Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Korrekt. Ich frage mich zB, was denn bitteschön der Mehrwert einer monogamen Beziehung ist. Erschließt sich mir auch nicht xD

    Weniger Stress. Man muss nicht so viele Geburtstags-, Weihnachts-, Valentins- und Jahrestagsgeschenke machen. Und man muss sich eh nicht so viele Daten merken. Und nicht auf so viele Befindlichkeiten eingehen. Man muss auch nicht so viele Schwiegerfamilien ertragen.


    :pfeif: :p :D

  • "Mehrwert" war vllt ungeschickt ausgedrückt. Mir persönlich kam es jedenfalls etwas wertend vor, wie über monogame Beziehungstypen geschrieben wurde :ka:

    Aber wahrscheinlich wäre für mich auch ein Ratgeber interessanter bei dem wirklich "V"-Polyformen im Fokus stehen - aus Gründen :pfeif: |)

  • Korrekt. Ich frage mich zB, was denn bitteschön der Mehrwert einer monogamen Beziehung ist. Erschließt sich mir auch nicht xD

    Weniger Stress. Man muss nicht so viele Geburtstags-, Weihnachts-, Valentins- und Jahrestagsgeschenke machen. Und man muss sich eh nicht so viele Daten merken. Und nicht auf so viele Befindlichkeiten eingehen. Man muss auch nicht so viele Schwiegerfamilien ertragen.


    :pfeif: :p :D

    Ja, das Leben als Single ist sehr entspannt. :pfeif: :p :D

    Mir persönlich kam es jedenfalls etwas wertend vor, wie über monogame Beziehungstypen geschrieben wurde :ka:

    Ah, OK, das ist was anderes. Da würde bei mir sofort der innere Widerstand einsetzen.

    edit: und es widerspricht für mich dem Ansatz mit dem Respekt usw..

  • Mariana Leky - Was man von hier aus sehen kann


    Hm... Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite hat mir der Schreibstil gut gefallen, der trockene Humor, die manchmal fast märchenhaften Beschreibungen, die Metaphern. Aber irgendwann war mir das zu viel, vor allem in der Mitte des Buches, als gefühlt so gar nichts relevantes passiert ist. Und den ersten Teil konnte ich auch nicht so ganz einordnen.



    Ich hab es gerne gelesen, aber zwischendrin fand ich es etwas anstrengend. Insgesamt aber eigentlich ein schönes, lebensbejaendes Buch :nicken:

  • Das Dschungelkind

    Hab ich früher schon mal gelesen, und es gerade in der onleihe entdeckt.

    Perfekt für einen Tag im Garten, finde ich.

    Ein paar Sachen sind anders wie in meiner Erinnerung, und vllt seh ich es auch mittlerweile etwas kritischer. Aber im großen und ganzen, ein Buch um sich an einen entlegenen Ort zu träumen.

  • Ich mochte das Buch damals auch und fand, es sei das perfekte Sommerbuch. Sicher wird man es mit größerem Abstand manchmal anders beurteilen, aber zum Eintauchen fand ichs toll.

    Vor allem wenn man zu den Menschen gehört die so eine Kindheit gerne gehabt hätten.

  • Ich habe zwei weitere außergewöhnlich gute Bücher als Empfehlung:


    - Angela Lehner - Vater unser

    Ein Familiendrama mit sehr ernstem Kern, aber in einer wunderbar bösartig-witzigen Ausführung


    - Arno Geiger - Unter der Drachenwand

    Ein Jahr lang kann Soldat Veit seine Zurückstellung vom Kriegsdienst ausdehnen, nachdem er in Russland verwundet wurde.

    Dieses Jahr verbringt er in der "Ostmark" am Mondsee, verstrickt ins Milieu eines kleinen Dorfes, in dem er gegen seine Hoffnungslosigkeit und das Trauma des Krieges ankämpft, aber auch Menschen begegnet, die ihm eine Perspektive jenseits des Krieges eröffnen.


    Beides für mich schon ganz klare Jahreshighlights

  • Ich habe mit Juli Zehs 'Über Menschen' angefangen und bin jetzt bei Seite 150. Ihr erinnert euch vielleicht, dass ich 'Leere Herzen' einfach nur schrecklich fand. Charaktere flach und nicht nachvollziehbar, emotionslos und gehetzt.


    Und 'Über Menschen'? Ganz ehrlich, ich liebe es. Überhaupt kein Vergleich. Ich muss immer wieder vor mich hin kichern und hab schon eine Lieblingsstelle.




