Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • @Brauni2012

    Ja, aber es klang soo interessant :lol:

    tinybutmighty

    Dann noch einmal Danke :sweet:

    Ja, ein absolutes Winterbuch, das die Stimmung wunderbar überträgt.

    Bei uns war es diese Woche teilweise schön kalt, da passt das Buch super. Leider hält sich das Wetter nicht an meine Bücher und es ist seit gestern wieder viel zu warm :skeptisch2:

  • Ich mühe mich etwas hindurch bei „Der Nazi und der Frisör“ von E. Hilsenrath. Tja, wieso dieses „alte“ Buch mal ein Renner gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Natürlich ist eine Satire über die Nazizeit bzw. den Holocaust so eine Sache, aber auch diese kann niveauvoll und geistreich sein - was ich nach 50% der Lektüre überhaupt nicht feststellen kann.
    Die Lobeshymnen der Amazon-Rezensionen (bitterböse Satire voller Witz und Esprit/ großer Wurf/ sehr gut geschriebene Henkersbalade, die mit dem Entsetzen Spott treibt usw.) kann ich nicht nachvollziehen.

    Dass der reinrassige Arier Max Schulte, äußerlich den Klischeevorstellungen eines Juden entsprechend, im KZ Laubwalde als SS-Mitglied zum Massenmörder wird und nach dem Krieg das Leben und die Identität seines ermordeten, ehemals besten Freundes Itzig Finkelstein (dem arisch aussehenden Juden) einnimmt, ist zwar grotesk, aber für mich kein literarisch gelungener Plot. Schwarzer Humor für den ich kein Sensorium habe.


    Sicher ist schon jetzt, dass das Buch hier nicht bleiben wird.:ugly:

  • Ich fand "Der Nazi und der Frisör" ganz furchtbar und habe das Buch nach 20, 30 Seiten weggelegt. Gruselig!!!

    Ich hatte mir ja "die Zeuginnen" von M. Atwood gekauft, nachdem ich hier auf das Buch aufmerksam gemacht wurde. Ich fand es großartig und kann es nur empfehlen!!

  • Ich habe Nazi und Friseur eigentlich nur unter dem Satire-Aspekt gelesen... "Schwarzer Humor" find ich in dem Zusammenhang unpassend.

    Man konnte hinter diesen grotesken Übertreibungen sehr gut noch die blanke Wut und Fassungslosigkeit erkennen, fand ich.

    Was da lustig anmutete war ja nie lustig gemeint.

  • Ich denke, bei diesem Buch muss man auch die Zeit ansetzen, in der es geschrieben wurde - in der einfach ganz viel (noch) nicht gesagt werden durfte.

    Ich habe es vor etwa 30 Jahren gelesen. „Gefallen“ in dem Sinne hat es mir nie. Aber da ich aus einer Familie gekommen bin, in der die (nie offen besprochene) Nazi-Vergangenheit meines Großvaters bei den Kindern (meiner Mutter und ihren Geschwistern) zu unterschiedlichsten Formen des verkrampften und verdrängten Umgangs mit (Familien-)Geschichte und ganz vielen Sprachverboten geführt hat (weit bis in die 80er Jahre hinein), kann ich die aus künstlerischer Sicht Notwendigkeit dieses Buchs vollkommen nachvollziehen.

  • Dass Hilsenrath selbst Holocaust-Überlebender ist, schafft auch nochmal eine andere Sicht aufs Buch..

    Das machte für mich auch einen Riesenunterschied.

    Ich habe mir beim Lesen die ganze Zeit gedacht, so etwas kann man doch nicht schreiben. Aber dass der Autor selbst betroffen ist, relativiert es für mich etwas.

  • Ich bin versucht, es nach euren Beiträgen nochmal zu probieren, der erste Leseversuch ist schon zehn Jahre her. Aber nichtsdestotrotz tatsächlich eindrücklich in Erinnerung geblieben.... |)

  • Ich stimme euch zum Teil zu, bleibe aber bei meiner Haltung, dass eine Auseinandersetzung mit dem Holocaust mE anders aussehen sollte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich so viele Werke der sogen. Holocaust-Literatur gelesen haben, Zeitzeugen zugehört und Ort des Schreckens besucht habe.

    Im 2. Teil ist das Werk etwas besser erträglich, da nicht jedes zweite Wort „Geschlechtsteil“ ist - etwas überspitzt ausgedrückt. Der Wechsel vom Täter zum Opfer, den Max Schulte bzw. Itzig Finkelstein erfolgreich bewältigt, ist ein interessanter Stoff, aber in sachlicherer und niveauvollerer Sprache wäre dies für mich besser gewesen.


    Der Umgang mit der Shoa ist und bleibt ein Reizthema, das Emotionen schürt und den nachgeborenen Generationen besondere Verantwortung auferlegt. Einem Überlebenden muss man seine Art der Bewältigung des Traumas zugestehen, aber als Schriftsteller wird aus seinem persönlichen, sehr individuellen Umgang mit dem Grauen eine etwas allgemeinere, mehr öffentliche Botschaft an die Leser.

  • Damit fange ich heute auch an. :D

    Ach cool! Dann können wir uns ja austauschen.

    Die Thematik Mittelaltermarkt und Mittelalter-Con finde ich schon mal sehr interessant.

    Wie weit bist du mittlerweile? Oder bist du schon durch? :ops: Ich bin noch nicht mal bei der hälfte angekommen, finde es bisher aber richtig interessant.

    Wirklich mal was anderes und die Mittelalter Thematik gefällt mir auch sehr sehr gut.

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