Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
-
-
Ja, das Buch ist irgendwie ein echtes Kunstwerk
Ich habe nun Mitchells "Wolkenatlas" beendet. Ebenfalls ein sehr intensives, verwobenes, ganz besonderes Buch. Es geht um Leben und Schicksal von sechs Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten leben, und deren Lebensgeschichten Mitchell miteinander verknüpft. Ich muss gestehen, am Anfang fand ich es etwas schwierig, wirklich hineinzukommen, doch dann übte das Buch doch noch eine ziemliche Sogwirkung auf mich aus und beschäftigte mich gedanklich.
Allein der Aufbau des Romans hat schon etwas für sich, da es quasi auch eine Reise zwischen verschiedenen Erzählweisen ist: Wir habrn das Schiffstagebuch eines amerikanischen Notars, die Briefe eines jungen Komponisten, das Interview mit einem koreanischen Klon, dem in einer düsteren Zukunft der Aufstieg zum Menschen gelingt, die mündliche Erzählung eines jungen Mannes, der in noch entfernterer Zukunft unter sehr einfachen Bedingungen in seiner Gemeimschaft lebt, und eine Erzählung im Stil eines Drehbuchs, die von einer jungen Journalistin im Kampf gegen ein korruptes und gefährliches Atomunternehmen handelt.
Ich empfand das Buch als eine Bereicherung - so düster, atmosphärisch und vielschichtig.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich habe die Terranauten beendet und bin bis zum Schluss begeistert geblieben. Habe mir direkt mal noch 2 Bücher von Boyle ausgeliehen, die ich noch nicht kannte, dann habe ich aber tatsächlich von ihm wohl bald alles durch....
Grade habe ich zwei Bücher mit etwas schwererem Stoff vor der Nase: Zum einen "Bitterfotze" von Maria Sveland. Der Titel ist wenig einladend, und deshalb liegt das auch hier schon länger ungelesen rum, obwohl sehr warm empfohlen als Buch, dass man unbedingt lesen sollte, wenn man gleichberechtigt in einer Partnerschaft leben möchte. Möchte ich, aber das war mir irgendwie in Kombination mit dem Titel zu großspurig. Nun habe ich es angefangen und möchte es nicht weglegen. Ein junges Akademikerpaar möchte gleichberechtigt und selbstbestimmt leben - und dann bekommen sie ein Kind. Unheimlich ehrlich, spannend und dabei doch auch so leicht geschrieben, dass man sich weder permanent belehrt oder bevormundet fühlt.
Außerdem "Nicht ohne meine Schwestern", geschrieben von C. Jones, K. Jones und J. Buhring, die ihre Kindheit und Jugend in der Sekte "Kinder Gottes" verbringen mussten. Die drei Frauen berichten von ihrer furchtbaren Kindheit und dem Ausstieg aus der Sekte. Das Buch ist aus der "Erfahrungen"-Reihe von Bastei Lübbe und nun sprachlich keine hohe Kunst, aber ich hatte schon mehrfach etwas über diese Sekte gelesen und als mir das Buch nun im öffentlichen Bücherschrank in die Hände fiel, habe ich es mitgenommen. Teilweise wird mir wirklich schlecht beim Lesen, so furchtbar ist das, was den Mädchen angetan wird. Nichtsdestotrotz ein gutes Buch, auch weil die Mechanismen der Gehirnwäsche, die in solchen Sekten betrieben werden, sehr anschaulich geschildert werden. Danach muss ich aber erstmal wieder etwas deutlich Harmloseres lesen....
-
Ich fange gerade mit Wolkenatlas an und habe mir noch "Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" von Mitchell mit bestellt.
Vielleicht mag ich es auch leichter und lese zuerst "Das goldene Palais" von Natasha Salomons.
Toll, wenn man die Wahl hat. Meine Buchhändlerin hat sich auch gefreut.
-
Ich fange gerade mit Wolkenatlas an und habe mir noch "Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" von Mitchell mit bestellt.
Vielleicht mag ich es auch leichter und lese zuerst "Das goldene Palais" von Natasha Salomons.
Toll, wenn man die Wahl hat. Meine Buchhändlerin hat sich auch gefreut.
Mit dem anderen Buch von Mitchell liebäugele ich alleine aufgrund der Beschreibung auch und bin froh, wenn Du berichtest.
-
@hüteblitz "Nicht ohne meine Schwestern" war einer der ersten Erfahrungsberichte, die ich he gelesen habe, da war ich erst 12 oder 13... wirklich furchtbar, was die drei Schwestern durchmachen mussten, aber so mutig von ihnen, ihre Geschichte aufzuschreiben und aufzuzeigen, was innerhalb der Sekte tatsächlich vor sich geht.
