Es ist doch "nur" ein Hund - Unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen rund um Vierbeiner
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Ok. Nochmal etwas mehr Richtung eigentliches Thema...
@straalster
Ich habe ja schon hier und da mal gelesen, dass du Tiere in wirklich schlechter Haltung erleben musstest. Zuletzt ja in der Nachbarschaft der Hund auf dem Balkon bei klirrender Kälte.
Ging deine Fragestellung in die Richtung? Wie sehen solche Menschen ihre Tiere, sprich, "nur" den Hund?
Ich glaube, dieses Thema geht dir sehr nah und du kannst, wie wohl alle hier, solche Menschen nicht verstehen...
Aber das ist das Problem. Hier wird keiner dir eine Antwort darauf geben können. Diese Menschen können es höchstwahrscheinlich selber nicht mal...
Ich denke, es gibt die Sorte Mensch, die ihre Haustiere als Nutztiere im weiteren Sinne sehen. Wenn auf einem Hof genug Katzen zum Mäuse fangen sind, werden Katztenbabys ertränk, weil sie keine nutzen hätten...
Dann gibt es aber auch Menschen, die Tiere als Art Status sehen. Sie sollen etwas darstellen, bestimmte Rassetiere, die irgendwann einfach uninteressant werden. Das sind dann die Tiere, die nicht mehr zu doc kommen, die nicht gekämmt werden und verfilzen. Ein Tier leidet ja oft still, das vereinfacht ein solch schlimmes Verhalten seitens des Menschen. Solche Tiere sind dann eben eine Sache und nicht das Lebewesen, das umsorgt und versorgt werden sollte. Vielleicht fehlt da eine Art Empathie. Wie gesagt, ich mutmaße hier absolut.
Ich glaube, die Menschen die hier "nur" Hunde haben sehen das im absolut positiven Sinne. Nur ein Hund sein zu dürfen ist doch etwas schönes, wenn dabei des Wesen eines Hundes im Vordergrund steht.
Nein, das sollte nicht in diese Richtung gehen. Die Extreme gibt es natürlich aber ich glaube nicht, dass es allen Hunden bzw. Tieren bei "ist doch nur ein Tier"- Haltern automatisch schlecht geht, sie vernachlässigt oder gar misshandelt werden.Ich finde das Thema einfach interessant, wie Menschen Tiere sehen oder welche Einstellungen es gibt.
Wenn ich etwas oder jemanden abwerte, erwarte ich von dieser Sache oder diesem Wesen extrem wenig. Wenn ich jemanden als dumm abstempel, erkläre ich es ganz besonders einfach und "idiotensicher".
Gerade bei Menschen, die "nur" ein Hund abwertend meinen, erlebe ich es aber teilweise genau andersherum. Das ist dann eben nur ein dummer Hund, der aber bitte schön Gedanken lesen soll - so zum Beispiel:Hund rennt offline übers Feld. Halter brüllt den Namen. Nur den Namen. Hund bleibt stehen, nimmt Blickkontakt auf. Es folgt kein Kommando, keine Aufforderung. Halter beschwert sich, dass der Hund doof ist und nicht hört. Äh?
Was der Hund machen sollte, hat der Halter ihm ja gar nicht gesagt. Der hat nicht "Komm" oder "Hier" gesagt. Also theoretisch hätte der Hund sich aussuchen können oder eben Gedanken lesen müssen, was er jetzt machen soll. Sitz, Platz, im Kreis hüpfen...Da renne ich gedanklich gegen eine Wand. Wenn der Hund doch bekanntermaßen dumm und nur ein Hund ist, muss ich meine Kommunikation doch erst recht idiotensicher machen.
Das ist der eine Aspekt, der mich dabei beschäftigt und interessiert.
Einer der anderen ist Liebe vs. nur ein Hund / Tier.
Wie du ja weißt, @Vinimaus, kenne ich da Extreme. Angeblich geliebtes Tier, das langsam vor den Augen von drei Erwachsenen vor sich hin verwest und nicht zum Tierarzt gebracht wird, z.B.
Aber das gibt es eben auch wieder in vielen, vielen Abstufungen.
Da gibt es den Terrier der Nachbarn, der "aus Liebe" vollgestopft wird und Diabetes entwickelt. Oder den von @CH-Troete erwähnten Dackel, der es nicht mehr aufs Sofa schafft.
Da gibt es den Hund meiner Oma, der ganz schreckliche Angst vor allem hat und angeblich keine Treppen steigen kann - also sollte er am besten so wenig wie möglich rauskommen und immer getragen werden. Der Knallkopp braucht halt bei neuen Sachen seine zehn Sekunden aber dann ist alles gut und er ist ein stolzer und selbstsicherer Fellnaserich.
