Käfig, Kennel, Welpenauslauf - das Für und Wider

  • Ich habe lange überlegt, ob ich auch etwas dazu schreibe.

    Meine Hunde haben alle Boxen.
    Sei es im Auto, im Schlafzimmer, im Ferienhaus usw.
    Sie sind eigentlich den ganzen Tag mit dabei, sie werden weder ausgesperrt noch mit einem Kommando am Platz "fixiert".
    Sie benehmen sich, sie dürfen sich frei bewegen.

    Aber wenn wir dringend mal ein paar Stunden wirklich ruhigen Schlaf brauchen und nicht wollen, daß sie ewig im Bett herumwandern, auf unserer Decke liegen, rein- und rausspringen etc. dann werden die Boxen zugemacht und, ja, dann liegen sie da auch mal vier bis fünf Stunden pennend drin. (sie gehen da sowieso absolut freiwillig für den ersten Teil der Nacht rein, nur ab 3 Uhr wollen sie dann in's Bett).

    Diejenigen, die hier groß die Moralkeule schwingen, sind auch keine Engel, definitiv nicht!

    Wenn ich sie alleine lasse, dann haben sie auch nicht das komplette Haus zur Verfügung, nur zwei Zimmer. Das ist zu ihrem eigenen Schutz.

    Chili hat in einem Kennel Ruhe halten gelernt, das ist für Terrier eine der wichtigsten Lektionen.
    Welpe kam in den abgedunkelten Kennel und pennte.
    Ohne Kennel suchte sie immer weiter nach Gründen, nicht zu schlafen.
    Hätte ich zugelassen, daß sie so höher und höher dreht, wäre sie einer der Hunde geworden, die sich selbst krank durch permanenten Stress machen.

    Die Spanier, die als ausgewachsene Hunde zu mir kamen, haben ihre ersten Minuten und später Stunden allein in einem großen Gitterkennel verbracht, damit sie sich und die anderen nicht gefährden.
    Die anderen Hunde warteten ausserhalb des Kennels.
    Wenn ich mir sicher sein konnte, daß sie im Rudel integriert waren und keinen Unfug im Kopf hatten, kam der Kennel zusammengeklappt in den Keller.

    Jeder von uns hier liebt sein Tier/ seine Tiere und versucht sie bestmöglichst zu halten.
    Keiner ist besser oder schlechter als der andere!

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende! :winken:

  • Was mir aber einfällt, was vielleicht schon hier als Anregung nicht verkehrt ist: Ich hab mit der Box nicht damit angefangen, dass ich den Hund rein gesetzt oder gar eingesperrt hatte - vielmehr hab ich den Welpen erst mal ausgesperrt! Sprich, ich hab für den Hund sichtbar irgendwas feines in die Box rein, einen prima Keks etwa, und die Box geschlossen - mit dem Hund außen vor. Fanden meine Hunde nicht wirklich nett von mir... Dann hab ich gewartet, bis sie wirklich echt unbedingt da nun endlich rein wollten. Na gut, ich bin ja nicht so, also durften sie dann halt. Klar blieb die Tür offen, also erst mal nur Sachen rein die sie nicht mitschleppen konnten. Das hab ich ein paar mal gemacht, dadurch hatten sie ruckzuck das Gefühl verknüpft "ich will da aber rein!". Als nächstes gab es dort Kauartikel oder auch mal ein Spielzeug, aber mit einer festen Regel: Der Hund darf jederzeit raus, das Kauzeug/Spieli bleibt drinnen. Da waren meist keine drei Widerholungen nötig, und schon war das ok. Im Gegenteil, sie haben alle fast sofort angefangen, auch draußen gemachte "Beute" (also Ziemer & Co) von sich aus in die Box zu schleppen. Und wie das bei jungen Hunden so ist, öfter als nicht sind sie darüber auch eingeschlafen. Die Tür ging erst dann das erste mal zu, als sie von sich aus zum Knabbern wie auch für ein Schläfchen zwischendurch in die Box sind. Das war dann auch entsprechend völlig unspektakulär, zumal ich die Tür anfangs immer schon wieder geöffnet habe bevor sie aktiv wieder raus wollten. Im Gegenteil, manchmal hab ich - natürlich nicht wenn der Hund gerade geschlafen hat! - die Tür auch wieder aufgemacht und den Hund rausgerufen, wenn der eigentlich noch drinnen bleiben wollte. (Nur gerufen, in die Box reingelangt hab ich niemals! Das ist ein absoluter Rückzugsort!) Das alles hat ein Gesamtgefühl geprägt, in dem die Hunde gern in die Box wollten und diese eher als eine wertvolle Ressource gesehen haben, niemals aber als eine Zwangsmaßnahme.

    So viel nur auf die Schnelle zu unserem "Boxtraining"

  • Deine Boxengewöhnung ist lobenswert aber ich denke in aller Regel landen die Welpen am ersten Abend ohne Training in der Box. Bis die Box auf deine Art positiv aufgebaut ist dauert es nunmal ein wenig, das bekommt man nicht in 2/3 Stunden bis zur ersten Nacht hin.

  • Nun, ich kann halt nicht davon schreiben was andere in "aller Regel" machen, sondern davon, wie ich es gemacht HABE. Und da ja beides unter das gleiche Label "Boxennutzung" fällt, sollte in einer solchen Diskussion auch beides Raum finden, oder nicht?

