hohe monatliche Kosten - was könntet ihr stemmen? Und wenn nicht?

  • Meiner war jetzt diese woche 3 mal beim ta...kostete jedes mal 60€...beim 2. mal sogar 130 wegen röntgen bildern.


    Das waren mal schnell 250€....


    Zum Glück bin ich finanziell recht gut aufgestellt aber auf lange Sicht wäre mir monatlich 300€-500€ zu viel...


    Auf der anderen Seite liebe ich meinen Hund mehr als alles andere auf dieser Welt und es ist "nur" Geld....schwere Entscheidung...


  • Ich muss aber auch sagen, ich weiß nicht ob ich die für mich ausgeben würde, wenn die KK nicht zahlen würde.

    Du würdest eher sterben wollen? Oder nur einen eventuell-könnte-es-helfen-eher-nicht-Therapieversuch lassen?


    Dann bist du tot und hast vom eingesparten Geld auch nichts mehr.


    Ich glaube ja, viele Hundehalter wachsen da rein, also ohne sich wirklich vorher Gedanken gemacht zu haben. Du hast einen schwer kranken Hund mit einer "man könnte ihm helfen" Diagnose. Dann gibt es die Untersuchungen, Medikamente, Anpassungen, Nachuntersuchungen, es wird besser, aber nicht gut genug, es wird immer ein Quentschen mehr. Und für die paar Euro mehr aufgeben, wo man schon so viel investiert hat? Das klingt jetzt sehr sachlich, aber ich kenne ein paar Hundehalter, bei denen letztlich mehr ausgegeben wurde, als für irgendwen hilfreich gewesen wäre. Es ist schwer zu sagen, nun ist fertig. Ich kann das auch nicht. Lucys Tod stand fest und ich hab gut 600€ dafür gezahlt, zu wissen, warum.


    Ich hatte 2 Erlebnisse und das prägenste war meine Patentante. Um das Leben ihrer zu früh geborenen schwer behinderten Tocher wurde tagelang gekämpft. Und sie sagte hinterher, sie wünschte, sie hätte es ihr ersparen und einfach nur in Frieden Abschied nehmen können.


    Es ist wahnsinnig schwierig zu sagen, bis wohin ein Kampf sich lohnt. Manche geben zu früh auf, einige können einfach nicht weiter kämpfen, manchen ist es egal hauptsache weg mit dem Kostenverusacher und manche kämpfen zu lange...


    Aber Geld ist nur Geld. Nichts weiter. Man braucht manches und bei anderem denkt man es zu brauchen um glücklich zu sein. Im Zweifelsfall ist mir das Leben wohl auch mehr Wert. Dass es Grenzen gibt oder Entscheidungen: ich hab xy und das kann ich dafür oder dafür ausgeben, völlig klar. Aber verzeihen könnte ich es mir wohl nie, in Urlaub gefahren zu sein, statt die Behandung versucht zu haben. Wenn man es wirklich absolut nicht hat, dann wird es doof :verzweifelt:

  • Und für mich steht fest, dass der nächste Hund deutlich kleiner bzw. leichter sein wird.


    Nun ja, ich hatte eine kleine Katze. Bei 10.000 EUR habe ich aufgehört mitzurechnen.


    Also, ich weiß nicht, wie weit es einen führt, diese Fragen rein theoretisch zu beantworten.


    Ich halte das auch für fraglich.


    Wie @Lucy_Lou eben schrieb, man wächst da rein. Die Situationen sind so verschieden. Die Krankengeschichten so verschieden.


    Mein Kater war 6 Monate, als er erkrankte. In den darauffolgenden 2 Jahren hatten wir monatliche Kosten von 200-1000 EUR. Wir haben Dutzende von TAs und Kliniken abgeklappert. Keiner wusste, was er hatte. Bzw. wussten angeblich ganz viele was er hatte und haben diverse Behandlungen, OPs und Diagnostiken durchgeführt. Alle Diagnosen waren falsch.


    Ganz viele Bekannte haben mir zwischendurch geraten die Katze doch einfach einzuschläfern. So viel Geld für (nur) eine Katze.


    Für mich war das keine einzige Sekunde eine Option. Das war ein junges Tier, was leben wollte und für das ich die Verantwortung hatte.


