der erste Familienhund

  • I.d.R. sitzen keine Rassehunde mit Papieren in Tierheimen, denn soweit ich informiert bin, kontaktiert das Tierheim dann den Züchter da ja bekannt ist wo der Hund ursprünglich herkommt und jeder verantwortungsvolle Züchter holt "seinen" Hund dann aus dem Tierheim raus um ihn dann privat weiterzuvermitteln.

  • In meiner aktiven Patenzeit im Tierheim habe ich die unterschiedlichsten Hunde dort kennengelernt, ausgeführt und mich mit ihnen beschäftigt. Ein Hauptabgabegrund ist Überforderung. Der Labradorwelpe ist noch süß und tapsig, das unerzogene 40kg "Monster" wird dann mit anderthalb Jahren im Tierheim abgegeben. Ganz klassisch, ganz typisch. Die Hunde sind nicht "gestört", gefährlich oder haben etwas verschuldet, sie werden schlicht erwachsen und machen mehr Arbeit als der kleine händelbare Welpe, das überfordert viele.
    Zusätzlich gibt es auch viele Fundtiere, klar das sind Überraschungstüten, würde ich keiner Familie mit Kindern zu raten.
    Es gibt auch Tiere, bei denen die Besitzer sterben oder krank werden, die Tiere waren immer behütet und sind absolut unproblematisch. Manche ziehen etwas an der Leine, da sie nur Flexis gewohnt sind, aber lernen schnell sich zu begrenzen.


    Klar gibt es auch bei uns im Tierheim die drei, vier Hunde, die wirklich stark gestört und auch nicht ungefährlich sind. Diese sitzen seit vielen Jahren dort. Die werden jedoch auch nicht einfach an "Hinz und Kunz" vermittelt.


    Eine generelle Aussage, dass die meisten Tierheimhunde "problematisch" sind, kann ich so definitiv nicht unterschreiben. Ich finde, hier sollte man klar zwischen deutschem Tierheim und Auslandstierschutz differenzieren.

  • Nochmal kurz zum Thema Züchter/Tierschutz: Es gibt Züchter (VDH!) die absolut keine Fragen stellen, es gibt Tierschützer die Schufa und Führungszeugnis wollen - und umgekehrt. Es gibt ganz tolle, aufgeklärte Hundevermittlung zum Wohle aller und es gibt das genaue Gegenteil - aber ich habe über all die Jahre keinen Zusammenhang zwischen Herkunft und besagter Aufklärung/Vermittlung feststellen können - überall gibt es die Extreme.


    Ja, Hunde aus dem Tierschutz verändern sich... aber oh Wunder, Züchterhunde tun das auch. Im Wurf meiner Hündin war eine dabei, die eine echte Jagdsau geworden ist. Also so richtig fies, unbelehrbar und überhaupt. Sie ist selbst zu Züchtern gegangen und ihre Nachkommen waren allesamt gut händelbar und mäßig bis gar nicht triebig.
    Die junge Jagdhündin, die ich selbst von der Strasse geholt habe mit 3 Monaten hat ihren Jagdtrieb mit 3,5 Jahren entdeckt... vorher war da nichts.
    Ich kenne jetzt sowohl einen Züchter- als auch einen Tierschutzhund, die durch den Aufenthalt in einer Tierpension beide nachhaltig versaut und zerstört wurden.


    Im Alltag kann ich kaum Unterschiede erkennen, ob ein Hund nun vom VDH, Vermehrer oder Tierschutz ist. Ich hab da den VDH-Labbi, der nur mit eingekniffenem Schwanz durch die Gegend läuft und Ms. rumänische Müllkippe, die ein Ausbund an guter Laune und Sozialverträglichkeit ist... :)


    Ich hatte jetzt VDH-deutsches Tierheim-spanisches Tierheim-direkt von der Strasse-VDH - am problematischsten war deutsches Tierheim, aber einfach weil der Hund jede Menge gesundheitliche Baustellen hat UND wir sehr schlecht beraten wurden. Ohne die gesundheitlichen Baustellen war der erste Züchterhund die volle Katastrophe, einfach weil ihr Charakter auf Weltherrschaft gepolt war und das stand so auch nicht im Rassestandard.


