Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2


  • Ich hatte bis vor kurzem auch skoobe und fand es sehr angenehm zu nutzen.

    Aktuell pausier ich um die Totholz Bücher langsam weg zu lesen.

    Das ist mein einziger Kritik punkt. Zum pausieren muss man entweder eine Mail schreiben oder anrufen. Es ging telefonisch total problemlos mit einem sehr netten Support.

    Dankeschön ihr beiden. Ich habe jetzt mal den Probemonat genommen, da kann ich es testen. Bisher hatte ich mich ja immer dagegen gewehrt, weil ich langes Lesen auf dem iPad oder Smartphone blöd finde (die Augen ermüden viel schneller als auf dem Reader). Bisher ist der einzige Reader mit dem Skoobe funktioniert ja der Tolino (also der einzige, mit dem ich mir das vorstellen könnte, die inkpads mochte ich nicht), und ich habe einen anderen. In dem Monat jetzt werd ich mal schauen ob das mit dem längeren Lesen aufm Tablet doch klappt- wenn nicht, werde ich Skoobe dann erst nehmen, wenn mein Reader mal kaputt ist und ich einen kompatiblen habe.

  • Weil BeardiePower gerade von Geschichten auf einem Pferdehof schrieb, die etwas ernster sind: da fallen mir die Follyfoot-Bücher von Monica Dickens ein. Kennt die jemand? Sehr schöner, humorvoller Schreibstil, teilweise ziemlich ernster Hintergrund. Ein Altersheim für Pferde, und Menschen, die aus irgendwelchen Gründen auf dem Hof hängengeblieben sind.


    Ich habe sie auf Englisch gelesen, keine Ahnung, wie die Übersetzung ist.

  • Ich hatte mir jetzt die beiden Bücher vorgenommen die mir hier empfohlen wurden- ich blättere also so durch meine ebooks, da fällt mir ein wunderschönes Cover ins Auge- 'Schattengeister' von Frances Hardinge, ich glaub das wurde hier auch vor Kurzem erst erwähnt, oder? Jedenfalls dachte ich, ich les mal ein, zwei Seiten an- und das liest sich richtig spannend. :emoticons_look:

    Ich glaub da bleib ich jetzt erstmal bei, das ist ja scheinbar ein sehr interessanter Genre-Mix. Und wie gesagt, ein unfassbar schönes Cover.

  • Ach ja - von ihr habe ich "Cuckoo Song" gelesen. Fand ich ganz gut.

    Eher Jugendbuch (was ich durchaus gerne mag)

  • Weil BeardiePower gerade von Geschichten auf einem Pferdehof schrieb, die etwas ernster sind: da fallen mir die Follyfoot-Bücher von Monica Dickens ein. Kennt die jemand? Sehr schöner, humorvoller Schreibstil, teilweise ziemlich ernster Hintergrund. Ein Altersheim für Pferde, und Menschen, die aus irgendwelchen Gründen auf dem Hof hängengeblieben sind.


    Ich habe sie auf Englisch gelesen, keine Ahnung, wie die Übersetzung ist.

    Hab ich aus meiner Jugend noch hier.

    Follyfoot Farm. :smiling_face_with_hearts:

  • Zuletzt gelesen: "Schlampen mit Moral" von Dossie Easton und Janet W. Hardy


    In dem Ratgeberbuch, welches 1997 erstmals veröffentlicht wurde, geht es um ethische Polyamorie, also "ethical non-monogamy". Das Buch soll Anregungen liefern, mit Vorurteilen ausräumen, und zu offenen, ehrlichen, respektvollen Liebesbeziehungen beitragen, die nicht-monogam sind, was immer das im konkreten Fall heißen mag.


