Ohne Leckerli geht nix!

  • Allerdings gegen Ende, als die Welpen spielen durften, ist er jedem Hundehalter in den Futterbeutel gesprungen, mehrfach, richtig penetrant..

    Dabei kannst du ihm direkt beibringen, dass fremde Menschen ignoriert werden, auch, wenn sie noch so leckere Sachen dabei haben. Ich würde mich bei den Leuten postieren und meinen Hund wegschicken. Vielleicht kannst du dir von der Trainerin zeigen lassen, wie eine bestimmte und resolute Körpersprache aussehen könnte.



    Mag natürlich sein, ich behaupte nicht das ich als Erst-Hundehalter gleich alles super richtig erkenne. Aber für mich sieht es eindeutig so aus (wenn es hilft kann ich nächste Woche ein Video davon machen?), ein ziemlich hohes „fröhliches“ bellen wie er es auch während dem spielen oft tut, er zieht dann heftig in Richtung der Hunde und wenn die Leine wieder etwas Locker ist kommt diese typische ich-will-spielen Pose (Popsch hoch, Oberkörper gebeugt, wie mans kennt), wenn er keinen Erfolg hat wird gefiepst, dann wieder von vorne, bellen, ziehen, spielaufforderung..


    Und ja, es ist permanentes ablenken, leider. Wie ich den Hund ruhig stellen kann (net so bös gemeint wie es klingt), also das er mal entspannt sitzt/liegt, weiß ich leider noch nicht ganz. Und natürlich wird weitergebellt wenn keine Leckerli-Motivation mehr da ist.


    Deine Schilderungen lesen sich für mich so, als wäre dein Hund in der Hundeschule permanent unter Stress, und die Erwartungshaltung, dass es gleich Leckerli auch noch gibt, scheint diesen Stress zu verstärken.


    Vielleicht besteht die Möglichkeit, mal eine Hundestunde zu besuchen, ohne teilzunehmen, und dort einfach nur herumzustehen? Hund darf alles machen, stehen, sitzen, liegen, schauen, alles, was er will, nur nicht bellen. wenn er sieht, dass da nix passiert, was die Aufregung lohnt, vielleicht beruhigt er sich dann?


    Ruhe und Gelassenheit bis zu einem gewissen Maß wäre mMn die Grundlage für alles weitere Lernen... wenn ein Hund so rumhampelt wie du es beschreibst, frage ich mich, wieviel Gelerntes hängenbleiben kann im cortisolgefluteten Gehirn... :???:
    Das soll kein Vorwurf sein, ich frag mich das halt bloß...

  • Ruhe und Gelassenheit bis zu einem gewissen Maß wäre mMn die Grundlage für alles weitere Lernen... wenn ein Hund so rumhampelt wie du es beschreibst, frage ich mich, wieviel Gelerntes hängenbleiben kann im cortisolgefluteten Gehirn...

    Das frag ich mich bei Gruppenstunden auch oft, aber ich denke da geht es hauptsächlich darum, den Neu-HH beizubringen, wie Training funktioniert. Sodass sie das dann zuhause in Ruhe umsetzen können.

  • Das frag ich mich bei Gruppenstunden auch oft, aber ich denke da geht es hauptsächlich darum, den Neu-HH beizubringen, wie Training funktioniert. Sodass sie das dann zuhause in Ruhe umsetzen können.

    Da stimme ich dir zu, allerdings habe ich Gruppenstunden auch immer als Anlass genommen, zu üben, dass Hundesichtung nicht direkt *TILT* bedeutet, sondern da auch (zunehmend) Sich- zusammennehmen- können einfach zum Repertoir eines Hundes dazu gehört. Sitz oder Platz kann ich auch allein üben, aber unter Ablenkung mich auf das konzentrieren, was Frauchen sagt, ist dann die Kunst, die ein Hund dort lernen kann.


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    Ich frage mich, ob die Leckerligabe bei diesem Hund Teil der Lösung ist oder eher Teil des Problems...


    Der Hund ist doch ein Collie, richtig? Hier gibt es einige Hütehundehalter, die sich bestimmt mit Überdrehen und zwanghaften Fixierungen auf etwas auskennen, vielleicht können die noch weiterführende Infos geben. @flying-paws hat schon manches Kluge zu Hütis geschrieben, die gestresst durchs Leben flippern... wenn mir die Nicks der anderen mal einfallen würden, könnte ich sie auch rufen... :pfeif: ich vergessliche Nuss, ich vergessliche... |)

  • Ja, ein Collie :herzen1:


    Er ist wirklich permanent gestresst, jetzt wo es so ausgesprochen ist, wird mir das bewusst. Wenn er nicht grad anderen Welpen hinterher ist, ist er im Leckerlirausch, das muss wirklich stressig sein für den Armen.


