Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Brett McBean - Die Mutter
Nach dem Mord an ihrer Tochter bricht das Leben der Mutter zusammen. Schon seit Monaten trampt sie den Highway hoch und runter, auf der Suche nach dem Mann, der ihr alles genommen hat. Dabei trifft sie die verschiedensten Menschen. Manche wollen helfen, andere wollen ihr schaden, manchen schadet sie.
Das Buch stand schon lange auf meiner Wunschliste, da ich aber mit der Hardcore Schiene bisher nur Nieten gezogen habe, hab ich lange gezögert... hätte ich nur länger gezögert. Die Idee ist spannend und ansprechend und könnte großartigen psychologischen Horror und einen Einblick in die Tiefe der menschlichen Seele geben. Doch dazu fehlt McBean das Talent (oder der Wille k.A.) Es reiht sich Episode an Episode und in fast allen geht es nur darum, möglichst brutale Übergriffe, Folter und unzählige Vergew**tigungen unterzubringen. Es wird fad undmit der Zeit auch einfach unglaubwürdig, weil man sich fragt, wieso sich die Mutter, die angeblich alles geben würde, um den Mörder zu finden, immer wieder in Situationen bringt, in denen klar ist, dass ihr Leben in Gefahr sein wird, die Person aber defintiv nichts mit dem Tod der Tochter zu tun haben kann. Auch sind die Kapitel mit den anderen Frauenfiguren schrecklich unnütz und ahrt an der Grenze zum Sexismus.
Schade, dass man eine solche Idee so verheizt für ein paar billige Schock- und Ekeleffekte.
Note: 5,0
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- Neu
Hi
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Ich lese gerade "Die Freundinnen vom Strandbad" von Julie Heiland, ein 2-Teiler.
Sehr interessant, da das Leben in der DDR gezeigt wird - mit seinen Höhen und Tiefen; wie schwer es diejenigen hatten, die aufgemuckt haben, u.v.m. Der Mauerbau wird beschrieben, als wäre man selber dabei. Und auch eine Flucht wird beschrieben, mit Neuanfang in der BRD; die Flucht ist auch total spannend beschrieben.
Bis jetzt sehr interessant.
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Torsten Exter - Zombie Zone Germany
Eine Zombieseuche wütet in Deutschland, die Grenzen sind dicht, niemand kommt rein oder raus. Manchmal wird von Helikoptern aus eine "Säuberungsaktion" gestartet, doch wirklich eine Besserung der Lage bringen die Killerkommandos nicht, zumal sich auch nicht um Kollateralschäden gekümmert wird.
In dieser Welt spielen die 21 Kurzgeschichten und Essays von diversen deutschen Autoren. Egal ob es David ist, der aus seiner Gruppe verbannt wurde und sich um seinen Großvater sorgt, die beiden Geschwister, die mit ihrer untoten Mutter in einer Wohnung ausharren, der Wanderer, der angeblich die Geschichte von der Entstehung der Seuche kennt, Jenny, die einfach nur Hunger hat und noch viele andere.
Klingt auf den ersten Blick spannend, auch wenn der Titel irgendwie seltsam klingt. Soll der komplett Englisch sein (wwenn ja wieso?) oder was? Man hat diesmal sogar eine neue, einzigartige Übertragungsweise entwickelt, nur leider war es das auch schon mit Kreativität und Innovationen. Es gibt nix Neues von der Zombiefront und die kurzen Einblicke in den Alltag in Zombie Germany langweilt daher schnell. Durch die Kürze der Geschichten entsteht auch keine Beziehung zu den Charakteren und manche Geschichten sind auch einfach nur schlecht. Ich weiß nach diesem Buch auf jeden Fall, dass ich es mir sparen werde, jemals etwas von Vincent Voss zu lesen.
Note: 4,5
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Ich habe gerade den ersten Teil von Scholomance von Naomi Novik beendet. Und ich freue mich so sehr darauf, heute Abend mit Teil 2 zu starten
Seit langer Zeit war das mal wieder ein echter Pageturner, der mich wunderbar von der Arbeit abgehalten hat
Von Naomi Novik fand ich bisher auch alles gut. Und es ist immer etwas anderes
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Man hat diesmal sogar eine neue, einzigartige Übertragungsweise entwickelt, nur leider war es das auch schon mit Kreativität und Innovationen.
Jetzt bin ich neugierig, welche ist es denn? Im Prinzip meint man ja, schon alles zu kennen.
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Man hat diesmal sogar eine neue, einzigartige Übertragungsweise entwickelt, nur leider war es das auch schon mit Kreativität und Innovationen.