    Ich bin, was das Buch betrifft, etwas zwiegespalten. Die Autorinnen leben selbst schon lange polyamourös und sind somit sehr überzeugte Verfechterinnen dieser Lebensweise, auch wen sie betonen, dass selbstgewählte Monogamie natürlich eine genauso legitime Entscheidung sei. Dennoch empfand ich das Buch für einen Ratgeber in dieser Hinsicht schon ein wenig arg "poly-verherrlichend". Die Träume von einem "Schlampen-Utopia", in dem es für jeden körperliche und emotionale Liebe und Nähe im Überfluss gibt, man familiäre Strukturen aufbauen und dabei moralisch aufrichtig gegenüber all seinen Partner:innen bleiben kann, nun ja - es ist schön und gut, dass die Autorinnen hierfür Beispiele bringen, aber mal ehrlich, wie oft ist denn so ein harmonisches Miteinander der Fall? Fand ich ein wenig arg romantisierend-verklärend, zumal die Autorinnen für mich leider nicht schlüssig und nachvollziehbar genug darlegen konnten, was genau denn nun der Mehrwert polyamouröser Beziehungsgeflechte ist. Ich hätte mir da einfach stichhaltigere Argumentationen gewünscht, anstatt dieses doch sehr allgemein gehaltene "Sie verdienen alles, und Ihre Partner verdienen alles". Vielleicht muss man da auf seiner polyamourösen Reise bereits ein Stück weiter sein, um sich damit zufriedengeben zu können.


    Es gibt Kapitel über Kommunikation, Konflikte und Eifersucht, die durchaus nützliche Hilfestellungen beinhalten und auch praktische Übungen und Tipps bieten - zur ehrlichen, gelungenen, wertschätzenden Kommunikation mit dem/den Partner:Innen, zur Bewältigung negativer Gefühle, zur konstruktiven Lösung von Meinungsverschiedenheiten und Konflikten, aber etwas wirklich "Bahnbrechendes" war hier nicht dabei, eher Dinge, die eigentlich heutzutage ohnehin jeder schon weiß - Ich-Botschaften anstelle von Vorwürfen, Verantwortung übernehmen für die eigenen Gefühle, gemeinsam mit dem/den PartnerInnen Vereinbarungen treffen, die für beide akzeptabel sind, und sich auch an diese halten - das alles hat Hand und Fuß, ist aber zugleich nichts Neues und vor allem nichts, was speziell auf Poly-Beziehungen gemünzt ist.



    Und ich bin wahrhaft nicht prüde, aber die ständige Betonung von körperlicher Liebe und Lust und Leidenschaft begann irgendwann tatsächlich, mich ein wenig zu stören, ein ganzes Kapitel, das Gruppenerfahrungen wie Orgien, S*x-Parties etc. gewidmet war, habe ich mir auch komplett geschenkt und fand es auch etwas unpassend für einen Polyamorie-Ratgeber - dafür wäre es mir lieber gewesen, das Buch wäre stärker auf emotionale Verbindungen eingegangen, auf die Herausforderungen und Konflikte in Polybeziehungen, auf die doch oftmals beschränkten Zeit- und Energieressourcen, die im Buch zwar kurz thematisiert werden, aber eben nur kurz und knapp, als handle es sich dabei lediglich um Lappalien, obwohl doch genau das ein Knackpunkt ist, der in nichtmonogamen Beziehungsgeflechten meiner Ansicht nach besondere Beachtung verdienen würde.



    Das Buch enthält durchaus zum Nachdenken anregende Ansätze und die grundsätzliche Einstellung der Autorinnen, den Lebensmenschen mit Respekt, Würde, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit zu begegnen, ist ein wirklich schöner - aber es fehlt an konkreten Strategien, an einer in sich geschlossenen, wirklich überzeugenden Argumentation. Natürlich kann es für zwischenmenschliche Beziehungen keine ganz genauen Handlungsanweisungen geben, Menschen sind schließlich keine Maschinen und zudem ist jeder Mensch einzigartig, aber etwas mehr "Verwertbares" wäre doch toll gewesen.

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