Da gibt es die Einstellung, dass im Notfall zuerst Fremde gerettet werden und der Hund ganz zuletzt kommt.
Oder das Füttern von Astronautennahrung. (ich weiß, ich trete damit gerade potentiell Leuten auf die Füße aber lest bitte für die Erklärung weiter)
Das weicht eben alles von meiner Einstellung ab und ich finde es interessant, die Gründe dafür zu erfahren und damit mein Verständnis erweitern zu können.
Meine Ur-Oma hat Tiere gerne fast schon gezwungen, sich zu überfressen. Als Mutter im Krieg war Nahrung für sie ein verdammt hohes Gut. Satt sein. Übersättigt sein sogar - purer Luxus und für sie selbst lange Zeit unvorstellbar. Sie hat aus ihrer Sicht den Tieren damit etwas gegönnt und das war aufgrund mehrerer Schlaganfälle auch einer der wenigen Möglichkeiten, ihre Liebe ganz direkt und aktiv auszudrücken.Meine Oma, Kriegskind, ist stark von Angst beherrscht. Das möchte sie für ihren Hund nicht, also vermeidet sie alle Situationen, in denen er unsicher / ängstlich wirkt.
Bei dem "Fremde vor meiner Familie / inklusive Hunde" hab ich noch kein Verständnis. Hat mir noch keiner emotional erklären können. Für mich sind sie eben Familie und damit kommen auch die Hunde und Katzen vor fremden Menschen. Weil ich zu ihnen eine Bindung habe. Klar ist das auch wieder situationsbedingt. Aber ich weiß von mir, dass meine Aufmerksamkeit in Notsituationen zuallererst zur Familie geht, bevor ich mich um Fremde kümmere. Find ich für mich auch logisch - ich liebe meine Tiere. Also haben sie für mich einen anderen Stellenwert als Wildfremde. Auch wenn die Wildfremden Menschen sind. Das ist bei mir "Familienmitglied versus irgendso ein Typ". Klingt für viele bestimmt kaltherzig.
Astronautennahrung / Trockenfutter und Mäkeln - auch wieder mein Tick. Ich versorge und füttere gerne. Ich koche gerne für andere. Mir selbst hängen Sachen schnell zum Hals raus und ich hab oft Magenprobleme. Wenn mir jemand sagt oder vermittelt "ess ich nicht (mehr)" ist das daher für mich verständlich und kein Problem. Dann biete ich halt was anderes an. Für mich ist es eben ganz wichtig, dass mit Appetit gegessen wird. Das es mehr als Nahrungsaufnahme ist.
Aber dann gibt es eben Hunde, die vertragen nur Trofu. Und es gibt Menschen, die haben keine Zeit für was anderes oder können sich halt eher hochwertiges Trockenfutter leisten, als Nass, Barf oder gekocht. Kann ich verstehen. Find ich nicht supertoll aber mit der entsprechenden Erklärung kann ich es verstehen. -
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Hi
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Bei dem "Fremde vor meiner Familie / inklusive Hunde" hab ich noch kein Verständnis. Hat mir noch keiner emotional erklären können
Ich kenne ja meine Pappenheimer.
Ich weiss was sie können und was nicht - eben weil ich sie wirklich kenne.
Gibt es nun eine Situation, kann ich in dieser Situation sehr gut abschätzen, ob meine Leute selber klarkommen.
Ist dem so, gehe ich den Fremdlingen helfen.
Es geht ja hoffentlich nicht nur um die ultimative Katastrophe, wo alle halb tot und regungslos rumliegen und wir Nümmerchen verteilen, wer zuerst.Das sieht also durchaus fies aus, wenn die eigenen Leute irgendwo am wurschteln sind und ich sie links liegenlasse, während ich mich um andere, fremde Leute (und Tiere) kümmere
Ist aber bewusst so und mit Bedacht.
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Joa, die Diskussion driftet irgendwie ab. Es tut nichts zur Sache, wer wie lange vegetarisch oder vegan gelebt hat, in welchen Behältnissen das Hundefutter geliefert wird (oh - Lieferung- ökologischer Fußabdruck???).
Es wirkt auf mich auch irgendwie merkwürdig komisch, wenn man in einem Thread mit diesem Titel lesen muss, wer seine Familie wie ernährt. Das muss doch echt nicht sein.
Niemand kann auf dieser Welt "schuldlos" leben. In Anführungszeichen deshalb, weil wir uns ab Geburt (oder teilweise sogar schon davor) in Strukturen befinden, die entweder von Ausbeutung profitieren, oder eben unter ihnen leiden.
