Schleppleine kommt nicht von Mitschleppe

  • Wie benutzt man die SL dann zur Absicherung oder als Notanker?

    Viele sagen, die SL ist zur Absicherung am Hund, aber drauf treten bzw den Hund damit stoppen soll man nicht. Wie geht das zusammen? Rennt der Hund los, muss ich die SL ja trotzdem erstmal zu fassen kriegen und dann rennt der Hund rein.

  • Ich habe damals meinem Dackelrüden eine tolle Brandwunde zwischen den Hinterbeinen innen am Oberschenkel zugefügt als er mir in die SL gebrettert ist. Diese hing seitlich vom Geschirr herunter und lief dann aber vor lauter Hin und Her und hier schnüffeln und dort schnüffeln irgendwann zwischen den Hinterbeinen durch und bevor ich da was entwirren konnte ist mein Dackel aufgrund eines aufspringenden Hasens durchgestartet. Ich sprang auf die SL, die lag in mehreren kleinen Kreisen am Boden, das Ende hielt ich in der Hand, ich sprang trotzdem drauf damit er nicht die vollen 10m Anlauf hat und da reinbrettert, die Ohren waren komplett auf Durchzug, ich sprang da also drauf damit er nur noch ca. 5m Anlauf hatte und dann hat sich die SL zwischen seinen Beinen abrupt gespannt und er hatte innen einen richtigen aufgebrannten Striemen am Schenkel.
    Seitdem habe ich nie wieder eine SL bei ihm benutzt und auch sonst bei Tamy nur 3-4 Mal kurz um etwas auszuprobieren und bei Sina gar nicht. Wenn sich die SL um ein Hinterbein wickelt weil der Hund sich halt öfter mal dreht beim Schnüffeln und er dann durchstartet und sich die Leine spannt, da ist ganz schnell ein Bein gebrochen. Ich finde diese Leine einfach nur gefährlich.

  • Ich habe die Schleppleine auch zweckentfremdet.

    Alle meine Hunde kamen an die Schleppleine und auch mein heutiger Stinkstiefel läuft regelmässig an der Schleppleine. Zum einen habe ich mit der Schleppleine den Abruf und auch den Radius den sich meine Hunde von mir entfernen dürfen trainiert.
    Zum andere war/ist die Schleppleine (Neongelb, Biothane) ein Mittel um anderen Menschen zu signalisieren dass mein Hund "gesichert" bzw. angeleint ist. Viele Menschen haben Angst (oder Unwohlsein) vor grossen Hunden, oft speziell vor Schäferhunden - aber auch mein Stinkstiefel hat auf einige Menchen eine scheinbar beängstigend wirkende Präsenz. Ich habe die Erfahrung gemacht dass eine optische Absicherung hilft.

    In 25Jahren Schleppleine gab es genau einmal eine blöde Situation weil ich geschlafen habe (fremder Mensch hat den Ball meines Hundes geworfen als ich gerade woanders hingesehen habe. Watsch lag ich und auch der Hund durch den heftigen Ruck. Der nette Fremd-Mensch ist abgehauen als er uns beide am Boden gesehen hat. Ist aber im Endeffekt nix passiert ausser einem Schreck und einem schmerzenden Steissbein).

    Zumal ich 20Jahre lang Reiterin war die viel und gerne Bodenarbeit mit den Pferden gemacht hat und dabei oft mit der Longe gearbeitet hat. Sprich, mit langen Leinen kann ich recht gut mit umgehen. Hatte da über Jahre hinweg fast täglich mehr Gewicht dran als einen >35kg Hund =)

    Ich muss aber sagen, dass es gleich mehrere Risikofaktoren gibt wenn man einen großen kräftigen Hund an der Schleppe hat, die von zu vielen Hundehaltern unterschätzt oder gar nicht erkannt wird. Der gesunde Menschenverstand sollte einem eigentlich sagen auf was zu achten ist bei der Nutzung einer Schlepp, aber das scheint manchmal Wunschdenken zu sein. Die Handhabung mit einer Schlepp - gerade bei Llängen über 5m - muss geübt werden. Einfach ranmachen an einen 35kg Hund ist einfach nicht drin.

    Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster. 50% der HH denen ich begegne und die mit Schlepp "arbeiten" gehe ich aus dem Weg. Da bekomme ich schon vom zusehen wellige Nackenhaare. Das sind die Konsorten die ihre Hunde auch an der Schlepp mit anderen Hunden toben lassen. Die anderen 50% denen ich so begegne sind interessanterweise oftmals junge Frauen die sehr ambitioniert mit ihren Hunden trainieren. Ausgestattet mit einem umfangreichen Equipment dass das Kennerauge sofort als Hundetrainingsutensilien erkennt :D

  • Da geht mir dann doch noch eine Frage durch den Kopf: Was macht man denn, wenn der Hund samt SL dann doch mal durchstartet? In der Vergangenheit habe ich die Schleppleine eigentlich immer so genutzt, dass die Leine zwar auf dem Boden schleift, ich aber das Ende immer noch festhalte. Ganz zu Anfang habe ich dieses "Leine-auf-dem-Boden-Schleifen-und-im-Zweifelsfall-Drauftreten" praktiziert, fand aber diesen plötzlichen Ruck doch ziemlich blöd. Und zumindest mein Hund hat dadurch nix gelernt, wie auch.

