Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Um die Bücher auf den Tolino laden zu können, müssen sie in der Cloud sein.

    Bist du sicher? Das erscheint mir sehr umständlich.

    Ich habe keinen Tolino sondern einen ziemlich alten Kobo-Reader, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Tolino das verlangt. Ich kopiere die Bücher entweder einfach vom Computer auf den Reader oder ich lade sie über Calibre auf den Reader. Calibre ist eh empfehlenswert, wenn du deine Bücher weiter auf einem Computer verwalten willst.

    Nur Bibliotheksbücher ziehe ich direkt aus der Cloud auf den Reader.

    Ich habe auch einen älteren Tolino und lade Bücher über Adobe Digital Editions. Das klappt sehr gut. Ich weiss nicht, ob die neueren Versionen da anders arbeiten. Derzeit muss ich zuerst mal die angesammelten "analogen" Bücher lesen.....


    Gruss

    Gudrun

  • Auf meine Anfrage bekam ich nun die Antwort, daß die E-Books, die im Webreader sind, automatisch in der Cloud wären. Hm, und wozu dann im Video die Erklärung? Langsam komme ich mir wirklich blöd vor.

    Ich bin ja mal gespannt, ob ich das mit dem Tolino gebacken bekomme. Bin bei sowas ja immer blöd.


    Ich hatte mir den Tolino 2 bestellt. Der soll gut für Einsteiger sein. Na, da bin ich ja mal gespannt.

  • Zuletzt beendet: "Crossroads. A Key to All Mythologies Vol. I" von Jonathan Franzen


    Ich bin ja Franzen-Fan, seine Romane sind genau nach meinem Geschmack, versteht er es doch wie fast kein anderer, sprachgewaltige Werke zu verfassen, in denen er unglaublich nuanciert und mit scharfsinniger Brillianz die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Gefühlsleben seiner Protagonisten beschreibt. Dabei setzt Franzen zwar auf Detailreichtum, verliert aber nie die Handlungsebene aus den Augen. Das Ergebnis sind durchaus anspruchsvoll zu lesende Romane, die gesellschaftliche Themen - politische Fragen, moralische Überlegungen und sozioökonomische Tatsachen - meisterhaft mit dem Innenleben der im Mittelpunkt stehenden Personen verknüpfen.

    In der in den 70Jahren einsetzenden Trilogie "Crossroads" steht die Pastorenfamilie Hildebrandt im Mittelpunkt: Da ist Russ, das tiefgläubige Familienoberhaupt, der sich in seinem Leben jedoch zunehmend eingeengt fühlt und durch eine berufliche Blöße viel an Selbstvertrauen verloren hat, wovon ihn erst das Auftauchen einer attraktiven Witwe in seiner Kirche ablenken kann; da ist seine Frau Frances, nach außen hin ganz die sanftmütige Ehefrau und fürsorgliche Mutter, deren langverträngte Traumata sie nach Jahrzehnten wieder einzuholen drohen; da ist Clem, der älteste Sohn der Hildebrandts, der auf dem College einen völlig unvorhergesehenen Weg einzuschlagen scheint; seine allseits beliebte und bildhübsche Schwester Becky, welche nicht nur die üblichen Teenagerprobleme, sondern auch eine spirituelle Wandlung durchlebt; und Perry, der, geplagt von seinem allzu regen Verstand, zunächst unbemerkt von seiner Familie, Drogen nimmt und verkauft; und schließlich der kleine Judson, der als einziges Familienmitglied kein Protagonist in Franzen's packendem Familienroman ist.

    Franzen beschreibt die Irrungen und Wirrungen jedes einzelnen Protagonisten mit großer Intensität und doch nie aufgesetzt wirkend; er vermag es, dem vermeintlich kleinem und alltäglichem viel Aufmerksamkeit zu widmen, ohne je den Zeitgeist und die gesellschaftlichen Umbrüchen zu Beginn der 7er-Jhre aus den Augen zu lassen.

    Der hohe Unterhaltungswert seiner literarischen Werke, gepaart mit der schriftstellerischen Qualität sorgen für ein durchgehend hohes Lesevergnügen.



    Mich konnte "Crossroads" von der ersten bis fast zur letzten Seite fesseln; tatsächlich waren es eher nur die etwa letzten 50 bis 60 Seiten, die mih inhaltlih nicht ganz überzeugten, was aber Jammern auf wirklichem hohem Niveau ist. "Freedom" und "The Corrections" begeisterten mich sehr, "Purity" war etwas weniger nach meinem Geschmack - wenngleich ebenfalls ein sehr gekonnter Roman! -, "Crossroads" fesselte mich nun wieder sehr. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob dieses als Trilogie angelegte Werk nicht als in sich abgechlossener Roman bereits zufriedenstellend wäre. Hier bleibt nur,den zweiten Teil abzuwarten; und zu hoffen, dass Franzens literarisches Können dafûr sorgt, dass man bis dahin die so nuanciert beschriebenen, komplexen Charaktere gut in Erinnerung behält, um möglichst nahtlos den Folgeband lesen zu können. Darauf gespannt bin ich jedenfalls durchaus.

