Der "gefährliche" Hund

  • Wer sich intensiv mit den menschlichen Körper befasst hat, würde auch wissen, das es keine 20 Bisse braucht, sondern in einem gewissen Moment auch 1 guter Biss reicht. Es ist zwar seltsam, dass dann vielleicht dieser eine biss bei gleich 2 Menschen gereicht hat, aber dann waren es evtl. nur 2 oder 3. Natürlich ist das tragisch, aber wenn solch ein Hund in solch mehr als unerfahrene Hände gelangt und solch ein Unfug mit dem Tier getrieben wird, wundert mich persönlich gar nicht, das die Bombe irgendwann explodiert und der Hund sich so zur Wehr setzt. Das Tier wurde einfach nur in den Wahnsinn getrieben & es ist sicherlich nicht so auf die Welt gekommen. Professionelle Hilfe wurde scheinbar auch nie angenommen!


    Was soll man da noch sagen?

  • Ich denke schon, dass ich das verstehe, und ich halte es für Unsinn.


    gerade das Kämpfen bis zum Tod, mit starker Eigengefährdung, ist ein Verhalten, dass man Tieren über lange Zeit anzüchten muss, weil es ein vollkommen unnatürliches Verhalten ist und selten vorkommt.
    Bei See-Elefanten gibt es das - bei Caniden nicht.


    Gott sei Dank hat der Mensch dieses Verhalten nicht allen Hunderassen in die Wiege gelegt.


    Wenn Hunde uns wie Hunde behandeln würden, gäbs sicher mal Zoff, aber Kämpfe bis zum Tod? Nein.


    Die Beispiele, bei denen Hunde getötet werden, sind weder "Hunde, die andere Hunde wie Hunde behandeln" noch habe ich den Eindruck gewonnen, es läge daran, dass die aggressiven Hunde vermenschlicht wurden.


    Sicher gabs Haltungs- und Erziehungsfehler UND gewissen Anlagen. Die haben aber nichts mit dieser zitierten Aussage zu tun.


    Wenn Menschen Hunde, wie Menschen behandeln, dann müssen sie sich nicht wundern, wenn Hunde sie plötzlich wie Hunde behandeln".


    Das ist für mich nichts weiter als wohlklingender Blödsinn, der von vorn bis hinten nicht auf den Fall Chico passt. Die haben ihren Hund ja wohl nicht wie einen menschen behandelt - Auf den Balkon scheissen und im Käfig wohnen?? WO ist da der Zusammenhang?

  • Die haben ihren Hund ja wohl nicht wie einen menschen behandelt - Auf den Balkon scheissen und im Käfig wohnen??

    Warst Du dabei? Du kannst also sicher sagen, daß Chico im Käfig gewohnt hat? Hier im DF gibt es unzählige Threads, wo Boxen für Hunde empfohlen werden.


    Für mich bleibt alles spekulativ. Keiner von uns war dabei. Es gibt Aussagen, daß der Sohn immer abends mit Maulkorb draussen war. Bei irgendeinem Bericht gab es ein Video, wo man 2 Kothaufen auf dem Balkon der Familie sah. Sicherlich ist es nicht gut, daß man seinen Hund auf dem Balkon machen lässt, absolut keine Frage. Aber das sagt noch lange nicht aus, daß der Hund grundsätzlich schlecht gehalten wurde.


    Der ganze Fall besteht nur aus Spekulationen. Fest steht für mich nur eins: ein Hund, der 2 Menschen getötet hat, hat eine Grenze überschritten und ist für mich nicht mehr resozialisierbar. Ob sein Verhalten nun seinen Haltern geschuldet war oder andere Gründe hat, werden wir nie erfahren.

  • @Fenech, nur ein kurzes Halb-OT, weil ich gestern nicht mehr dazu gekommen bin.


    Was die bösartigen Pferde angeht: Ich will da nicht nur auf die teilweise gefährlichen Macken raus, die manchen Linien zugeschrieben werden, sondern auf mehr: Ich meine wirklich bösartige, bei Gelegenheit auch tötende Pferde. Die hat es immer unter Vollblütern gegeben, weil da Charakter in der Zucht wenig zählt, wenn sie nur schnell sind. Berüchtigtes Beispiel war zum Beispiel die Linie von Hastings, der selbst kaum handelbar war und von dessen Nachkommen einer schon als Fohlen (!) einen Stallburschen tötete. Oder in modernerer Zeit Halo, der nicht nur zu Menschen "sheer evil" war, sondern der auch noch das Hobby hatte, Vögel zu schnappen und totzubeißen.