-
-
@hüteblitz "Nicht ohne meine Schwestern" war einer der ersten Erfahrungsberichte, die ich he gelesen habe, da war ich erst 12 oder 13... wirklich furchtbar, was die drei Schwestern durchmachen mussten, aber so mutig von ihnen, ihre Geschichte aufzuschreiben und aufzuzeigen, was innerhalb der Sekte tatsächlich vor sich geht.
Boah, ich glaube, in dem Alter hätte ich das nicht geschafft.... Respekt! Ich hab es durch und bin echt angefasst, ich arbeite im Kindergarten, und wenn man sich vorstellt, wie man selbst arbeitet, um selbstbewusste, kompetente Kinder ins weitere Leben zu schicken, und dann dieser krasse Gegensatz... Puh. Für mich ein extrem schwieriges Buch.
"Bitterfotze" habe ich noch nicht durch, das geht aber auch eher in kleinen Brocken, weil ich viel drüber nachdenken möchte/muss. Deshalb habe ich parallel jetzt "die Knochenuhren" angefangen, nachdem ja hier große Begeisterung herrschte und die Pause zum wunderbaren "Wolkenatlas" jetzt groß genug ist, und bin auf den ersten 50 Seiten schon angetan. Zum Glück ist das Buch so dick!
-
Soeben die Bücherchallenge mit Emily St. John Mandel "Station Eleven" beendet.
Kirsten ist 8 Jahre alt, als sie Welt untergeht. Sie spielt als Statistin im Theater in King Lear. Hauptdarsteller Arthur schenkt ihr einen Comic namens "Station Eleven". In der selben Nacht stirbt Arthur an einem Herzinfarkt und die Welt wird von einer aggressiven Grippe überschwemmt, die den Großteil der Menschheit binnen Tagen ausrottet.
20 Jahre später reist Kirsten mit der "Travelling Symphony" zu den letzten Siedlungen der Menschheit, die Schauspieler und Musiker unterhalten immer noch mit Shakespeares Werken. Nach zwei Jahren kehren sie in eine Siedlung zurück in der damals zwei Mitglieder ihrer Truppe zurück bieben, um in Ruhe ihr Kind zu bekommen. Doch die Dinge haben sich geändert, in der Siedlung hat nun ein selbsternannter Prophet das Sagen und ihre ehemaligen Kollegen sind verschwunden.
Fast schon fluchtartig verlässt die Travelling Symphony die Siedlung, auf der Suche nach ihren Freunden und dem sagenumwobenen Museum of Civilization. Dabei bemerken sie nicht, dass sich ein blinder Passagier eingeschlichen hat, den der Prophet nicht so ohne weiteres gehen lassen will.
Ich bin hin und her gerissen. Die Haupthandlung in der Postapokalypse ist wirklich klasse. Es geht nicht nur um das Übliche jeder gegen jeden zum Überleben. Das Motto der Travelling Symphony ist "Survival is insufficient" überleben alleine reicht nicht. Hätte man sich auf diese Prämisse allein verlassen, wäre es ein grandioses Buch geworden. Doch aus irgendeinem Grund sieht sich die Autorin genötigt, durch Rückblenden irgendwie alles was im Jahr 20 nach der Grippe passiert rund um den verstorbenen Arthur zu zentrieren.
Der Großteil der Rückblenden ist einfach nur störend, zieht sich in die Länge und wirkt irgendwie belanglos. Es würde wenig am Verlauf der Geschichte ändern wenn
nicht Arthurs Ex-Frau Miranda die Station Eleven Comics geschrieben hätteNicht Arthurs Freund Clark das Museum of Civilization aufgebaut hätte
Nicht Arthurs Sohn zum Sektenpropheten geworden wäre
Die Idee ist klasse, die Frage welchen Platz Kunst in einer solchen Welt hat, mehr als interessant, konzentrieren sich doch die meisten Dystopen nur aufs Überleben, aber die Rückblenden überfrachten die Geschichte mit einer künstlich konstruierten Verbindung zwischen allen Charakteren, die einfach zu viel des guten ist.
So hätte ich mir - wenn schon Rückblenden sein müssen - mehr über Jeevans oder auch Kirstens Leben nach der Pandemie gewünscht und weniger von Arthurs Beziehungsdramen davor.
-
Gestern Abend habe ich S. Fitzeks Werk „Der Insasse“ beendet. Tja, ich erspare allen jetzt eine ausführliche Rezension. Nur soviel: Ich habe ja selbst auch eine blühende Fantasie, aber wenn man beim Gesamtaufbau des Plots sowie an wichtigen Stellen als Leser das Gefühl hat, dass das Erzählte einfach nicht sein kann, ist etwas faul. Kommissar Zufall ist möglich, aber so kann manches in der forensischen Psychiatrie nicht laufen. Zumindest nicht in Deutschland.
Schade. Note: 4,5.
-
-
Ich fand von Fitzek nur die ersten Bücher gut, danach flachte er immer mehr ab. "Noah" war für mich das letzte gute Buch von ihm, die danach hätte ich mir sparen können.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!