Eine Welt ohne Rassehundezucht? Wie soll das gehen?

  • Da muß man sich nur beim TA ins Wartezimmer setzen und dir von den Krankheiten der Hunde, die dort anwesend sind, erzählen lassen. Dann hast du deine Studie. :lol:

    Kann ich jetzt nicht so bestätigen. Obwohl ich mit meinem kranken Rassehund die letzten Jahre oft beim Tierarzt war. :( :

  • Gibt es denn eine Studie, die belegt, dass Rassehunde gesünder sind?


    Mir wäre keine bekannt.
    Aber ebenso wenig ist mir eine vernünftige Studie für das Gegenteil bekannt.


    Och muss gestehen, ich finde es auch einfach unsinnig. Wir haben eine so große Masse und vor allem eine derart unhomogene Masse an Rassehund und Mischlingen, dass es für mich irgendwo Blödsinn ist, da zu versuchen eine vergleichbare Menge aus diesen beiden Gruppen zu machen.
    Da wird immer ein zu großer Teil ohne Beachtung bleiben und zu viele Variablen unbeachtet bleiben müssen, um da einen Ansatz zu finden.


    Ob der Vergleich da am Ende noch Sinn macht...


    Aber manch einer braucht für seine Meinung eben solche Unterstützung und deshalb wird man immer wieder auf diese Studien stoßen. Wie genau und aussagekräftig gearbeitet wurde, bleibt halt immer dahin gestellt.


    Und dem einzelnen Hundehalter nutzt es ja auch nichts, wenn der durchschnittliche Mischling so und so alt wird und so und so gesund ist, wenn er einen von den tausend hat, die am untern Außenrand der gauschen Normalverteilung endet.
    Auch macht es für mich keinen Sinn "den Rassehund" zu untersuchen, den gibt es ebenso wenig wie "den Mischling". Wissenschaftliche Studien mögen gerne genormte Sachen, da können sie zuverlässige Aussagentreffen. Inhomogene Massen die in ständiger Veränderung sind, lassen sich schlecht untersuchen und bewerten. Da auf Studien zu vertrauen hat oft mehr mit Glauben als mit Wissenschaft zu tun.

  • Bei vielen so grossen Übersichtsstudien (da geht es ja wirklich um Massen von Hunden - wir reden da in den von mir velinkten Studien von über 20'000, bzw. 350'000 Exemplaren!) werden die Hunde anhand von Grösse oder Gewicht miteinander verglichen. Die Leute, die derartige Studien durchführen, sind an der Basis meist Biologen und Veterinärmediziner (einfach noch weiter ausgebildet), und wissen selbst ja auch, dass man einen Doggen x Bernhardinermix nicht mit einer im Durchschnitt eher langlebigen Kleinhundrasse wie dem Pudel vergleichen kann.


    Damit so eine an wissenschaftlichen Masstäben ausgerichtete Studie tatsächlich aussagekräftig ist, werden möglichst viele Faktoren, die ebendiese Resultate in irgend einer Form beeinträchtigen könnten, möglichst ausgeschlossen. Deshalb - und auch anhand der Dimensionen einer Population, die diese Studien oft untersuchen - stehen solche Untersuchungen eben schon ziemlich weit über einer persönlichen Meinung oder Erfahrung. Und natürlich sind auch solche Studien nicht unfehlbar. Aber wenn eine nach der anderen (und sogar diejenige, die der Englische Kennel Klub selber in Auftrag gegeben hat!) feststellt, dass im Durchschnitt Rassehunde krankheitsanfälliger (insbesondere auf gewisse Leiden) sind und in manchen Fällen signifikant früher sterben (diese beiden Dinge korrelieren nicht unbedingt - man kann schliesslich auch krank sein, ohne zu sterben), ist das ja schon sehr auffällig. Und traurig.



    Wie sicher ist da die Studie, dass es sich tatsächlich um (nachweislich überprüfte) Rassehunde handelt?Wie sicher ist da die Studie, dass es sich tatsächlich um Mixe handelt?


    Wie so oft werden die Hinterhofhunde als reinrassige Hunde verkauft, sind in Wirklichkeit Mixe, und ähneln Rassehunde. Schwubs werden sie als reinrassig deklariert und fallen unter welche Studie?

    Ein guter Punkt. Auch das wird geprüft. Bei der Studie des Kennel Clubs ist das ziemlich sicher - das sind ja ihre eigenen Hunde und die haben jetzt wirklich kein Interesse daran, Hinterhofzuchten ebenfalls in ihre Statistik mit einfliessen zu lassen (insbesondere, wenn die Resultate ihrer eigenen Studie nicht eben rosig aussehen...).


    Bei der ersten verlinkten Studie waren das Daten eines Tierspitals in den USA, bei der zweiten diejenigen des Dänischen Kennel Clubs (DKC) und bei der dritten Studie (hier wurden die sagenhaften 350'000 Hunde untersucht) handelte es sich um die Daten von Hunden, welche bei einer schwedischen Tierversicherung registriert waren.

  • Wenn man auf der Straße Hundehalter fragt, deren Hund augenscheinlich ein Rassehund ist, bekommt man zu 99% auch gesagt der sei reinrassig. Bei genauerem Hinterfragen, sind wiederum vll 10% (und das ist hoch angesetzt) von einer überwachten Zuchtstätte mit Papieren. Und wahrscheinlich halten 80% des Restes den Impfpass für 'papiere'. |)


    So lange jeder vermeintliche Rassehund, als Rassehund gehandelt wird, wird man da keine Glaubwürdigkeit erreichen. Auch nicht bei einer Tierversicherung, bei der ein jeder seinen Hund als Rassehund eintragen kann :ka:


    Oder muss man bei denen in Schweden einen Abstammungsnachweis erbringen, um den Labrador als Labrador einzutragen? Bei allen Tierversicherungen die ich kenne, geht es maximal um den Phänotyp.

