Schluss mit lustig für „Tutnixe“

  • Gebe aber zu Bedenken, dass von einem selbst auch eine hohe Disziplin eingefordert wird ...

    Das bedeutet aber nicht, dass er Dir das nächste Mal keinen Einlauf verpasst (so denn Anleinpflicht gelten würde. Zur geforderten Selbstdisziplin gehört eben auch, wenn Anleinpflicht, dann auch den fusslahmen Oldie. Das wird nicht unterschieden, also von solchen, gibt selbstverständlich auch tolerante ...).

    Dort war keine Anleinpflicht, aber ich versteh, was du meinst und stimme dir zu.

  • Nicht unbedingt, es steigert auf der anderen Seite auch die Resilienz. Die Hunde haben weniger Probleme bei Begegnung mit brachcephalen Rassen oder Kleinsthunden, weil sie die eben häufig sehen etc.

    Ich beobachte genau das Gegenteil, nämlich so wie von @Das Rosilein beschrieben. Die Tut-Nix-Halter übernehmen die Überhand, treten im Schwarm auf und man muss als "Alien" diese Gebiete meiden. Das ist dann so eine geschlossene Gemeinschaft, dass du raus gemobbt wirst wenn du deinen Hund anleinst und das ist total egal weshalb. Dadurch sind dann die "vernünftigen" sozialen Hunde die eben auch mal "nein" sagen und nicht nur spielsüchtig sind, in die letzte Ecke verdrängt wie z.B. auch sehr kleine oder ängstliche Hunde. Und die ganzen Draufgänger, Mobber und Tutwas-Hunde tümmeln sich und du kannst keinen Fuß mehr in die Gegend setzen wenn dein Hund das nicht aushält. Dadurch lernen die anderen aber auch nichts mehr und sind in meinen Augen total schlecht sozialisiert, weil sie überall rein krachen und gar keine dezentere Hundesprache mehr können. Da wird nicht mehr beschwichtigt oder vorsichtig angefragt ob man sich nähern darf, alles was sich bewegt ist Freiwild und darf angespielt werden. Wenn dein Hund dann nach dem 5. mal Bedrängen etwas ausflippt, wirst du direkt beleidigt oder dir wird mit Prügel gedroht (alles schon erlebt).
    Passiert regional und auch sogar lokal. Ich bin in Berlin einen Bezirk weiter gezogen und habe plötzlich 100x weniger Probleme als vorher! Und das waren nicht immer dieselben Hundehalter und Hunde. Das schlimme ist ja auch, dass Neuhundebesitzer von Anfang an mitziehen, weil sie es von den anderen so kennen lernen und sich natürlich nicht gegen die breite Masse komplett quer stellen. Die meisten denken wahrscheinlich es wäre normal den Hund einfach überall laufen zu lassen ohne, dass er den Rückruf beherrscht. Ja aber auch wozu, wenn sowieso alle Hunde machen was sie wollen und immer leinenlos unterwegs sind?

    Ich beobachte es mit Argwohn, dass die Leute aus dem ehemaligen Bezirk hier her fahren, weil sie hier entspannt laufen können. Dadurch wird es immer voller und die "Idioten" ziehen so langsam auch nach..weil sie hier eben die Hunde finden die ihre Hunde bespaßen sollen.

    In anderen Städten z.B. auch wieder ganz anders. Berlin ist ja eh was für sich in Sachen Hundehaltung. Als ich noch an der Ostsee gewohnt habe, liefen fast alle Hunde an der Straße an der Leine und es wurde wortlos im Wald oder am Strand angeleint noch bevor man auch nur ein Wort gewechselt oder sich gegrüßt hat. Dort wird ja sogar gegrüßt wenn man sich trifft, ich war sehr fasziniert. Ausnahme sind hier leider die Touristen..

  • Ich beobachte genau das Gegenteil,

    Denke, das war eher so ein netter, halbernst gemeinter Gag ... in dem schon ein Fünkchen Wahrheit stecken könnte ... Denn es stimmt, es begegnet und kreuzt sich nahezu alles. Spielt zwar nicht alles miteinander, aber gesehen haben sich alle mal ... das röchelnde, schnaubende Watschel-Etwas ist jetzt nicht so ein unbekanntes etwas (sehr zu meinem Leidwesen bzw. zum Leidwesen dieser Hunde).

