Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich werde es schon fertig lesen. Aber ich mag es nicht, wenn ein Buch einen am Anfang quasi mitten ins Wohnzimmer einer Geschichte und deren Personen stellt. Ich kann das auch nicht näher beschreiben. Aber wenn Geschichten so anfangen, das ich quasi selbst erraten muss, um was es geht, nervt mich das ein wenig.
    Und bei Lunde passiert das quasi in allen 3 Erzählsträngen. Finde ich anstrengend.

    Ihren Stil mag ich eigentlich. Es liest sich flüssig. Aber ich will es auf alle Fälle fertig lesen.

  • Ich bin ja im Umweltschutz sehr aktiv und hier ist mein Steckenpferd die Kulturpflanzenvielfalt. Ich glaube, wenn man so in der Materie drin ist, dann empfindet man dieses Buch noch als viel zu sanft. Weder als Gehirnwäsche, noch als zu extrem - leider. Dieses Zukunftsszenario ist in China teilweise schon Realität. Dort bestäuben schon Menschen von Hand Blüten. Und wir haben auch hier - vor allem aber in Amerika - schon großes Insektensterben. Dort gibt es dieses massive Bienensterben schon.

    Wenn die Insekten als Bestäuber ausfallen, dann haben wir ein ganz, ganz großes Problem. Denn z.B. um Gemüse-Saatgut zu gewinnen, sind viele Pflanzen auf Insekten als Bestäuber angewiesen.

    Um es ganz direkt zu sagen: Es ist kurz vor 12 Uhr! Wir müssen handeln, sonst schaut es echt düster aus.

  • Wir hatten das Buch ja schon des Öfteren hier "dazwischen" und jeder kann da seine Meinung zu haben, ich fands fast zu populär.
    Mir ist nur der Begriff "Gehirnwäsche" aufgestoßen- eine solche hat noch kein Buch bei mir bewirkt, für mich ist der Begriff negativ belegt.

    Eine Änderung in Gedanken, eine andere Aufmerksamkeit- okay.

    Das haben schon viele Bücher geschafft. Ohne zu waschen. ;) :smile:

  • Ich bin ja im Umweltschutz sehr aktiv und hier ist mein Steckenpferd die Kulturpflanzenvielfalt. Ich glaube, wenn man so in der Materie drin ist, dann empfindet man dieses Buch noch als viel zu sanft. Weder als Gehirnwäsche, noch als zu extrem - leider. Dieses Zukunftsszenario ist in China teilweise schon Realität. Dort bestäuben schon Menschen von Hand Blüten. Und wir haben auch hier - vor allem aber in Amerika - schon großes Insektensterben. Dort gibt es dieses massive Bienensterben schon.

    Wenn die Insekten als Bestäuber ausfallen, dann haben wir ein ganz, ganz großes Problem. Denn z.B. um Gemüse-Saatgut zu gewinnen, sind viele Pflanzen auf Insekten als Bestäuber angewiesen.

    Um es ganz direkt zu sagen: Es ist kurz vor 12 Uhr! Wir müssen handeln, sonst schaut es echt düster aus.

    Danke, ich unterstreiche jedes Wort.

  • Ich bin mit der Geschichte der Bienen gar nicht warmgeworden.
    Vielleicht hatte ich zu viel erwartet.
    Aber die drei Erzählstränge fand ich total nervig.
    Außerdem mag ich nicht gerne irgendwelche subtilen Gehirnwäscheversuche.
    Aufklärung ja, aber da hab ich mich manipuliert gefühlt (und noch nicht mal besonders geschickt).
    War für mich die größte Lese-Enttäuschung im letzten Jahr.


    Ich habe mir das Buch ausgeliehen und komme zum selben Resümee. Irgendwann habe ich es aus der Hand gelegt und nicht zu Ende gelesen.

    Ich verbuche es unter Erziehungsliteratur und dagegen bin ich inzwischen ziemlich allergisch.

    Gerade wenn es um Umweltfragen geht, ist meiner Meinung nach kaum noch eine sachliche Debatte möglich. Dieses Thema ist dermaßen emotional besetzt, dass man kaum noch ausgewogene Info bekommt. Entweder droht der Weltuntergang oder die zweifellos vorhandenen Probleme werden total negiert. Ein Mittelmaß gibt es nicht mehr.