Jetzt bin ich neugierig, welche ist es denn? Im Prinzip meint man ja, schon alles zu kennen.
Parasiten übertragen durch Maden
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Es gibt bald einen neuen Roman von Tracy Chevalier... spielt im 15. Jahrhundert, mehr ist noch nicht bekannt. Auf Insta wurde sie dann ausgequetscht (vielleicht auch ein kleines bißchen von mir) und sie hat verraten, dass es diesmal um venezianische Glasbläserkunst geht. Wer ihre Bücher kennt weiß, dass sie immer ein Handwerk oder eine Kunst in den Fokus stellt. Diesmal geht's also nach Italien... ich bin gar nicht aufgeregt oder so.
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Ich habe zuletzt nochmal Daphne Merkins "This Close to Happy. A Reckoning with Depression" gelesen. Fand es wie schon beim ersten Mal Lesen wahnsinnig berührend, scharfsinnig, intelligent, vielschichtig und inspirierend.
Jetzt habe ich dann nochmal zu "Strong Motion" gegriffen, der erste Franzen, in den ich nicht sofort versunken bin. Habe sehr mit mir gehadert und das Buch nach kapp 100 Seiten unlängst erst beiseite gelegt, jetzt bin ich fast auf Seite 200 und gaaanz langsam komme ich ein wenig besser rein, aber puh, ehrlich gesagt finde ich es bislang immer noch recht zäh.
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Fertig.
"Die Freundinnen vom Strandbad" Teil 1 + 2 von Julie Heiland sind durch.
Der 2. Teil war nicht ganz so gut wie der erste Teil. Auf den letzten 100 Seiten (im E-Book) wurden auf einmal von 1962 an bis zum Mauerfall in großen Zeitsprüngen die Jahre überflogen. Da hätte man auch einen ausführlicheren dritten Teil machen können. Aber vielleicht ist ihr da nichts mehr groß eingefallen. Wenn alle ihr Glück gefunden haben, es beruflich läuft - dann ist das ja für Romane und Filme ziemlich langweilig. Vermutlich hat sie deshalb diese Zeitsprünge gemacht. Weil es einfach nichts zu berichten gibt, wenn alles glatt läuft.
Was ich aber bemängeln muß (was auch schon jemand in einer Rezension geschrieben hat): Obwohl es gut recherchiert ist, es sich an der Realität orientiert - aber bei einer Sache liegt die Autorin grundsätzlich falsch.
Die Autorin hat die Freundin, die geflüchtet ist, regelmäßig in die DDR wieder einreisen lassen, zu Besuchszwecken. Das wäre nie und nimmer gegangen. Derjenige, der geflüchtet ist, wäre an der Grenze einkassiert worden und ins Gefängnis gekommen. Von daher hat sie da einen ziemlich Fehler begangen. Mal davon abgesehen, daß das Wiedersehen beim Mauerfall viel emotionaler gewesen wäre.
Das mal so nebenbei bemerkt.
Darum geht´s:
Ost-Berlin 1956: Drei Mädchen - alle 13 Jahre jung - die sich zwar von der Schule vom Sehen her kennen, aber ansonsten nichts miteinander zu tun haben, retten gemeinsam einen alten Mann vor dem Ertrinken. Das schweißt die drei zusammen, läßt sie zu besten Freundinnen werden.
Die Freundinnen können unterschiedlicher kaum sein: Betty will Schauspielerin werden und würde alles dafür tun, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Ihre Eltern sind zwar in der Partei, aber nur, damit sie keine Nachteile im Leben und Beruf haben. Betty ist auch deswegen in der FDJ. Man will halt keinen Ärger.
Martha´s Eltern sind hundertprozentig linientreu; mehr noch, wie man später erfährt. Auch Martha ist ein wenig geprägt. Sie ist zwar nicht so hundertprozentig wie ihre Eltern, engagiert sich aber bei der FDJ und ist auch so überall dabei, weil es ihr die Gemeinschaft Spaß macht.
Clara ist weder bei den Pionieren, noch bei der FDJ. Ihre Eltern sind auch nicht in der Partei. Ihr Vater ist Pfarrer, darf aber nicht mehr seiner Arbeit nachgehen und muß stattdessen mehr oder weniger Drecksarbeit machen. Die Familie ist dem Staat natürlich ein Dorn im Auge. Clara merkt immer wieder, daß sie benachteiligt wird; daß man ihr Steine in den Weg legt; daß sie etwas nicht machen darf, weil sie nicht in der FDJ ist und ihre Eltern nicht in der Partei.
