Der "gefährliche" Hund

  • Man kann einfach nicht immer alles verhindern - außer indem man keinen Hund hält. (Wovon ich oft das Gefühl habe dass es genau das ist, was vielen "Regelerstellern" am liebsten wäre...)

    Ich meine, nur mal so als Beispiel: Ich hatte mal meine Hunde hinten in einem Fahrradkorb, mit Drahtdeckel oben drüber, und stand so wartend mitten zwischen lauter Autos (Geradeausspur, also auch noch mittlere Reihe) an einer Ampel. Plötzlich bewegt es sich hinten etwas deutlicher an meinem Rad, ich dreh mich um - hat doch echt jemand seine Hand durch die Stäbe durch gequetscht um meine Hunde zu streicheln! Glück gehabt, die beiden waren absolut freundlich und stabil; hätte mit einem anderen Hund aber auch anders ausgehen können wenn der auf so engem Raum derartig bedrängt wird. Und damit hab ich nun auch nicht gerechnet - denn welcher normale Mensch kommt bitte auf die Idee, sich zwischen lauter Autos durchzudrängeln, dann noch die Hand durch Gitterstäbe zu quetschen, nur um Hunde in einem Fahrradkorb zu streicheln? Von daher: Man muss mit Dingen rechnen, auf die kommt man als normal denkender Mensch doch gar nicht...

  • Bei Kratzern, gehe ich aber von Kratzern durch Krallen aus. Nicht durch Zaehne. Wenn ein Hund also schnappt und die Haut des Menschen durch die Zaehne aufkratzt, ist das fuer mich persoenlich nix wildes, duerfte durch die Verordnungen aber leichter als Grund fuer ne Ueberpruefung herhalten, als wenn der Hund mit der Kralle kratzt. :???:

    Die Sache mit dem Anspringen ist fuer mich persoenlich Fluch und Segen..


    @iinas

    Es sagt niemand was anderes. In den allermeisten Faellen wird der Hund danach ja ueberprueft. Man kann ja schlecht jedes einzelne Verhalten in den Veordnungen festhalten.

  • Montagsmodell genau sowas ist mir schon am Auto passiert. Im Frühjahr, Marley auf der Rückbank Fenster einen Spalt auf, dass man grad so Finger rein schieben konnte. Ich räume gerade den Kofferraum aus sehe auch, dass jemand von vorn an meinem Auto vorbei läuft und plötzlich schiebt die Dame ihre Finger ins Auto :doh: Und Marley gehört genau zu solchen Hunden die das nicht in Ordnung finden und hat im Auto getobt. Hätte er ihre Finger jetzt zwischen die Zähne bekommen hätte ich wohl die Anzeige am Hals und mein Hund evtl. Auflagen. Im Traum wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass ernsthaft jemand einfach Finger ins Auto schiebt.

    iinas

    Es sagt niemand was anderes. In den allermeisten Faellen wird der Hund danach ja ueberprueft. Man kann ja schlecht jedes einzelne Verhalten in den Veordnungen festhalten.

    Ja aber mal abgesehen von dem was auf den Hund evtl. zukommt, ich hätte die Anzeige am Hals. Beruflich darf ich mir keine Anzeige leisten :fear:

  • Ich hab hier ein paar von der kleinen Sorte, echt knuffig, eigentlich super lieb, aber auch tierisch scharf auf meine Leckerli-Tasche, die ich ja am Oberschenkel habe.

    Ich werde alle paar Tage von denen mal angehüpft und natürlich habe ich auch schon den ein oder anderen Kratzer am Bein davon getragen.

    Könnte ich das als Angriff auf mich werten? Sicher, wäre Blödsinn, aber das ist Subjektiv.

    Würde ein Arzt eine Verletzung feststellen? Eindeutig ja.

    Würde nach einer Anzeige eine Meldung ans OA erfolgen? Ich gehe stark davon aus.

    Was danach kommt... keine Ahnung und ehrlich gesagt, ich hoffe ich werde es nie persönlich erfahren.

