Hundehalter ohne Kontinuität
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Ich kenne tatsächlich einige Studis, die ihre Hunde nach dem Studium weggegeben haben. Die waren aber vorher auch schon nicht die Hundehalter, wo ich sagen würde "Ja, der Hund hats da schön."
Abgesehen davon, dass die allerwenigsten Leute ihr Studium mit (größerem?) Nebenjob in Regelstudienzeit schaffen und deswegen eher länger studieren, finde ich, dass das eine super Zeit ist, um einen Hund groß werden zu lassen. Der TE und Freundin hätten gute 2 Jahre Zeit, um aus einem kleinen Welpen ohne Druck (man erinnere sich an die Leute, die hier 3 Wochen Urlaub nehmen und danach soll der Hund funktionieren...) groß werden zu lassen und alles zu üben, was ein netter Begleithund halt lernen sollte und was er mit 2, 3 Jahren auch vom Kopf her leisten kann. Und ja, ich weiß, dass manche Leute bei ihren Hunden, die 3,5 Jahre alt sind, immer noch davon sprechen, dass sie mitten in der Pubertät sind
Die Regel sollte das aber nicht sein.
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Das mit dem Verzichten sehe ich immer ein bisschen kritisch...
Zum Einen hat man das oft gar nicht in der Hand. Ich denke viele von uns würden liebend gerne auf einen Vollzeitjob verzichten und "nur" Teilzeit arbeiten. Da bliebe einfach etwas mehr Zeit für die Hunde. Das kann sich aber halt nicht jeder leisten.Daher fände ich es bei diesem Aspekt wirklich ideal, wenn der Job schon von vornherein hundekompatibel ist. Dafür gibt es heute ja viele Möglichkeiten (Gleitzeit, Home Office, Hund kommt mit ins Büro, etc.) . Wenn man nun noch im Studium ist, kann man das einfach nicht abschätzen, was für einen Job man später haben wird. Und oft hat man einfach auch nicht die große Auswahl wenn man nach dem Studium in den Beruf einsteigt. Da muss man dann eben den Job nehmen, den man bekommt. Hundekompatibel oder nicht.
Selbst bei meinem Job (Lehrerin, vormittags recht, nachmittags frei
) gibt es immer wieder mal die Situation dass ich da Lösungen finden muss, weil nicht wirklich jeder Tag (auch bei idealem Stundenplan) hundekompatibel ist.
Meine Schwester hat sich in den letzten Zügen ihres Studiums einen Welpen geholt. Damals war sie verlobt mit der Aussicht, dass ihr Verlobter gut verdienen und sie dadurch nur halbtags arbeiten gehen muss... Ja, Pustekuchen. Sie haben sich getrennt, meine Schwester musste dann Vollzeit arbeiten gehen, damit sie die Wohnung verhalten kann. Sie ist nun von 7.30 Uhr bis 17 Uhr außer Haus. Ihre Hündin lebt mittlerweile großteils bei meinen Eltern.
Zum Anderen finde ich es schwierig, wenn die Liste von Dingen auf die man verzichten müsste, derart lang ist, dass man sich fragen muss, ob ein Hund überhaupt noch eine Bereicherung oder eher eine Einschränkung ist.
Jemand der gerne Fernreisen macht, in seiner Freizeit Turniertänzer ist (inkl. Wettbewerbe am Wochenende) und hobbymäßig vielleicht noch ein-, zweimal die Woche bouldern geht (völlig fiktives Beispiel), der sollte sich echt fragen, ob er wirklich einen Hund braucht.
Auch hier fände ich es ideal, wenn die Freizeitgestaltung sowieso schon größtenteils hundekompatibel ist und der Hund einfach bei vielen Dingen mitgenommen werden kann.
Was natürlich nun nicht heißen soll, dass man den Hund auch ausnahmsweise mal länger in Betreuung geben kann, wenn es einem wirklich mal nach was gelüstet bei dem Hund nicht mitkann.
Die Option, dass man seine Alltag hundekompatibel umstellt und damit (auch) glücklich ist, sei davon natürlich unbenommen.
Hm.. Mit diesen vielfältigen was-wäre-wenn Gedanken würden aber locker 50% der Hundehalter und User hier bei DF keinen Hund haben.
Die Beispiele die Du aufzählst sind für mich grossteils kein Grund auf einen Hund zu verzichten. Egal ob es um Fernreisen geht oder weitere Hobbies. Der Hund begleitet einen durchs Leben, bestimmt aber - wenn man alles richtig gemacht hat - nicht das Leben.
