Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XII

  • Der Rat erging ja auch nicht, weil der Hund krank ist, sondern weil die neuen Besitzer schon nach einer Woche "völlig geschafft" sind von Baustellen, die sich noch über einen längeren Zeitraum hinziehen werden.


    Giardien sind eine Sache, aber dass der Hund Kot frisst, nicht stubenrein ist und ängstlich ist, wird auch nach den Giardien noch da sein und doch, da darf man durchaus die Frage aufwerfen, ob das die Halter auch die nächsten Monate aushalten werden, oder ob man nicht die Abgabe andenken sollte :ka:

  • Aber ich würde nicht sagen, es sei der "Großteil" der naiv da rangeht.


    Ich kann dir gern aus Tierheimzeiten erzählen, wie viele von den "ich nehme auch einen kranken/behinderten/verhaltensauffälligen Hund" Interessenten, sich wirklich weitere Gedanken gemacht haben als "ich will einen retten"....
    Die konnte ich im Jahr an einer Hand abzählen und es kamen jede Woche mindestens zwei solcher Anfragen.


    Von den Erlebnissen in der Hundeschule, beim Tiersitter und im Verein fang ich erst gar nicht an. Naiv, ist da noch sehr nett ausgedrückt und auf jeden, der sich das gut überlegt und durchdacht hatte, habe ich mindestens 10 getroffen, die immer noch auf Dankbarkeit und Liebe seines "Seesterns" gewartet hat und sich mit Hängen und Würgen irgendwie arrangiert hat.

  • Ich kann immer einen kranken Hund erwischen, ich bin mit meinem ach so gesunden Ostblut mit garantiert geradem Rücken auch mit Anlauf auf die Schnauze geflogen,

    Ging mir auch so. Ein knappes Jahr hatte ich mich über die verschiedensten Rassen erkundigt, eingelesen und danach geglaubt einen gesunden Hund zu bekommen.


    Dem war, trotz Stammbaum, bekannter Züchterin u.s.w. so nicht.


    Sicherlich habe ich mir nicht bewusst einen Allergiker mit einem blinden Auge und Unsicherheit angeschafft, aber trotzdem hatte ich das Angebot, den Hund zurückzugeben abgeleht. Dafür war er schon zu weit im Herzen.

  • Ich kann dir gern aus Tierheimzeiten erzählen, wie viele von den "ich nehme auch einen kranken/behinderten/verhaltensauffälligen Hund" Interessenten, sich wirklich weitere Gedanken gemacht haben als "ich will einen retten"....
    Die konnte ich im Jahr an einer Hand abzählen und es kamen jede Woche mindestens zwei solcher Anfragen.

    und wieviele Käufer gehen naiv an den Rassehundkauf? Vermutlich genausoviel. Und was bringt uns das jetzt? Folgende Erkenntnis: Blöde Leut gibts überall

  • Leider nehmen sich viele Menschen einen Hund, weil es gerade „angesagt“ ist, einen zu haben.


    Da tun sie sich werder selbst, noch dem Hund einen Gefallen.

  • Das sind aber die, die sich dafür lediglich interessiert haben - aber sich keinen holen.


    Das ist für mich ein Unterschied.


    Die, die sich dann wirklich einen holen, haben sich vermutlich schon Gedanken darüber gemacht.


    Genauso gut könnte man sagen - der Großteil der Menschen, die überhaupt einen Hund haben wollen, haben sich auch keine Gedanken gemacht.
    Ein Züchter bekommt ja i.d.R. auch viele Anfragen - und die, die in Frage kommen, sind dann doch nicht ganz so viele.


    Und selbst die, die einen bekommen - gehen auch z.T. naiv da ran.
    Aber man lernt sehr schnell und ist dann im Besten Fall nicht mehr naiv.

  • Mein erster Hund war das unkomplizierteste Tier, das ich je kennen gelernt habe. Nach den ersten drei Tagen mit ihr war ich so geschafft, dass ich sie fast zurück gegeben hätte.
    Bei Cati habe ich im ersten Jahr mehr als einmal vor Wut und Verzweiflung geheult, weil es ihr so dreckig ging und ich ihr nicht so helfen konnte, wie ich gern wollte.
    Mein Hundesitter hat sich monatelang über mich lustig gemacht, weil mich Chicca zur Verzweiflung getrieben hat. Zuletzt habe ich einen ziemlich coolen Hund weitergegeben.
    Goofy und Hiro waren anders :D


    Ich finde es überhaupt nicht unnormal, wenn man die Umstellung hin zum neuen Mitbewohner anstrengend findet und sehe nicht, warum das ein Abgabegrund sein sollte.

  • sinnlos, weil keiner, der von einer Seite überzeugt ist, sich durch Argumente zur anderen Sichtweise bekehren lassen wird.

    Bin ich komplett bei Dir :smile:
    Ich hatte präSchatz primär die Kaputten, bezw. Kapputtgemachten an Körper und Seele, die keiner mehr wollte.
    Ich habe zu Hunden, die irgendwie ganz zufällig in mein Leben hüpfen / schleichen / fallen, eine (von mir ausgehend) engere Bindung als zu Hunden, die ich bewusst beim Züchter hole :ka: Ist halt mein Knall.
    Aus Rücksicht auf meinen Schatz, verzichte ich bewusst auf Hunde aus dem Tierschutz UND auf nicht-Welpen.
    Ich selbst bin kein Welpenfan, ich nehme das in Kauf :smile:
    Er hatte wirklich arg Panik vor Hunden als wir uns kennenlernten und die erste Zeit war sehr sehr hart für ihn.
    Für mich ist das ein gangbarer Kopmpromiss.


    Wir hatten auch schon Gespräche über ältere Hunde, er hat sich auch schon mal spontan verguckt in ein älteres Hundeli, erstens hat er aber wirklich schreckliche Angst um die Katzen (Kindeheitstraumata) und er möchte (bis jetzt :D ) keinen alten Hund aufnehmen weil er diesen schon recht schnell wird gehenlassen müssen. Für ihn ist das wirklich sehr schlimm.
    Akzeptiere ich, respektiere ich.
    Für mich gibt's keine Option, ohne Hunde zu leben. Gab es nie, ich wäre nicht mit ihm zusammen wenn ich auf Hunde verzichten müsste.
    Aber Kompromisse machen so dass es für beide stimmt, das geht durchaus ganz gut :smile:


    Es macht ja aber auch überhaupt gar keinen Sinn, aus was für Gründen auch immer einen Hund zu behalten, wenn man mehr Pflichtgefühl hat als Spass, Freude und ja, auch Liebe. Da gönne ich dem Hund die Chance, einen besseren Platz finden zu dürfen.

  • Ja und weil es normal ist, dass es mal anstrengend wird, darf man auch nicht sagen, dass man eben auch einen Schlussstrich ziehen darf, wenn es eben nicht nur anstrengend, sondern jenseits der eigenen Möglichkeiten ist :roll:


    Nein, ich plädiere nicht dafür, bei den ersten Unwegbarkeiten die Flinte ins Korn zu werfen, ich finde aber auch das Behalten um jeden Preis schwachsinnig und bin der Meinung es würde vielen Hunden unterm Strich besser gehen, wenn sich manch ein Hundehalter eingestehen würde, dass er sich eben doch komplett übernommen hat.

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