Ich denke, so einen Thread gab es noch nicht (zumindest habe ich in der Suche nichts gefunden).
Tatsächlich gab es schon einmal so einen Thread. Der wurde aber relativ schnell geschlossen weil es da richtig tief in die Privatsphäre ging. Mal sehen, wie lange sich dieser hier hält. Ich fand das Thema damals schon sehr interessant und hätte gerne weiterdiskutiert.
Ich denke vor Schicksalsschlägen wird jeder generell eine gewisse Angst haben. Wobei es hilft, wenn man sich vor Augen führt, wie wenig Einfluss man auf sein eigenes Schicksal tatsächlich hat.
Ich hatte in dieser Hinsicht bereits zwei Schlüsselerlebnisse und muss sagen, dass ich seither relativ angstfrei leben kann:
2015 waren wir über Weihnachten/Neujahr in Neuseeland. An einem Tag hatten wir eigentlich diesen Ruhapehu Crater Walk geplant. Der fiel aber aus wegen schlechten Wetters. Also beschlossen wir, stattdessen zum White Water Rafting zu gehen (wo man ja eh nass wird). Es war eine Stunde Fahrt auf einer einsamen, kurvenreichen Landstraße. Wie gesagt schlechtes Wetter, schlechte Sicht. Mein Kumpel (der sehr selten Auto fährt!) fuhr. Wir hatten sicher so um die 80km/h drauf (100km/h waren erlaubt!). In Neuseeland herrscht Linksverkehr. Wir fuhren so vor uns hin, auf einmal kam uns (zufällig!) auf einem geraden Stück der Straße (sonst wie gesagt immer Kurven) ein anderes Auto entgegen, auf unserer Spur! Mein Kumpel ist einfach kurz rechts rüber und dann gleich wieder nach links rüber... Hört sich jetzt vielleicht so unspektakulär an, aber wenn man mal überlegt, was alles hätte passieren können... Auf welche "Variablen" wir da keinen Einfluss hatten... Nun ja, es hätte an dieser Stelle gut und gerne mit uns allen vorbei sein können... Was wäre gewesen, wenn mein Kumpel anders reagiert hätte, gebremst, gehupt, etc.? Was wäre gewesen, wenn der Andere auch rübergezogen hätte? Was wäre gewesen, wenn auf der rechten Spur jemand gefahren wäre und wir hätten nicht ausweichen können? Was wäre gewesen, wenn uns das Auto auf einem der kurvenreichen Stücke begegnet wäre? Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke.
Das zweite Schlüsselerlebnis: Für das Schuljahr 2015/2016 beschlossen wir nicht Ende des Schuljahres (im Juni/Juli) auf Studienfahrt zu gehen, sondern bereits Anfang des Schuljahres im Oktober. Wir fuhren also im Oktober 2015 nach Nizza. Und ich denke jeder erinnert sich, was im Juli 2016 in Nizza los war. Da kann man ähnliche Gedankenspiele anstellen... Wenn es blöd gelaufen wäre, wären wir unter Umständen genau zu dem Terroranschlag auf der Strandpromenade gewesen...
Dass in der Erziehung meiner Hunde etwas falsch läuft... Davor habe ich keine Angst, muss ich sagen. Dafür halte ich bzw. wir als Familie zu lange Hunde.
Auf die gesundheitliche Komponente... Also dass ich jetzt irgendwas versäumen könnte, was später dazu führt, dass sie krank werden, etc. Da glaube ich einfach, dass da zu viele Faktoren mit rein spielen, die man nicht unter Kontrolle hat... (Mein Opa hat das ganze Leben geraucht, zeitweise auch stark. Zwei Schachteln am Tag. Zudem zu einer Zeit wo es noch nicht möglichst schonend, wenn man das überhaupt so sagen kann, "gestaltet" war... Er hatte NIE was ander Lunge und starb mit fast 96 an Altersschwäche.)
Generell finde ich es wichtig, dass man sich von seinen Ängsten nicht kontrollieren lässt und fähig ist, sie beiseite zu schieben und das Leben genießen kann.