  • Preston & Child - The Scorpion's Tail


    In einer Geisterstadt wird bei einer versuchten Plünderung der historischen Stätte eine mumifizierte Leiche entdeckt. Agent Corrie Swanson wird auf den Fall angesetzt, um herauszufinden, ob diesem Fund vielleicht ein lange vergessenes Verbrechen zu Grunde liegt. Zusammen mit Archäologin Nora macht sie sich an die Arbeit und schon bald stoßen sie bei ihren Ermittlungen auf ein uraltes Geheimnis, das jedoch bis in die Gegenwart eine Bedrohung darstellt.


    Spannend, unterhaltsam, die Kombi Corrie und Nora gefällt mir immer noch sehr gut und hat eine gute Dynamik. Die Story lässt in Zügen ein wenig an Mount Dragon - einen älteren Roman der Autoren denken - nur mit dem Unterschied, dass sie in der Zwischenzeit ihre Hausaufgaben gemacht haben und wo Mount Dragon ein eigenartiges Chaos war, ist The Scorpion's Tail ein wohldurchdachtes Puzzlespiel auf der Suche nach einer Erklärung.


    Allerdings muss ich sagen, dass die deutsche Übersetzung des Titels (Das Gift der Mumie) mal wieder absoluter Schwachsinn ist. Keine Ahnung, wieso die deutschen Verlage die Bücher dieser Erfolgsautoren so bescheiden behandeln.


    Sicherlich nicht das beste Buch des Autorenduos, aber solide Unterhaltung mit kleinen Wow Effekten.


    Note 2,3

  • Naaaaa Pinky4 ?

    Schon den neuen Outlander gelesen? :pfeif:

    Du???


    Ich hab ihn natürlich schon hier liegen, aber ich muss ja immer erst die vorherigen Bände nochmal lesen, damit das alles seine Richtigkeit hat. :hust:

    Darum hab ich, vorausschauend wie ich bin, vor fast drei Monaten wieder mit Band 1 begonnen.

    Aber ich gondel grad immer noch in Band 2 rum. Ich komm einfach nicht zum Lesen, ich bin irgendwie dauergestresst. Und wenn ich mal Zeit hätte, kann ich mich nicht genügend konzentrieren, um was zu lesen. Dann reicht es momentan, einfach mal ein Stündchen in die Luft zu starren.

    Dauert also noch ein bisschen.


    Aaaber ich bin vorbereitet - und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. :nicken:


    Hast du schon angefangen?

    Und?

    Wie isser???

    Band 7 hatte mich ja nicht so recht begeistert, Band 8 fand ich wieder besser.

  • Ich muss dich leider enttäuschen, ich habe ihn noch nicht gelesen. :lol:

    Aber ich hatte gehofft dass du als Claire- und Jamieexpertin schon darin schwelgst. Sodann müssen wir uns wohl alle noch gedulden.

  • Karin Slaughter - Pretty Girls


    Ein junges Mädchen wird vermisst, ein Architekt wird in einer dunklen Seitengasse erstochen und zwei Schwestern sehen sich durch die plötzlichen Ereignisse von den Schatten ihrer Jugend wieder eingeholt. Während eine von ihnen dem Doppelleben ihres toten Mannes nach und nach auf die Spur kommt, muss die andere den Bruch mit ihrer Familie, die alten Kränkungen und den Tod der ältesten Schwester aufarbeiten.


    Klingt spannend? Ja dachte ich auch. Familiendrama, Mord, Psychothriller und Familientherapie... mal etwas anspruchsvoller und besser ausgearbeitet als der typische Serienkillerjagd Thriller... Achtung Spoiler: Ist es nicht.

    Das Buch liest sich teilweise zäh wie Kaugummi, es beginnt mit einem unbenannten Ich-Erzähler, wechselt dann zu dem Mord an dem Architekten und schließlich zu Lydia, die ihre Tochter mit harter Arbeit auf eine elitäre Privatschule schick und sich mit den Übermüttern dort rumschlägt... es dauert fast 150 Seiten, bis man auch nur im Ansatz versteht, wie diese drei Szenarien in die selbe Geschichte passen und nochmal fast 100 Seiten mehr, bis man dahinter kommt, worum es in dem Buch eigentlich geht.

    Die Figuren sind flach und in weiten Teilen unsympathisch. Die beiden Schwestern sollen besonders clever sein, reagieren und verhalten sich aber schrecklich dumm und generell stößt mir das Frauenbild auf. Pretty Girls... hübsche Mädchen... hübsche Mädchen sind Opfer, hübsche Mädchen werden vergewaltigt. Wenn sie es überleben, sind sie nicht mehr hübsch und begehrenswert (fast wörtliches Zitat: eines der ehemaligen Opfer ist jetzt zu fett und alt, um sie noch vergewaltigen zu wollen) und wenn sie das überstehen, werden sie zu Kämpferinnen, die sich bewaffnen und persönlich körperliche Rache nehmen.

    Es ist fad und langatmig und klischeehaft. Der Versuch, es durch ein paar drastische Szenen und sexuelle Gewalt "aufzuwerten" macht es nicht besser.


    Wie schon gestern gesagt, die ersten 300 Seiten, haben mich überzeugt, dass ich kein Karin Slaughter Fan werde und die letzten 200 Seiten des Buches haben dafür gesorgt, dass ich vermutlich generell kein Buch mehr von ihr in die Hände nehme - zumindest nicht, wenn ich dafür vorher bezahlen muss. Etwas Bonus gibt es für den Schreibstil.


    Note: 4,9

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