  • Mir sind die Studien ziemlich egal, ich lebe seit 1981 in Spanien und die meisten meiner Hunde früher waren keine Designermixe sondern echte Mischlinge die ich von der Strasse hatte. Zum Glück gibt es zumindest hier auf Mallorca keine Strassenhunde mehr. Ich hatte von Pekinesenmischlingen bis zu Schäfermixen, und viele meiner Hunde sind überdurchschnittlich alt geworden. Meine älteste würde knapp 19. Shiva zB. könnte in meinen Augen eher Probleme haben, da sie nur aus 2 Rasse gemixt ist, wobei eine davon sehr gesund ist.
    Meine Ansicht ist halt nur die, dass wenn ich einen Hund der Rasse XY kaufe (Mops, Boxer, Berner Sennenhund ...) weiss, dass ich wahrscheinlich einen kranken, kurzlebigen Hund haben werden, egal bei welchem Züchter ich den Hund kaufe weil die Rasse krank ist.

  • Ilso in Deutschland werden sicherlich keine Hunde eingeschläfert, weil sie nicht vermittelt werden können.

    Ich bin am durchlesen des Threads und auch wenn das lange her ist, bin ich hierüber gestolpert...
    Ich will niemanden seine Illusionen rauben, aber das ist schlicht nicht wahr - es gibt das auch noch in (manchen) deutschen Tierheimen. Es steckt im Regelfall einiges an verwaltungsaufwand dahinter, aber selbst das nicht immer..

  • Zum Threadnamen an sich; wie genau sollte das funktionieren?


    Nehmen wir an, morgen wird die Rassehundezucht verboten - Züchter dürfen also nicht mehr reinrassig züchten. Wer verhindert jetzt wie, dass ich zB den Spitz meiner Schwiegermutter und meinen Spitz verpaare? Es sind beides reinrassige Hunde mit Papieren (einmal VfdSp, einmal VSNH) und ich will nunmal auch in Zukunft Spitze halten :ka: Beide haben derzeit keine Zuchtzulassung in ihren Vereinen und ich bin keine eingetragene Zuchtstätte - also könnte ich 'schwarz' ja einfach reinrassige Hunde züchten. Die generelle Verpaarung von Hunden ist ja durch ein rassehundezuchtverbot nicht verboten.


    Wie genau sollte mich jetzt irgendjemand daran hindern, diese zwei Hunde zu verpaaren? (achtung, bevor mir jetzt irgendwas unterstellt wird, es geht um das fiktive Szenario in dem Rassehundezucht verboten wäre. In der Realität wird Barlow evlt die zzl bekommen, aber nicht mit Ava zusammen geführt)

  • Das finde ich jetzt ja mal einen interessanten Aspekt! ;)
    Normalerweise wird von Rassehundfans ja immer das Gegenteil behauptet. :???:

    Nur kurz, die Studie auf die Helfstyna sich bezieht ist wohl aus den USA und ja, da wird durchaus eingeschläfert weil der Hund "untragbar" ist, also wirklich so Kleinzeug wie "Der kackt immer seinen Kennel voll wenn ich 9 Stunden weg bin!" oder "Der hat meinKind gebissen" was in echt nur ein warnendes in die Luft schnappen war weil das Gör den Hund als Spielzeug sieht.


    Hier in Deutschland ist es so das sich die Leute Rassehunde durchaus bewußter anschaffen. Aber: Das betrifft dann auch nur die "echten" Rassehunde, also von einem echten Züchter mit Verein dahinter, nix mit selbstgedruckten Papieren!
    Sieht man besonders gut bei den Moderassen wie Mops und Frenchie. Im VDH sind die letzten Jahre immer so um die 400 Möpse und 250 Frenchies pro Jahr gefallen.
    Also in keinster Weise genug Hunde um so dermaßen oft da draußen rumzulaufen.
    Woher kommen also die ganzen Hunde, die ja auch so reinrassig sind? Hmhm... Genau.
    (Es fallen mehr Cairn Terrier als Möpse und Frenchies! Und Zwergschnauzer fallen doppelt so viele wie Möpse.)


    Ich rede ja gerne mit Hundehaltern. Und auch wenn ich mir niemals eine solche Rasse zulegen werde (Qualzucht halt), finde ich sie schon oft niedlich... Also frage ich, tatsche dann erfreut die Hunde an und man schwätzt ein bisschen.
    Unfassbar wie oft ich da "Natürlich kommt der vom Züchter, wir haben Papiere, den blauen Ausweis!" gehört habe.... Oder eben auch "Klar vom Züchter. Papiere? Ne, die brauchen wir ja nicht, wir wollen ja nicht züchten."
    Die Leute glauben fest sie haben reinrassige Hunde von nem tollen Züchter. Yoah... Das erzählen sie dann halt auch und geben das auch so an, zB bei Versicherungen oder dem Tierarzt.
    Das es eben nicht so ist, nunja.... Das weiß dann ja eben keiner der nicht wirklich nachgefragt hat.


  • Sieht man besonders gut bei den Moderassen wie Mops und Frenchie. Im VDH sind die letzten Jahre immer so um die 400 Möpse und 250 Frenchies pro Jahr gefallen.
    Also in keinster Weise genug Hunde um so dermaßen oft da draußen rumzulaufen.

    Das stimmt tatsächlich.
    2013 wurden bei Tasso über 3000 Möpse registriert, im VDH aber nur 479 geboren.
    Französische Bulldoggen wurden über 6000 registriert und sogar nur 274 geboren.


    Ich finde, das sind schon wahnsinnig aussagekräftige Zahlen.

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