Junghund "fällt" Männer an

  • Kurzes Update:
    Haben wie empfohlen Nein durch Stopp ersetzt. Das gebastelte Dach über dem Platz wollte sie gar nicht. Wieder weg gemacht geht sie mittlerweile doch ab und an mal hoch auf den Platz wenn es ihr unten zu doof wird. Das Bellen/Knurren ist schon viel viel besser geworden und Kind kann in 7 von 10 Fällen ca auch in ihrer Nähe vorbei laufen ohne das sie überhaupt kuckt. Das auf ihn springen wenn er nichts macht ist auch ein wenig besser geworden. Die Versuche los zu springen enden durch das Wort Stopp aber nun deutlich weniger in einem Ergebniss. Stimmt mich sehr positiv das wir es mit Tipps der Trainerin die später kommt gut hinbekommen können. :cuinlove:
    Freudige Grüße.

  • Ich hab jetzt nur die erste Seite gelesen, sorry. Werde den Rest auch noch nachholen, aber ich muss da einfach Mal meinen Senf dazu geben.

    Ich arbeite in einem Tierheim, wir haben regelmäßig ca. aller vier Wochen neue Hunde aus Rumänien bei uns, von einer alt eingesessenen Tierschutzorganisation dort.

    Diese Hunde haben anfangs fast alle größere Probleme mit Männern, als mit Frauen. Vermutlich weil sie dort eben auch fast ausschließlich von Männern eingefangen werden, was vor dem einfangen durch die Bürger dort passiert ist, ist nicht nachvollziehbar.

    Wir arbeiten mit so gut wie jedem der Hunde während der Quarantäne Zeit daran, dass sie überhaupt einen Menschen an sich heran lassen. Das funktioniert in der Regel zunächst mit uns Frauen im Team und dann auch nach und nach mit den Männern. Aber manche Hunde, auch wenn es seltener ist, lassen nie wirklich einen Menschen gerne an sich heran, häufiger mögen sie nur Frauen.

    Ich finde es aus genannten Gründen ehrlich gesagt unverantwortlich einen Hund nach einem Foto direkt in die Familie zu holen. Der hund hatte nicht mal Zeit sich hier in D zu aklimatisieren um dann gezielt an ein passendes Zuhause vermittelt zu werden. Das heißt ihr habt ein absolutes Überraschungsei bei euch und wisst überhaupt nicht, ob der Hund zu euch passt.

    Das hätte euch eine Pflegestelle oder ein Tierheim über ein bereits hier aklimatisiertes Tier sagen können.

    Ich würde bspw lange nicht jeden Hund an eine Familie mit (kleinen) Kindern vermitteln.

    Zudem, der hund ist 6 Tage bei euch und ihr sagt ihm mit "nein" wenn er was nicht darf? Abgesehen davon, dass der Hund das gar nicht kennen kann, ist der durch und durch überfordert mit dem neuen Leben und verunsichtert. Diese Hunde wissen idR nicht einmal, dass sie mit dem Menschen zusammenarbeiten können, bzw. was es bedeutet regeln und Kommandos zu befolgen..

    Ich weiß nicht, ich empfinde die Vorgehensweise direkt per Foto einen Hund geliefert zu bekommen, als absolut unseriös. Wenn ich bedenke, wie viel wir mit diesen Hunden arbeiten, damit sie überhaupt so weit sind, den Interessenten vorgestellt werden zu können... Und selbst dann, müssen sie noch an alles außerhalb des Tierheims heran geführt werden. So einen hund direkt von 0, also bevor sie sich hier überhaupt an den so nahe Umgang mit Menschen und vorallem Männern gewöhnen konnten, in ein neues Zuhause zu stecken, ist für mich echt unvorstellbar. Seriöser ATS sieht mMn anders aus.

    Nachtrag; okay, sie scheint von einer Pflegestelle zu kommen. Wobei das ganze immer noch nicht stimmig erscheint.

  • Eine Anregung am Rande:

    vielleicht könnte man Erfahrungen wie von @Tahlly, für Menschen, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, einen Tierschutz/Tierheim Hund zu adoptieren, in die Knowlegde Base aufnehmen.