    Nach 2 Jahren hatten wir dann eine Diagnose und eine Behandlungsmöglichkeit. Der Kater hat danach noch knapp 14 Jahre lang ein weitgehend beschwerdefreies Leben geführt. Und die monatlichen Kosten sind auf pi mal Daumen 10-20 EUR gesunken. Ich war froh ihn nicht aufgegeben zu haben.


    Aber jeder Fall ist verschieden und daher ist es schwierig eine generelle Aussage zu treffen.

  • Es hat doch auch nichts damit zu tun, ob man ein guter HH ist...
    Wenn das Geld da ist, und ein Medikament hilft, wird doch jeder von uns gerne bezahlen. Wenn das Geld aber nun knapp ist...?! Was soll man da machen?! Ich verstehe wirklich jeden, der NICHT sein Erspartes ausgibt.


    Im Falle vom Lebensgefährten meiner Mutter ist es so, dass er diese Hündin wahnsinnig liebt. Sie ist sein Lebensinhalt. Aber er hat einfach, aufgrund seiner Rente, nicht die Möglichkeiten, Unsummen auszugeben.


    Dieser Hund würde nicht eingeschläfert, weil das Geld zu knapp ist. Dann würden wir, wie gesagt einspringen. Aber auch das ist ja nicht immer bei jedem so gegeben.


    Aber, @Lucy_Lou. Du hast natürlich recht... wo ist die Grenze, nicht finanziell, sondern, ja, moralisch...
    Das genau war bei uns eher das Problem. Wie weit gehen wir, wo ist Schluss, was ist jetzt Egoismus. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir nicht aufgegeben haben. Aber es gab immer mal Situationen, wo ich nicht sicher war, ob das alles in Vinis Sinn läuft... Wor haben wohl alles richtig gemacht. Und, um aus dem OT wieder rauszukommen, ich hätte noch sehr viel mehr Geld investiert, wenn ich gewusst hätte, dass es meiner Maus hilft.

  • Du würdest eher sterben wollen? Oder nur einen eventuell-könnte-es-helfen-eher-nicht-Therapieversuch lassen?
    Dann bist du tot und hast vom eingesparten Geld auch nichts mehr.

    Beides.
    Ich hänge einfach nicht sonderlich am Leben und finde es auch schrecklich wie sich Leute daran festkrallen und absolut alles tun um es auch bei uralten Menschen zu verlängern, selbst wenn man nur noch Gemüse ist oder im Koma liegt. Wenn ich mich also für einschläfern entscheiden könnte, würde ich es ab einem gewissen Punkt tun. :ka:


    Das hat nichts mit Geiz zu tun, sondern damit, dass ich kein Leben leben will, das reines dahinvegetieren ist. Sei es durch Krankheit oder weil sich alles nur darum dreht, dass man zu wenig Geld über hat um jeden Tag essen zu können. (Habe ich hinter mir, will ich, v.a. als Dauerzustand, nie wieder haben. Meinem Hund habe ich in der Zeit übrigens fast 3/4 meine Geldes zugeteilt, damit er passables Futter kriegt.)
    Die 1500€ sind ja das was wir frei machen könnten ohne das Dach über dem Kopf zu verlieren usw, nicht das was ungenutzt auf dem Sparbuch landet.
    Wenn ich jetzt also, sagen wir 1000€ pro Monat, für den Rest meines Lebens an Medis ausgeben müsste würde ich mich zuerst von meinem Freund trennen, weil ich ihm nicht sein Leben ruinieren will. Dann könnte ich die 1000€ aber nur noch stemmen, wenn ich die Hunde abgebe und in eine billige Stadtwohnung (das ist für mich etwas Schreckliches, nur alles Erklärung) ziehe. Dann habe ich aber alles aufgegeben was für mich irgendeine Bedeutung im Leben hat. Und dann gehe ich arbeiten um zu leben und lebe um zu arbeiten und sonst nichts. Für immer.... Nö, will ich nicht, brauch ich nicht...

  • Ein Hundehalter der sich nicht bereit ist dauerhaft an der finanziellen Belastungsgrenze zu leben, weil der Hund hohe TA Kosten verursacht ist weder ein schlechter noch ein schlechterer Hundehalter. Für den einen sind dauerhaft 500€ zuviel, für den anderen 100€. Woran will man das festmachen?


