Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich hab ein - für mich - kleines Juwel gefunden: „Fireside Mysteries“ von Kate Milford. Ich mag den Stil eh - eine märchenhafte Geschichte, in der sich Leute märchenhafte Geschichten erzählen - und hier führen sie zu einer größeren Geschichte zusammen. Mir hat schon Greenglass House von der Autorin gut gefallen, aber mit Fireside Mysteries legt sie noch drauf :smile: Hat für mich sehr viel von dem, was ich an Märchen so liebe und was moderne Märchenadaptionen nur ganz selten einfangen (vom King war ich ja ziemlich enttäuscht).

    Allerdings ist es überhaupt nichts für Freunde von Action.

    Und ein Autor von Lieblings-Kinderbüchern von mir - ich hab die verschlungen - hat mit 87 noch mal ein Buch geschrieben: Alan Garner. Sein „Treacle Walker“ stand auf der Shortlist für den Booker Prize. Die Kritiken sind sehr gemischt. Die Übersetzung kommt demnächst, ich bin am Hadern mit mir, ob ich sofort zuschlage oder mir e8ne etwaige Enttäuschung erspare bzw. warte, ob es auf Skoobe kommt.

  • Christina Henry - Die Ckroniken von Rotkäppchen

    Red ist unterwegs zum Haus ihrer Großmutter. Allein, durch den Wald. Sie ist allein, weil alle anderen gestorben sind. Entweder am Husten oder an dem was eben passiert, wenn die menschliche Zivilisation zusammenbricht. Sie geht durch den Wald, um unentdeckt zu bleiben und anderen Menschen auszuweichen, die wie die Wölfe durch'd Land ziehen und Jagd auf die Schwächeren machen. Zum Haus ihrer Großmutter will sie, weil es abgelegen liegt, fern jeglicher Zivilisation und sie hofft, dort sicher zu sein.

    Fangen wir mit dem Schlechten an:

    Der deutsche Titel ist....Dämlich. Es sind keine Chroniken und das plakative Rotkäppchen hat man nur drauf gepackt um die Parellele mit dem Holzhammer einzuhämmern. Da ist der Originaltitel "the Girl in Red" deutlich besser gewählt. Zudem finde ich den Sub-Plot um - ich werde es nicht benennen, um nicht zu Spoilern, aber wenn man es liest,w ird man wissen, welchen ich meine - etwas deplaziert.Keine Ahnung ob man damit mehr in Richtung Horror gehen oder nur die Box für das Thema Verschwörungstheorie abhaken wollte.

    Und das war es auch schon. Ich liebe dieses Buch. Nachdem "The Mermaid" eher mittelmäßig war, finde ich dieses wieder sehr gelungen. Die Protag ist ein glaubwürdiger, starker Charakter, die nervigen Züge, die Protas in dem Alter gerne haben, halten sich stark in Grenzen. Die Atmosphäre ist drückend und fesselnd, die Geschichte ist spannend mit gutem Pacing.

    Auch wenn das Pandemie Setting einen bisweilen schwer schlucken lässt, nach den letzten Jahren, ein sehr empfehlenswertes Buch.

    Note: 1,3

  • Während ich auf den neuen von Laura Purcell warte ('Das Porzellanhaus'), den dritten Blackwater Teil sowie den neuen Genrebruch meiner Lieblingsautorin (da bin ich mal gespannt) habe ich gedacht, jetzt ist mal der Zeitpunkt für meinen ersten Gaiman. Da habe ich gestern mit 'Niemalsland' begonnen. :ventilator:

  • Ich lese gerade "Der scharlachrote Buchstabe" von Nathaniel Hawthorne

    Handelt vom puritanischen Neuengland mit seiner unerträglichen Bigotterie und freud- und gnadenlosen Auslegung der Evangelien

    Also, eigentlich handelt es von den Menschen, die dieser Auslegung zum Opfer fallen und in starrsten Hierarchien ihr Dasein fristen.

    Ich brauchte ein wenig, um mit der Sprache warm zu werden (1850 erschienen), jetzt lese ich es aber wirklich gerne

  • Freida McFadden - One by One

    Claires Ehe ist am Ende, trotzdem plant sie mit ihrem Mann und zwei befreundeten Pärchen eine Woche Urlaub in einem abgelegnen Resort. Doch der Trip geht schief und sie erwartet wesentlich schlimmeres, als ein Urlaub voller Ehekrach. Auf dem Weg zum Resort bleibt ihr Wagen mitten im Wald liegen und als die Sechs sich zu Fuß aufmachen wollen, um ihr Hotel zu finden, wird ihnen sehr schnell klar, dass dort draußen im Wald etwas ist, das ihnen nicht wohlgesonnen ist.

    Der Thriller ist mal wieder so ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zruücklässt. Erzählt wird aus zwei verschiedenen Ich-Perspektiven. Einmal Claire, die die Handlung in der Gegenwart beschreibt und einmal ein anonymes Ich, das Geschehnisse aus seiner Kindheit und Jugend schildert und somit wohl erklären soll, wie dieser Charakter zu dem wurde, was er zur Handlung der Gegenwart ist.

    Wer sich hinter dem anonymen Ich verbirgt wird erst spät aufgeklärt.

