Wann würdet ihr kastrieren?

  • Den Chip einmal zum Ausprobieren, ok.Aber über einen längeren Zeitraum das Hormonchaos vor und nach jedem Chip würde ich keinem Hund auf Dauer antun.


    Ich würde nicht nachchippen lassen. Nach dem ersten Chip sollte mMn die Entscheidung für oder gegen den endgültigen Eingriff fallen. Nach einem halben Jahr sollte die Entscheidung möglich sein.

    Ahh..Hormonchaos....verstehe...und wenn man das so abpasst, dass kein "Hormonchaos" entsteht?

  • Ahh..Hormonchaos....verstehe...und wenn man das so abpasst, dass kein "Hormonchaos" entsteht?

    Dazu müsste man aber genau wissen wie lange der Chip bei genau diesem Hund wirkt und ab wann er nachlässt. Vllt. bemerkt der Hund ja schon was vom Nachlassen, was WIR aber noch gar nicht mitbekommen oder gar nicht mit dem Chip in Verbindung bringen?

  • Versteh ehrlich gesagt auch nicht, was an einer Dauerchipgabe "besser" sein soll, als an einer Kastra.
    Ich pump den Hund dauerhaft mit Zeug voll, was eigentlich so nicht in den Hundekörper gehört (erinnert mich etwas an Dauereinnahme von der Pille).


    Ich würde kurzen Prozess und den Hund kastrieren.


    Balou leidet, die Halterin leidet und für mich muss da keine eindeutig rückführbare medizinische Indikation vorliegen um das hier zu rechtfertigen. Balou ging es unter dem Chip besser, dass ist meiner Meinung, das einzige was wirklich zählt.



    Für manche Hunde ist das Leben ohne die Sexualhormone einfach besser.

  • Ich verstehe das schon.
    Wenn sich unter Chipgabe Schilddrüsenunterfunktion oder eine Tumorneigung zeigt- und Krebs, eben anteilig vor allem auch die kastrationsassoziierten Tumore Hämangiosarkom /Lymphom, ist beim GR sehr weit verbreitet- dann würde man den Chip auslaufen lassen. Man kann dann diesen Teilfaktor begrenzt wieder rückgängig machen.

  • @Vakuole der Chip „pumpt“ nicht mit irgendwas voll.
    Er gibt dauerhaft eine geringe Dosis eines Stoffes ab, der bestimmten Rezeptoren eine Sättigung vorgaukelt, so dass die Hormonproduktion abnimmt und der Rüde unfruchtbar wird.


    Ob es dahingegen besser ist, dem Hund eine OP zuzumuten und ihm ein Körperteil zu amputieren, sei mal dahingestellt.


    Eine Kröte muss man wohl schlucken, wenn man das Ergebnis erreichen will.


    Dadurch, dass bei meinem Hund die OP so schief lief, würde ich, sollte ich noch mal in die Situation kommen, durchaus über die Dauergabe des Chips nachdenken.


    Tatsächlich weiß man nicht, wann der Chip genau ausläuft.
    Bei meinem Hund habe ich die Wirkabnahme recht fix bemerkt. Die bekannten Symptome traten in abgeschwächter Form wieder auf und dann habe ich gehandelt. Mit der OP.


    Ich denke aber nicht, dass es grundsätzlich ein Problem wäre, den Hund zu beobachten und nachzuchippen, wenn man merkt, dass es wieder anfängt. Man muss ja nicht warten, bis die Hütte wieder brennt.


    Ich bin nicht ganz sicher, aber ich meine, es gibt auch keine Überdosierung in dem Sinne. Jedenfalls nicht mit bekannten Nebenwirkungen. Also selbst wenn man nachchippt, während der alte Chip noch eine geringe Wirkung hat, passiert nichts schlimmes.

  • Mal ein Erfahrungsbericht etwas anders gelagert als bei euch.


    Ich habe immer gesagt, solange Kimi keine Probleme mit der Läufigkeit und dem Drumherum bekommt, wird auch nicht kastriert. Und dann fing sie an, vor jeder Läufigkeit immer extremer im Verhalten zu werden. EXTREM zickig, futterneidisch, usw. Man hat das daran gemerkt, dass sie fast schon jähzornige Anfälle hatte, nach denen sie dann total irritiert in der Ecke saß und nichts mehr tat.
    Gleichzeitig fiel sie während der Läufigkeit immer mehr in alte Verhaltensmuster zurück - wurde wieder extrem unsicher, fiepsig, desorientiert, ... und das tat ihr einfach nicht gut. Man merkte ihr ihre Irritation einfach an. Dann kam ihre Bauchspeicheldrüsenentzündung, die sie ja fast das Leben gekostet hätte. Und einen Monat danach wurde sie läufig, was bewirkte, dass sie körperlich wieder stark abbaute. Nach dieser Läufigkeit kam eine dicke Scheinschwangerschaft, die sie wiederum einiges an Kraft kostete. Sie nahm ab auf 3,7kg (heute hat sie 4,6kg), wir mussten das Immunsystem und den ganzen Hund päppeln, weil sie gefährlich abrutschte. Die anderen Probleme wurden nicht besser.


    Ich habe übrigens auch einen Thread hier gestartet (das war allerdings vor der BSD-Entzündung) und mir wurde von sehr vielen abgeraten. Mitunter wurde behauptet, ich hätte Probleme mit meinem eigenen Zyklus und würde die nur auf den Hund übertragen. :ugly:


    Letztlich habe ich sie kastrieren lassen. Sie wurde alle fünf Monate läufig (wobei zum Schluss die Abstände unregelmäßig wurden), es ging ihr bedingt durch die Läufigkeit 12 Wochen lang nicht gut. D.h., es blieben ihr und uns acht "normale" Wochen. Dazu kam dann eben der körperliche und gesundheitliche Aspekt, weil sie nach jeder Läufigkeit wieder abrutschte.