Es gibt viele Gerüchten die sich um den Hund ranken, aber aus eigenen Erfahrungswerten (und so wird es vielen vielen Hundehaltern gehen) weiss ich dass der Hund ungemein anpassungsfähig ist und dabei nicht unglücklich. Ob es nun eine Hundesitter- oder Hundepension Lösung wird für Arbeit und Urlaub, die Familie mit einbezogen, oder der Hund temporär auch mal 6Std. allein zu Hause. Es ist alles GUT machbar, sofern der Hund sorgfältig an die neue Situation herangeführt wird
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Am Ende muss man Entscheidungen treffen die der Verantwortung dem Hund gegenüber gerecht werden. Das Leben kann man nicht planen. Man muss es so nehmen wie es kommt und das Beste draus machen.
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Und mal ehrlich: Es ist ein Hund - es gibt tausende Alleinerziehende die Kind und Beruf stemmen. Das ist mit Sicherheit ganz oft nicht einfach.
Das mag sein, aber Kinder (Das weiß ich durch meine beste Freundin) können früh selbständig werden und zum Teil auf sich selbst aufpassen und versorgen. Sie schaffen ihren Alltag ohne Eltern. Ein Hund wird dieses Stadium nie erreichen.
Wenn er muss kann er nicht wie Kinder auf Toilette gehen. Nur so als Beispiel. Ich finde daher der Vergleich hinkt.Mag ja sein, dass einige es geschafft haben in dem sie ihr Leben nach dem Hund richteten. Die große Masse ist es aber nicht, die das schafft oder macht. Daher finde ich es schon richtig zu überlegen, ist man im Notfall die Ausnahme. Ist man wirklich so Hundeverrückt.
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Ein Hundeleben vorausplanen ist unmöglich.
Ich finde solange es in nächster Zeit passt und nicht absehbar ist, dass nach dem Studium auf jeden Fall keine Zeit mehr für den Hund ist, dann solltet ihr es machen!
Es gibt so viele berufstätige HH die es hinbekommen, wieso sollte es bei euch nicht so sein? Klar, gegebenenfalls müsst ihr Kompromisse eingehen, aber wenn ihr diesen Hund wirklich wollt, dann macht ihr das gerne!Das Studium ist eine super Zeit um einen Welpen stressfrei aufzuziehen.
Ich habe mir letztes Jahr den ersten und kurz vor Anfang der jetzigen Semesterferien den zweiten Hund angeschafft. Wann hat man denn später im Berufsleben mal drei bis vier Monate "frei"?
Mein Kleiner konnte von Anfang an alleine bleiben. Bei vielen Welpen muss man das kleinschrittig üben und wann soll man das entspannter machen als in den Semesterferien, wo man eh Zuhause sitzt und lernt? Da ist es problemlos möglich die Alleinezeit langsam zu steigern, mehrmals täglich zum Pipimachen raus zu gehen oder sich gemütlich eine halbe Stunde in den Park zu setzen und Welpi die Welt erkunden lassen ...Nur eure Rassewünsche würde ich überdenken, aber das haben ja schon andere angesprochen.
Beschreibt doch mal, wie euer Hund sein soll und was ihr mit ihm machen möchtet. Dann können wir euch passende Rassen vorschlagen.
Von den bisherigen Infos ausgehend würde ich ebenfalls einen kleinen Begleithund aus der FCI Gruppe 9 (ausgenommen die extrem kurzschäuzigen Rassen) empfehlen.
Das sind lustige, unkomplizierte kleine Kobolde die damit zufrieden sind ihre Menschen im Alltag zu begleiten, aber auch gerne mitmachen wenn man ein bisschen mit ihnen arbeiten will. Viele haaren kaum und haben Schneidefell, dh ihr müsst sie nicht so lang lassen wie es auf Rassefotos abgebildet ist, sondern könnt dem Hund einen sportlichen und weniger pflegeintensiven Kurzhaarschnitt verpassen. -
Das mag sein, aber Kinder (Das weiß ich durch meine beste Freundin) können früh selbständig werden und zum Teil auf sich selbst aufpassen und versorgen. Sie schaffen ihren Alltag ohne Eltern. Ein Hund wird dieses Stadium nie erreichen.Wenn er muss kann er nicht wie Kinder auf Toilette gehen. Nur so als Beispiel. Ich finde daher der Vergleich hinkt.
Mag ja sein, dass einige es geschafft haben in dem sie ihr Leben nach dem Hund richteten. Die große Masse ist es aber nicht, die das schafft oder macht. Daher finde ich es schon richtig zu überlegen, ist man im Notfall die Ausnahme. Ist man wirklich so Hundeverrückt.