    Ich will hier jetzt nicht ausufern - Google hilft da weiter. Was ich nur meinte: Ich glaube, dass massiv erhöhte Aggressivität durchaus angeboren sein kann - eben auch bei Hunden.

  • Mir gings um diesen dämlichen Satz.



    Und ich muss nicht dabei gewesen sein, um mir sicher zu sein, dass Verhätschelung und Vermenschlichung nicht das Problem waren.


    Aber gut, auch mal ne neue Sicht! Diese Interpretation hatten wir noch nicht. Vielleicht ist Chico von zuviel Kampfschmusen lebensgefährlich geworden?


    Ich hab das ja schon mal geschrieben - mit am meisten nervt mich, dass so viele Hundeexperten die Gelegenheit nutzen, jede Menge medienwirksamen Mist zu erzählen.


    Riepe mit den Kampfpudeln, Herr Grewe zeigt sich ja sowieso gerne als Hundebändiger - mal schnell ein paar hübsche Sprüche rausgehauen, und man steht in der Zeitung.



    Ich weiß ja, wie das läuft, ich bin ja selbst Presse. Man braucht einen Ton zum Thema, man sucht sich einen "Experten" (kann sich beim Hund ja nun auch jeder so nennen), der sagt was Schlaues... und nicht jeder Kollege hat was mit Hunden am Hut, ich kanns keinem verübeln. Selbst hasse ich es wie die Pest, diese Themen bearbeiten zu müssen, weil ich selbst nie zufrieden sein kann - so differenziert wie ich mir das wünschen würde, kann kein TV-Bericht sein, 3 Minuten sind viel zu wenig Zeit. Das ist frustrierend.


    Gott sei Dank haben einige Leute auch wirklich vernünftige Sachen gesagt. Am besten wäre es, man würde bei dem Fall, der ja extrem außergewöhnlich ist, bleiben und nicht allgemeine Wahrheiten aus dieser krassen Ausnahme ableiten wollen.


    Schon gar nicht immer diesen Müll über "heutzutage ist ja alles sooo schlecht..."


    Soviel Gedanken über Hundeverhalten wurde sich in der Geschichte der Menschheit noch nicht gemacht, wie heute. Soviel Wissen gabs noch nie. Aber klar, heutzutage haben ja alle ihr Bauchgefühl vergessen, und den Draht zur Natur verloren, und alles ist verroht und was weiß ich, die Apokalypse naht, die Menschheit ist dem Untergang geweiht. Wie mich das Gelaber nervt.


    (Ranting ends here)

  • Mit der Vermenschlichung von Hunden muss doch nicht zwangsläufig Kampfschmusen oder Verzärteln gemeint sein.
    Man vermenschlicht imo Hunde auch, wenn man in der Kommunikation mit ihnen ihre hündisch-kommunikativen Fähigkeiten nicht berücksichtigt, nicht konsequent und verstehbar genug für sie ist. Weil man z.B. der Meinung ist, "der versteht jedes Wort".

  • @hasilein75 und @RedPaula
    Ich sagte nicht das jagdhunde ohne Auslastung grundsätzlich Kinder jagen gehen sondern wenn sie nicht erzogen und ausgelastet werden sich durchaus das jagen umlenken KANN. Und da mein Vizsla eher Arbeitshund ist er würde es tun und zwar von Welpe an und es ist der einzige aus dem Wurf der so “drauf“ ist bei schlechter oder falscher Erziehung wäre er eine Katastrophe geworden deshalb kann ich mir durchaus vorstellen das dies auch bei anderen Rassen so sein kann. Bei manchen schlägt das Erbe einfach durch :ka:

  • Bin ich bei Dir. Allerdings möchte ich nicht wissen, wie so manche Beisserei ausgegangen wäre, wenn die Besitzer nicht eingegriffen hätten.

    Die mittlerweile 11 jährige AmStaff Mix Hündin meines Sohnes würde töten. Er hat sie seit 8 Jahren und wir wissen nichts von ihrem Vorleben. Leider hat sie meine Hündin mal gebissen und es war fast unmöglich sie von meiner zu trennen. Sie würde auch Menschen angreifen um mich zu verteidigen. Sie ist eine ganz andere Hausnummer als meine Hunde. Zuhause alleine ist sie aber ein Kampfschmuser und man kann alles mit ihr machen (Medikamente, Baden oder Krallenschneiden) und bei Besuch ist sie freundlich. In den falschen Händen wäre sie definitiv eine Waffe.

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