    So, langer, genereller Blabla....


    Was ist denn mit dem Entlebucher Sennenhund? Sehe ich hier sehr oft, ist robust im Wesen, verspielt, kaum Jagdtrieb, sozialverträglich und nicht allzu überzüchtet.

  • Ich hatte einen wundervollen Hind aus dem Ausland, der im Deutschen Tierheim saß und einer Rasse ( die ich da noch nicht kannte) angehörte.
    Wir hatten einen Mischling aus dem Zooladen ( vor50 Jahren).
    Wir hatten einen, der aus eine, Upps Wurf war und in der Kneipe meinem Bruder angeboten wurde, der ihn kaufte.
    Dann Rassehunde vom Züchter und dann Rassehunde ohne Papiere..



    Jeder Hund war und ist fest in meinem Herzen. Für immer.
    Und jeder war zu jeder Zeit nach allerbestem Wissen und Gewisw n gekauft!

  • oh je ich wollte wirklich keine Massen Diskussion hier nun lostreten - jeder hat hier und dort seine Erfahrungen so und so gemacht!


    Wie schon erwähnt wir hatten schon damals Hunde aus dem Tierheimen - Tierschutz und abgabehunde gehabt und eben selbst gezüchtet und aufgezogen. Und ich persönlich finde für uns eben denn Weg Welpe von Anfang an mitpraegen am besten - nichts gegen Welpen aus dem Heim oder Tierschutz aber gerade im Tierheimen werden wir gnadenlos abgelehnt wegen keinem eigenem.haus mit Garten. Bei uns ( wo wir definitiv bleiben wollen sind gute Häuser aber erst ab 500.000 aufwärts mit viel Glück zu bekommen und dafür müssen wir halt noch ein 1-2 Jahre warten/ arbeiten!
    Optik ist kein hauptkriterium für mich es muss einfach passen ich wähle nicht anhand von Optik sondern anhand dessen was ich über die Rasse Allrs erfahren kann! Daher bin ich auch vom Berner weg und der Islandhund sowie spitz bellen mir dann doch definitiv so viel.
    Morgen tel ich mit einer Laghotto Romagnolo Züchterin - ich kenne schon 4 Lagottos nun und das sind allesamt tolle Hunde. Therapie, blindenbegleit und Rettungshund sind die und sind super gelehrig.


    Sie sind super Allergie freundlich und es werden bald dort bei der Züchterin tolle Welpen aus gesunder Verpaarung erwartet. Ich glaube der Lagotto ist genau richtig für uns und optisch ist er auch ein sehr sehr schöner Vertreter seiner Art ;) - ich danke euch dennoch und wir werden berichten ob Lagotto und wie es dann läuft ;)

  • Ich kann Dir versichern dass die Charaktereigenschaften eines Hundes definitiv vom Hund abhängen, nicht nur unbedingt von der Rasse. Ich würde mich da garnicht so abhängig machen, einen Hund auszuwählen ist Herzenssache. Ich bin damals zum Züchter gegangen, heute wäre das Tierheim meine erste Wahl.

    Aber gerade bei dir sind doch viele Probleme erst aufgetreten, weil dein Mops rassetypische Eigenschaften gezeigt hat und du Anfangs eine Erwartungshaltung hattest, die diese Rasse einfach nicht erfüllen kann.


    Da finde ich es ein bisschen merkwürdig jetzt ein paar Wochen später zu sagen, dass die Rasse gar nicht so die große Rolle spielt!

  • Ich finde es sehr gewagt zu behaupten dass Charaktereigenschaften weniger von der Rasse abhängen als vom einzelnen Hund. Ich habe hier einen Bullmastiff und einen Boxer, die Hündin ist eindeutig als Bullmastiff zu erkennen und völlig unterschiedlich als der Boxer. Bei beiden Rassen sind es nicht meine ersten Hunde, auch die anderen waren definitiv als die jeweilige Rasse zu identifizieren, für Laien vielleicht nicht äußerlich, aber innerlich definitiv. Natürlich gibt es auch innerhalb der einzelnen Rassen Abweichungen, kein Hund gleicht dem anderen aufs Haar vom Charakter, selbst wenn du 100 Hunde einer Rasse nimmst ist keiner genau wie der andere, aber sie bewegen sich doch alle in einem Rahmen der für diese Rasse typisch ist.

