Verzweifelt. Behalten oder zurück geben

  • Ich persönlich würde in deiner Situation (vor allem wegen deinem Kind) diesen Hund nicht behalten.

    Das genau wäre auch mein Gedanke.
    Würdest du alleine leben, wär es kein Thema, aber mit einem kleinen Kind im Haushalt, würde ich das Risiko mit so einem Hund nicht eingehen.

  • Keine Frage: Zurückgeben!


    (Ich habe ähnliches im Bekanntenkreis gesehen. "Seriöse" Orga, Hundeerfahrene Bekannte mit Kleinkind. Sagte klar, dass sie eher unkomplizierten Hund sucht und braucht. Der angebliche Familienhund, mit Grundgehorsam und Leinenführigkeit, der trennungsbedingt abgegeben wurde, war ein ehemaliger Straßenhund (vier Jahre Straße, ein Jahr Familie), der in einer Woche nicht den Wohnungsflur verlassen hat. Nicht mal Nachts, um zu schauen, wie denn die Räume aussehen. Menschen waren ihm Humpe und weder Spiel noch Leckerli interessierten ihn. Grundgehoram und Leinenführigkeit natürlich NULL vorhanden (aber satte Leinenpöbelei). Wäre nur an der Schleppe gegangen, die mit Kleinkind im Wald nicht zu händeln war. Vor allen Dingen aber Schleppe, da der Hund alle Hunde erstmal ordentlich Maß nahm, die er traf und kontrolliert werden musste. Sie hat den Hund nach einer Woche und einem Trainer, der dringend zur Abgabe riet, heulend abgegeben und sich nur Vorwürfe anhören dürfen. Drei Tage später stand der Hund wieder im Netz und es wurde erklärt, dass die neue Halterin ihn abgab, weil sie nicht gewusst habe, dass ein Hund Arbeit macht. Ne klar, das hat sie nach fast zwei Jahrzehnten Hundehaltung nicht gewusst. )

  • Und nochmal:


    Ich habe eine Zweijährige hier. Ich passe auf. Trotzdem wird der Hund mal umarmt, gedrückt und gekuschelt. Natürlich verbiete ich das "Gröbere". Natürlich darf sie das nicht; nicht hauen, nicht bedrängen. Ich greife ein, ich schütze den Hund, er hat einen Rückzugsort. Und es ist auch nicht die Regel. Die Regel ist aber unbeholfenes Verhalten - auch beim streicheln. Das muss ein Hund hier abkönnen. Steht er auf und geht ist es mein Job wieder zu schauen, dass er seine Ruhe auch bekommt.


    Zusammengefasst: Auch, wenn es sich um normales oder angemessenes hündisches Verhalten handeln würde, darf mein Jungspund hier keinesfalls (nach Kindern) schnappen. Wenn er etwas nicht mag, muss er in erster Linie aufstehen und gehen. Anderenfalls könnte ich ihn hier nicht halten mit Kleinkind.

  • Ich wäre auch eindeutig für eine Rückgabe.


    Ja, in bloßer Theorie wäre es sicher unter den geeigneten Umständen möglich auch einen solchen Hund zusammen mit einem Kind zu halten... Wenn man wirklich komplette Trennungsmöglichkeiten hat und auch die Zeit und Nerven (und im Notfall nötige Anleitung) daran zu arbeiten. Würde ich aber bei einem Hund, der noch nicht länger bei mir lebt, nicht machen!


    Zusätzlich finde ich generell die Wahl einen Border Collie in ein zu Hause mit Kind zu setzen, ziemlich schwierig. Klar, im Einzelfall wird es da auch nette Begleiter geben, aber grundsätzlich sind das ja doch recht spezielle Tiere.

