Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
-
Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
-
-
Die Logiklücke wurde von mir angesprochen.
Es geht um die Beschaffenheit der Wand und einen Widerspruch.Jetzt bin ich mir tatsächlich aber nicht mehr sicher, wie genau im Buch die Beschreibung der Wand-Situation war.
Klar, für mich ist die komplette Geschichte ebenfalls nicht wörtlich zu nehmen. Sie ist ein Sinnbild.
Trotzdem ärgerte mich der Gedanke zu der Wandbeschaffenheit immer.
Ich versuche es mal zu erklären:Die Welt jenseits der Wand scheint erstarrt zu sein.
Sich unter der Wand durchzugraben scheint nicht zu funktionieren.
Aber: Theoretisch muss dann bei einer transparenten Wand ja zwingend im Erdboden zu sehen sein, wo diese (unsichtbare) Wand Erdreich verdrängt und somit das Durchgraben unmöglich macht.
Die Wand kann so unsichtbar sein wie sie will - was sie jedoch verdrängt, ist sichtbar.
Das ist im Buch aber nicht der Fall.
Als andere Möglichkeit fiele mir nur ein, dass die "Wand" sich durch eine Aussparung über dem Handlungsgebiet ergibt.
Der Rest der Welt wäre also wie in Kunstharz eingegossen (dazu würde die Starre außerhalb passen), nur ein kleines Gebiet wäre ausgespart.
Dann müsste auch keine Erdverdrängung sichtbar sein - man könnte sich unter der Wand nicht durchgraben, weil man nirgends heraufkommen könnte, weil die Wand wie ein transparenter Guss über dem Rest der Welt liegt.Das alles ist natürlich nicht wirklich relevant.
Es hat sich nur irgendwie bei mir festgesetzt.
Ich weiß nicht mal, ob das verständlich ist - zur Not müsste ich es aufzeichnen. -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Danke, dass du dich dazu nochmal gemeldet hast, es ließ mir keine Ruhe! Ich finde das sehr interessant, bei mir waren es andere kleinere Sachen, die mir nicht ganz erklärlich waren.
Ich verstehe gut, was du meinst mit der Wand, es ist keine Zeichnung nötig. Die Kunst-Harz-These passt wohl eher nicht, da die Jahreszeiten usw. auch hinter der Wand weitergehen. Brennnesseln wuchern, die versteinerten "Dinge" kippen/werden weggeweht usw.
Erst dachte ich nämlich auch, dass es so sein müsste, dass der Rest einfach eingefroren ist - aber die Beschreibungen in dem Buch passen dann nicht. Dabei wäre das für mich noch am plausibelsten gewesen.Du hast Recht, wenn die Wand transparent ist, dann müsste man sie im Erdreich sehen...Da rattert es bei mir gerade: vielleicht ist die Wand nicht transparent im Sinne einer eingelassenen Scheibe, sondern eher sozusagen der feste Aggregatzustand von dem, was links und rechts von ihr ist? Über dem Boden dann demnach transparent (=Luft), im Boden dann einfach nur eine undurchdringliche Schicht des Bodens selbst? Dann wäre sie nicht von außen, wie eine Scheibe eingebracht, sondern eher durch eine Art Kraft entstanden, die dann zu "Verhärtungen" in Form der Wand geführt hätten... Huch, hört sich das unverständlich an, aber besser bekomme ich es gerade nicht hin. Aber so ungefähr habe ich mir das wohl mit der Wand vorgestellt, wenn ich jetzt mal genauer darüber nachdenke. (Ich weiß nicht, wie präsent das noch im Gedächtnis ist, aber anfangs staute sich ja der Bach an der Wand, um sehr wenige Tage später dann doch unbeirrt weiterzufließen, "da er sich durchgegraben hatte"... Das klingt für mich nach entweder keiner sehr weit ins Erdreich ragenden Wand oder eben nach einer "Struktur", die ausgehöhlt/durchgespült werden kann. )
Hach, jetzt gerade macht es mich noch verrückt, dass die offenen Fragen bleiben werden, da ich das Buch gerade erst weggelegt habe. Mal sehen, wie lange das Grübeln über diese ganzen Sachen bei mir jetzt noch anhält
-
dass die offenen Fragen bleiben werden,
Das fand ich ja an dem Buch das Faszinierendste- es gibt keine Lösung, Erklärung und schon gar keinen Grund für die Wand.
So hab ich es interpretiert- es gab diesbezüglich nichts zu interpretieren.Interessant, wie unterschiedlich das gelesen wurde und wie sehr man sich auf die Beschaffenheit der Wand so einlassen mag.
Für mich war die da und es ging um das, was der "Heldin", den Tieren usw. passiert, wie sie damit umgeht.So oder so ein grandioses Buch.
-
Wie schon erwähnt, fließt ja ein Buch von dem verseuchten Teil und den Teil, in dem noch Leben ist. Theoretisch wäre es also möglich, sich von einer zur anderen Seite durchzubuddeln, was die Protagonistin auch einmal erwägt. Aber wozu? Durch die (globale?) Katastrophe gibt es kein Leben hinter der Wand und solange es ihr möglich ist, wird sie auf ihrer Seite überleben. Allerdings ist auch ihr Tod vermutlich nur eine Frage von einigen Jahren...