Die Frage, die ich mir dabei stelle, ist nicht: "wieviel machst Du?", sondern eher: "wieviele Gedanken machst Du Dir, was versuchst Du, wie bewusst ist Dir Dein eigenes Verhalten"? -
Astronautennahrung / Trockenfutter und Mäkeln - auch wieder mein Tick. Ich versorge und füttere gerne. Ich koche gerne für andere. Mir selbst hängen Sachen schnell zum Hals raus und ich hab oft Magenprobleme. Wenn mir jemand sagt oder vermittelt "ess ich nicht (mehr)" ist das daher für mich verständlich und kein Problem. Dann biete ich halt was anderes an. Für mich ist es eben ganz wichtig, dass mit Appetit gegessen wird. Das es mehr als Nahrungsaufnahme ist.
Aber dann gibt es eben Hunde, die vertragen nur Trofu. Und es gibt Menschen, die haben keine Zeit für was anderes oder können sich halt eher hochwertiges Trockenfutter leisten, als Nass, Barf oder gekocht. Kann ich verstehen. Find ich nicht supertoll aber mit der entsprechenden Erklärung kann ich es verstehen.Meine Ur-Oma hat Tiere gerne fast schon gezwungen, sich zu überfressen. Als Mutter im Krieg war Nahrung für sie ein verdammt hohes Gut. Satt sein. Übersättigt sein sogar - purer Luxus und für sie selbst lange Zeit unvorstellbar. Sie hat aus ihrer Sicht den Tieren damit etwas gegönnt und das war aufgrund mehrerer Schlaganfälle auch einer der wenigen Möglichkeiten, ihre Liebe ganz direkt und aktiv auszudrücken.
Daraus sieht man doch, dass sich das alles aus eigenen Erfahrungen speist. Und genau deshalb finde ich es auch schwierig, hier zwischen "gut" und "schlecht" zu unterscheiden.Meine Großeltern haben 2 Kriege erlebt - als kleine Kinder den 1. WK und später dann den 2. WK.
Die haben gehungert . Und natürlich war Nahrung ein sehr hohes Gut! Satt sein gab es lange Zeit gar nicht.
Mein Opa erzählte, dass während des Flucht aus Ostpreussen (mit Pferdewagen), man nach und nach die eigenen Pferde schlachten musste - um sie zu essen, um überhaupt zu überleben. Und mein Opa liebte seine Pferde!
Kann sich von uns luxusgewöhnten Geschöpfen keiner mehr vorstellen. Gut genährt sein, war ein Zeichen von "es geht mir gut"! Ich erinnere mich noch, wie meine Oma irgendwann zu mir meinte (da war ich 16 oder so): Kind, du siehst richtig gut aus! - und ich war zu der Zeit totunglücklich mit meinem Gewicht, weil die Pubertät mir einfach mal so 8 kg mehr auf die Rippen gepackt hat, als ich vorher hatte.
Kann man diese Sichtweise verurteilen? Nein - ich finde, sie ist verständlich - auf Grund der gemachten Erfahrung. -
Nur zum Thema erst Fremde und dann der Hund, wir lieben unseren Charly sehr und sind auch bereit uns auf seine Bedürfnisse einzustellen (Wechsel der Arbeitszeiten, damit es für ihn besser passt, Fahrten an Orte wo er am meisten Freude hat, recht kostspielige medizinische und pflegerische, trimmen, Versorgung...) aber mein Mann und ich arbeiten beide in einem pädagogisch, pflegerischen Beruf und sind einfach darauf geeicht uns zuerst um Menschen zu kümmern. Praktisches Beispiel, mein Mann fährt mit Hund und alten Nachbarn Aufzug, Nachbar bekommt einen Schwächeanfall, Mann kümmert sich um Nachbarn Aufzug geht auf, Hund geht raus (an der Leine zum Glück an dem Tag Flex) Aufzug fährt mit Leine ohne Hund weiter, mein Mann hat sich zwar sehr erschrocken sich aber weiter um den Nachbarn gekümmert und als dessen Kinder da waren nach Charly geschaut. Den zum Glück nichts passiert war. Er hats mir Abends erzählt und ich habe ihn versichert, dass es mir wahrscheinlich auch passiert wäre. Von daher denke ich. dass auch bei einen Unfall die Reflexe von uns beiden auf Menschenrettung ausgerichtet wären. Obwohl unser Hund ein geschätztes und wichtiges Familienmitglied ist, und es uns beiden sehr Leid täte wenn ihm etwas Passiert.
Grüße Junivera -
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@straalster: Ich verstehe dein Bedürfnis, sich zu erklären und immer wieder ähnliche Punkte zu erwähnen. Aber du merkst dabei nicht, dass deine Beiträge immer wieder Wertungen bzw. Abwertungen enthalten.