    Herrlich- witzig, intelligent und voll auf den Punkt. Bin schwer begeistert und freue mich auf den Rest des Buches. :applaus:

  • Zuletzt gelesen: "Wiener Passion" von Lillian Faschinger


    Hach, ich liebe Romane, die den Lokalkolorit meiner Heimatstadt wiedergeben; und Faschinger hat die Atmosphäre Wiens, das golden-grantige Wienerherz der Einwohner, hier wirklich sehr gekonnt und bildhaft gezeichnet. Allerdings verwundert dies auch nicht weiter, wenn man sich in "Wiener Passion" vertieft, denn dieser durchaus anspruchsvolle Schmöker wurde von einer zweifelsohne höchst talentierten Autorin verfasst, die das Spiel mit Worten und Sätzen meisterhaft beherrscht; der Roman lebt ebenso von dieser sprachlichen Virtuosität wie von der sich nach und nach immer weiter ausdehnenden Handlung selbst.


    Worum geht es in diesem Lesegenuss? Die junge US-amerikanische Schauspielerin Magnolia Brown reist nach Wien, eine Stadt, in der auch ihre Verwandten mütterlicherseits wenige Generationen zuvor lebten, um sich dort auf ihre Musicalrolle in in New York vorzubereiten, in welchem sie die Anna Freud verkörpern soll. Magnolia kommt bei der alten "Tante Pia" unter und begegnet rasch ihrem jungen, aber sehr verschroben und steif wirkenden Gesangslehrer Joseph, an dessen tatsächlichem musischem Talent sie zunächst ob seines befremdlichen Auftretens grobe Zweifel hegt.

    Doch dann findet Magnolia in einer Truhe ihrer vorübergehenden Unterkunft ein dicht beschriebenes Heft, welches die faszinierende, triste und bewegte Lebensgeschichte der Ehegattenmörderin Rosa Havelka, die fast ein Jahrhundert zuvor in der Stadt Wien lebte, aus deren eigener Perspektive erzählt. Rosa, in den Dienstbotenstand hineingeboren, musste sich zeitlebens auf sich selbst verlassen und alleine behaupten, die Männer in ihrem Leben meinten es meist nicht gut mit ihr oder stellten zumindest ihre eigenen Interessen höher, finanziell war Rosa oft dem Ruin so nahe, dass sie von tugendhaften Pfaden abzuweichen und zudem sogar im unterirdischen Kanalsystem zu hausen gezwungen war; doch mit einem nur gelegentlich erschütterten Optimismus und einer manchmal fast komisch anmutenden Willensstärke tritt Rosa tapfer ihrem Schicksal entgegen...



    Faschinger verwebt die beiden Geschichten - die um Magnolia sowie ihren Gesangslehrer Joseph und die ein Jahrhundert zurückliegende Lebensbeichte der Rosa Havelka - ganz meisterhaft, ohne dass der Roman je an Spannung und sprachlicher Dichte einbußen würde. Ihr Schreibstil, lakonisch, detailverliebt, eigenwillig und gesegnet mit einer subtilen, galgenhumor-anmutenden Ironie, packt ungemein.


    Kleinere Kritikpunkte finden sich für mich lediglich an der Lebensgeschichte der Rosa Havelka, ein weig zu oft für meinen - sicherlich strengen - Geschmack kommt es zu "schicksalhaften" Zufallsbegegnungen, und leider erfüllte das Ende des Romans, also ungefähr die letzten 50 Seiten, nicht meine persönlichen Erwartungen, aber das ist eine sehr subjektive Mäkelei meinerseits, für die die Autorin nichts kann.


    Schon schön, mal wieder so in einem Buch versinken zu können!

  • Jessica Brody - Save the Cat! writes a Novel


    Save the Cat! gilt vielen als das Standardwerk fürs Drehbuchschreiben und so hat sich diese Autorin vorgenommen, aus dem Erfolgsrezept auch eine Anleitung für Romane zu schreiben. Technisch betrachtet, ist es ganz ordentlich, die Aufteilung der Stories und die Schreibratschläge machen Sinn, aber das Buch ist wirklich anstrengend zu lesen.

    Zum einen hat es einfach diesen gruseligen Franchise Werbeton, als wolle die Autorin einem ihre Seminare verkaufen (ich musste teilweise irklich an Tupperparties und Shopping TV denken), zum anderen besteht gut die Hälfte des Buches aus Beispielen in denen veröffentliche Romane in epischer Breite seziert und gemäß der Save the Cat! Formel aufgedröselt werden.

    Das ist ein, zweimal interessant, wenn man die behandelten Romane interessant findet, auch noch öfter, aber 10 mal (ein Beispiel für jedes Genre) ist einfach zu viel und wahnsinnig ermüdend. Zumal nach der ausführlichen Analyse nochmal eine gestraffte Zusammenfassung der Analyse folgt, die auf fünf+ Seiten nochmal genau das selbe in wenigr Worten sagt, was auf den 20 Seiten davor behandelt wurde.


    Inhaltlich kann man sicher etwas von dem Buch lernen, wenn man sich fürs Schreiben interessiert, aber der Aufbau zieht es unnötig in die Länge bis man an alten Kaugummi denken muss.


    Note: 4,0

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