Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Michael Crichton - Next


    Gene sind das neue Gold, das muss auch Frank Burnet schmerzlich erfahren. Er wurde wie durch ein Wunder von seiner Leukämie geheilt und nun erhebt die Firma, die das möglich macht, Anrecht auf das Patent auf seine Immunzellen, die das möglich gemacht haben. Burnet versucht sich gerichtlich dagegen zu wehren, verliert jedoch.

    So kann die Firma die kostabre Zelllinie kultivieren und damit arbeiten. Als jedoch plötzlich alle Zellproben kontaminirt und wertlos sind, bricht die Hölle los. es muss herausgefunden werden, ob Burnet oder ein Konkurrent für den Anschlag verantwortlich ist, was aber noch wichtiger ist, es müssen neue Zellkulturen gewonnen werden und dafür wird gnadenlose Jagd auf Burnet gemacht, der bereits auf der Flucht ist.


    Klingt spannend, ist aber mein erstes DNF dieses Jahr.

    Das Buch liegt schon lange auf meinem SuB, ich hab öfter mal versucht es zu lesen, aber ich komm irgendwie nie besonders weit, ich werd einfach nicht warm damit und find nicht in die Story rein. Jetzt geb ich endgültig auf und es kriegt einen Platz im öffentlichen Bücherschrank.

  • Catriona Ward – Das letzte Haus in der Needless Street


    Hier mal dieÜbersetzung des englischen Klappentextes, aufgrund dessen ich das Buch gekauft habe.

    (Der deutsche Klappentext ist wesentlich detaillierter und spoilert mMn mehr.)


    "Dies ist die Geschichte eines Serienmörders. Ein gestohlenes Kind. Rache. Dem Tod. Und ein gewöhnliches Haus am Ende einer gewöhnlichen Straße.

    All diese Dinge sind wahr. Und doch sind sie alle Lügen...

    Du glaubst zu wissen, was sich im letzten Haus in der Needless Street befindet. Du denkst, du hast diese Geschichte schon einmal gelesen. Aber da irrst du dich.

    In dem dunklen Wald am Ende der Needless Street liegt etwas begraben. Aber es ist nicht das, was du denkst...


    Mehr muss man dazu eigentlich auch nicht sagen, für mich 5 von 5 Sternen. Horror, Thriller, Drama und am Ende unglaublich hoffnungsvoll.

    Das ernste Thema ist ausgesprochen gut recherchiert, niemals unglaubwürdig oder überzogen der Narrative wegen.


    Das Content Warning für dieses Buch spoilert zwar ein wenig, aber eher in dem Was nicht in dem Wie

  • Salena Godden – Mrs Death misses Death


    "Mrs. Death hat genug. Sie ist erschöpft von ihrem ewigen Job und sucht nun jemanden, bei dem sie ihr Gewissen abladen kann. Wolf Willeford, ein junger Schriftsteller mit Problemen, ist mit dem Tod vertraut, hatte ihn aber bisher noch nicht persönlich kennengelernt: eine schwarze Frau aus der Arbeiterklasse, die ihre Gestalt ändert und ihre Arbeit ungesehen verrichtet.

    Begeistert von ihren Geschichten, beginnt Wolf, die Memoiren von Mrs. Death zu schreiben. Gemeinsam reisen sie durch Zeit und Raum und werden Zeugen vergangener und gegenwärtiger Todesfälle. Während die beiden über die Verluste nachdenken, die sie erlebt (oder ermöglicht) haben, entwickelt sich ihre Freundschaft zu einer überraschenden Bestätigung von Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und Liebe. Trotz ihres Weltschmerzes muss der Tod weiterhin das Schicksal der Menschen in der Hand halten und in unserem Leben erscheinen, wenn wir es am wenigsten erwarten..."