  • Denke, das trifft es (ist doch fast überall und bei vielen Themen so). Enge führt letztlich zu Spannungen ...

    Das ist meinem Empfinden nach der Punkt: Wo sollen die Hundehalter in den Ballungsgebieten denn noch hin mit ihren Hunden?
    Es gibt einfach nicht so viele Möglichkeiten, wo Hunde noch unangeleint laufen dürfen.

    Eine Gefahrenabwehrverordnung (also das automatische Anleinen sobald andere Passanten den Weg kreuzen) käme z. B.im Dortmunder Stadtwald oder auch an der 6-Seen-Platte in Duisburg einer durchgängigen Leinenpflicht gleich.

    Das käme natürlich den Hundehaltern entgegen, die Probleme mit ihren Hunden haben.

    Aber denjenigen, deren Hunde kein Problem für die Umwelt bedeutet - denen wäre der Raum genommen.

    Unter Anderem vor Allem deshalb:

    Die Tut-Nix-Halter übernehmen die Überhand, treten im Schwarm auf und man muss als "Alien" diese Gebiete meiden.

    Mir wird das zu Schwarz-Weiß.

    Ich fühle mich mit meinem Wunsch, meine Hunde frei laufen lassen zu dürfen, in einen Topf geworfen mit den Tut-Nix-Haltern, deren Hunde ALLES dürfen.

    Damit bin ich aus diesem Thema raus.

  • Man kann seinen Hund doch ohne Leine laufen lassen und trotzdem Rücksicht auf andere nehmen. Das eine schließt das andere doch nicht aus.
    Wir leinen unsere Hündin so gut wie nie an und nehmen trotzdem Rücksicht auf andere.

    LG
    Sacco

  • Hier ist jetzt ein besonders schlimmer Tutnix (tut leider ziemlich was und ist überhaupt nicht auch nur ansatzweise erzogen) das letzte mal an einer Flexi gewesen.

    Ob oder was da passiert ist oder es vielleicht sogar am Urteil liegt weiß ich nicht. Aber man merkt den Stress mit solchen Hunden sehr deutlich, wenn einem bewusst wird wie erleichtert man ist, wenn man den Hund endlich mal mit Leine trifft und mal nicht im vollen Tempo in einen reinknallt, einen stellt oder oder...

  • Ich überleg grad, wie ich früher in den berliner Hundeauslaufgebieten unterwegs war..

    Also alle Hundekontakte waren normal, kamen Fahrräder (oder Jogger..ect...), habe ich die Hunde ins Platz gelegt (waren jung, heute lasse ich die Hund im "STEH!").

    So hatte ich da eigentlich nie Leinenzwang. Und ich finds auch eine gute Übung....

    Also nur mal so...
    Und an den Rand schicken natürlich, damit sie sich nicht mitten im Weg hinlegen, da gibt es Fahradheinis, die fahren glatt rüber.....Ar..l..er!!!

  • Ich finde gerade die Berichte aus der Schweiz sehr interessant. Mir war das gar nicht bewusst, dass die Regelung dort wirklich mehr durchgesetzt wird und bei den Bürgern ankommt. Aber ich war schon sehr oft in der Schweiz und kann mich tatsächlich nicht an ein doofes Erlebnis erinnern. Man kommuniziert, sammelt im Zweifelsfall ein und gut ist. Dass man generell einsammeln sollte, hat mir allerdings noch nie jemand verraten, ein Schild in der Richtung habe ich in der Schweiz auch noch nicht gesehen :???: . Aber ich fand es immer sehr höflich und rücksichtsvoll, ich hab ja nun teils Hunde, die auf (rein knallende) Fremdhunde absolut keinen Wert legen, bin also immer froh, wenn der Gegenüber seine Hunde im Zweifelsfall bei sich behält.

