Lukas hat Angst zu verhungern und fällt manchmal um

  • Was bedeutet denn rigoros korrigieren? Ich rufe/mache unser Abbruchsignal (ein lautes "Hey!" und dazu einmal in die Hände klatschen) und dann gehe ich weiter bzw. ziehe ihn weg. Ich mach das langsam und nicht ruckartig, aber er hängt sich dann schon teilweise sehr kräftig in die Leine. Und wie machst du das mit der Flexi? Ich hab tatsächlich noch nie eine in der Hand gehabt. Lässt du das Band dann ganz kur oder wie geht das?


    Hab grad beim Gassi drüber nachgedacht, wie ich das eigentlich mache/ gemacht habe.
    Hier das Ergebnis meines "Inmichgehens" :smile:


    Also, es fängt schon damit an, dass ich meine Hunde im Freilauf nicht weit weg von mir gehen lasse, maximal 10 bis 20 m vor und hinter mich, es wird nicht in Wiesen reingelaufen, außer ich gebe sie frei durch ein "Ok", dadurch bleiben meine Hunde in meiner Nähe und ich kann sie besser kontrollieren.


    Machen sie was, was ich nicht will, kommt ein "Äh- äh", bei Blick zu mir und abwenden vom Objekt der Begierde wird immer belohnt, entweder mit Stimme oder einem Bröckchen getrocknetes Hähnchenfilet, das ich nebenbei in die Hand nehme und vor dem Hund fallen lasse oder mir aus der herabhängenden Hand abnehmen lasse.


    Überhaupt lasse ich öfter mal Gutzis fallen bzw. hab sie im richtigen Moment in der Hand, wenn der Hund gerade zufällig in meiner Nähe ist. So lohnt es sich immer, neben und bei mir zu laufen.


    Festschnüffeln unterbinde ich, indem ich den Hund, während ich weitergehe, rufe, und wenn er kommt, lobe.
    Ich unterbinde es deshalb, weil gerade der Kleine anfangs gern mal einen Happen probiert hat und/oder sich gern in Kacke gewälzt hat :omg: .


    Nimmt ein Hund trotz "Äh-äh" bei mir was ins Maul, kommt ein scharfes "Hey! *Name*, AUS!!" und ich bin auch schon auf dem Weg zu ihm, wobei ich laut aufstampfe und bedrohlich rüberkommen will. Lässt der Hund es fallen und weicht aus, werd ich sofort freundlich, lobe in den höchsten Tönen und belohne zb mit einer Runde losrennen oder Fangen spielen.


    Ich habe fallen lassen/wegnehmen lassen von Dingen aber auch zu Hause geübt, im Grunde gibt es nichts, was ich meinen Hunden nicht sofort abnehmen könnte, weil ich es für mich beanspruche. In der Praxis brauche ich das aber nie, und wenn, ist es kein Thema, ich geh zum Hund hin und nehme es ihm weg, was er gerade hat. Manchmal geb ich es ihm wieder, nachdem es geprüft wurde ;) .


    Manchmal war ich schon zu langsam, und meine Große hatte damals ein großes Stück Kacke doch schon schnell geschluckt :dead: . Da schimpfe ich nicht, sondern rufe heran und leine wortlos an, dann ist es hinterher eh zu spät.


    Mit der Flexi, das braucht etwas Übung, den Hund schnell von was wegzuholen, ohne dass man ihm wehtut oder er sich gar überschlägt. Im Grunde musst du die Haufen immer schon vor ihm sehen und schneller sein als er. Falls nicht:Ich verwende beim Wegziehen eine Art Impuls, was ich vom Reiten her als Parade kenne. D.h. ich ziehe kurz ärger an, wenn der Hund auch nur leicht nachgibt, lasse ich sofort locker, zieht er wieder an, ziehe ich wieder leicht an der Leine, und das Ganze so lang mit Anzug und Nachgeben, bis er nachgibt und sich umorientiert. Dann wird natürlich stimmlich sehr gelobt.


    Ich versuche, unerwünschte Verhaltensweisen von vornherein zu vermeiden, auszuweichen; wenn ich zu langsam war oder was nicht mitgekriegt hab, werd ich aber nach dem "Äh- äh", das ignoriert wurde, schon deutlich.


    Bei meiner Leo- Hündin waren damals eine Zeit lang Pferdeäpfel mega beliebt, sie ist zu jedem Haufen hingerannt und hat schnell einen Bissen gefressen. Da hab ich es genauso gemacht, war nur der Vorteil, dass man die Haufen vorher besser sieht ;)
    Ich hab genauso versucht, zu vermeiden, dass sie hingeht, hab sie zb im Fuß vorbeilaufen lassen, hab mich drübergestellt und sie vertrieben, ihr jedesmal, wenn ich zu weit weg war, danach, wenn sie was genommen hatte, darauf bestanden hatte, dass sie es ausspuckt. Dafür hat sie dann ein Lob bekommen, und was Feines (also, was auch ich fein fand und nicht nur sie :D ).


    Irgendwann hat dann ein strenger Blick gelangt und sie ist weitergegangen und hat es gar nicht mehr probiert.


    Keine Ahnung, ob du was mit meinem Geschreibsel anfangen kannst... ich bin eher die Liga "Wehret den Anfängen " und " Was man nicht anfängt, braucht man nicht aufhören"... anfangs auch deutlich und prägnant für den Hund, dh ich lasse auch mal einen Schrei los, bei Gehorsam bin ich sofort wieder lieb. Irgendwann werden die Hilfen immer feiner, wie beim Reiten. Irgendwann sind solche Sachen dann Schnee von gestern.


