Erfahrungen mit Kastrationen bei sehr junden Rüden?

  • Stimmt, der Krebs ist selten, aber dafür lebensgefährlich.

    Das stört mich doch gar nicht. Es gehören sowohl die Vorteile, als auch die Nachteile abgewogen.
    Mir waren nur die Zahlen etwas ... hhhm ... naja, klang so nach den alten Statistiken. M.W.n. gibt es noch gar keine aussagekräftigen, neuen statistischen Erhebungen, die solche Zahlen tatsächlich bestätigen würden (man stützt sich wohl noch auf die alten). Aber selbstverständlich kann ich mich irren, keine Frage.

  • Ich finde es auch schade, dass es keine aktuellere, vollständige Auflistung von Studienergebnissen gibt. Ich weiß von einer neueren Studie über Kastrationsauswirkungen beim Retriever, die neuer ist als die Zusammenfassung.


    Andererseits ist das verlinkte Papier 11 Jahre alt. So irre viele neuere Erkenntnisse wird es da nicht geben, da solche Studien vor allem Zeit brauchen. Insbesondere die langfristigen Auswirkungen lassen sich nur langfristig beurteilen und das dauert. ;)

  • zu deiner Sorge das Trennen stressig würde. Ich habe im Oktober einen Rüden aus Rumänien bekommen. Als er hier ankam stellte sich raus, dass er entgegen der Info vorher, erst kurz vor der Fahrt kastriert worden ist. Super toll (nicht), da ich hier eine unkastrierte Hündin habe und die auch prompt Läufig wurde.


    Ich malte mir auch diverse Streßsituationen aus, aber es kam völlig anders. Ich mußte lediglich während der Stehtage die Hündin wegsperren, wenn ich einkaufen ging und nachts. Da war es mir zu unsicher, dass ich was nicht mitbekomme. Da die Hündin null Probleme damit hat mal in der Box zu schlafen, ging es wirklich problemlos. Es gab vom Rüden tagsüber mal den Versuch aufzureiten, aber das habe ich direkt energisch unterbunden. Es gab kein Gejaule und auch keinen sichtbaren Streß unter den Hunden.

  • Zum Einen stand es im LCD-Magazin vom Februar 2018. Zum Anderen kenne ich mittlerweile drei erfahrene Tierärzte (zwei davon sind an die 40 Jahre im Beruf), die diese Zahlen unabhängig voneinander bestätigt haben.

    Das wurde dir doch schon im anderen Thread erklärt (und mit seriösen Quellen verlinkt), dass du das falsch verstanden hast. :muede: Ja, die meisten älteren Rüden haben eine vergrösserte Prostata. Und nein, die wenigsten davon müssen kastriert werden. Weil ihnen die Vergrösserung nämlich keine Probleme bereitet.

  • Mein erster Rüde war ein Frühkastrat .
    Schilddrüsenunterfunktion, IBD, Hüfte schlecht und der Rest vom Bewegungsapparat war auch Mist. Außerdem war er Zeit seines Lebens im Verhalten wie ein Welpe, es tut mir leid dass seine Vorbesitzerin ihm das angetan hat.

  • Vor etwa zwanzig Jahren hat meine Freundin ihre beiden Rüden auf tierärztlichen Rat hin früh kastrieren lassen, beide waren unter einem Jahr alt. Sie haben wohl zu den Glücklichen gehört, denn beide waren in keiner Weise sozial auffällig haben gesund ein normales Alter erreicht.


    Was allerdings etwas schräg war: während die Dogge tatsächlich ein sexuelles Neutrum war, war der Terrier nicht nur weiterhin sehr an läufigen Hündinnen interessiert, er deckte auch, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Da war kein Unterschied zu einem intakten Rüden zu merken - so gesehen war die Kastration total überflüssig gewesen.

  • Das wurde dir doch schon im anderen Thread erklärt (und mit seriösen Quellen verlinkt), dass du das falsch verstanden hast. :muede: Ja, die meisten älteren Rüden haben eine vergrösserte Prostata. Und nein, die wenigsten davon müssen kastriert werden. Weil ihnen die Vergrösserung nämlich keine Probleme bereitet.