  • Aber wenn wir dringend mal ein paar Stunden wirklich ruhigen Schlaf brauchen und nicht wollen, daß sie ewig im Bett herumwandern, auf unserer Decke liegen, rein- und rausspringen etc. dann werden die Boxen zugemacht und, ja, dann liegen sie da auch mal vier bis fünf Stunden pennend drin. (sie gehen da sowieso absolut freiwillig für den ersten Teil der Nacht rein, nur ab 3 Uhr wollen sie dann in's Bett).

    Und ihr könnt dann ab 3 Uhr weiter ruhig schlafen, wenn sie raus aus den Boxen wollen?

    Wäre es eine Alternative, dass ihr die Hunde aus dem Schlafzimmer raussperrt, und sie können sich in der restlichen Wohnung einen Schlafplatz suchen, oder auch mehrere, je nach Hundewunsch, wenn ihr wirklich ruhigen Schlaf braucht?

    Das ist jetzt so ein Fall, wo ich mich frage, ob man das verständliche Bedürfnis nach ruhigem Schlaf nicht anders lösen könnte, als Tiere in eine Box einzusperren.

  • Diejenigen, die hier groß die Moralkeule schwingen, sind auch keine Engel, definitiv nicht!

    Das verstehe ich jetzt nicht, was hat das mit einem Engel zu tun, wenn man über den Missbrauch einer Box aufklärt und das TschG gibt es nun mal, da bist du doch ein Freund von. Nur wenn es dann um die eigenen Belange geht, sieht es auf einmal alles anders aus und man sieht die Anderen mit Moralkeulen um sich hauen, merkwürdig.

    Mir sind dann auch die Begründungen der Besitzer nicht wirklich wichtig ( sind sowieso immer ähnlich), mir geht es um die Hunde und ich würde niemals auf die Idee kommen meine alten Hunde oder den kranken Fussel, auch nicht in seinen Anfällen, in irgendeine Box zu sperren, nur weil ich manchmal nicht mehr weiß wohin mit meinem Schlafmangel,. Ja, wir sind manchmal fix und alle aber so ist das in der Altenpflege oder bei Krankheiten aber auch bei Welpen, da stecken wir zurück und deshalb fühle ich mich noch lange nicht als Engel, nur weil ich sie nicht wegsperre, sondern es als normal empfinde, das sie sich soweit frei bewegen können und wenn ich mir Hunde bei der Hitze darin vorstelle, wo sie eventuell lieber an kühlen Plätzen liegen würden, wird mir ganz anders.

    Das ist nun mal meine Meinung und die werde ich mir auch nicht absprechen lassen, noch mich so darstellen lassen, als ob ich komplett ignorant in dieser Thematik bin und um mich schlage.

    Ob nun Terrier, Boder, Malis oder Mischling ist doch nun wurscht, jeder Hund sollte Ruhe halten erlernen aber das rechtfertigt doch nicht immer eine Box.

    Wenn man dann Vorschläge machen würde, wie ein Kindergitter in die Schlafzimmertür, kommen doch meistens irgendwelche Ausreden warum das nicht geht oder wie ist es bei dir?

    LG Sabine

  • @Hektorine : sie bleiben einfach in der Box und pennen weiter, ganz simpel.
    Und, nein, durchs komplett offene Haus dackeln zu lassen, ist keine Lösung.
    Würden wir sie aussperren, würden sie heulend im Flur vor der Tür liegen.
    Und, nochmals nein, ich sehe es nicht ein, unser Bett für die paar Tage im Jahr, in denen die Hunde in ihren Boxen schlafen, einzugittern.
    Da geht dann tatsächlich mal unser Wohl vor.

    Es geht uns nicht darum, sie permanent wegzusperren.
    Es geht um die Tage, wo wir krank sind oder vor sehr langen Urlaubsfahrten.
    Das kann man pro Jahr an einer Hand abzählen.

    Und, oh bin ich böse, weder Maulkorb noch Box wurden mit grossem Trallala auftrainiert.
    Hund kam in die Box, etwas Leckeres zum Nagen kam dazu und gut war.
    Theater gemacht hat da keiner. Warum auch?
    Auch beim Maulkorb und Kragen nicht.
    Das wird einfach gemacht und gut.

  • @Terrorfussel : das hat nichts mit Aufklären zu tun, sondern damit, den eigenen Heiligenschein zu polieren und sich über die anderen zu stellen.
    Es gibt auch Sachen bei dir, wo du klar gegen geltende Gesetze verstößt, was deine Hunde angeht.
    Trotzdem stelle ich mich nicht mit erhobenem Zeigefinger hin und prangere an.
    Ich halte einfach die Klappe, weil ich weiß, aus welchem Grund du das machst.
    Und ich möchte das jetzt auch nicht weiter ausgeführen, weil ich finde, daß es zu weit geht und weil ich eben weiß, daß keiner perfekt ist.
    Und diese Einsicht wünsche ich mir von jedem.

  • Und, oh bin ich böse, weder Maulkorb noch Box wurden mit grossem Trallala auftrainiert.
    Hund kam in die Box, etwas Leckeres zum Nagen kam dazu und gut war.
    Theater gemacht hat da keiner. Warum auch?
    Auch beim Maulkorb und Kragen nicht.
    Das wird einfach gemacht und gut.

    Darüber habe ich nichts geschrieben, und darüber weiß ich auch nichts.

    In Diskussionen, wer hier böse ist oder sonstige foreninternen Hin- und Her-Sticheleien oder Anspielungen (falls das so eine war) möchte ich mich nicht einmischen.

    Meine einzige Frage war nur, ob es keine andere Lösung gibt als eine geschlossene Box. Zum Beispiel (mein Gedanke) die Hunde langfristig daran zu gewöhnen, dass sie nicht immer ins Schlafzimmer, in euer Bett dürfen.

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