    Daher das umswitchen zu "du hast jetzt einen Radius, aber ich bestimme stets das Ende" - eben dadurch, dass ich das Ende der Schlepp in der Hand halte. Aber immer mit dem Ansatz, dass die Leine schleift und nicht gespannt ist (ist sie das, rufe ich das Hundekind ran). Eigentlich ist es damit ja eher eine recht lange normale Leine. Zurück zur Ausgangsfrage: Wenn der Hund dann plötzlich durchstartet, habe ich die Leine manchmal einfach kurz losgelassen, um den Hund dann kurz danach wieder einzusammeln - eben um mögliches Verheddern oder Hinfliegen zu verhindern. Irgendwie finde ich aber auch das suboptimal. An diejenigen, die weiterhin eine SL benutzen: Wie händelt ihr das?

    Zum Thema Rückruf: Ursprünglich habe ich gedacht, man könnte das nur an der Schlepp trainieren. Sehe ich inzwischen in der Praxis auch etwas anders. Deswegen wird Herkommen und Orientierung zu mir grundsätzlich belohnt, egal mit welcher Leine. Ich hoffe, dass wir hier irgendwann einen guten Weg finden, um das auch ohne Schlepp zu trainieren. Den richtigen Durchbruch haben wir da noch nicht erreicht - wobei die vergangenen Monate jetzt auch nicht wirklich dafür geeignet waren.

  • Meine Schleppleine ist nur 5m lang, alles darüber wäre mir zu viel.
    Ich halte nie wirklich nur das Ende in der Hand und der Hund darf machen, sondern immer an der Stelle die notwendig ist um dem Hund "Leine bzw. Raum zu geben", je nachdem wie nah er bei mir ist.
    Ich lasse die Leine durch die Hand gleiten, wenn mein Hund sich entfernt, und wenn mein Hunde langsamer wird oder zum mir kommt, zieh ich die Leine mit den Fingern/Händen wieder ein, sodass hinten die Leine immer länger wird. Das Stück schleift dann auf dem Boden.
    So geht das halt immer hin und her. Ist Arbeit, aber ich hab mich dran gewöhnt.
    Klar, es könnte Jemand auf das lange Ende treten, aber das ist weniger tragisch, als hätte man immer ne Schlaufe, weil man krampfhaft die Leine ganz am Ende festhält. (Außerdem fällt das Aufrollen weg.) Denn bei Schlaufen kann man als Mitläufer eher fies stolpern.
    Das hasse ich auch bei anderen Haltern. Ich laufe mit so Leuten nimmer, die nur das Ende der Leine halten. Am besten noch bei ner 10m Schlepp. :muede:

    Ich wechsle immer zwischen Flexi und Schlepp, je nachdem wie ich drauf bin und worauf ich Bock hab, auf einen Spaziergang bei dem ich immer aufmerksam dem Hund Leine geben muss, oder eben die Leine manuell wieder einholen, oder auf einen auf dem die Flexi das mechanisch für mich erledigt.

    Wenn die Hundeomma an der Schlepp is, darf sie die hinterherschleifen. Wenn die sich nämlich entfernt, dann in Tippelschritten und dann muss ich mich nur kurz bücken um das Ende der Leine aufzusammeln. Ohne die Leine am Hund wäre das umständlicher, eben weil Omma so klein ist und der Weg zu ihr im Notfall noch länger werden könnte als nötig.


  • Ich lasse die Leine durch die Hand gleiten, wenn mein Hund sich entfernt, und wenn mein Hunde langsamer wird oder zum mir kommt, zieh ich die Leine mit den Fingern/Händen wieder ein, sodass hinten die Leine immer länger wird. Das Stück schleift dann auf dem Boden.
    So geht das halt immer hin und her. Ist Arbeit, aber ich hab mich dran gewöhnt.
    Klar, es könnte Jemand auf das lange Ende treten, aber das ist weniger tragisch, als hätte man immer ne Schlaufe, weil man krampfhaft die Leine ganz am Ende festhält. (Außerdem fällt das Aufrollen weg.) Denn bei Schlaufen kann man als Mitläufer eher fies stolpern.
    Das hasse ich auch bei anderen Haltern. Ich laufe mit so Leuten nimmer, die nur das Ende der Leine halten. Am besten noch bei ner 10m Schlepp. :muede:

    Ich könnte das gar nicht, ich finde, dazu sind die Leinen entweder zu schmal oder zu wenig griffig oder haben halt keine echte feste Schlaufe, dass man das im wahrsten Sinne des Wortes stemmen kann. Ich hab immer ein bisschen von der Schlepp in der Hand, mal mehr, mal weniger - egal ob es die 5, die 10 oder die 15 Meter ist. Allein schon, damit man sich nicht ständig selbst die Leine um die Füße wickelt. Denn wenn das Hundekind nicht gerade einen Wassergraben entdeckt oder seine dollen fünf Minuten kriegt, braucht er den ganz großen Radius gar nicht.