    Die Leckerli pushen ihn so dermaßen, er kriegt wirklich nicht genug davon (und nutzt auch jede Gelegenheit zu versuchen welche zu klauen, ich sorge aber schon dafür das er dabei keinen Erfolg hat :rotekarte: ). Das er letztens anderen an den Futterbeutel gehüpft ist war eine peinliche Premiere :ops: Bei mir versucht er oft „auch so“ an die Leckerli zu kommen. Ich hätte die Trainerin diesbezüglich gern angesprochen, das war aber leider ein blöder Moment wo wir alleine waren - also die Trainerin war zwar da, aber die Welpen wurden zum Spielen in zwei Gruppen aufgeteilt, damit die Größenverhältnisse usw passen, und in dem Moment war sie mit der anderen Welpengruppe beschäftigt. In dem Moment war mir das so peinlich und ich so perplex das ich nicht wusste wie ich richtig reagieren soll :ops: Normalerweise hört er gut auf „nein“, aber da konnte ich so oft nein rufen wie ich will, er wollte hartnäckig an die Futterbeutel aller.


    @flying-paws hat hier ja schon was gesagt, aber ich höre natürlich immer gern weitere Meinungen und Tipps, ich versuche auch gern möglichst genau alles zu schildern (und beantworte gerne allmögliche Fragen falls sie zur Lösungsfindung beitragen sind). Jeder darf sich gern dazu äußern, ich bitte drum :D


    Ob die Leckerli bei meinem liebenswerten Staubsauger nun Fluch oder Segen sind, darüber bin ich auch im Zwiespalt. Als ich den Thread eröffnet hab war es eindeutig ein Fluch für mich, nach den ganzen Beiträgen sehe ich nun auch das positive darin. Aber manchmal finde ich es dennoch belastend..


    Ich probiere es wie gesagt jetzt mal mit „für Ruhe belohnen während er nicht auf Leckerlies stiert“, zumindest bis jemand den ultimativen Tipp hat, oder genau so ein „Problem“ mit einer vielversprechenden Methode lösen könnte.


    Aber vielen lieben Dank, euch allen, alle eure Meinungen und Tipps sind wertvoller Input für mich!

  • Oh, wenn das relevant ist:


    Ich wende mich normalerweise mit Fragen auch an die Züchterin, sie ist immer sehr hilfsbereit. Allerdings hält sie nicht viel von dem, O-Ton, „Kuschelkurs den man bei der heutigen Hundeerziehung fährt“ :pfeif: Deshalb behalte ich mir Ihre Tipps vorerst immer im Hinterkopf und nutze sie dann eher als Plan B oder C..


    Dazu, das er dauernd zu anderen Hunden will, sagte sie, ich soll ihn so lange heulen und bellen lassen und dabei eiskalt ignorieren, nicht mal anschauen - und sobald er sich ruhig hinsetzt und ganz runtergefahren ist, dann belohnen. Das er also begreift, dass sein ganzes Theater da absolut gar nichts bringt..


    In der Hundeschule leider nicht anwendbar. Aber außerhalb eventuell, nur müsste ich mir dafür ein paar entspannte „Versuchs-Hunde“ ausleihen..

  • Das was deine Züchterin vorschlägt ist ein Weg. Ob du den befolgst hängt meiner Erfahrung nach von verschiedenen fragen ab.


    Vertraust du ihr ? Sind ihre (althunde) so wie du dir deinen wünschen würdest? Bewertet sie sein Verhalten wie du ( Freude ) oder anders (Stress Aufregung ) ?


    Uund ganz wichtig : womit fühlst du dich am wohlsten ?

  • Mein Weg wäre es nicht einen Junghund der Stress hat einfach zu ignorieren. Der wird sich dann vermutlich richtig heftig reinsteigern. Mag schon sein dass das bei manchen Hunden klappt, ich denke aber, das sind eher die Ausnahmen.


    Ich finde es fairer, dem Hund zu zeigen, wie er mit solchen Situationen besser umgehen kann. Gerade bei einem Junghund zeigen diese Stresssymptome ja ganz klar, dass der Hund einfach noch überfordert ist und die Anforderungen an ihn einfach noch zu hoch. Ich würde das ernst nehmen und den Hund nicht so "im Regen stehen lassen" wie von der Züchterin empfohlen.

  • Also ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, Evtl is der Ansatz schon von jemand erwähnt worden.
    Übt ihr impulskontrolle? Bsp. erst an den Nampf wenn du es freigibst, erst Ball holen nach Freigabe ect?
    Bei meiner hat das geholfen zumindest etwas Ruhe rein zu bringen (auch sehr verfressenes Exemplar). ÜberraschenderweiSse hat sie das sehr schnell begriffen und kann nun sehr gut abwarten.

  • Ich vertraue ihr schon, ihre Hunde sind auch wirklich toll, ganz liebe und tolles Wesen.
    Ihre Ratschläge erzielen sicherlich Resultate; deshalb meinte ich, das ich ihre Ratschläge auch immer gern im Hinterkopf habe - allerdings denke ich, wenn es einen „netteren“ Weg gibt, dann will ich vorher diesen Versuchen.
    Ich bevorzuge es ja auch lieber wenn man mich vorher freundlich hinweist anstatt mir gleich was an den Kopf zu schmeißen.. :fear:


    Und er ist ja noch jung, wenn ich mit seinen vier Monaten erst mal die nette Schiene fahre, ist sicher noch nix in Stein gemeißelt wenn es nicht so klappt wie erhofft; zumindest richte ich mit den netten Methoden vorerst keinen Schaden an.

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