    Auch in Sachen Bienen wäre eine gemäßigtere Diskussion hilfreich. In China z.B. erholt sich die Bienenpopulation wieder, nachdem durch übermäßigen Pestizideinsatz zu viele Bienen vernichtet wurden und vorübergehend Handbestäubung eingesetzt wurde.

    Ich bin an diesen Themen sehr interessiert, aber diese „Tod oder Leben“ Darstellung ärgert mich.

    Insofern ist das Buch bei mir durchgefallen.

  • Ich bin ja im Umweltschutz sehr aktiv und hier ist mein Steckenpferd die Kulturpflanzenvielfalt. Ich glaube, wenn man so in der Materie drin ist, dann empfindet man dieses Buch noch als viel zu sanft. Weder als Gehirnwäsche, noch als zu extrem - leider. Dieses Zukunftsszenario ist in China teilweise schon Realität. Dort bestäuben schon Menschen von Hand Blüten. Und wir haben auch hier - vor allem aber in Amerika - schon großes Insektensterben. Dort gibt es dieses massive Bienensterben schon.

    Wenn die Insekten als Bestäuber ausfallen, dann haben wir ein ganz, ganz großes Problem. Denn z.B. um Gemüse-Saatgut zu gewinnen, sind viele Pflanzen auf Insekten als Bestäuber angewiesen.

    Um es ganz direkt zu sagen: Es ist kurz vor 12 Uhr! Wir müssen handeln, sonst schaut es echt düster aus.

    Wir hatten das Buch ja schon des Öfteren hier "dazwischen" und jeder kann da seine Meinung zu haben, ich fands fast zu populär.
    Mir ist nur der Begriff "Gehirnwäsche" aufgestoßen- eine solche hat noch kein Buch bei mir bewirkt, für mich ist der Begriff negativ belegt.

    Eine Änderung in Gedanken, eine andere Aufmerksamkeit- okay.

    Das haben schon viele Bücher geschafft. Ohne zu waschen. ;) :smile:

    Mein Mann und ein Vater imkern. Ich krieg das alles seit 25 Jahren live mit und wir diskutieren oft über das Thema.
    Aber das Buch ist mir zu plakativ.
    Da fühle ich mich tatsächlich erzogen.
    Das mag ich nicht.
    Hat nichts damit zu tun, dass es zu extrem wäre oder so.
    Ich fühlte mich nur die ganze Zeit bedrängt, nicht vom Thema, sondern von der Absicht der Autorin, mich zu bekehren und belehren.

    So empfand ich das auch.

  • Es gibt so viele Bücher, die ihr Thema mit der Holzhammermethode den Lesern nahe bringen, die nicht so kontrovers diskutiert werden. Wir führen seit Jahrzehnten Diskussionen zum Thema Umweltschutz, die zu wenig geführt haben. Wir produzieren immer noch viel zu viel Müll und Emissionen. Wir stehen seit Jahren vor drängenden Umweltfragen, die immer wieder vor uns her geschoben werden. Ich weiß nicht, wie es noch ausgewogen diskutiert werden könnte, denn das Mittelmaß an Konsum haben wir schon lange aus den Augen verloren. Zahlreiche renommierte Wissenschaftler kommen, wenn wir so weitermachen, zu keinem schönen Ergebnis, was die Zukunft betrifft. Klar ist es nicht schön, denn es bedeutet für jeden, sich selbst und seinen Konsum zu überdenken. Und ich glaube, das ist das, was es schwer macht. Und um es anders zu sagen: Wir müssen endlich vom diskutieren ins handeln kommen. Und da sehe ich bisher bei ganz vielen Menschen noch das Problem.

    Ich empfand das Buch überhaupt nicht erzieherisch. Die Autorin hat nur bereits bekannte Probleme aufgezeigt - Probleme, die es bereits gibt. Und sie hat nirgends angedeutet, was wir anders zu machen hätten. Das wäre mir auch aufgestoßen, denn das mag ich überhaupt nicht.