    Für mich klang die Prämisse dieses Buches echt interessant, letzten Endes hält die Geschichte aber nur die Hälfte der Versprechungen des Klappentextes. Die Sensenfrau ist eine eher schwer fassbare Gestalt, oft als Kaninchen beschrieben, sie wandelt unter uns, wischt die Flure in Krankenhäusern bevor sie zu den Patienten zieht ... Ihre (wenigen) Geschichten erzählt und singt (?) sie u. a. in Vers- und Gedichtform. Die Unterhaltungen mit Wolf sind gezeichnet von Abschweifungen zu ihrer Schwester "Leben" und ihrem einstigen Liebhaber "Zeit" und nur wenige, aber dennoch starke Episoden, erzählen von "Mord und Totschlag" unserer menschlichen Geschichte. In ihren Erzählungen stellt "Frau Tod" wirklich wichtige Fragen und präsentiert Schlussfolgerungen. Diese Passagen regen schon zum Nachdenken an, davon hätte ich mir (viel) mehr gewünscht. Wolfs Geschichte fand ich teils schwer nachzuvollziehen, da manchmal unklar ist, welches Kapitel von wem erzählt wird. Das letzte Drittel des Buches besteht auch nur aus (kurzen) Tagebucheinträgen von Wolf, der eine "Pause vom Leben" macht um sich selbst besser kennenzulernen. Seine Behauptung "Frau Tod würde manchmal beim Töten danebenlangen bzw. es versäumen" ist nur ein Gedanke von ihm, der nicht so sehr ausgeschöpft wird, wie der Titel des Buches vermuten lässt.


    Ein experimentelles Buch mit einer experimentellen Geschichte in experimentellen Erzählweisen, würde ich sagen.

    3 von 5 Sternen für mich.

  • Zuletzt gelesen: "Die falsche Zeugin" von Karin Slaughter


    Ja, ab und zu möchte ich einfach nur einen fesselnden Thriller lesen, der die typischen US-amerikanischen Tropes und Themen dieses Genres enthält. Bei Slaughter weiß man ja meist in etwa, was man bekommt: etwas Polizeiarbeit, etwas Anwaltsbohei, einen gestörten Serientäter, im Leben der Protagonist:Innen das obligatorische Drama, gerne auch persönliches Involvement in den Fall.


    Leider konnte "Die falsche Zeugin" meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Ehrlich gesagt war ich recht enttäuscht, wie zäh sich dieser recht neue Slaughter-Roman auf über 500 Seiten zieht, ohne je richtig an Fahrt aufzunehmen. Ja, eine der Protagonistinnen ist Anwältin und soll die Verteidigung des mutmaßlichen Serientäters Andrew Tate übernehmen, den sie und ihre jüngere Schwester vor vielen Jahren als Teenagermädels betreuten, während seine Eltern arbeiteten. Inhaltlich ging es aber leider kaum um juristische Themen, ebenso wenig stand die Polizeiarbeit im Fokus. Natürlich kam beides vor, klar, aber eigentlicher Mittelpunkt des Thrillers war die Geschichte der beiden Hauptpersonen, der Schwestern Leigh und Callie. Diese Geschichte zweier Schwester, die ein dunkles Geheimnis mit sich tragen und deren Leben sich unterschiedlicher nicht hätten entwickeln können - Leigh eine erfolgreiche, toughe Anwältin, die aber im Privatleben mit Mann und Tochter immer wieder mal an ihre Grenzen stößt, und andererseits Callie, drogenabhängig seit vielen Jahren, der einzige Lichtblick in ihrem gefährlichen Dasein am Rand der Gesellschaft die Arbeit in einer Tierklinik, für die sie brennt, die sie aber aufgrund ihrer Sucht stets nur zeitweise ausführen kann - ist ja an sich ganz interessant, mitunter sogar recht berührend - aber sie wird auf so vielen Seiten ausgebreitet und thematisiert, dass die ständigen Wiederholungen irgendwann leider öde werden und die eigentliche Handlung eben zu einem Plätschern verkommt. Es scheint sich teilweise mehr um ein Familiendrama mit Thriller-Elementen zu handeln als um den fesselnden "Page-Turner", den ich erwartet hatte.