    Prinzipiell ist es eine spannende Geschichte, die sich flüssig liest und die auch gut zu unterhalten weiß. Allerdings hab ich ein paar Probleme mit der ganzen Sache. Zum einen wird es mir zum Ende hin dann doch etwas zu twisty, wenn eine falsche Fährte auf die nächste folgt und das Ding mehr Haken schlägt, als ein flüchtendes Kaninchen, am Schluss aber dann doch alles und jedes haarklein für den Leser erklärt wird. Das ist etwas zu sehr Blaupause für meinen Geschmack, etwas mehr Ambivalenz hätte da gut getan. Auch bin ich kein Fan der "wieso ich böse geworden bin" Rechtfertigungsflashbacks des anonymen Ichs, das ist etwas arg abgedroschen. Und zu guter Letzt bin ich einfach kein Fan der Charaktere. Die Nebencharaktere waren einfach extrem flach, gerade Michelle war einfach nur ein negativ Klischee einer erfolgreichen Frau, das mich in jedem Satz geärgert hat und auch Fremdgehen finde ich nicht besonders symapthisch und kann man mir auch mit keiner Hintergrundstory schönschreiben.

    Wird eine Autorin bleiben, die ich wohl zwischendurch zur Abwechslung immer mal wieder lesen werde, allerdings mit einem deutlich abgesenktem Erwartungslevel. Aber für Lust auf schnellen Thrillertrash ist es auf jeden Fall tauglich.

    Note: 3,0

  • Madeline Miller: The Song of Achilles

    Mir hat ja Cice schon gut gefallen... The Song of Achilles ist noch besser.

    Ich bin eine Weile drum rum geschlichen, weil ich die Krieg- und Kampfthematik überhaupt nicht mag. Aber dann doch mal den ersten Satz gelesen... nicht mehr weggelegt (außer ich musste).

    Sie hat eine Gabe, dem Ausgangsstoff gerecht zu werden, und dabei trotzdem so zu schreiben, dass es hier und heute funktioniert und Relevanz besitzt. Fand ich super.

    Von Freida McFadden hab ich "The Housemaid" gelesen. Da gibts im Nachhinein auch so ein paar Sachen - ziemlich wie von Helfstyna beschrieben - an denen man Anstoss nehmen kann. Aber in dem, was es ist und sein möchte - ein sehr unterhaltsamer Thriller mit originellen Wendungen - fand ich es sehr gelungen.

  • Zuletzt gelesen: "Young Mungo", Douglas Stuart


    Wow - was für eine berührende, herzzereißende, authentische Geschichte über Armut, Erwachsenwerden, Gewalt, das Anderssein und den Zauber und Terror einer ersten Liebe! Nach dem bereits beachtlichen Erstling "Shuggie Bain" legt der Autor hier noch eine Schippe drauf und entfaltet sein ganzes Talent in diesem ergreifenden, zugänglichen Roman.

    Protagonist ist der junge Mungo, der im rauen East End von Glasgow lebt und nicht so recht in die ruppige, gewalttätige Nachbarschaft zu passen

    scheint. Sein älterer Bruder Hamish verkauft Drogen und führt eine Gang, zu einer Prügelei sagt er nie Nein. Mungos Mutter trinkt und jagt eher Männern hinterher, als sich um ihre Kinder zu kümmern. Lediglich Mungos Schwester Jodie versucht trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten, den kleinen Bruder zu unterstützen.

    In dieser von Armut und Perspektivlosigkeit geprägten Umgebung lernt Mungo den um ein Jahr älteren James kennen, der in seiner Freizeit sehr engagiert seine Brieftauben versorgt. Zwischen den beiden Jungen entsteht behutsam, aber rasch eine besondere Freundschaft, die schließlich zu mehr wird...

    Erzählt wird von dieser ersten Liebe, die einen tragischen Ausgang zu nehmen droht, in Rückblenden, während Mungo gemeinsam mit zwei flüchtigen Bekannten seiner Mutter von einem AA-Treffen an einem einsamen Loch in Schottland einen Wochenend-Campingtrip überstehen muss, die beiden wollen ihn zu einem "richtigen Mann" machen. Doch schnell wird klar, dass die beiden erwachsenen Männer es nicht gut mit Mungo meinen. Der sensible, herzensgute Junge ist auf sich allein gestellt und hat nur seine Erinnerungen an die zarten Annäherungsversuche zwischen ihm und James...

  • Jetzt bin ich mal gespannt, hab hier noch die Chroniken von Alice liegen.

    Denke dass ich das dann mal als Nächstes lese :applaus:

  • Christopher Golden - Something she lost

    Nach einer Party findet Michael am Straßenrand ein kleines Mädchen. Irgendetwas in eigenartig an ihr, dennoch fährt Michael sie nach Hause. Oder zumindest zu dem Haus, das das kleine Mädchen ihm zeigt. Von dieser Nacht an ist nichts mehr, wie es wahr. Michael weiß, dass noch irgendetwas in dem Haus vorgefallen ist, erinnert sich aber nicht mehr genau daran, was. Er beginnt das kleine Mädchen überall zu sehen, doch noch dramatischer sind die Veränderungen, die seine Frau Jillian durchläuft. Michael ist klar, dass er etwas unternehmen muss und zwar schnell.

    Die Grundidee ist gut und spannend. Nur leider neigt Golden mal wieder sehr zum Schwafeln - gerade die Rückblicke hätte man deutlich kürzen und teilweise ganz streichen können - und die Erklärung ist etwas arg plakativ. Wie schon bei McFadden wäre hier einfach oftmals weniger doch mehr. Goldens Romane fühlen sich oftmals an, wie die 90er Gruselserien aus dem Fernsehen. Grusel fast Food für Zwischendurch, aus dem man oftmals so viel mehr hätte machen können.

    Note: 3,0

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