Der "gefährliche" Hund

  • Jeden Hund nach einem Biss vor eine Art Gericht stellen?

    Aber das ist doch schon so, fast überall :ka: ... zwar nicht wirklich im Gerichtsgebäude ... aber die Folgen trägt er allemal und seien es im günstigen Fall nur Auflagen. Das schlimmste Strafmass ist einschläfern.

    Ich bin da immer noch ein wenig zwiegespalten... An dem jeden...

    Wenn mein Hund mich beisst wegen dieser klassischen Dinge

    Futter, zu dolle raufen etc

    Und ich nicht schlau genug bin mir dazu passende Gedanken zu machen

    Gegebenenfalls Hilfe in Anspruch zu nehmen wie hundetrainer

    wäre dieser "Zwang" vermutlich eine große Hilfe

    Für alle Beteiligten und besonders bislang unbeteiligte

    Geeignete halterschulung als Auflage wäre sicher super

    Aber irgendwas in mir mag das Zwang nicht, werde drann arbeiten

  • Der Westi meiner Tante hat nie losgelassen. Der hat ewig Geduld gehabt, den konnte man 10 Minuten am Spielzeug in die Luft halten, der hielt fest und knurrte und zerrte eher noch in der Luft hängend (war für uns Kinder immer ein riesen Spaß, wenn mein Onkel das gemacht hat).

    Das ist eben ein ganz typisches Terrierding.

    Das weiss ich, bin auch (Ex-) Terrierhalter (aber ich kannte das auch schon vorher .... um mich herum waren viele davon).

    Der Husky einer Bekannten hat damals auch nicht los gelassen, nicht nachgeschnappt und nix. Ein Biss, festhalten und drücken.

    Es gibt zig Hunderassen, die auf Grund ihrer ursprünglichen Zucht eher festhalten als nachschnappen. Diese deswegen zu verbieten halte ich für ziemlich unsinnig (ich überlege gerade, wieviele Westis wohl schon auffällig geworden sind xD).

    Jupp, denke, vieles kommt eben auch auf die Dynamik des Kampfes an und die Motivation des Hundes selbst :ka: (das kann man auch rasseunabhängig betrachten). Jow, ein Terrier kann man lange an ein Spielzeug hängen, befindet er sich dagegen im Zweikampf, wird er allerdings versuchen, eine (für ihn) günstige Stelle zu erwischen und auch dafür kann er mehrfach nachfassen (funktioniert ja nicht immer beim ersten Biss, den richtigen Treffer zu landen und nicht immer trifft Hund auf einen, der sich nicht wehrt, wehren kann). Ein Hund, der zum Schütteln neigt, wird hauptsächlich versuchen, den Nacken zu erwischen usw., einer, der nur seine Position klar machen möchte, gibt sich vll. mit der Wade zufrieden :ka: Denke, das kann man so pauschal nicht sagen.

    Schlimmstenfalls haben beide eine "günstige" Position, so dass sie total ineinander verbissen sind. Wenn man dann niemanden hat, der mit hilft ...

    Bei einem 45cm Schäferhund sehe ich für mich wenig Chancen.

    Ah watt, dann rufen wir schnell Irish Terrier zu Hilfe, die packt so einem mal eben ins Halsband, Würgegriff, vll. noch Tritt in die Weichteile .... und gut iss xD (sorry, konnte nicht widerstehen und ist von ganzem Herzen nur witzig gemeint ... denn ich denke immer noch, es handelte sich um ein Missverständnis ;)).

  • Ich komme schon wieder mit dem Berliner Hundegesetz daher, diesmal bezügl. Ups Würfe und Flohmarkthunde ... Regeln jibbets ja schon ohne Ende, ob/dass sie aber eingehalten werden (können), bezweifle sicher nicht nur ich.

    Wer kann/soll das auch alles leisten? Die Überprüfungen der schon geltenden Gesetze ... es geht nicht, egal in welchem Bundesland!