    Obwohl ich gegen Ende hin dann doch ein paar fesselnde Passagen anerkennen muss und das Ende mich sogar ein wenig berührte, gibt es eindeutig bessere Romane von Karin Slaughter. Ich habe im Laufe der Jahre allerdings schon einige von ihr gelesen, sodass es gut möglich ist, dass ich inzwischen einfach ein wenig übersättigt bin, zumal ich mir sicher bin, dass es schon in mindestens zwei Büchern um solche Schwester-Konstellationen ging.



    Trotzdem muss ich hier mal anmerken, dass Karin Slaughter mir total sympathisch ist - alleine ihre Facebook-Seite bringt mich mit den von ihr geposteten und geteilten Inhalten immer wieder zum Schmunzeln. Find's ja immer ganz nett, wenn Autor:Innen so irgendeine Social-Media-Präsenz haben, nicht dass ich üblicherweise Probleme damit hätte, Werk von Autor:In zu trennen, aber spannend ist es ja doch, was für ein Mensch hinter den Geschichten steckt.

  • Ich habe mir 'Zwischen Welten' gegönnt, das neue Buch der Juli Zeh. Zur Hälfte bin ich schon durch, aufhören war nur möglich weil mir die Augen zugefallen sind. Wenn es so weitergeht wie bisher, wird es für mich wohl ein absolutes Highlight werden (nicht nur vom Jahr, sondern sogar die Alltime-Favourite-Liste).


    Was man wissen sollte: Das Buch ist komplett in Email und Whats App Form geschrieben von zwei Personen, die sich so unterhalten. Das letzte Buch in der Form das ich gelesen hatte war 'Gut gegen Nordwind'. Das war für mich ja absoluter Schrott. Und dazwischen liegen auch Welten, ist absolut nicht zu vergleichen vom Anspruch und den Charakteren her. Was ich damit sagen will ist, dass der neue Roman auch etwas sein kann, obwohl man kein Fan dieser Schreibform ist. Das Buch ist ja in Coautorenschaft entstanden, es würde mich interessieren ob die beiden sich entsprechend auch die Charaktere beim Schreiben aufgeteilt haben.


    In jedem Fall bringt mich der Roman sehr zum Nachdenken.

  • Was ich damit sagen will ist, dass der neue Roman auch etwas sein kann, obwohl man kein Fan dieser Schreibform ist.

    Danke dafür! Tatsächlich hätte mich dieser Stil eher abgeschreckt, aber wenn der Inhalt es aufwiegt, werde ich mich der Versuchung wohl nicht entziehen können...

  • Hilfe, ich tipp bei meinem Kindle unten in der Leiste, in der normalerweise die % rechts und die Seitenzahl/verbleibende Zeit im Kapitel etc. angezeigt werden, rum wie blöd, aber es ist weg :( aktiviert ist es aber eigentlich in der Seitenanzeige. Hat da jemand ne Idee?

    Das hatte ich auch, wenn das weg ist muss man ganz unten in das leere Feld einfach tippen., dann kommen die verschiedenen Modi der Reihe nach wieder. also einfach ganz unten im Lesefeld tippen

  • Was ich damit sagen will ist, dass der neue Roman auch etwas sein kann, obwohl man kein Fan dieser Schreibform ist.

    Danke dafür! Tatsächlich hätte mich dieser Stil eher abgeschreckt, aber wenn der Inhalt es aufwiegt, werde ich mich der Versuchung wohl nicht entziehen können...

    Ich verstehe dich gut- aber die Schreibform passt einfach zum Inhalt. Die beiden Protagonisten leben unterschiedliche Leben in gefühlt unterschiedlichen Welten, es geht ja gerade um den gegenseitigen Austausch, der logischerweise nur digital erfolgen kann, wenn die Personen in ihre jeweiligen Leben fest eingebunden sind. Hamburgs Glaskasten-Innenstadt und den Milchhof im brandenburgischen Prignitz bekommt man nicht so leicht unter einen Hut, wenn es authentisch bleiben soll.

    Der Inhalt selbst ist fordernd und auch (für mich) emotional. Meiner Meinung nach wiegt die Geschichte den Schreibstil absolut auf, bzw. alles greift ineinander und ist rund.

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