  • Und noch einen Gedanken weitergesponnen: Nehmen wir mal an, es ist zu so einer blöden Situation gekommen wo jemand den Hund so weit bedrängt hat dass es eskaliert ist. Und nun soll der Hund zum Wesenstest. Ist es da so furchtbar unwahrscheinlich, dass auch ein Hund, der vor diesem Vorfall durchaus nett war, etwas daraus gelernt hat und nun nicht mehr so nett wie früher reagiert, wenn er wieder in eine ähnliche Situation gebracht wird? Und schwupps, Wesenstest nicht bestanden, Auflagen...

  • Diesen Passus von wegen Anspringen in gefahrdrohender Weise empfinde ich auch immer wieder als regelrechten Freibrief für Anzeigen. Herrlich schwammig, herrlich subjektiv, wie will man sich im Zweifel gegen so einen Vorwurf denn verteidigen?

    Letztendlich geht sowas ja über das Ordnungsamt (in DE). In Hessen haben wir das Thema ja auch, und mein Partner (arbeitet beim OA) bekommt das ab und zu am Rande mit. Vor allem wenn es keine Anzeigen bzgl. Körperverletzung gibt, obliegt es mWn dem OA zu entscheiden, ob ein Wesenstest o.ä. angeordnet wird. Ich bin mir da aber nicht 100% sicher, da mein Partner mit diesen Fällen nichts zu tun hat.

    Aber ja, er hat mir auch mal von einem Fall erzählt, wo der Nachbar einem HH an den Karren fahren wollte und ihn beim OA angezeigt hat, weil der Hund ihn angesprungen hat (so wie die Male vorher auch, wo es noch ok war). Also gabs eine Woche später Besuch von einem zuckersüßen lieben Hund im Büro und das Thema war dann wohl schnell gegessen...

    Aber genau deshalb werde ich es tunlichst vermeiden, meine ängstliche Dame in die Nähe von Menschen zu lassen, die ich nicht 100% kenne. Die Gefahr einer Anzeige gegen den großen, schwarzen Hund ist mir zu groß...

  • das worüber wir hier immer so schön spekulieren sind

    Im Normalfall spektakuläre Einzelfälle die hier extremer in den Fokus geraten

    Als die Statistik es eigentlich hergeben würde

    Ich stelle mir das ziemlich absurd und unwahrscheinlich vor

    Das wenn jemand auf der Straße in einen Fahrradkorb mit Hunden fast

    Das Resultat dann ist das der Hund anschließend Maulkorbpflicht oder sonst etwas bekommt

    Mag sein das so der ein oder andere tatsächlich gefährliche Hund

    Auffällig wird der es bislang durch gutes Management und Glück nicht war

    Wenn auf Fahrlässigkeit geprüft wird heißt das noch lange nicht

    Das auch so entschieden wird

    Und sogar bei ja werden die Konsequenzen daraus fallbezogen festgelegt

    Also annähernd mit nem 6er im Lotto zu vergleichen

    Bei der Fahrradkorb Geschichte muss das Opfer erstmal handeln

    Damit überhaupt die Sache ins Rollen kommt

    Dann noch ungünstig Polizei, ordnungsamt, Richter, Gutachter, Anwalt..

  • O.o

    Gibt es dazu eine Quelle? Ich habe noch niemals von einem Fall gehoert, bei dem ein Kratzer zur Anzeige und/oder Einstufung des Hundes gefuehrt hat!

    Ich kenne einen Fall aus meinem Landkreis, da ist ei junger Boxer trotz Leine an einer Passantin hochgesprungen. Wegen dreckiger Hose und saurer Passantin wurden Daten angegeben... Es kam eine Anzeige und Einstufung als gefährlicher Hund. Ohne Biss!

  • In Österreich reicht es aus, wenn sich jemand vom Hund belästigt fühlt, um eine Anzeige zu machen.

    Wenn z. B. ein HH mit seinem Hund auf einer Wiese aufhält und daneben ein Radweg ist und der Hund frei läuft, sich der Radfahrer belästigt fühlt, darf er eine Anzeige machen.

    Ein HH hat seinen Hund jederzeit so zu halten, dass sich Niemand belästigt fühlt.

    Es wird dann zwar nichts rauskommen, aber der HH hat Scherereien.

    Mal sehen, ob ich für die „Ungläubigen“ den passenden Gesetzestext finde. :ugly:

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