1960 geht es weiter. Betty angelt sich einen Regisseur, macht erste Erfahrungen mit dem Film.
Martha erkennt, daß die Regierung und das alles doch nicht so gut sind. Schließlich findet sie durch Zufall heraus, daß ihr Vater ein hohes Tier bei der Stasi ist und sie zudem noch adoptiert worden ist - oder besser gesagt, hat man sie ihrer Mutter weggenommen, weil die Mutter nicht so war, wie der Staat wollte. Sie zieht zu Hause aus und bei Betty ein.
Sie macht bei einem illegalen Radiosender mit, wäre beinahe erwischt worden. Sie sucht ihre leibliche Mutter, findet sie auch, dank ihrer "Mutter", die dann doch nicht so hundertprozentig ist, wie es schien.
Clara wird immer mehr bewußt, daß sie niemals ihren Berufswunsch machen kann. Irgendwann lehnt sie sich dann doch mal gegen die Lehrer auf, obwohl ihre Eltern sie immer davor gewarnt haben. Das hat zur Folge, daß sie von der Schule fliegt. Die Stasi verhört sie und bietet ihr an, für sie zu arbeiten (so hätte man sie gut unter Kontrolle) - was sie aber ablehnt. Diese Entscheidung ist aber fatal. Ihr Vater verliert seinen Job, muß was anderes machen. Auch sie selbst findet erstmal keine Arbeit, weil die Stasi überall ihre Finger drin hat. Schließlich kann sie in einer Drogerie arbeiten. Ihr Vater stirbt. Es wird aber nicht gesagt, ob er Selbstmord begangen hat oder ob er vor lauter Kummer gestorben ist oder ob die Stasi ihn umgebracht hat. Jedenfalls gibt sich Clara selbst die Schuld - sie gibt aber auch dem Staat die Schuld, daß die da oben ihren Vater auf dem Gewissen haben.
Ihr wird klar, daß sie in diesem Land nicht so leben kann, wie sie will. Als dann 1961 der Mauerbau kommt, entschließt sie sich zur Flucht.
Der 2. Teil beginnt mit der Flucht. Die Flucht ist spannend beschrieben.
Betty verliert ihr Kind und ihr wird bewußt, was ihr Mann für ein Arsch ist. Sie will sich scheiden lassen, er droht ihr aber. Im Krankenhaus hatte man ihr Beruhigungstabletten gegeben, wo ihr Mann immer drauf achtet, daß sie diese nimmt, so daß sie abhängig wird. Dann kommt die Stasi, die sagt, sie bekomme weiterhin die Tabletten, die sie ja braucht, wenn sie Martha ausspioniert. Das hat sie aber abgelehnt, macht stattdessen aber ein paar andere Dinge für die Stasi.
Dann wird ihr bewußt, daß es so nicht weitergehen kann. Sie zieht zu ihren Eltern, kommt von den Tabletten los und macht nichts mehr für die Stasi. Das wirkt sich aber dann auch negativ auf sie und ihr Leben aus.
Martha geht immer mehr in die Opposition. Sie verfaßt sogar zusammen mit ihrer leiblichen Mutter und noch ein paar Leuten eine illegale Zeitung.
Auch ihr Leben geht dann bergab.
Clara studiert, arbeitet in einem Pharmaunternehmen, macht Karriere. Sie lernt einen Professor kennen. Sie heiratet ihn zwar, kann aber ihre Jugendliebe nicht vergessen.
Irgendwann können aber - wie durch ein Wunder - alle drei Freundinnen ihren Weg gehen. Alles wird gut. Wobei ich mich immer gefragt habe, wo auf einmal die Stasi abgeblieben ist. Als wenn die keine Rolle mehr gespielt hat.
Und dann zum Schluß der Mauerfall. Schön beschrieben, als wäre man selber mit dabei gewesen.
In der Bewertung bin ich zweigeteilt. Einerseits ist der Roman gut. Gleichzeitig durch diesen einen Fehler wegen Besuchen durch Republikflüchtlinge, was gar nicht gegangen wäre, und die Zeitsprünge aber auch ein wenig gedämpft.
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BeardiePower Wann war denn die Flucht? Ich kenne eine Person, die ca 1971 geflüchtet ist, kurz vor einer Amnestie. Sie hat sich die ersten zwei Jahre allerdings noch nicht getraut, aber danach ist sie jedes Jahr in die DDR gereist - Freunde und Verwandte besuchen.
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