    Wir haben 13.500€ (die vorher genannten 15.000€ waren zu viel) in drei Jahren für einen kranken Hund ausgegeben, um ihm Lebensqualität zu erkaufen. Das empfinde ich schon als langfristig. Es war aber OK, weil es finanziell nicht geschmerzt hat. Hätte es aber finanziell geschmerzt wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Wäre es ein anderer Hund gewesen wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Wären weitere Menschen betroffen gewesen wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Solche Entscheidung sind oftmals nicht allgemeingültig sondern durchaus einmalig, werden situativ getroffen und von verschiedensten äußeren Einflüssen beeinflusst.


    In einer Sache sehe ich aber klar. Menschen kommen vor dem Hund. Wenn Kinder mittel- oder langfristig deswegen zurückstecken müssen, das Zuhause aufgegeben, Sparkonten der Kinder aufgelöst, Notreserven aufgebraucht, Arbeitszeiten verlängert, private Rentenfonds angegangen, das Familienleben dadurch massiv gestört.. werden muss, dann sollte man sich die Frage stellen ob die Geisteshaltung „Alles für den Hund“ noch gesund und vor allem fair ist. Und zwar gegenüber den Menschen die einem nahe sind.
    Und damit meine ich nicht, das auf einen Urlaub von vier, im Jahr verzichten werden muss.

  • Das meinte ich nicht. Aber rechne mal die Medikamentenkosten für einen 15 kg Hund gegen die für einen 40 kg Hund.
    Dass Untersuchungen genauso teuer sind, ist klar :)

  • Dass Untersuchungen genauso teuer sind, ist klar :)

    Sobald Untersuchung in Narkose angesetzt wird, schlägt das Gewicht wieder zu Buche.


    Was pro/contra kleiner/großer Hund angeht:
    Die kleinen leben meistens länger und haben viel mehr Chancen, interessante Krankheiten zu kriegen.
    Mein 7-kg-Cushing-Hund hat schon einen Urlaub in der Karabik in der TK gelassen.
    Und die Hündin einer Freundin hatte die beliebte Kleinhund-Diagnose Trachealkollaps (hat den heißen Sommer nicht überlebt).

  • Aber Geld ist nur Geld. Nichts weiter. Man braucht manches und bei anderem denkt man es zu brauchen um glücklich zu sein. Im Zweifelsfall ist mir das Leben wohl auch mehr Wert. Dass es Grenzen gibt oder Entscheidungen: ich hab xy und das kann ich dafür oder dafür ausgeben, völlig klar. Aber verzeihen könnte ich es mir wohl nie, in Urlaub gefahren zu sein, statt die Behandung versucht zu haben. Wenn man es wirklich absolut nicht hat, dann wird es doof :verzweifelt:

    Diese Situation habe ich hautnah mit erlebt. Meine Schwiegers sind extrem geltungsbedürfig. Immer nur das beste und teuerste, im Zweifel über Kredit. Hat der Nachbar ein neues Auto muss nachgezogen werden etc.


    Sie hatten auch einen Hund. Sommer vor 6 Jahre. 10 jährige Hündin, akute Gebärmutter Entzündung. Mein Schwiegervatee ganz trocken "entweder wir lassen den Hund operieren oder wir fahren in den Urlaub".
    Hund wurde - trotz risiko und gegen ärztlichen rat mit ab behandelt und nicht operiert. Kurz vor Weihnachten im selben Jahr kam es zurück. Bei der OP wurde festgestellt dass sich ein abszess gebildet hatte der nach innen aufgebrochen war. Todesurteil für den alten Hund. Das geheule war riesig.
    Sowas kann ich 0 nachvollziehen. Wenn man für jeden unnötigen scheiß Geld hat aber für seinen Hund zu geizig ist.
    Ich würde auch schon wüst beschimpft weil ich meine Ratten und Mäuse teuer behandeln ließ statt mir eine neue zu kaufen ("die kosten doch im baumarkt nur 10€ :shocked: )

  • Letzten Monat: 800 Euro für 2,5 Hunde beim TA, inklusive Parasitenmittel.


    Hunde sind GESUND! Nur Prophylaxe...


    Diesen Monat: unbestimmte Summe für lebensrettende Massnahmen und 5 Tage Intensivbehandlung des BC Rüden....


    Keine Ahnung was das kosten wird...ich bin heilfroh noch einen Bausparvertrag zu haben...


    Ich werde in Zukunft nicht mehr Mehr-Hunde halten....ich könnte es nicht ertragen ihnen solche Behandlungen nicht gewähren zu können.


    Der nächste Hund bekommt eine Vollschutzkrankenversicherung!

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