Jüngling, 7 Monate, ist total wild

  • Hallo,
    mein Rüde wurde vor 3 Wochen an beiden Vorderbeinen wegen OCD operiert. Heißt, nicht mehr als 20 Minuten an der Leine spazieren gehen, nicht springen, nicht toben, keine Hundeschule, kaum Kontakt zu anderen Hunden.
    Aus meinem eh schon recht aktive Hund ist trotz gelegentlicher Nasenarbeit und Denkspielen ein nicht ausgelasteter, totaler Wildfang geworden. Wenn wir nach Hause kommen, läßt er sich nur schwer beruhigen. Er freut sich unheimlich und springt ständig an uns hoch. Dummerweise darf er ja nicht springen. Also setzen wir uns hin und knuddeln ihn erstmal durch. Hilft leider nicht gerade beim abgewöhnen...
    Wenn er draußen ist versucht er auch jeden Fußgänger, Rad- und Rollerfahrer anzuspringen. Er macht das ja nicht aus böser Absicht, aber inzwischen zucken einige Leute schon zurück, wenn er sich voll in die Leine wirft. Wie gewöhne ich ihm das bloß wieder ab? Und wie bekomme ich ihn wieder ruhiger? Ein paar Wochen müssen wir die Bewegung noch einschränken.

  • Wenn du jetzt bei jedem Gassigang konsequent am Gehorsam arbeitest (vernünftig an der leine gehen, nix und niemanden anspringen) wird das kleine Köpfchen so sehr qualmen, da wird er ruhiger sein/werden.
    Und ansonsten....er darf sich nur begrenzt bewegen, fertig aus, kein Bedauern...und er wird es überleben ;)

  • ich kenn das mein Wildling hatte sich letzes Jahr eine Zehe gebrochen. &Wochen absolutes Nichtstun. Wir waren echt nur zum Geschäftlichen an der 1m Leine kurz draussen. Drinnen fing dann blöder Weise mein älterer Rüde an, das Dingsbums zum Spielen aufzufordern. Ich weiß also wovon du redest.

    Mach nicht so ein Geschiss drum. Draussen kurze Leine, bei Hund und Menschensichtung entweder an der Futterhand laufen lassen und großräumig und vorallem zügig daran vorbei oder mal wirklich auf den Gehorsam bestehen und ein Sitz einfordern dabei dann aber Sekundenweise mit Happies belohnen.
    Drinnen nach dem Gassi würde ich nicht knuddeln oder sowas, das puscht nur noch mehr weil der Hund ja Glückshormone ausschüttet. Ab auf seinen Platz und was zu kauen geben oder ihn einfach mal komplett ignorieren. Hier gab es dann bei Spielattacken einfach auch drinnen mal ne Leine dran bis die Nerven wieder beruhigt waren. Zuhause würde ich gar nicht üben oder machen, da herrscht Ruhe und fertig.

    Als es bei uns wieder besser ging hab ich mit Fährten wieder angefangen. Mit dem auto zum Acker und dann eben arbeiten lassen. Tat ihm echt gut diese intensiver Auseinandersetzung mit meiner unbeliebtesten Abteilung. Dabei bewegen sich die Hunde ruhig und haben dennoch richtig heftig was zu tun für Körper und Geist.

  • Ich denke @Murmelchen kann Dir gute Tipps geben.


    Mein Weg wäre supertolle Gutzelis auf den Boden schmeissen beim heimkommen so dass die Nase zum Boden runter und nicht zu den andern Nasen hoch geht :smile: Dies dann gleich mit einem Kommando verknüpfen und loben, loben, loben und belohnen mit noch mehr Gutzelis.

    Dann würde ich den Hund ins Auto packen und dorthin fahren, wo kein Mensch weit und breit ist.
    Gesundheit geht für mich VOR brav sein. Das kann man immer noch üben und lernen... :smile:

  • Heißt, nicht mehr als 20 Minuten an der Leine spazieren gehen, nicht springen, nicht toben, keine Hundeschule, kaum Kontakt zu anderen Hunden.
    Aus meinem eh schon recht aktive Hund ist trotz gelegentlicher Nasenarbeit und Denkspielen ein nicht ausgelasteter, totaler Wildfang geworden.

    Erstmal weiterhin gute Besserung für deinen Jungspund. Und super, dass ihr es so schnell bemerkt habt und reagieren konntet.
    Vor einem Jahr wurde mein Kerle wegen FPC operiert. Doofe Sache... alles was Spass macht ist die nächsten Monate verboten. Gleichzeitig geht noch wertvolle Zeit für gewisse Bereiche der Erziehung flöten. (kam mir jedenfalls so vor)

    Wegen der Auslastung nur ein paar Ideen...
    wir haben - anstatt nur 10 min ums Haus zu laufen - uns zB. einfach mal eine Zeit lang an den Fluss gesetzt, dort badende Leute beobachtet. Solche Beschäftigungen sind zum einen gelenkschonend, eine gute Ruheübung und dem Kerle sieht mal was anderes :smile:

    Vielleicht auch mal den Hund an den Fahrradanhänger gewöhnen. Dann kommt man auch mal in andere Ecken und das Hundehirn hat auch was zu verarbeiten.

    Oder ein Biergartenbesuch (und wenn es nur 5 min sind)? Alles an der kurzen Leine und mit einem Beutel voller Leckerli :smile: Also, ruhiges Verhalten belohnen.

    Wenn ihn vor allem das Heimkommen so aufwühlt...CH-Troetes Tipp mit den Leckerli auf dem Boden finde ich super. :gut:

  • Ich denke @Murmelchen kann Dir gute Tipps geben.

    Nicht wirklich. Ich wuerd es so aehnlich machen wie Lockenwolf. Kurze Leine und fertig. Daheim huepfen ueber ne Leine oder Griff ins HB verhindern.
    Ich kann nix zur Auslastung sagen. Meine Hunde bekommen keine Auslastung wenn sie Ruhe brauchen/geschont werden muessen. Ich bin da recht hart und verlange, dass sie sich daheim hinlegen und gesund werden. Und ja...dafuer nutze ich u.U. auch eine Box. Meiner Ansicht nach muss ein kranker/verletzter Hund nicht bespasst/ausgelastet werden. Der Koerper soll seine Energie in die Heilung stecken.

  • Ich würde das Schonen zugunsten der Heilung auch knallhart durchziehen. Mit sieben Monaten ist Beschäftigung ja eh noch kein Thema. Wenn der Kerle jetzt schon so überdreht drauf ist, würde ich die Zeit als Entzug davon betrachten.

    Ich würde auch jeden Ansatz von Hüpfen über den Griff ins Geschirr unterbinden. Drinnen nichts Aufdrehendes machen, notfalls in die Box oder Anbinden, begrüßen ersatzlos streichen.

    Zum Glück kann ja immerhin “ruhig Dinge gucken“ fürs junge Hirn üben, was in dem Alter eh wichtig ist. Also mit dem Auto wo hin, wo man aussteigen, gucken und direkt heimfahren kann. Und immer schön fleißig belohnen. Das macht richtig müde.

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