  • Ich wollte keinen Welpen, weil jeder Welpen niedlich findet und die in der Regel immer einen Besitzer finden, aber nur wenige kümmern sich um die, die irgendwer nicht mehr wollte. Nun habe ich aber Katzen, Schafe und Ziegen und vor allem ein 5 jähriges Kind und mir war es wichtig dass der Hund zumindest Kinder und Katzenerprobt ist.

    Ich finde es toll von Dir, dass Du keinen Welpen willst wie viele andere, aber ich würde Dir trotzdem raten, diesen Hund sofort zurück zu geben, denn er passt absolut nicht in Deine Lebenssituation mit kleinem Kind und andern Tieren. Da hätte aber vor allem diese TS-Orga sorgfältiger vorgehen müssen, um die Umstände genauer abzuklären, was für einen Typ Hund genau Du brauchst. Ein unsicherer, "bissiger" Border-Mix ist sicher nicht geeignet für ein kleines Kind und andere Tiere.
    "Tierschutz-Organisation" bedeutet nicht automatisch, dass da seriös ausgebildete, fachlich kompetente Leute dahinter stehen.
    Fanden denn dabei keine Gespräche (mehrere!!!) mit Dir und eine Vorkontrolle statt, wo die Leute hätten sehen müssen, dass da ein kleines Kind und Tiere herumwuseln?


    Es war gar nicht so einfach einen passenden Hund zu finden, aber letzte Woche kam endlich der Anruf. Ein border Collie Mix, 1,5 Jahre alt. Frau ist schwanger und hat nun keine "Zeit" mehr.
    Nun habe ich ihn gestern abgeholt und es ist wirklich ein toller Hund

    Letzte Woche ein Anruf und danach hast Du ihn gleich abgeholt, ohne jeden Besuch vorher, ohne die Vorbesitzer/die Orga auszuquetschen nach sämtlichen Eigenschaften dieses Hundes, ohne mal einen Spaziergang zu machen, ohne zu wissen, wie er sich im Alltag verhält?
    Das spricht nicht für eine seriöse Organisation, war leider auch von Dir völlig überstürzt, denn nach einem simplen Anruf kann man doch nicht einfach einen Hund abholen ohne weitere Abklärungen. Oder fanden diese doch statt, Du hast das nur nicht hingeschrieben?
    Ich sage das nicht als Vorwurf, sondern um zu erklären, wie die Aufnahme eines TS-Hundes normalerweise sorgfältig vorgenommen werden sollte von beiden Seiten, den Abgebern wie auch dem neuen Besitzer. Da bist Du offenbar recht blauäugig und ahnungslos in diese ganze Sache hinein gerasselt, tut mir leid für Dich und den Hund. :verzweifelt:


    Ich würde das Ganze möglichst zügig beenden, bevor noch was passiert und bevor Du Dich zu sehr an den Hund hängst, so toll er ansonsten auch sein mag.


    Ich kann Dir mein Beispiel erzählen (habe an anderer Stelle schon von meinen 3 TS-Hunden erzählt):
    Smilla (Chihuahua) ist auch eine Beisserin, sie stammt aus Spanien. Die Pflegestelle erzählte mir lächelnd, sie hätten sie eigentlich besser "Piranha" genannt, denn am Anfang hätte sie einfach geschnappt, sobald ihr was nicht passte. Ich weiss unterdessen, dass sie sehr unsicher ist und sofort knurrt, die Lefzen hochzieht und beisst, wenn sie bedrängt wird. Bei so einem kleinen, niedlichen Hund ist das mal bald der Fall, wenn sich alle begeistert auf sie stürzen "ach, wie süss."
    Da ich alleinstehend bin, machte mir es nichts aus, einen Angst-Beisser zu übernehmen, ich war sicher, dass ich das händeln konnte. Sie lebt jetzt erst seit 7 Monaten bei mir, ihr Schnappen ist extrem selten geworden, die meisten Leute merken nicht einmal, dass sie es mit einem Angstbeisser zu tun haben. Mit viel Ruhe und Geduld konnte ich ihr die Sicherheit geben, die sie braucht. In einem Haushalt mit Kind hätte das aber niemals geklappt.
    Im Unterschied zu Deinem Fall wurde ich gleich von Anfang an aufgeklärt über die "Macken" dieses Hundes, ging mit ihr zur Probe spazieren, ging zur Probe ins Büro (immer mit dem Pflegefrauchen), beobachtete sie, wie sie auf meine Ersthündin und auf andere Menschen reagiert, diskutierte und telefonierte stundenlang mit der Pflegestelle, bis ich das hinterletzte Fitzelchen an Infos herausgeholt hatte.