Generell kannst du davon ausgehen, dass wir alle hier unsere Hunde lieben, viel für sie tun und sie nicht wegzudenken sind aus unserem Leben. So eine fehlgeleitete "Liebe", bei der es letztendlich um die Befriedigung eigener Bedürfnisse geht (so einige der genannten Beispiele), meine ich natürlich nicht.
Aber bei aller Sensibilität, die ich dir nicht abspreche, irritieren mich deine ständigen Beiträge zum Thema "Eigene Tiere vs Wildfremde" sehr. Die Art und Weise zu reden (irgend so ein Typ) und andere Menschen nur "Wildfremde" zu nennen, ist nahe an dem, was man mal "Untermenschen" und Schlimmeres nannte und erinnert an dunkle Zeiten in der deutschen Geschichte. Die Aussage, dass (deine) Tiere wichtiger sind als Menschen, bedrückt mich sehr. Ich habe auch in jenen Jahren nicht gelebt, aber mich - berufsbedingt - mit jenem Menschenbild viel beschäftigt, daher bin ich hellhörig bei Aussagen, die bestreiten, dass jeder Mensch eine Würde und einen Wert hat, der über dem eines Tieres steht. Deshalb kam auch mein Hinweis auf den (möglichen) Zusammenhang von Positionen zum Alter bzw. zur Lebenserfahrung.
Bitte verstehe mich richtig: Ich will dich nicht angreifen, dir nichts unterstellen, aber ich sage dies alles, da du ja interessiert bist an anderen Sichtweisen. -
Kann man diese Sichtweise verurteilen? Nein - ich finde, sie ist verständlich - auf Grund der gemachten Erfahrung.
Genau das!
Ich verurteile das auch nicht. Aber es gibt eben einen Unterschied beim Verständnis:Ich sehe, da überfüttert jemand seinen Hund. Weiß nicht, aus welchem Grund. Da tendiere ich ganz offen eher zu eine negativen Sichtweise. Tut dem Hund ja nicht gut.
Dann erfahre ich, warum derjenige das macht. Und DANN verstehe ich das zum einen und zum anderen kann man ganz gezielt eine Lösung suchen, die das Bedürfnis des Menschen erfüllt und zugleich gesünder für den Hund ist. Also in dem Fall hochwertigere aber kalorienärmere Speisen. Selbst kochen, anstatt fertiges Zeug kaufen usw.
Denn der Mensch will ja nicht, dass daraus Probleme entstehen. Er möchte dem Tier was Gutes tun! Nur geht das auf andere Art und Weise vielleicht besser. Dazu muss aber erst einmal die Motivation dahinter verstanden werden. -
Bei dem "Fremde vor meiner Familie / inklusive Hunde" hab ich noch kein Verständnis. Hat mir noch keiner emotional erklären können. Für mich sind sie eben Familie und damit kommen auch die Hunde und Katzen vor fremden Menschen. Weil ich zu ihnen eine Bindung habe. Klar ist das auch wieder situationsbedingt. Aber ich weiß von mir, dass meine Aufmerksamkeit in Notsituationen zuallererst zur Familie geht, bevor ich mich um Fremde kümmere. Find ich für mich auch logisch - ich liebe meine Tiere. Also haben sie für mich einen anderen Stellenwert als Wildfremde. Auch wenn die Wildfremden Menschen sind. Das ist bei mir "Familienmitglied versus irgendso ein Typ". Klingt für viele bestimmt kaltherzig.
Warum musst du das verstehen? Es gibt eben andere Ansichten. Man muss doch nicht gleich fühlen oder emotional verstehen um eine Meinung zu akzeptieren.
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Ich geh "das andere" auch noch suchen bei Gelegenheit
"Musst" du nicht. Ist nur eine Wiederholung des nochmal Geschriebenen.
Du schaust ja dann auch zuerst nach deiner Familie samt Tieren, wenn ich das richtig verstehe?
In den zum Glück wenigen Situationen, in denen ich damit bisher konfrontiert war, war das nicht anders. Ich hab auch anderen geholfen aber mich zuallererst eben versichert, dass es meine Meute gut geht. Das find ich eben auch natürlich / instinktiv. Da hab ich nicht drüber nachgedacht.
Und in anderen Situationen sähe es vielleicht anders aus. -
Ich hab auch anderen geholfen aber mich zuallererst eben versichert, dass es meine Meute gut geht. Das find ich eben auch natürlich / instinktiv. Da hab ich nicht drüber nachgedacht.
Und in anderen Situationen sähe es vielleicht anders aus.Aha, jetzt stehen also vllt. doch mal in anderen Situationen fremde Menschen über einem Tier?
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