Der "gefährliche" Hund

https://www.taucha-kompakt.de/2020/hirtenhun…er-grundstueck/

Ich bin grad richtig schockiert, im Sommer war ich dort erst spazieren und wollte an dem Grundstück vorbei (öffentlicher Weg, keinerlei Hinweis auf die Hunde, durch eine hohe Hecke auch nicht einsehbar), als da plötzlich 2 Kangals an den Zaun geschossen kamen und vehement versucht haben, da irgendwie durch zu kommen. Ich hab schleunigst den Rückweg angetreten, während sich die Riesenviecher laut knurrend abwechselnd mit vollen Gewicht gegen den wackligen Wildzaun geworfen und versucht haben, mit den Köpfen den Zaun von unten hochzudrücken. Während ich im Stechschritt Richtung Auto bin, sind sie dann erst mal aufeinander losgegangen (wahrscheinlich aus Frust, dass sie sich meine Hunde nicht krallen konnten), um dann dazu überzugehen, hüpfend und kletternd über den Zaun zu wollen.

Ich hatte so eine Scheißangst, und ich werd echt nicht gleich hysterisch, nur weil mal ein Hund hinterm Zaun ausrastet. Aber dass Hunde mit einer derartigen Gewalt immer wieder wie von Sinnen versuchen, durch den Zaun zu kommen, hab ich echt noch nicht erlebt. Und das ganze dann noch an einem Zaun, der nicht gescheit im Boden verankert ist und bei Hunden, die wahrscheinlich 50 kg auf die Waage bringen.

Und jetzt lese ich, dass die Angst mehr als begründet war. Und von einem Halter, der nonchalant mit den Schultern zuckt und jetzt dann eventuell mal die Hunde anleinen möchte, bevor jemand das Tor aufmacht. Und im Grunde sind ja eh die anderen Schuld, was laufen die auch da lang, sollen die doch woanders spazieren gehen...

Zitat von SheltiePower

Mann, die ganze Geschichte ist ja mehr als verworren!

Die Vorgeschichte, zum Vorgänger-Kangal, bis hin zum "es sind nicht meine Hunde".

Ja, sehr verworren ...

Vor allem weil sich bei dem ersten Vorfall die Aussagen auch widersprechen, angeblich wurden die Hunde nur mit einem Stock abgewehrt, hatten dann aber Stichwunden.

Zitat

Die Hunde gelten als Einzelgänger ohne eine besondere Bindung an den Menschen.

Einzelgänger.. Weil die auch als Einzelgänger so gut Herden bewachen können

Darf ich dann einen von dir haben McChris bevor noch was passiert?

Was ein Schwachsinn. Ich kenne mittlerweile 8 Kangal, nur einer ist ein Einzelgänger Brummbär Typ, die anderen 7 sind desinteressiert bis verspielt.

Klar Schade für den Dackel, aber warum man dafür jetzt eine Rasse so diskreditieren muss...

Wobei ich dieses Stinkig am Zaun gut kenne, das machen die 2 Paare die wir in der Nähe haben auch, nicht das die übern Zaun gehen würden, aber an den Zaun würde ich mich nicht mal bei den beiden lehnen mit denen wir Gassi gehen. Aber beide Halter haben zwischen Zaun und Weg extra noch 1-1,5m Luft gelassen, um da für etwas Entspannung zu sorgen.

Wir gehen fast jeden Tag mit 2 von der Sorte spazieren, die haben auch keine Herde. Die laufen wie Dako hier im Freilauf durch den Wald, spielen, toben... die sind nicht gefährlicher als ein Dackel oder Collie oder sonst was.

Nur wie oben im Edit geschrieben, ihr Garten ist ihr Reich, ohne Erlaubnis von Herrchen keine Chance. Aber das ist glaube ich kein Alleinstellungsmerkmal eines Kangal, das können andere auch, sieht nur bei so halben Bären extremer aus..

Zitat von hasilein75

Ein Dackel ist sinnlos totgebissen, genau wie Faye..... da sitzt jetzt jemand zuhause genauso fertig und traurig....

Und du sagst nur achselzuckend schade drum???

Diese Hunde gehören an die Herde

Und man muss offensichtlich sehr wissen, was man tut und wo genau man sie einsetzen kann und wo besser nicht ("Gehören mir nicht, halte sie aber bei mir" ... finde, das ist nicht ganz so die günstige Einstellung ... Wenns so einfach wäre, müssten sich andere ja nicht so viel Mühe geben ... Aber vll. sehen wirs auch falsch, easy-peasy-Kuschel-Selbstläufer, eischentlich, der Rest ist Show ... wahrscheinlich).

Wir hatten hier in CH ein Pilotprojekt mit Kangal Herdenschutz zu betreiben (also um die Rasse in die geförderten HSH's mit aufzunehmen; aber es halten wohl noch andere diese Rasse, die jetzt leer ausgehen werden). Der Bund hat entschieden, sie werden hier nicht eingesetzt bzw. nicht finanziell gefördert (Ausnahme, dieser eine Halter mit dem Pilot). Habe keine weiteren detaillierten Informationen dazu (was und wie genau), nur, dass hier:

https://www.bauernzeitung.ch/artikel/zu-bis…rdenschutzhunde

Man kann dem (und es gibt noch einen Vorartikel zum Start des Piloten: https://www.bauernzeitung.ch/artikel/buendn…irtenhund-stark), keine detaillierten Informationen entnehmen, wie das umgesetzt worden ist. Aber offensichtlich konnte es nicht überzeugen (für einen Piloten ist es recht flott in die Hose gegangen, könnte man sogar meinen ...). Was mich zumindest zu dem Schluss bringt, so einfach ist das nicht. Die Hunde müssen in die Umgebung passen (oder man muss sie halt dann passend machen. Wo man das nicht kann, nimmt man lieber andere Rassen) und wenn, sollte man auch entsprechend mit ihnen arbeiten. (Wenn ich jetzt die Mc's vergleiche, die sind schon wesentlich länger aktiv und hatten noch keinen einzigen Vorfall; also scheint es ja unter entsprechenden Bedingungen gut zu funktionieren)