  • Ich finde, eine Schleppleine hat nicht den Zweck, damit Kommandos beizubringen oder Fehlverhalten zu ahnden, indem man daran rum zerrt und rupft oder den Hund damit heran angelt...

    Richtig angewendet dient sie schlicht dazu, eine Absicherung zu haben, damit der Hund halt nicht im Wald verschwindet, unkontrolliert zu anderen Hunden brettert etc.

    Ja genau so verwende ich sie auch für Finya. Die hat eine 15m Wäscheleine.

    Wie benutzt man die SL dann zur Absicherung oder als Notanker?

    Viele sagen, die SL ist zur Absicherung am Hund, aber drauf treten bzw den Hund damit stoppen soll man nicht. Wie geht das zusammen? Rennt der Hund los, muss ich die SL ja trotzdem erstmal zu fassen kriegen und dann rennt der Hund rein.

    Ich halte die Schleppleine entweder irgendwo fest oder ich leine Finya ab. Dazwischen gibts nichts. Einfach schleifen lasse ich sie höchstens kurz mal, wenn ich beide Hände brauche zum Nase putzen oder an der Kamera was einstellen, etc.


    Finya trägt das Teil ja eigentlich nur, weil ich ihr nicht 100% vertraue, obwohl sie bei den letzten Malen Wildkontakt IMMER von selbst stehen geblieben ist oder, wenn ich gepennt habe, sich hat stoppen lassen.
    Ich traue ihr trotzdem nicht |)


    Zum Rückruf- und Radiustraining habe ich sie anfangs bei Finya auch benutzt und bin kolossal gescheitert, würde ich nie wieder machen. Das hatte einfach mal so überhaupt keinen Sinn :ka:

  • Wir haben hier Fährtenleinen und Arbeitsleinen, die nur zur Fährte und auf dem Platz verwendet werden.
    Soll Bewegungsfreiheit ohne Freilauf gewährt werden, nehmen wir Flexis.

    Seit ich einen offensichtlich verdursteten Hund im Wald gefunden habe, der sich mit seiner Schlepp im Unterholz verfangen hat, wird hier kein Hund seinem lange Leine einfach hinter her schleifen.


    Genau nach so einem Erlebnis schleppt hier auch nichts mehr....
    Emmy hat während des Entwirrens nämlich einmal einen Koller bekommen und ist durchgestartet. Sie war 9 Std. weg und wir haben sie spätabends mehrmals mit der Schlepp umwickelt am Baum verheddert gefunden. Mir wird heute nich ganz übel wenn ich daran denke das sie hätte sterben können wenn wir sie nicht gefunden hätten.
    Das Ende wird immer festgehalten und die Schlepp meist genutzt wenn Brut und Setzzeit ist oder sie mehr Spielraum braucht...

    Ansonsten nehme ich die Flexi die ist mir deutlich lieber

  • Ich denke das Handling muss man auch stark an den jeweiligen Hund anpassen. Aber ich halte auch immer ein Stück Leine in meiner Hand, mal ist vor der Hand mehr Leine und mal hinten. Ich kann's net besser erklären. :fear:
    Ich habe ne weiche Fettlederschleppleine und die ist nicht unangenehm wenn ich sie durch die Hand "laufen" lasse während der Radius meines Hunde sich vergrößert, und auch bei Biothane geht das.

    Wenn ein großer Hund allerdings durchstartet wird's natürlich schwer ohne Probleme oder Verletzungen den Hund festzuhalten, schon gar nicht ohne Handschlaufe, eben ohne dass im schlimmsten Fall die ganze Leine einem nicht durch die Hand "flutscht".
    Ich weiß sowieso nicht wie das in der Praxis funktioniert, funktionieren soll!? :ka:

  • @Czarek Newton ist Gott sei Dank ein Hund der grundsätzlich erstmal stehen bleibt, wenn ihn ein Reiz interessiert und so sichtbar nachdenkt, das ich im Vergleich zu meinem Border-Mix bequem noch einen Kaffee trinken kann bevor ich in aller Seelenruhe zur Leine schlendern kann und den Fuß draufstelle.

    Bei Naikey käme ich nicht auf die Idee eine Chance zu haben , bei dem zuckt ein Ohr und dann schießt er mit Überschall Geschwindigkeit los. Wenn ich doch den Fuß drauf kriegen würde könnte ich danach wohl zum Arzt Masse mal Beschleunigung halt. Bei ihm bevorzuge ich eine Flexi, wenn ich eh schon fest halten muss.

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