Hund fährt sehr schnell hoch, wie beschäftigen/auslasten?

  • Ich habe es nur zur Sicherheit geschrieben ;)
    Weil dies ja doch ziemlich ungenau war ;)

    Hast Du keine Hundeschule / -verein in der Nähe mit sicher eingezäuntem Platz?
    Das wäre natürlich optimal für Euch.
    Wenn Du ihn mal ohne Sorge ableinen kannst, kannst Du ja auch ganz anders üben und andere Sachen machen

    Und wie ich auch erwähnte gibt es Vereine wo man Mitglied sein muss, bei andern kann man den Platz auch ohne Mitgliedschaft stundenweise mieten.

    Habe ich jetzt, ehrlich gesagt, da oben nicht entnommen :ka:
    Deshalb nur zur Sicherheit! ;)


    Und nein, bei uns kann man nichts mieten.
    Und wir haben auch eher schlechte Erfahrungen mit "laß mal den Hund einfach im umzäunten Bereich laufen, wenn niemand da ist"-Leuten gemacht.


    Anfragen, klar, kann man immer.
    Schadet auch nicht.
    Wenn man dann stundenweise mieten kann, okay.
    Ansonsten, würde ich mich eher darauf einstellen, daß es nicht gerne gesehen wird, wenn jemand, der nicht zum Verein gehört, seine Hunde auf dem Gelände laufen läßt.



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Weil dies ja doch ziemlich ungenau war

    Guck:

    :D Apfelzeller :D sind cool, ich mag diese verrückten Hunde :herzen1:
    Ich meine nicht dass Du mit denen trainieren sollst, sondern erst mal wenn keiner aufm Platz ist :smile:
    Wenn Du mutterseelenalleine bist auf einem sicheren, eingezäunten Platz.
    Das erlaubt leider nicht jeder Verein, manchmal muss man einem Verein beitreten dafür und manchmal möchte man dem Verein beitreten, darf aber nicht :ugly:
    Anders gesagt: frag mal den Vorstand wie das so ist, ob Du für einen Betrag X den Platz nutzen darfst wenn keiner da ist.


    Das

    Und wir haben auch eher schlechte Erfahrungen mit "laß mal den Hund einfach im umzäunten Bereich laufen, wenn niemand da ist"-Leuten gemacht.

    ham wer auch, bei uns sind die meisten Plätze abgeschlossen.

  • Ich lese hier von einem Hund, der bei Aktivität schnell hoch fährt, nicht von einem dauergestressten Hund.


    Ich bekomme ehrlich gesagt Bauchschmerzen bei dem Trend, aus jedem Hund eine Schnarchnase machen zu wollen, weil alles andere "nicht normal" sei.
    Es gibt Rassen, vornehmlich Gebrauchshunde, da sind Trieb und Reizempfänglichkeit erwünscht und ein Wegtherapieren der Eigenschaften sogar kontraproduktiv (klappt nicht /geht nach hinten los).


    Ich würde daher das Verhalten des Hundes nicht pathologisieren, sondern damit arbeiten:


    - Mit einfachen Übungen anfangen, bei denen es schnell Erfolg für den Hund gibt - darauf dann langsam aufbauen
    - Impulskontrolle üben
    - Anforderungen mit steigendem Können des Hundes steigern, mit gewohnten Bildern wachsen dann auch Sicherheit und Kontrollierbarkeit des Hundes - solange der Hund noch nicht weiß, was verlangt wird, neigt er natürlich zur Hektik (tun meine auch) - sobald die Übung beherrscht wird, wandelt sich das in eine schnelle aber exakte Ausführung
    - In der UO mit Futter statt Beute arbeiten (Trieb macht blöd....)
    - Beute gesondert für Impulskontroll-Übungen einsetzen
    - Viel Nasenarbeit, bei der der Hund durch Konzentration statt Hektik zum Erfolg kommt.


    Viel Erfolg, ich persönlich habe übrigens mehr Spaß an Hunden des beschriebenen Typs als an den ruhigen Vertretern...

  • Ich hab' auch noch 'ne Sichtweise :D :ugly:


    Paul ist noch nicht wirklich lange da und daher wahrscheinlich tendenziell etwas verunsichert, was die von ihm erwarteten Strategien in manchen Situationen angeht. Querida hat das grad schon angerissen - ein Hund, der nicht so genau weiß was zu tun ist, der verfällt gerne in Hektik und fängt an, die Handlungsalternativen abzuspulen die er intus hat oder die sich ihm gerade anbieten.


    Statt tricksen fände ich eine "Zuschauerstunde" am Hundeplatz oder an ähnlich geeigneten Plätzen sinnvoller. Das Zugucken und Aushalten-müssen ist ebenfalls anstrengend, fordert aber eben Ruhe. Natürlich soll sich Paul am besten vorher schon ausreichend beim Gassi bewegt haben.


    Kurz gesagt, nach 3 Monaten würde ich mir da noch nicht so einen Kopf um erweiterte Aufgabenstellung machen sondern einfach Alltag-aushalten üben. Dazu natürlich ausreichend Bewegung, aber die ist bei dir ja gegeben.


