Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
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'Was man von hier aus sehen kann'
Das Buch hatte ich heute erst wieder in der Hand, weil ich was suchte, was ich an zwei Geburtstagen verschenken könnte. Hab es dann wieder ins Regal zurück gestellt, weil: es ist so so schön, dass ich es behalten und noch mal lesen muss. Irgendwann...
Im Moment möchte ich gerne bewusst mehr Bücher von weiblichen Autorinnen lesen.
Kürzlich hatte ich Syvlia Plath, die Glasglocke. Das hat mich doch sehr beschäftigt, es ist ganz schön hart. Habe mir jetzt noch ihre Tagebücher bestellt.
Die letzten Tage habe ich Siri Hustvedt, Der Sommer ohne Männer gelesen. So vergnüglich und witzig wie im Klappentext beschrieben fand ich es ganz und gar nicht. Aber geistreich und spitzfindig.
Die nächste auf meinem Stapel ist Joan Didion. Ihr "Slouching towards Bethlehem" kam jetzt auf deutsch raus, ich hatte das sogar vorbestellt und bin ganz gespannt darauf.
hach Mist, der Garri Kasparow ist schon weg. Der Verkäufer hat geantwortet..
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Sylvia Plath ist generell auch eine sehr interessante Frau- sie war ein wirkliches Opfer ihrer Zeit, das sich in Ehe und Häuslichkeit eingekerkert fühlte und damit überfordert war. Sie steckte zurück, um ihrem Mann seine Dichterei zu ermöglichen. Und heute? Wer kennt schon ihren Mann?
Für mich ist sie wirklich eine sehr tragische Figur und ich habe mir schon öfter Gedanken darüber gemacht was in einer anderen Zeit und mit anderen Möglichkeiten aus ihr geworden wäre. Vielleicht hätte sie nicht den Suizid gewählt.
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jennja Es würde mich freuen, wenn du nach der Lektüre von Plaths Tagebüchern etwas dazu hier im Thread schreiben würdest. Nach der "Glasglocke" würde ich gerne mehr von ihr lesen.
Außerdem überlege ich gerade auch, mich an Texte von Anne Sexton, Susan Sontag und Anne Leibovitz zu wagen. Ich weiß nur nicht recht, womit ich da jeweils beginnen soll...
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Ich finde die ganze Geschichte um die beiden sehr interessant und klar, in den 60er Jahren waren die Dinge noch ganz anders als heute. Man versteht das aber erst so richtig, wenn man die weibliche Perspektive eingenommen hat. Das Fehlen von völliger Leichtigkeit, von echter Freiheit im Leben einer Frau damals...
Muss aber auch sagen, dass mir weder Ted Hughes noch Sylvia Plath vom Namen her bekannt waren, bis ich auf ihre gemeinsame Geschichte gestoßen bin. Von Ted Hughes hab ich ein paar Gedichtbände hier liegen, aber Gedichte sind für mich weit schwieriger zu lesen. Einen Gedichtband kann ich nicht so weglesen wie einen Roman, da tue ich mich schwer mit...
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jennja Es würde mich freuen, wenn du nach der Lektüre von Plaths Tagebüchern etwas dazu hier im Thread schreiben würdest. Nach der "Glasglocke" würde ich gerne mehr von ihr lesen.
Außerdem überlege ich gerade auch, mich an Texte von Anne Sexton, Susan Sontag und Anne Leibovitz zu wagen. Ich weiß nur nicht recht, womit ich da jeweils beginnen soll...
Ich würde mit Susan Sontag beginnen, einer Essaysammlung vielleicht. Annie Leibovitz beeindruckt mehr mit ihren wunderbaren Fotografien, Sontag hat auch über das Fotografieren geschrieben.
Anne Sexton ist schwere Kost, ich könnte mir vorstellen, dass Sontag der leichtere Einstieg ist, wenn man sich mit weiblichen Stimmen in den USA dieser Zeit befassen möchte
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Guck mal bei just Books - da ist der Kasparow aufgelistet. Allerdings für über 100 Euro....
Ich hab jetzt endlich mal "Altes Land" gelesen und bin sehr begeistert.
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Heute ist der 2. Teil der Sylt-Saga von Gisa Pauly rausgekommen.
Bin mal gespannt, wie es weitergeht. Spielte der erste Teil Ende der 50er bis Anfang 60er Jahre, so ist der 2. Teil in den 80ern angesiedelt.
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Jack Ketchum - Jagdtrip
Lee hat den Vietnamkrieg überlebt. Doch das Leben in der Zivilisation ist nichts für ihn. So lebt er zurückgezogen im Wald mit seinem Hund. Seine Frau hat ihn verlassen, der einzige Kontakt den er hin und wieder hat, sind ein paar Marihuanazüchter. Als eine Gruppe Camper sich in Lees Wald breit machen, bricht die Hölle los.
Ich bin eigentlich bekennender Ketchum Fan, Ich liebte "The girl next door" und die Kannibalen Triologie, aber ich hab keinen Schimmer, was das hier sein soll. Über 300 Seiten, die nicht wirklich eine sinnige Geschichte ergeben, voll mit uninteressanten Klischeefiguren. Lee ist der "typische" Veteran, wie man ihn aus schlechten Filmen kennt, der durch Flashbacks immer wieder den Bezug zur Realität verliert und dadurch gewaltätig wird. Die Camper bestehen aus einem versoffenem Aitorn - ebenfalls Vietnam Veteran - seiner Ehefrau, seiner Geliebten und drei weiteren Typen, die man einfach nicht auseinanderhalten kann, weil sie so wenig Charakter haben.