Ich weiß nicht, wie alt das Kind deiner besten Freundin ist, wie fürsorglich sie ist, wie selbständig das Kind ist. Das nun auf alle Kinder runterzubrechen, finde ich jedoch fragwürdig. Ein Kinder-Alltag ist übrigens mehr, als nur selbständig aufs Klo zu gehen
Ganz ehrlich, ich habe weniger Probleme damit, meine 3-jährige Hündin für 5 Stunden alleine zuhause zu lassen, als meinen 7-jährigen Sohn. Das ist für mich ein no go. Ich weiß, dass es Eltern gibt, die das machen (ich kenne auch eine Mutter, die bereits ihren Sohn in der ersten Klasse unbeaufsichtig halbtags alleine gelassen hat), aber das empfinde ich alles andere als optimal (um es mal neutral auszudrücken).
So wie es Kindertagesstätten gibt, gibt es auch Hundetagesstätten oder Hundesitter. Im Berufsalltag Kind(er) unterzubringen, mit ihren Sorgen, Wünschen, Hobbies, ihnen Lernhilfe zu geben, ihnen die Welt zu erklären, ihnen Werte mitzugeben, ihnen Halt zu geben und dennoch Selbständigkeit zu fördern ist eine ganz andere Hausnummer, als einen Hund zu halten.
Ich bin ganz bei dir, dass man sich ernsthaft überlegen soll, ob man bereit ist, sein Leben ggfs. auf einen Hund auszurichten und auch die ein oder andere Lösung parat zu haben, falls mal was nicht so läuft. Dennoch ist ein Leben mit Kind viel komplexer und man schafft es auch.
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Wie andere schon gesagt haben: es ist eine Frage von wie sehr man bereit ist, den Hund in sein Leben zu integrieren. Ist der Hund ein 'echtes' Familienmitgleid, dann gibt man den nach dem Studium nicht ab. Wäre es ein Kind, würde doch auch nie diese Frage im Raum stehen. Stattdessen sucht man nach einem Lebensmodell, wo alles passt.
Wir hatten unseren ersten Rüden auch gleich zu Beginn unseres Studium geholt. Die Zeiten, wo sich Abwesenheiten von uns beiden überschnitten, sprangen unsere Eltern für die Betreuung ein (ganz wichtig, die oder andere Unterstützung müsst ihr natürlich ins Boot holen). Letztes Jahr war ich arbeitssuchend und zu diesem Zeitpunkt ist bei uns noch ein Welpe eingezogen für dessen Ausbildung ich da natürlich sehr viel Zeit hatte. Mittlerweile arbeiten wir beide, mein Mann in Vollzeit als Hauptbrötchenverdiener sozusagen und ich in Teilzeit - so bleiben die Hunde vormittags 4 Stunden alleine und ab Mittag bin ich für sie da. Dass einer von uns nie voll arbeiten wird, ist quasi unser Grundprinzip. Geht halt mit gewissen Einbußen an Flexibilität und Finanzen einher, aber das fühlt sich für uns in keinster Weise wie eine 'Last' an, denn unsere Wuffels gehöre halt dazu, also muss das so :)
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Habe nicht alles gelesen, Verzeihung dafür.
Trotzdem mache ich den Spielverderber und weise mal dezent auf die Möglichkeit einer Trennung hin.
Und dann?
Junges Paar schafft sich einen Hund an und alles ist wunderbar.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering, dass ihr die nächsten 14 Jahre zusammen bleibt.
Und dann ist für mindestens einen von euch der Hund ein Klotz am Bein...der dann „schweren Herzens“ in ein neues Zuhause muss.
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Und dann? Darf sich kein Paar einen Hund anschaffen? Das ist für mich ein Totschlag-Argument, sorry.
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Doch natürlich dürfen sie das.
Und genügend machen es ja auch.
Darauf hinweisen darf man aber auch oder?
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Zumindest muss vorher geregelt sein, bei wem der Hund bleibt im Falle einer Trennung und wie die ganze Sache dann finanziell aussieht.
Das kann man m.M.n. jetzt alles noch nicht vorher sagen und wissen.
Deswegen würde ich dazu raten, sich erst einen Hund anzuschaffen, wenn man weiß, wie die Gegebenheiten sind, was man zur Verfügung hat, wie viel Zeit man dann noch für den Hund aufbringen kann,...Ich bin aber auch so ein Mensch, der immer auf Nummer sicher geht- wo es halt möglich ist. Und hier, in diesem Fall, wäre es möglich.
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