Ich lese gerade ein weiteres Werk von Anna Seghers: „Transit“: Im Sommer 1940 versuchen die in Südfrankreich gestrandeten Menschen, die u.a. auf der Flucht vor den Nazis sind, irgendwie das Land und Europa allgemein zu verlassen. Eine Odyssee von Behörde zu Behörde, auf der Suche nach Visa, Transiterlaubnissen, Bescheinigungen, Stempeln aller Art. Das rettende Exil in Übersee erscheint ungemein schwer zu erreichen zu sein.
Die Autorin verarbeitet hier wohl ihre eigenen Erfahrungen als Flüchtling im 2. Weltkrieg. Ein sehr aktuelles Buch heutzutage. -
So hab ich es interpretiert- es gab diesbezüglich nichts zu interpretieren.
Ja, du hast ja auch recht, nur arbeiten die Gedanken auch manchmal ohne mein Zutun weiter. Gerne auch nicht so wichtige Details betreffend...
Aber mehr als die Beschaffenheit der Wand beschäftigen mich tatsächlich andere Dinge, insbesondere gerade noch die Szene kurz vor Ende. Und, immer wieder, wie schön die Beziehung zu dem Hund doch war.Spoiler anzeigen
Ich traue mich gar nicht, das im Hundeforum zu schreiben, aber ich fand es eben deshalb so schön, weil er soooo weit weg war von "Hat mein Hund gerade Stress?", "Muss ich den Hund gleich mit 8 Wochen an den Clicker gewöhnen", "Passt mein minütlich abgestimmter Auslastungsplan auf diese Rasse"... Stattdessen, einfach der Hund als Partner, Gefährte und doch auch anvertrautes Lebewesen, für das gesorgt wird. Ich werde allein schon wegen dieser vielen schönen Textstellen das Buch sicher nochmal lesen.
Ich stimme zu, ein absolut grandioses Buch.
-
-
@olianda :
Siehste, das mit dem Bach und den Jahreszeiten wusste ich tatsächlich nicht mehr.
Dann hat sich diese Frage erledigt.Ich weiß noch, dass ich irgendwann mal auf eine Seite gestoßen bin, die Logikfehler in "Die Wand" aufführt. Habe sie aber nicht gelesen, möchte das Buch nicht kaputtanalysiert haben.
Und wie auch schon öfter geschrieben wurde:
Es geht ja tatsächlich nicht darum, was und woraus das Hindernis ist. Die Wand ist nur Mittel zum Zweck. Der Zweck ist die Geschichte. -
Der Zweck ist die Geschichte.
Genau das, und der Leser muss das aushalten können.
Das macht so eine Dystopie für mich aus- aushalten, dass es keine Erklärung gibt.
Nicht geben kann.Ich muss es unbedingt bald erneut lesen.
-
Mein Buch "Elektrotechnik für Dummies" ist angekommen. Ein Drittel hab ich nun schon gelesen. Und weiß nicht was ich von dem Buch halten soll. Dieses "...für Dummies" war für mich bisher immer ein Hinweis darauf das etwas leicht verständlich dem Leser Nahe gebracht wird auch für menschen die nicht in der Materie drinstecken. ... Tja weis nicht was ich von dem Buch halten soll, denn schon auf Seite 24, wo steht, worum es in dem Buch geht, steht...
Die Mathematik in diesem Buch ist mit der Mathematik einer gymnasialen Oberstufe vergleichbar, auch wenn die Formeln gelegentlich unverständlich ausschauen.
Hmm, sind jetzt alle Personen ab gymnasialer Oberstufe abwärts "Dummies"? Oder noch weniger, weil dummies kommen ja aus der gymnasialen Oberstufe.
Das Buch jedenfalls liest sich sehr schwergängig, und noch komme ich mir vor als würde ich in einem dunklen Wald stehen und verzweifelt nach Licht rufen. Mag vielleicht daran liegen das ich und Strom auf Kriegsfuss stehen.
Die Gliederung, unabhängig davon ob ich es nun verstehen, scheint wie alle "Dummiebücher" zu sein und sollte eigendlich gut auf einander aufgebaut sein. Wirkt auch so, aber irgendwie brauch ich noch mehr Zeit um erleuchtet zu werden.
Eigendlich wollte ich nur ein paar LEDs an einen Schalter und ein Batteriefach löten.
Und komme mir vor als bräuchte ich jetzt ein Studium oder mindestens noch "Mathematik für Dummies"
-
Genau das, und der Leser muss das aushalten können.Das macht so eine Dystopie für mich aus- aushalten, dass es keine Erklärung gibt.
Nicht geben kann.Ich muss es unbedingt bald erneut lesen.
Genau damit hab ich so meine Probleme.
Ich fand den Bach total unlogisch, aber auch den anderen Menschen.
In einem umschlossenen Gebiet ist es doch unmöglich, in dieser Zeit nicht zumindest auf Spuren zu stoßen - gerade wenn man auch noch einen Jagdhund dabei hat.
Der Mann passt für mich überhaupt nicht in die Geschichte. -
@SunkaSapa Einige meiner Kommolitonen (Bio-Informatik, Informatik) haben mit diesen "für Dummies" für Uni-Klausuren gelernt. Das war Stoff, der weit über Abitur Niveau hinaus ging. Abitur Niveau wurde im mathematischen Bereich vorausgesetzt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!