    Und ich habe auch bereits schon in dem besagten anderen Thread mehrfach geschrieben, dass eine gutartige Prostatavergrößerung in jedem Fall behandelt gehört! Weil sie nämlich ursächlich für andere, weitaus schlimmere Erkrankungen, sein kann!

  • Ich werfe mal Sterilisation in den Raum, für Rüde und oder Hündin.. Hormone bleiben erhalten, Zeugungsfähigkeit geht flöten. Nebenwirkungen bzw Spätfolgen geringer...


    Ändert nichts daran das getrennt werden muss, aber das sollte man wohl auch bei intakter Hündin und kastriertem Rüden. Und im Falle des Falles kommt zumindest kein unerwünschter Nachwuchs dabei raus.


    Für mich persönlich die einzige Lösung, wenn man von "kastrieren muss sein" spricht, ausgenommen medizinische Notwendigkeit.


    Und ich bin gegen eine Kastration, vor allem bei jungen Hunden die geistig nichtmal ansatzweise erwachsen im Kopf sind (jeder mit einer intakten Hündin wird wohl bestätigen können, das diese mit jeder Läufigkeit nen Schub macht, bei Rüden dürfte es fliessender sein). Sterilisation je nach Umstand halte ich zumindest für vertretbar, wenngleich ich es lieber natürlich mag :)

  • Für mich steht absolut fest, dass das der einzig sinnvolle Weg ist, daher bitte keine Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn von Kastrationen, mich interessieren eure Erfahrungsberichte, denn es gibt ja sicher noch mehr Hundehalter, die sehr früh kastrierte Rüden haben...???


    Ich habe jetzt nicht alle Seiten durchgelesen.


    Dein Tierarzt hat da schon Recht, ich würde sogar noch weiter gehen und nicht direkt in oder kurz nach der Pubertät kastrieren, sondern eher ab dem 2. Lebensjahr, wenn der Hund tatsächlich die vollständige Reife erreicht hat.
    Daher würde ich eher die Hündin kastrieren lassen, wenn sie älter ist (notfalls eine Läufigkeit trennen).
    Das hat auch den Vorteil, dass die Hündin sofort unfruchtbar ist, während es beim Rüden einen kleinen Moment dauert, bis die Hormone nachlassen. Wenn die Hündin jetzt in den nächsten Wochen läufig wird, könnte es also trotzdem problematisch werden.


    Hier ist auch noch eine sehr interessante Seite über Vor- und Nachteile, auch bei frühkastrierten Hunden:
    Heimtierwissen.de

  • Ich bin auch kein Fan von Kastrationen aber wenn es unbedingt sein muss, würde ich dem Hund zumindenst die Chance geben, erwachsen zu werden.


    Meine Hündin ist frühkastriert (mit 8 Monaten). Sie ist ein Ding zwischen 8 Monate altem Junghund und 8 Jahre alten Hündin. Nichts halbes, nichts ganzes. Andere Hunde nehmen sie nicht wirklich ernst weil sie sich häufig wie ein Junghund aufführt und rumalbert. Natürlich weiß ich nicht, wie sie geworden wäre, wenn sie wenigstens erwachsen hätte werden dürfen, aber so wie die sich benimmt, finde ich es nicht erstrebenswert.


    Ist halt eine Tierschutzhündin die in einer großen, gemischten Hundegruppe gelebt hat. Da ging man auf Nummer sicher. Kann ich auch nachvollziehen. Die wollten nicht mehr produzieren, als auf den Straßen ohnehin rumlaufen.


    Aber in einer 2er Konstellation ist das eigentlich machbar. Hatte ich auch schon. Intakte Hündin und intakten Rüden. Und passiert ist gar nichts. Eben weil mein Rüde auch erwachsen werden durfte und so seine Erfahrungen gesammelt hat (was nicht bedeutet, dass er decken durfte/konnte). Klar ist das gerade in den Stehtagen nicht einfach, aber da mussten wir alle durch und haben das auch gepackt.


    Also auch von mir der gut gemeinte Appell: Lass den Kerle erwachsen werden, bevor du ihn kastrieren läßt.


    (Super Tierarzt, nebenbei gesagt. Endlich mal einer, der sich an deutsche Tierschutzgesetze hält! :gut: )

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