So wirklich Sinn macht es auch nicht, dass Lee sich von dieser Gruppe dermaßen getriggert fühlt, dass er auf die Jagd nach ihnen geht und ebenso wenig macht das Ende Sinn. Aber die größte Sünde des Buches ist, dass es über weite Teile einfach furchtbar langweilig ist. Wirklich los geht die Handlung erst auf Seite 212 davor ist viel Gebrabbel und Getue und es zieht sich Ewigkeiten.
Als kleine Novelle hätte dieser schlechte "First Blood" Abklatsch vielleicht funtkionieren können, so ist es einfach nur anstrengend und fad.
Note: 5,0
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Una Mannion – A Crooked Tree
(deutscher Titel: Licht zwischen den Bäumen)
Die fünf Geschwister Marie, Thomas, Libby, Ellen und Beatrice sind mit ihrer Mutter zu vorangeschrittener Stunde auf dem Weg nach Hause. Es ist der letzte Schultag, die Sommerferien fangen gerade an. Die 12jährige Ellen geht der Mutter im Wagen so auf die Nerven, dass diese kurzerhand an den Seitenstreifen fährt und ihre Tochter aus dem Auto wirft. Was niemand für möglich gehalten hätte, Faye gibt Gas, ignoriert die Bedenken ihrer anderen Kinder und fährt nach Hause. Die für ihr Alter kleine, schmächtige Ellen bleibt in Kniestrümpfen und Schulkleidchen an der kilometerlangen, unbewohnten Straße fern von zu Hause allein zurück, die Dämmerung hat schon eingesetzt und es beginnt dunkel zu werden. Was ihr in der Nacht passiert, verändert alles.
Die Geschichte spielt in den amerikanischen Südstaaten. Aus Sicht der 14jährigen Libby wird erzählt, was Ellen widerfährt, wie ihre Geschwister, jeder für sich, mit der Situation umgehen und wie die Dinge danach langsam aus dem Ruder laufen. Es geht viel um die Natur, um Freiheit, die Schule, Interessen, Freunde, Familie – Trauer, Wut, Angst aber auch ganz viel Mut und Liebe. Die Geschichte war interessant und spannend von Anfang bis Ende. All wichtigen Charaktere lebendig, glaubwürdig und nachvollziehbar in ihren Entscheidungen und Verhalten. Diesen Debut-Roman habe ich sehr genossen.

gesamthafte Triggerwarnung
Spoiler anzeigen
Tod eines Elternteils und Trauer von Kindern
Vernachlässigung/Verwahrlosung von Kindern
Sexuelle Übergriffe
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Ich habe mich die letzten Tage ein wenig mit etwas spukhaften bzw. mysteriösen Geschichten beschäftigt - jetzt passt langsam auch das Wetter dazu

David Mitchell - Slade House:
Es ist das erste Buch von Mitchell, dass ich lese. Den Film „Cloud Atlas“ fand ich nicht so dolle und habe deshalb das Buch nicht gelesen. Die „Knochenuhren“ stehen noch auf meiner gedanklichen Leseliste.
Der Eindruck ist zwiespältig. Unbestritten meisterhaft geschrieben, die Charakter der einzelnen Episoden sind mit wenigen Strichen plastisch und lebendig gezeichnet. Für eine Spukgeschichte bleibt mir das Ganze aber zu „sauber“, zu präzise und der Grusel bleibt aus. Ein wenig, als wollte Rick Wakeman eine Garageband produzieren. Schön und flüssig zu lesen, aber ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nettes Nachthäppchen.
Helene Gäßler - Die Seele eines Spukhauses:
Das war was für mich. Ich mag nicht allzu blutige Haunted House Geschichten, Steampunk und Romane, die im (oft halt idealisiertem) Viktorianischem Zeitalter spielen. Hier ist quasi alles im Angebot. Die Hauptgestalt sind eine ausgebildete methodisch vorgehende Exorzistin, die sich selbst lieber als Häuserflüsterin bezeichnet und im Gegensatz zu ihren männlichen Berufsgenossen den sanfteren Weg des Exorzismus vorzieht - und natürlich das Spukhaus mit seinen Bewohnern. Die Geschichte spielt in wenigen Tagen, jeder einzelne Schritt des „Flüsterns“ wird akribisch in Journalform festgehalten. Die Hauptdarstellerin ist sympathisch, ein kräftiges Augenzwinkern schwingt beim Erzählen mit. Als Bonus taucht ein ungewöhnlicher Dobermann auf
Wirklich gruselig ist es nicht, aber eine feine Steampunk-Geschichte.Natasha Pulley - Der Uhrmacher in der Filigree Street
Noch einmal Steampunk und noch eine feine Geschichte. Ich greife bei Hobbitpresse nicht mehr so bedenkenlos zu wie früher und die Preispolitik finde ich für eBooks schon recht deftig. Zu meinem Glück hat Skoobe es ins Programm genommen, bevor ich es doch gekauft habe. Aber ich hätte auch den Kauf nich bereut und befürchte, beim nächsten Buch der Autorin schlage ich zu.
Ein zauberhaftes Buch, definitiv aber nur für Freunde der langsameren Erzählart geeignet. Auf den zweiten Blick vor allem eine anrührende und wunderbar warmherzige, unkitschige Liebesgeschichte. Nicht gruselig und die fantastischen Elemente halten sich in Grenzen, dienen auch mal als Brücken über leichte Unlogiken - aber darüber kann ich gut hinweglesen.
Buch 2 und 3 gibts bei Skoobe.
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