Der "gefährliche" Hund

  • Man darf ja nicht vergessen: Auch die Rasselisten wurden nicht von Politikern gemacht, sondern von bestellten Sachverständigen.

    ja, aber nicht mit sinn und verstand, sondern unter druck.

    wie schon geschrieben und auch schön öfter verlinkt, war ich in der hessischen anhörung persönlich anwesend, als herr willnat (diensthundestaffel) sinngemäß sagte: der innenminister hätte ihm gesagt, er hätte einen tag zeit eine liste mit 16 hunderassen zu erstellen, die dann als gefährlich deklariert werden.

    er erklärte dem innenminister, dass er eine solche liste mit hunderassen nicht erstellen kann, weil nicht eine hundeRASSE gefährlich ist, sondern einzelne hunde-indivudueen.

    er hat es trotzdem gemacht und schämt sich heute dafür.

    ich habe es gefunden:

    "

    Zu der Entstehung möchte ich sagen, dass ich kurz nach dem Vorfall in Hamburg vom Hessischen Innenministerium angerufen wurde in meiner Eigenschaft als damaliger Leiter des Fachbereichs Diensthundewesen der hessischen Polizei. Der Anruf kam gegen Nachmittag. Da habe ich den Auftrag bekommen, eine abgespeckte Liste mit mindestens 16 weiteren Rassen zu ergänzen. Auf meine Intervention hin, dass so etwas nicht machbar wäre, wurde mir die Weisung erteilt, bis spätestens am nächsten Vormittag diese Liste vorzulegen. Ich habe es getan.

    Dafür schäme ich mich noch heute.!

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    quelle bzw. ganzes protokoll (herr willnats aussagen ist auf seite 37 zu finden)

    hessischer-landtag.de/icc/Inte…111-1111-111111111111.pdf

  • @frauchen07


    Welche „einige wenige Rassen“ sind das, die auffällig (was wäre denn konkret auffällig) geworden sind? Und wenns die dann tatsächlich nicht mehr gibt und es rücken andere bei der Auffälligkeit nach, was dann? Was ist mit Mischlingen?


    Aus meiner Sicht zu Deiner Frage: Das ist kein „entweder/oder“. Mit dem Einen leistest Du ein Bauernopfer (das andere Menschen trifft) und legst trotzdem den Keim fürs Andere.

  • Vorausgeschickt, also ich blicke nicht mehr im geringsten durch ...

    Man darf vor allem nicht vergessen, dass die Umsetzung und Auswirkungen von Gesetzen und Regelungen sehr stark an den entsprechenden Sachbearbeitern liegen (Auslegung, Nasenfaktor, Engagement, Sachkunde). Die Gefahr von Behördenwillkür und Schikane ist da einfach immens groß.

    Das heisst, der Ist-Zustand mit Massenproduktion und all ihren Auswüchsen ist immer noch besser, als würde man den Handel kontrollieren?


    Davon abgesehen, denke ich, läuft doch bereits einiges. Berlin marschiert voraus, Chip- und Anmeldepflicht, einheitliche Datenbank, andere werden nachziehen.

    Nein ich bezog mich auf die Idee, einen Wesenstest für alle einzuführen.

  • Sehr guter Artikel, der auch mal das Rotkäppchen-Syndrom benennt. Mit Angst macht man keine Politik- man beendet sie damit. Das ist aktueller denn je leider und hängt tatsächlich mit Entfremdung und Urbanisierung zusammen.

    Ein Hund, der nach vorne geht und bellt ist nicht gefährlich, ein Hund der nach vorne geht und beisst allerdings schon, der Wesenstest differenziert hier z.B. gar nicht. Da wird eine Belästigung mit einer Gefährdung gleichgesetzt und das Ziel damit völlig verfehlt.

  • Sehr guter Artikel, der auch mal das Rotkäppchen-Syndrom benennt. Mit Angst macht man keine Politik- man beendet sie damit. Das ist aktueller denn je leider und hängt tatsächlich mit Entfremdung und Urbanisierung zusammen.

    Ein Hund, der nach vorne geht und bellt ist nicht gefährlich, ein Hund der nach vorne geht und beisst allerdings schon, der Wesenstest differenziert hier z.B. gar nicht. Da wird eine Belästigung mit einer Gefährdung gleichgesetzt und das Ziel damit völlig verfehlt.

    Ab dem Punkt Rangordnung war dann die anfängliche Euphorie verfolgen. Da merkt man schon das Alter des Artikels.

  • Es ist zwar schon unzählige Seiten her, aber es lässt mich nicht los: Hundehaltern in Bezug auf Hunde Rassismus vorzuwerfen ist total unsinnig. Klar ist jeder HH in Bezug auf Hunde Rassist. Als Rassehundehalter sowieso, denn man hat sich die Rasse ja ausgesucht und sogar als Mischlingshundehalter, da man ja einen bestimmten Typ wählt.

    Also ich bekenne mich zu meinem Rassismus in Bezug auf Hunde. Nie würde hier etwas Huetehundartiges einziehen und damit will ich nicht alle HH beleidigen, die solche Hunde halten.

    Darum finde ich es auch sehr befremdlich, wenn die Verletzung von anderen Hunden mit der Tötung oder massiven Verletzung von Menschen gleich gesetzt wird.

    So und jetzt der Shitstorm :ventilator:

  • Die alleinige Wahl einer Rasse hat doch mit Rassismus nichts zu tun.

    Das ist wie Partnerwahl. Damit beleidige ich auch nicht die anderen, mit denen ich nicht zusammen bin.

    Rassismus geht gegen Menschen...

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