    @Pinky4
    ich hätte mir bei dem Buch gewünscht, dass es mehr in die Tiefe geht. Aber - und das zeigt mir meine Erfahrung im Umweltschutz - damit wären viele überfordert gewesen. Wir hier, wir beschäftigen uns mit dem Thema Umweltschutz. Aber es gibt noch so extrem viele Menschen, die daran keinen Gedanken verschwenden.

    Ich habe Kinder und ich möchte, dass sie und kommende Generationen noch in einer lebenswerten Welt leben können. Sie haben darauf das gleiche Recht, wie wir auch. Wenn wir aber so weiter machen, dann ist es fraglich, was wir ihnen für eine Welt hinterlassen.

  • Ich kämpfe gerade etwas mit Preston & Child "The Obsidian Chamber".
    Ich bin (war?) ja eigentlich großer Fan der Pendergast Reihe, aber irgendwie ebbt das mit jedem Roman seit "A Stilllife with crows" immer weiter ab. Es gibt Ausnahmen wie "White Fire", aber mir wird die Idealisierung der Figuren langsam zu viel.
    Dass der Agent selbst quasi eine Art Übermensch in Sachen Können und Intellekt ist, daran hat man sich von Anfang an gewöhnt. Dass auch Miss Greene anders ist, das erwartet man auf Grund der Vorgeschichte regelrecht, auch wenn man manche ihrer Fährigkeiten zweifelhaft findet.
    Aber dass jetzt im neuesten Roman auch noch der Chauffeur zum ehemailigen Special Ops Agenten wird der selbst unter Drogen noch der beste Hacker in den USA ist, eine Verfolgungsjagd quer durch New Yorks Stadtverkehr mit einer Rolls Limo schafft ohne zu crashen und danach noch quer durchd ie USA fliegen kann, ist einfach zu viel
    Ich warte fast darauf, dass als nächstes enthüllt wird, dass die stumme chinesische Haushälterin Multichampion in mixed Martial Arts ist...

    Zu viele Mary-Sues und Gary Stus für meinen Geschmack.

  • Ich habe N.Gordimers Werk „Die Hauswaffe“ beendet und bin begeistert davon. Wie sich die Autorin in die Psyche jener gutsituierten, südafrikanischen, weißen Mittelschichteltern hineinversetzt, die auf einmal die Eltern eines Mörders sind, wird meisterhaft erzählt. Die Vorgehensweise des schwarzen Verteidigers ihres Sohnes, seine Befragungen der Zeugen, sein Kreuzverhör, seine Plädoyers nehmen den Leser ganz in den Prozess mit hinein und lassen ihn die Argumente der Verteidigung und die des Staatsanwaltes sowie die Stellungnahmen der psychiatrischen Sachverständigen beider Seiten miteinander vergleichen. Schon vor der Urteilsverkündung hat der Leser somit auch ein Urteil gefällt.

    Welche Brisanz der Prozess hat in einem Land, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist und in dem die Todesstrafe noch im Gesetzbuch steht, wird ebenfalls deutlich. Was dieser Mord mit den Eltern und der Eltern-Sohn-Beziehung „macht“, wie sich die Kollegen und Freunde der Eltern und die des Sohnes verhalten, wie sich die Paarbeziehung der Eltern verändert und wie sich die Verbindung zum Anwalt, den ja der Sohn gewählt hat, gestaltet, all dies wird ausführlich reflektiert und detailliert in überzeugender Weise beschrieben.

    Ein Buch, das Konzentration und Durchhaltevermögen vom Leser verlangt, da die Vorgeschichte zum Verbrechen, die Tat selbst, der gesamte Prozess, die Urteilsverkündung und die Zeit danach in sprachlich exzellenter Form dargestellt werden.

  • Ich sage ja gar nicht, dass das Buch per se schlecht wär, @Teetrinkerin.
    Prinzipiell finde ich es gut, dass es das Thema aufgreift und vielleicht manche dafür sensibilisiert.
    Damit hat es sicher seine Berechtigung. Ist ja an und für sich eine gute Sache.
    Das alleine macht es (für mich!) aber noch lange nicht zu einem (für mich!) guten Buch.
    Mir persönlich hat's eben einfach nicht gefallen.

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