    Übrigens haben wir auch einen Abstecher zur THP gemacht, um da vllt Hilfe zu bekommen. Und sie sagte mir dann irgendwann "du weißt aber schon, dass man solche Hunde durchaus kastriert, oder?".


    Die Entscheidung habe ich nie bereut. Sie ist seitdem ausgeglichener, entspannter, wir werden nicht mehr Monate oder gar Jahre im Training zurückgeworfen. Die temporäre Unsicherheit ist weg, sie ist gesundheitlich absolut stabil (im Gegensatz zu vorher).


    Ich weiß, dass vielen diese Gründe nicht "gereicht" hätten zur Kastration. Mir haben sie das. Letztlich ist es auch immer individuell, nur man selbst sieht und erlebt seinen Hund und weiß, inwiefern er darunter leidet oder eben nicht. Aber in deinem Fall, wo ja auch schon Verletzungen deinerseits quasi die Regel sind, würde ich wohl auch nicht mehr zögern.

  • Das würde ich eh mit dem TA besprechen...
    Aber ich stehe selbst mit meinem Rüden vor dieser Frage, wegen Prostata..


    Nachdenken ist ja erlaubt und wenn ich ein Jahr brauche, dann brauche ich eben ein Jahr.
    Vielleicht brauche ich auch 2 Jahre "überlegen"...


    Deshalb die Frage.


    Wenn ich mir so unsicher wär wie Julia anscheinend, dann wäre doch ein 2. Chip ein Ausweg aus dem jetzigen Dillemma.


    Mein TÄ meint, man kann immer wieder chippen.....deshalb die Frage...
    Meiner hat bisher einmal "Kastra" Tabletten erhalten...das ist auch keine Dauerlösung...oder doch?

  • @Vakuole der Chip „pumpt“ nicht mit irgendwas voll.
    Er gibt dauerhaft eine geringe Dosis eines Stoffes ab, der bestimmten Rezeptoren eine Sättigung vorgaukelt, so dass die Hormonproduktion abnimmt und der Rüde unfruchtbar wird.

    Stimmt nicht ganz.
    Das Mittel, das der Chip absondert, regt zu Beginn tatsächlich die Produktion von Testosteron an, bis der Chip richtig wirkt und der gegenteilige Effekt erzielt wird.


    Und diese Phase kann durchaus sehr stressig und unschön sein, wenn der Testosteronspiegel ansteigt. Darauf sollte man vorbereitet sein und sich auch bewusst sein, dass es nicht für jeden Hund ein Zuckerschlecken ist.

  • @Vakuole der Chip „pumpt“ nicht mit irgendwas voll.
    Er gibt dauerhaft eine geringe Dosis eines Stoffes ab, der bestimmten Rezeptoren eine Sättigung vorgaukelt, so dass die Hormonproduktion abnimmt und der Rüde unfruchtbar wird.

    Das ist genau für mich die Definition von "pumpt" mit was voll.
    Dieser Botenstoff gehört in der Form nicht in den Hundekörper. Dem Körper wird da etwas vorgegaukelt, dadurch.


    Ich bin nicht gegen den Chip, aber es gibt keine Langzeitstudien zu ihm.


    Ich habe gelesen, dass bei deinem Hund viel schief gelaufen ist bei der OP.
    Aber andersrum werden täglich X Rüden und Hündinnen problemlos kastriert. Ich seh da wirklich wenig Risiko. Auch die Narkose, meine Hündin war letztes Jahr 4x in Narkose (weil es eben sein musste - Endoskopie, Kastra) und es war kein einziges Mal ein Problem. Eine Garantie gibt es für nichts im Leben.

  • Ich wollte die medizinische Indikation ja nie sehen. Aber Katarrh, Analdrüsen, die IMMER voll sind, Übelkeit, teilweise kein Kotabsetzen sind für mich schon deutliche Anzeichen

    Ich bin da einfach pragmatisch. Würde ich leben wollen mit sowas? Bzw würde ich gut leben können mit sowas?
    Die Antwort wäre immer ein ganz klares Nein.


    Und mal so unter uns Frauen: Permanenter gelber-grünlicher Ausfluß, wie schnell wären wir wohl beim Gyn?
    Oder wenn unser Mann/Freund plötzlich so tropfen würde? Den würden wir schneller zum Arzt schleifen als er gucken kann.
    Ebenso wenn die Hündin so auslaufen würde. Ratzfatz ständen wir alle beim TA.
    Nur der Rüde, ach, das ist halt der "Laternentripper", das macht nix.... Mal und kurz, okay. Aber nicht über Tage, Wochen oder gar Monate!


    Ich hab ja mit dem intakten Rüden das totale Gegenbeispiel-
    Hamilton ist vielleicht alle 2,4 Wochen mal gelb am Penis. Das ist einmal, wird feucht abgewischt und dann isses weg. Also ein einziges Mal. Den hab ich noch nie 2, 3mal oder mehr täglich putzen müssen.
    Meist dann wenn er die Nase in zu gut riechende Sachen gesteckt hat... Jetzt im Winter isses noch seltener, Frühling dann so alle 2 Wochen mal, Sommer meist so alle 3, 4 Wochen, ab Herbst wieder so alle 3 Wochen. Ich denke das dann gewisse Hündinnen hier läufig sind auf die er so reagiert. Aber das ist okay, da ist kein Handlungsbedarf.
    Aber so wie Balou, oder Arren damals, ne, also das ist weit weg von normal.

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