Intuitive Erziehung

  • Nur weil das Zusammenleben für den Menschen nicht unangenehm oder problematisch ist, heißt es nicht, dass es dem Hund dabei gut geht und seine Bedürfnisse befriedigt werden und er ein gutes Leben hat.

    Nein, aber es geht bei Erziehungsmethoden nicht darum dass es dem Hund möglichst gut geht.
    Es geht darum Probleme im Zusammenleben zu beheben
    (harmonisches Zusammenleben ist das Ziel jeder Erziehung)

    • Neu

    Hi


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    • Die Unbelehrbaren werden auch nicht über ein Seminar zur Lerntheorie oder ein anderes Thema eingefangen und geläutert.
      Die bleiben meist wie sie sind. Das ist ihr Ziel.


      LG, Friederike

    • Nein, aber es geht bei Erziehungsmethoden nicht darum dass es dem Hund möglichst gut geht.Es geht darum Probleme im Zusammenleben zu beheben
      (harmonisches Zusammenleben ist das Ziel jeder Erziehung)

      Zu einem harmonischen Zusammenleben gehört für mich auch, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen.

    • Das Ding ist halt auch, dass gerade Menschen unglaublich gut sind Probleme zu vermeiden oder sich mit ihnen zu arrangieren, sodass man es nicht als Leidensdruck empfindet.


      Ich passe zB ab und zu auf den Hund einer Freundin auf. Opa ist inzwischen 11 und kann bis heute keine 20min zuhause alleine bleiben.
      Sie organisiert seit 11 Jahren um ihn herum und hat ein Netzwerk, das gut funktioniert. Mir macht es nichts aus auf Opa aufzupassen, der fällt gar nicht auf und wird hier heiß und innig geliebt.


      Ist das jetzt korrekte Erziehung? Wäre ich der Besitzer, wäre diese Situation für mich untragbar. Das Frauchen findet es manchmal immer noch anstrengend, aber es funktioniert so und sie macht es schon so lange, dass sie es einfach gewohnt ist...


      Solcherlei Beispiele kann ich einige nennen. Eine andere Hundhalterin dreht seit 5 Jahren auf dem Absatz um und sucht sich einen anderen Weg, sobald sie einen anderen Hund in der Ferne sieht, weil sie unsicher ist und der Hund bellt.
      Eine Bekannte von mir hat seit 8 Jahren einen Mäkler, der ab dem 3. Tag egal was nicht mehr dasselbe anrührt. Sie macht sich jeden Tag Gedanken und probiert seit 8 Jahren rum. Der Zweithund (jetzt 1,5 Jahre) macht bei dem Spaß zufälligerweise direkt mit.
      Dann gibt's hier noch die Oma, die dem kleinen Benni sogar einen Sitz am Fenster eingerichtet hat, damit der kleine Terrorköter jeden Passanten noch besser verbellen kann. Ja, es nervt sie sehr, aber das hatten bisher alle ihre drölfzig Pudel so, das gehört zur Rasse.
      Noch eine Person aus dem Bekanntenkreis hat eine Bracke, die sie nicht aufs Sofa lässt, wenn sie selbst drauf liegt. Na dann setzt man sich halt in den Sessel, wenn der Hund einen anknurrt und vom Sofa runterbeißt, er lebt ja auch hier und so schlimm ist das doch nicht.


      Erziehung ist doch total subjektiv. Was mich nicht stört, das erziehe ich nicht in eine gewisse Richtung.

    • Kann nur aus meinem begrenzten Erfahrungen schöpfen und sagen, dass uns Bücher, Hundeschule und Ratschläge dahergelaufener HH mehr geschadet, als genutzt hätte.


      Erst, als ich (als Bezugsperson für Chili) in mich gegangen war und meine Persönlichkeit in die Erziehung gesteckt hatte, da war auf einmal ein Miteinander und Verständnis füreinander, dass mir / uns eine Hundeschule niemals hätte vermitteln können.


      Auf jeden Fall ein interessantes Thema. :smile:

      So war es bei uns auch. Komischerweise mit jedem Hund.
      Ich nehme gerne Rat an, informiere mich auch umfassend, handle dann aber lieber aus dem Bauch raus.


      Ein gutes Beispiel: in der momentanen Hundeschule sind zuviele Hunde (über 10) in einer Gruppe. Im Freilauf läßt sich Muki gerne jagen und wird dann auch von den großen Hunden überrollt. Mir gefällt das nicht (ihr macht es nichts aus), ich hole meinen Hund dann da raus und lasse sie nach einer Weile nicht mehr mitrennen.