    In einer Familie mit Kind wäre Smilla ein Wanderpokal geworden, weil sie bestimmt wieder zurück gegeben worden wäre. Bei mir ist sie am richtigen Ort, ist ein unglaublich anhängliches, aber unsicheres Hundchen, die enorm an mir hängt. Ich nehme sie so gut wie nie an die Leine, weil sie einfach zuverlässig an meinen Fersen hängt auf den Spaziergängen.


    So stelle ich mir die Auswahl, die Vorbereitungen und schliesslich die definitive Übernahme eines TS-Hundes vor...


    Bitte stell alles auf Anfang, gib diesen Hund zurück (der hoffentlich einen passenderen Platz findet) und starte nochmals einen neuen Versuch mit einer seriösen, kompetenten Organistion.


    Viel Glück!

  • Eigentlich rate ich den Leute, habt Geduld, lasst den Hund erstmal ankommen und sich eingewöhnen.
    Aber, hier handelt es sich um einen RasseMix der es in sich hat,
    du hast Hoftiere und ein kleines Kind.
    Der Hund lässt sich jetzt schon nicht anfassen. Durch dein Kind wirst du kaum die Möglichkeit haben, mit dem Hund an seinem Problem zu arbeiten. Du wirst nur aufpassen müssen, das er dein Kind nicht abschnappt und deine Tiere jagt.


    Mein Fazit zu deinen geschriebenen :
    Es wäre unverantwortlich dir zu raten, das du den Hund behalten sollst.
    Dieser Hund gehört in erfahrene Hände, die Zeit, Geduld und keine Kinder haben. Leute, die sich ausgiebig mit diesen Hund beschäftigen können, vertrauen aufbauen und ihn erziehen.
    Ja, ich denke diesen Hund bekommt man wieder in die richtige Bahn, aber für dein Leben ist er nicht geeignet.


    Bringe diesen Hund schnellstmöglich zurück.

  • Das Kind ist glaube ich zu jung für den richtigen Umgang mit dem Hund- man kann ihm zwar einigermaßen erklären aber im nächsten Moment kann was ganz anderes wichtig sein und dann ist es schon vergessen.
    Das und die Unsicherheit im Umgang mit Hunden, die ich herauslese läßt mich auch zur Abgabe raten.


    So wie sich das anhört würde ich das zwar auch so einschätzen, daß wenn alles vertrauter ist mit positiven Erziehungsmethoden, weniger Stress, freundlichem Umgang und mehr Bindung der Hund gelassener würde - nur bis dahin muß eben alles gut laufen.

  • Der arme Hund.
    Wird abgegeben in einen Tierschutzverein, dieser reicht den Hund weiter mit dem Halsband des ehem. Besitzers.
    Also ich denke, da agieren Leute, die keine Ahnung haben, und davon mit Überzeugung ganz viel.
    Leidtragend könnte dein 5 jähriges Kind sein. Und dieser arme Hund.
    Border Collies und Mixe sind oft nicht Kindergeeignet.
    Ps: Sind deine Ziegen ect, auch alles Tiere aus dem Tierschutz?


    Ich mein, die Entscheidung zum Tier aus einer Nothilfe zu nehmen ist ja gut. Genauso gut, wie die Entscheidung einen gut gezüchteten passenden Hund zu kaufen.

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