    Allerdings kann es sein, dass du deinen Hund nie dahin bekommst, dass er gar nichts mehr aufnimmt. Er hatte ja eine schwere Zeit und ist entsprechend auf Mangel und Nahrungssuche "konditioniert" worden durch die Umstände.


    Ich wünsche euch trotzdem viel Erfolg :winken:

  • Hey!


    Entschuldigt, ich habe sehr lange nicht mehr hier im Forum vorbeigeschaut.


    Gesundheitlich geht es Luki gut :) Die Toxoplasmose-Behandlung haben wir erfolgreich abgeschlossen. Er hat kaum noch Anfälle, oftmals tagelang nicht. Auch lösen Geräusche nur noch sehr, sehr selten Anfälle aus. Wir sind aber wie vor im Kontakt mit der Neurologin - derzeit sind wir uns aber einig, dass wir nur beobachten und nicht weiter behandeln. Lukis Lebensqualität wird derzeit nicht beeinflusst von den Anfällen, daher wollen wir weder unnötig Medikamente geben noch ihn in Narkose legen für ein MRT. Sollte sich sein Zustand jedoch wieder verschlechtern, werden wir natürlich handeln.


    Kacke fressen ist nach wie vor ein Problem. In solchen Momenten dringe ich auch mit nichts mehr zu ihm durch. Selbst Super-Leckerchen als Alternative anbieten bringt nichts, er ist dann völlig fixiert.


    Und leider hat sich ein Problem mit dem Alleine bleiben entwickelt. Das war ja monatelang gar kein Thema, aber seit ein paar Wochen bellt er anfangs für eine Weile und räumt auch gern mal mein Fensterbrett leer. Danach schläft er jedoch stundenlang tief und fest. Allerdings macht er das auch nicht immer. Manchmal ist es gar kein Problem für ihn und er bleibt einfach liegen und döst, an anderen Tagen hingegen bellt er schon, wenn ich die Wohnungstür hinter mir schließe.


    Versuche gerade, das Alleinebleiben komplett neu aufzubauen - was nicht so einfach ist, da ich mich von meinem Freund getrennt habe und Luki nun mal ab und an alleine bleiben muss, und sei es nur, wenn ich schnell einkaufen gehe. Aber ich bleibe dran.. Vielleicht liegt es auch an der Trennung? Ich weiß es nicht.


    Im Großen und Ganzen läuft es aber :) Bald ist der Kleine schon ein Jahr bei mir heart-eyes-dog-face





    Es ist zu putzig, er schläft immer mit seinem Kuschelkissen und eine Pfote wird darunter geschoben heart-eyes-dog-face

  • Hallo! Danke der Nachfrage, uns geht es super :)


    Gesundheitlich hat sich nichts verändert. Luki lebt weiterhin sehr gut mit den Anfällen. Wir sind regelmäßig beim Neurologen und vertreten gemeinsam die Ansicht, das Medikamente derzeit eher schaden als nutzen würden. Luki bekommt allerdings kein Bravecto mehr gegen Zecken, zum einen auf Anraten der Neurologin und zum anderen hatte ich nach der letzen Gabe Anfang 2020 auch das Gefühl, dass er danach mehr Anfälle hatte.


    Ich habe Lukis Anfälle inzwischen aber auch fast zu schätzen gelernt, denn sie sind ein super Indikator dafür, wie es ihm gesundheitlich geht. Vor ein paar Monaten ist mir beispielsweise durch vermehrte Anfälle nach 2, 3 Tagen aufgefallen, dass mit Luki etwas nicht stimmt. Wir haben ihn dann sofort komplett durchchecken lassen (Kardiologe, Neurologe, großes Blutbild & Ultraschall vom Bauch, Lunge, Rücken) und so schnell herausgefunden, dass er eine leichte Leberentzündung hatte. Alles andere war top! Die Entzündung wurde erfolgreich behandelt und seitdem sind die Anfälle auch wieder auf Normallevel zurückgegangen - ein bis zwei pro Tag können derzeit auftreten, wenn es sehr heiß draußen ist, ansonsten gibt es auch inzwischen viele anfallsfreie Tage.


    Luki ist nun schon bald 3 Jahre bei mir und ich bin einfach nur glücklich mit ihm. :smiling_face_with_hearts: Das war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens. Er hat so eine tolle, neugierige aber entspannte Persönlichkeit und er passt einfach perfekt zu mir und meinem Leben. Bei Luki glaube ich manchmal wirklich, dass Hunde sich ihren Besitzer aussuchen und nicht andersherum ;)


    Am Wochenende hat Luki das erste Mal das Meer gesehen und er wirkte so entspannt und ausgeglichen - und hat entweder gebuddelt oder im Schatten tief und fest geschlafen und geträumt, mit der Zunge im Sand :beaming_face_with_smiling_eyes: Eine Wasserratte wird aus ihm aber nicht mehr, es ist manchmal schon problematisch, wenn nur die Pfötchen nass werden.




  • Achso, in meinem letzten Post schrieb ich über die Probleme mit dem Alleinebleiben - die haben sich recht schnell einfach wieder in Luft aufgelöst. Es lag wohl wirklich an der Trennung von meinem damaligen Partner. Ich habe das Alleinebleiben dann noch mal neu von Anfang an trainiert und zwischenzeitlich auch eine tolle Sitterin für ihn gefunden. Luki hatte dann innerhalb weniger Wochen gar keine Probleme mehr. Seit dem Ende des letzten Lockdows bin ich wieder öfters kellnern, und Luki bleibt ruhig und schläft einfach immer innerhalb weniger Minuten ein, nachdem ich gegangen bin. Nutze ab und an noch die Webcam, um ihn zu beobachten. Einzig Gewitter machen ihm Angst, da ist er immer etwas unruhig - allerdings auch, wenn ich zu Hause bin.

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