      Uns wurde geraten für die Leinenführigkeit ein Halsband zu verwenden. Am Halsband lockere Leine, am Geschirr darf auch gezogen werden. Nun, Muki hasst Halsbänder, windet und dreht sich und versucht das Teil ab zu bekommen. Zudem muss es sehr eng sitzen, da Hals und Kopf nicht viel Größenunterschied haben.
      Ich bin zufrieden mit unserer Leinenführigkeit, also hab ich es sein lassen und mich geärgert es überhaupt, gegen mein Bauchgefühl, probiert zu haben.

    • @Getier
      Stimmt, da hast du völlig Recht.


      Ich formuliere nochmal um:
      Es geht in der Erziehung von Tieren darum, aus menschlicher Sicht, ohne Probleme zusammen zu leben.
      Dass der Hund am besten lernt wenn es ihm gut geht (Bedürfnisse dauerhaft befridigt werden) ist ein toller Trend (das meine ich nicht negativ).


      Aber ich denke, dass es dem Hund gut geht, ist NICHT Ziel der Erziehung.
      Vernübftige Tierhaltung hingegen hat das Ziel, dass es dem Hund gut geht.


      Wobei man das eine vielleicht nicht losgelöst vom anderen betrachten kann/sollte. (ich habe da noch keine feste Meinung)
      Das wäre aber vielleicht nochmal eine extra Diskussion Wert und geht gerade zu sehr ins OffTopic.

    • Oh da kennen wir wohl dieselben Hundehalter.


      Wir hatten mal einen Wochenendhund, der zuhause im Bett schlafen durfte. Ein Bardino, also kein kleiner Hund. Nun ich habe ihm unser Bett so unbequem wie möglich gemacht, dass er gerne von selber rausgegangen ist. Es brauchte nur ein paar Minuten bis er es kapiert hatte, ohne Gewalt, ohne Zwang, nicht mal Worte waren notwendig. Er hat das sofort akzeptiert, allerdings schläft er bei den Haltern jetzt wieder im Bett. Aber das ist deren Sache.


      Die Hundehalterin die jegliche Hundekontakte meidet kenne ich auch, wobei ich selber bei Schara auch darauf achten musste, weil Schara mit allem unverträglich war. Besagte Hundehalterin hat allerdings verträgliche Hunde, die jedoch nur an der Leine laufen. Und wir wohnen ländlich mit Wiesen und Feldern direkt vor der Tür.


      Dann der Border Terrier der meinen den Ball wegnimmt und partout nicht mehr hergibt. Da helfen keine Leckerchen, kein Sitz, Platz (kennt er eh nicht mit acht Jahren), kein Aus. Der Ball wird mit nach hause genommen. Border Terrier haben einen Biss dagegen kommt man nicht an.


      Das ist nicht die intuitive Erziehung die ich meine. Grundgehorsam und Verträglichkeit sollten schon gegeben sein. Aber grad die Besitzer des Borders haben dies niemals überhaupt versucht. "Der Hund ist halt so, da kann man nix machen".


      Niemand soll durch meine Hunde belästigt werden. Weder körperlich, noch durch Bellerei. Das muss gesichert sein.

    • Es gibt aber auch die Halter die das Wohl des Tieres über ihr eigenes setzen. Siehe der Hund der auf der Couch liegt, während Frauchen auf dem Boden sitzt.
      Es muss auch mir mit meinen Tieren gut gehen. Auch ich will davon profitieren, sie sollen meiner Seele gut tun. Sozialkontakte sollen nicht darunter leiden. Ich bin auch noch da, nicht nur der Hund. Das Miteinander ist für mich das Wichtigste. Das Miteinander von mir und dem Tier und das Miteinander von uns beiden und anderen Menschen und Tieren.

    • Für mich ist Erziehung Grundgehorsam und Verträglichkeit. Das ist das Ziel, nicht die Voraussetzung.


      Und was ist jetzt Grundgehorsam? Sitz, Platz, Fuß?


      Mein Terrier kann Sitz und Platz nicht unterscheiden. Mir war das egal, Hauptsache er fläzt sich da hin und bleibt dort, wo ich ihn hinsetze. Fuß kann sie auch nicht, aber sie zieht nie an der Leine.
      Meine Jüngere ist nicht so toll leinenführig (weil es mir einfach weniger wichtig war), dafür schwebt sie im Fußkommando auf dem Hundeplatz am Bein, dass es einfach eine pure Freude ist, ihr zuzusehen.

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