  • Ich habe das jetzt mal überflogen.
    Das du keinen Hund aus dem Tierschutz möchtest, kann ich nur zu gut verstehen aufgrund der Kinder, da sie auch noch sehr klein sind.
    Ich habe hier zwei Hunde aus dem Tierschutz und einen vom Züchter. Beide Tierschutzhunde kamen zu uns als wir noch kein Kind hatten. Mit einem hatten wir Glück, den anderen hätten wir damals zurück geben müssen, wenn wir da schon Kinder gehabt hätten, weil es in der Anfangszeit nicht machbar gewesen wäre. Heute stellt es für ihn kein Problem da.
    Beim dritten Hund hab ich mich bewusst für einen Hund vom Züchter entschieden, weil ich der Meinung bin, dass ich mir mit nem damals zweijährigen Kind kein Überraschungspaket erlauben kann. Ja und das ist oft so, dass die Hunde sich im Tierheim in der Masse anders zeigen als in einer Familie.
    Ich würde jedoch in einer Wohnung im zweiten Stock keinen Hund nehmen der über 15kg wiegt, einfach weil ich keine Lust hätte den mehrmals täglich die Treppen hoch zu schleppen, wenn er sie mal nicht laufen darf.
    Mit der Bellfreudigkeit beim Spitz, klar muss man gucken. Ich kenne aber auch Exemplare, die kaum bellen. Den Elo finde ich auch passend. Zum Kooikerhondje und Jagdtrieb. Ich finde den bei der Rasse absolut regelbar. Ich kenne eine Frau die hat vier Kooikerhondje, von denen einer Jagdtrieb hat. Das kann dir beim Pudel auch passieren. Ich finde der Kooikerhondje ist schon so lange auf Familien gezüchtet, dass der Jagdtrieb gar nicht mehr so ausgeprägt ist, ganz davon abgesehen, dass sie zu dem Apportierhunden zählen, bei denen der Jagdtrieb ja meistens regelbar ist.

  • Das mit dem Lagotto lese ich erst jetzt. Ich kenne zwei Lagottis, die sind beide total Klasse und könnten dem entsprechen, was du suchst.
    Ich weiß jedoch von der Besitzerin, dass man da mittlerweile auch etwas aufpassen muss, was die Züchter angeht, da sie momentan ja wie Pilze aus dem Boden sprießen. Das ist jedoch ja bei fast jeder Rasse so. Wichtig ist, dass man nen gutes Gefühl bei der Züchterwahl hat.

  • Diese "Rassehunde", die dort zu finden sind, sind zu 99% ohne Papiere, aus dem Ausland und Mischlinge, die eben der Rasse nahe sind, oder von Vermehrern, oder gerade beim Retriever gerne auch die als Gebärmaschinen ausgenutzten Hündinnen, die dann entsorgt werden müssen.
    Wo manche Menschen gerne den "Süssen" Welpen vom Vermehrer kauft...

    Hast du verstanden was ich geschrieben habe? Oder trifft für dich eine Rassebeschreibung nur für Hunde mit Papieren zu? Von Papieren habe ich nicht gesprochen, sondern von genau diesen blumigen Rassebeschreibungen, die Leute dazu verleiten, sich einen Hund zuzulegen, dem sie gar nicht gewachsen nicht und der dann noch bevor er ein Jahr alt ist in irgendeiner Orga landet, weil man überfordert ist oder es einen Vorfall gab. Und weil sie das Geld für einen Hund mit Papieren nicht haben, kaufen sie beim Vermehrer für einen Bruchteil.


    Oder allgemeiner: Suche einen Rassehund mit den betreffenden gültigen Papieren, (keine Spassurkunden) von einem GUTEN Züchter, in einem deutschen Tierheim oder auf einer Nothilfeseite.

    Siehe oben, habe ich auch nie behauptet. Einem Hund ist es übrigens völlig egal, ob er Papiere hat oder nicht, einer Rasse wird er sehr wohl dennoch angehören ;)

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