  • So die Trainerin war da.
    Ich versuche mal kurz zu fassen was sie alles sagte.
    Also zu erst zu dem Verein. Ihrem Anschein nach sind wir da auf einen Verein ala wir sorgen selber für Nachschub zum vermitteln gestossen. Also sie hat da echt kein gutes Haar gelassen und wenn ich ihre Worte mit dem erlebten Vergleiche habe ich auch stark das Gefühl ein Fass ohne Boden unterstützt zu haben.
    Sie war mindestens 3 Monate auf Pflegestelle, und sie kennt null. Null Komma nix. Sie ist viel zu dünn (sah für mich nicht so aus, da sieht man was ein Profi wert ist)
    Der Hund ist quasi im dauerstress weil ihn einfach alles Stresst.
    Sie empfiehlt einen abgedunkelten Käfig in einer Ecke wo sie sich abschatten kann da sie meine Nähe Wohl sehr braucht. Dazu noch einiges anderes.
    Sie hält es für gut machbar aber es müssen alle Beteiligten konsequent mit ziehen. Kein Hund anschauen so als Bsp. Das ist für ein kleines Kind echt heftig schwer und eine echt krasse Aufgabe.
    Wenn wir das nicht konsequent hinbekommen sagt sie auch Abgabe. Mit dürften wir zügig erste Erfolge haben.
    Es würde auf Intensiv Training hinaus laufen.
    Ich könnte gerade freudig grinsen und heulen gleichzeitig. Es ist defentiv machbar, aber wird ne harte Zeit und sehr sehr schwer für die Kinder. Und auch wenn es vllt blöd klingt, ne sehr teure Angelegenheit. Alleine die Anschaffungen die sie empfiehlt plus die Kosten für sie für einen Monat sind wir bei ca. 600€. Wenn halt eins der Kinder nicht wirklich mitspielt haben wir eventuell Pech und oder es endet böse.
    Das Geld ist dabei noch eher zweitrangig aber halt die Sicherheit (die mit den Anschaffungen auf Maximum wie möglich gehalten sind, aber halt natürlich keine 100%) der Kinder, und das emotionale sollten wir nach 4-5 Wochen merken ne das Haut nicht hin.
    Ich könnte mir gerade so in den Arsch beißen nicht auf mein Gefühl gehört zu haben und aufgrund des Wortes Tierschutz blind vertraut zu haben.
    Heute Abend werde ich gedanklich nochmal alles genau durch gehen und alles haarklein Abwegen.
    Besonders um die süße tut es mir so leid. Wenn wir sie abgeben dürfen wir sie nur an die orga zurück. Und ich habe Angst das sie dann wieder ungünstig landet und dann Wanderpokal wird.
    Ich hoffe ich schreibe nicht zu wirr aber ich habe gerade echt ein wenig Karussell im Kopf.

  • Hi, atme durch, komm erstmal wieder etwas zur Ruhe - und dann setz Dich hin und schreibe mit allen Beteiligten pro und kontra auf. Wenn Ihr es auf Papier gebracht habt, seht Ihr vielleicht schon etwas klarer.

    Bei den Anschaffungen: Ggf. bekommt Ihr Einiges gebraucht? Was sind denn die Anschaffungen?

    LG
    Ronja, Lilly, Nicole

  • Grundsätzlich bist nicht du für die Versäumnisse in dem Verein verantwortlich. Sicher hätte man bei der Anschaffung vorsichtiger sein können, aber Fehler passieren und dadrüber nachzudenken bringt jetzt auch nichts mehr, der Hund ist ja nun da (und du wirst aus diesem Fehler für zukünftige potenzielle Hunde lernen, mit wachsamen Augen alles genau hinterfragen und auf dein Bauchgefühl hören).

    Du musst in Ruhe überlegen, ob ihr der Aufgabe gewachsen seid. Gerade für Kinder ist es, je nach Entwicklungsstand, schwierig, den niedlichen neuen Spielkamerad nicht angucken oder anfassen zu dürfen. Da kommt schnell Frust auf.

    Und ja, ein Einzeltrainer ist auch immer eine Kostenfrage.

    Wäge realistisch ab, ob die komplette Familie in der Lage ist, die Vorgehensweise der Trainerin umzusetzen, vor allem auch, ob deine Kinder dies überhaupt schon können.
    Wenn nicht, würde ich da nicht weiter rumprobieren.

    Klar ist es schade für das Tier. Aber du musst in erster Linie deine Familie schützen. Alles weitere hast du dann nicht mehr in der Hand.

  • Danke für deinen ausführlichen Bericht :smile: Musste heute an euch denken und an den Termin mit der Trainerin...

    Eine Frage, die mir Magenschmerzen bereitet: Falls ihr die Hündin nicht bei euch behalten könnt, muss sie auf jeden Fall zurück zu dieser seltsamen TS-Organisation? Wie ist das rein rechtlich, weiß da jemand was? Kann man sowas überhaupt wirklich überprüfen?

    Beim Gedanken, dass sie zurück muss und dann im schlimmsten Fall vielleicht sogar noch als Welpenproduziermaschine missbraucht wird, wird mir ganz übel :(

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