    Und ja, ich finde dein Engagement für Paul wirklich toll !! :bindafür: :respekt:


  • genau in die Richtung zielte auch meine Frage auf der Seite vorher :D

  • Danke querida - das Hochdrehen steht bei den Appenzellern in der Rassebschreibung: "quecksilbriges Temperament" bedeutet genau das! Die sind sehr schnell von 0 auf 100 und so ruhig kann man als Mensch gar nicht sein, dass das überhaupt nicht zum Tragen kommt.
    Ich gebe zu, dass ich es bei meiner jetzigen Hündin nicht ganz so im Griff habe, wie ich es manchmal gerne hätte. Bei uns äußert es sich v.a. in Känguruhsprüngen neben mir, teilweise bellen bei sehr großer Aufregung.


    Hier ist Frust ein großes Thema, dazu reagieren Appenzeller SEHR deutlich auf ihre Halter. Die genaue Beobachtung und Einschätzung gehört ebenso zum Appi wie das Hochdrehen. Ich "helfe" mir so gut es geht mit Ruhe, langsamen Bewegungen, "geerdet sein". Letztens wollte ich wieder etwas UO machen und habe dafür Leberwurst verwendet - war ein Fehler. Hier hat Trockenfutter schon eine hohe Wertigkeit. Beißwurst und andere Beute ist hier ein sehr starker Belohnungfaktor. Hohe Stimmlage ist hier ebenfalls zuviel, ruhige Stimmbelohnung ist oft besser.


    Hier funktionieren Suchspiele ganz gut. 5-6 kleine Objekte, die nach mir riechen, auf einer gewissen Fläche verstreut und sie müssen einzeln zu mir gebracht werden. Pro Objekt gibt es ein Leckerli. Die ersten 2-3 Objekte gehen meistens aus der Erinnerung (Hund darf zuschauen beim verstecken), danach sucht sie mit der Nase. Es macht hier einen deutlichen Unterschied ob es nur 4 Objekte sind oder 6. Wir haben das langsam aufgebaut, mit 1-2 Objekten beginnend.


    Noch zur Hundeschule: muss bei dir nicht so sein, aber bei uns ging das ein bisschen nach hinten los.
    In der Hundeschule haben sie bei mir eher aufputschend gearbeitet, die meisten Hunde dort müssen eher "aufgeweckt" werden und "pro Halter" gebracht werden. Appis aufputschten ist aber nicht unbedingt die klügste aller Entscheidungen, wie ich nach ein paar Monaten gemerkt habe. Zumindest nicht, wenn der Hund halbwegs ruhig arbeiten soll. Jetzt ist bei uns etwas der Wurm drin, weil der Hund schnell hochdreht im Frust und ich dann einen kleinen Flugdrachen an der Leine habe, der am Ende des Tages gut Höhenmeter gemacht hat.

  • Danke erstmal für alle Anregungen und Tipps, ich antworte so spät weil ich leider Hühnchen verdienen musste xD


    @Querida du hast natürlich Recht, Paul soll nicht zum Koma-Hund verkommen. Ich war mir nur unsicher, wie ich mit seinem erregbaren Gemüt am besten arbeite. Deine Vorschläge haben mir auch klar gemacht, dass ich ohne Konzept an die Sache ran bin. Ich werde wie von dir vorgeschlagen, klein anfangen und dann hoffentlich sehen,.was funktioniert und was nicht.


    Der Gute unterscheidet schon zwischen Einzel-Gassi und Spazierengehen mit den anderen beiden... bei ersterem gilt mir und dem Futter die volle Aufmerksamkeit, mit den anderen zusammen lässt er es locker angehen ( obwohl es auch Leckerchen gibt).


    Ich werde noch weiter mit den Belohnungen experimentieren.

  • Zum Glück habe ich von meinem kleinen, nervösen Terrierverschnitt gelernt, dass pushende "Motivation" meist nach hinten los geht. Er ist aber komischerweise, seit Paul da ist ruhiger geworden und auch das clickern bei Feindsichtung klappt seit dem.


    Ich muss mich auch sehr im Griff haben, wenn ich wirklich mal sauer bin und motze, das zerläuft Paul zu einem kleinen Häufchen Elend :( : .
    Suchspiele werde ich definitiv ausbauen, der angepeilte Hundeverein ist ja eigentlich für Gebrauchshunde, mal sehen, ob da was für uns ist ( vielleicht wirklich ersmal als Lungenende Zaungäste

  • Auch wenn ich mich schon bedankt habe, möchte ich es doch nochmal machen: danke @Querida ! Mir geht es ein bisschen wie AkkiLeela, ich habe durch deinen Post gemerkt dass ich manche Dinge nicht überlegt gemacht habe sondern mich erst geärgert habe als der Hund im Frust schon herumflog. Und mein Hund reagiert auf meinen Ärger mit noch mehr Herumfliegen (schön und unabsichlich konditioniert von meiner Seite).
    Z.B die Belohnung mit Beute - ging ein paar Wochen in der Hundeschule gut und hat die Trainer jedesmal richtig überrascht wie sehr mein Nicht-Gebrauchshund auf Beute abging. Aber das häufige und v.a. sehr aktive Belohnen und Spielen in Pausen war zuviel für sie, UO wurde bald mit "jetzt kommt gleich die Beißwurst" verknüpft und der Hund flog nur so herum.


    Mir war vorher bewusst, dass ich es besser machen muss, aber durch den Post habe ich es nochmal deutlicher vor Augen. Darum danke!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!