor allem auf die Weise, dass sie "Arbeit" und "Alltag" komplett trennt. Da kommt es im Moment gar nicht drauf an, was wir genau machen, sondern dass wir etwas gemeinsam machen, und dass es klare "Brüche" gibt.
Ich finde, unabhängig von der Rasse sollte jedem Hund Beschäftigung, Auslastung und gesonderte Ansprache zugestanden werden (dabei ist in meinen Augen egal, ob der Hund einfach einen anstrengenden und fordernden Alltag hat, oder ob er trainiert wird). Und denen, die richtig krass "genetisch wollen", eben etwas ernster.
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Was ist denn beim Hütehund Collie "krass genetisch"?
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Sie hat doch extra im letzten Absatz geschrieben „unabhängig von der Rasse“.
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