    Wobei, die Verbindung mit dem Tempolimit :ka: , am schlimmsten fand ich es in den Niederlanden und in Schottland (!) mit Hunden, die Kontakt eher nicht wollen. In Frankreich dagegen waren wir ja auch schon sehr oft und da wundere ich mich immer, weil die Franzosen doch sehr liberal mit der Hundehaltung umgehen, sehr entspannt mit freilaufenden Hunden sind... aber dennoch wird fast immer akzeptiert (nach meiner Erfahrung), wenn man keinen Kontakt will. Also kein Vergleich zu den Niederlanden ... Da fahre ich mit Grisu nur mit Magengrummeln hin...

    Hier bei uns auf dem Land in Deutschland (und keine Touri-Gegend) funktioniert es gut. Ist wirklich selten, dass es zu ungwollten Kontakten kommt.

  • Also ich habe ja einen "Tutnix", der allerdings tatsächlich von selbst Abstand zu fremden Hunden hält - trotzdem leine ich ihn immer an, wenn mir ein HH oder Menschen ohne Hund entgegenkommen. Zum einen weiß ich genau wie doof das ist, wenn man einen unverträglichen Hund hat und da ein Tutnix vor seiner Nase rumläuft und zum anderen bin ich schon Menschen begegnet, die leider (wahrscheinlich auch wegen seiner Größe) Angst vor meinem Hund gehabt haben. Auch mir ist es mal passiert dass ein HH mit angeleintem Hund um die Kurve kam und dessen Hund nicht begeistert von meinem freilaufenden war - ich hab mich entschuldigt und ihn eingesammelt. Kann passieren, wichtig ist dass man dann Rücksicht nimmt und entsprechend handelt - ich mache das so und hoffe natürlich, das man sich mir gegenüber auch so verhält. Manche machen das, andere leider nicht. Aber so ist es halt leider in allen Bereichen des Lebens, zumindest aus meiner Sicht. Idioten und ignorante Menschen gibts überall :ka:

    Wir hatten auch umgekehrte Situationen, wo mich HH gebeten haben den Hund von der Leine zu nehmen damit der andere Hund ebenfalls freilaufen kann, weil der an der Leine pöbelt und im Freilauf keine Probleme mit anderen Hunden hat. Auch hatten wir Begegnungen, wo uns fremde Hunde einfach reingebrettert sind und ein Goldie hat mich vor Freude angehüpft und beinahe zu Boden geworfen. Der HH hat sich zig mal enschuldigt, aber seriously das kann einfach passieren - soll es natürlich nicht, aber Hunde sind Lebewesen und keine Maschinen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige HH ihre Hunde nicht richtig lesen können und denken, der Hund möchte zB. trotz Drohverhalten "nur" spielen. Oder es ist normal für Hunde, frontal auf einen Fremdhund zuzugehen und wundern sich dann wenn der Hund keinen Schritt in diese Richtung geht. Oder denken der Hund sei müde, weil er gähnt. Von dem her denke ich schon dass zumindest ein Pflichtkurs übers Hundeverhalten helfen würde wenns um Tutnixe geht. Garantie gibts natürlich keine, aber besser so etwas als nichts :rollsmile:

  • Dass man generell einsammeln sollte, hat mir allerdings noch nie jemand verraten, ein Schild in der Richtung habe ich in der Schweiz auch noch nicht gesehen .

    Najahhh, eigentlich ist es ja so, wenn man in einem Land Urlaub macht, dann sollte man sich vorher schlau machen ... wie mit Zoll, den Geschwindigkeitsbeschränkungen und soohoo ... Also rein theoretisch =) ;) (macht natürlich kaum einer ... beziehe mich gerne mit ein ... husche mal über das Nötigste ...).

    Die Schweizer selbst bekommen ja eine Broschüre in die Hand gedrückt. Die wird jedes Jahr aufs Neue verschickt, mit dem Steuerbescheid. Deswegen braucht es keine Schilder.

    Aber ich fand es immer sehr höflich und rücksichtsvoll,

    Das eine schliesst das andere ja nicht aus. Höflich sind die Schweizer im Allgemeinen (gibt auch Ausnahmen, klar, aber so grundsätzlich und auch gegenseitig).

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