    Und gerade bei dem verlinkten Inhalt gilt, VOR dem Gesetz steht das Denken & Handeln des Käufers und dagegen ist halt oftmals kein Kraut gewachsen.

  • Geeignete halterschulung als Auflage wäre sicher super


    Aber irgendwas in mir mag das Zwang nicht, werde drann arbeiten

    Das Problem ist, dass es wirklich nicht hilft. Bzw. nur dort ansetzt, wo denn tatsächlich fehlende Erfahrungen lauern, die auf Einsicht warten.

    Die sind in der Regel aber nicht das Problem. Zumindest nach meiner Erfahrung und allem, was ich so lese. Diejenigen, denen Verantwortungsgefühl fehlt und solche, die es stets immer besser wissen als der Rest, auch auch der klassische Selbstüberschätzer und gerne kombiniert ... Denen kannst Du Schulungen verpassen wie Du magst, es bleibt einfach nicht das richtige haften und sie ändern ihr Verhalten nicht.

    In CH hatten wir ja den obligatorischen Kurs. Diejenigen, die ihn ernst genommen haben, wurden (je nach Kursveranstalter) enttäuscht, andere haben sich durchgemogelt ... wer anders wurde hingeschickt und solch ein Krams. Ueberprüft wurde es auch nicht, bei einem Vorfall hatte es keinerlei Einfluss ... so hat man das wieder eingestellt.

    Lediglich die Melde- und Chippflicht ist geblieben, auch die Pflicht, dass alle medizinischen und behördlichen Einrichtungen jeden Vorfall zu melden haben. Vorfalls-Statistik wird pro Kanton erhoben, allerdings ab 2002 oder so ähnlich, gibt es keine landesweite Zusammenfassungen mehr. Das ist für mich ein klares Signal, dass sich der Bund damit nicht mehr beschäftigen möchte, die Verantwortung den Kantonen überlässt. Und so fällt es hier in CH auch schwer, aussagekräftige Statistiken zu lesen, geschweige denn zu vergleichen.

    Allerdings verlieren sich die Meldungen über Vorfälle nicht im Nirgendwo. Denn das hat Folgen, für den jeweiligen Halter und den Hund. Das ist quasi so etwas wie seine Strafakte. Damit es erst gar nicht so weit kommt, mehrfache Vorfälle, bis das Schlimmste passiert. Sondern hier kann es Dir passieren, dass Du schon für kleinste Vorfälle, nehmen wir mal wiederholt Kratzer, die medizinisch versorgt wurden (auch solche an Dir selbst), eine Einladung bekommst. Allerdings wird das, wenn es gut läuft, schon gewichtet, obs ein Kratzer an Fremden, nur aus überschwänglicher Freude oder ein Biss mit Beschädigungsabsicht gewesen ist.

    Tja, welcher Klientel hat man das wohl zu verdanken ...

  • Das einzige was die mit einem Dackel gemeinsam haben, ist das die mehr lang als hoch waren.

    Und ich dachte, es wäre die Farbe gewesen xD ... denn nicht mal das haben sie ordentlich hinbekommen, also dass mit den Proportionen :lol:

  • Aber das ist doch genau der Punkt, was in dem Video hier passiert: der Hund lässt einfach nicht mehr los.

    Ich habe noch von keinem Dackel oder Pudel oder Retriever gehört, der solch ein Beißverhalten hat. Das ist doch der Punkt.

    Ich persönlich bin nicht sicher, was für ein Punkt das ist.

    Mir stellt sich die Frage: Was macht schlimmere Verletzungen: ein Hund, der einmal zugreift und festhält, oder ein Hund, der mehrmals zugreift und wieder loslässt?

    (Ich vermute, dass der Hund, der festhält, an dieser Stelle tiefere Verletzungen macht und der Mehrfach-Schnapper mehr Wunden verursacht, die möglicherweise nicht so tief sind. Aber das ist nur Spekulation.)

    Solange der Hund "nur" festhält und nicht kräftig schüttelt, passiert da weniger, als wenn wild um sich gebissen wird (und ist auch gefahrloser durch Menschen zu trennen).

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