Hilfe - mein Junghund ist ein Holzjunkie!

  • Ich kenne das ja eigentlich schon zur Genüge von meiner Ersthündin. Als Welpe und Junghund hat sie wirklich jeden Scheiß vom Boden aufgesammelt und gefressen. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Bis heute muss man bei ihr noch aufpassen und ihre Vorliebe für Stöcke ist geblieben.

    Aber bei meinem Junghund (sieben Monate) finde ich das schon sehr extrem. Von Anfang an hat er welpentypisch alles mögliche aufgesammelt. Inzwischen sind das überwiegend kleine Äste, Stöckchen, Holzstückchen... Er reagiert schon relativ gut auf "Aus", lässt dann seine Beute fallen und bekommt ein Leckerli im Austausch. Allerdings hängt mein Kleiner wie ein Staubsauger mit seiner Nase am Boden und findet Stöckchen im Sekundentakt, um sie aufzunehmen und zu zerkauen. So oft kann man gar nicht reagieren und besonders viel Spaß macht so eine Gassirunde auch nicht.

    Im Moment habe ich ehrlich gesagt keine Idee mehr, wie ich dieses Verhalten abstellen soll. Kann mir jemand Tipps geben? :???:

  • Meiner hat auch ein heiß Hunger auf Holz kauen entwickelt, da habe ich ihn einfach so ein Knorzi (Kaustock aus Holz) gekauft das nicht splittert und zum kauen da ist. Seitdem hat sich das Problem erledigt ich würde es mal damit versuchen.

  • Hmmm, ich habe zusätzlich zum "Aus" =Tauschen ein "Äh, äh" = lass das, welches ich natürlich anfangs, genau wie das Tauschen, auch belohne. Irgendwann reduziere ich dann das Belohnen mit Leckerlie (z.B. nur noch jedes 2. Mal). Das verbale Loben bleibt natürlich...

  • Wie reagiert er dann auf "aus"? Oftmals verstärkt sich das Verhalten, wenn man das eigentliche Abstellsignal zu oft benutzt und belohnt ;) Es entsteht dann die Erwartungshaltung, dass er das nur machen braucht, du sagst aus, er hört auf und schon gibt's was feines.

  • Hmmm, ich habe zusätzlich zum "Aus" =Tauschen ein "Äh, äh" = lass das, welches ich natürlich anfangs, genau wie das Tauschen, auch belohne. Irgendwann reduziere ich dann das Belohnen mit Leckerlie (z.B. nur noch jedes 2. Mal). Das verbale Loben bleibt natürlich...


    So habe ich das bei Ares auch gemacht.

    Und den haben wir zeitweise Grüffello-Kind genannt :hust:

  • Mich erinnert das gerade ziemlich fies an einen anderen Fall hier aus dem Forum. Da hat ein Hund vor allem (wahrscheinlich) aus Stress und Übersprung Stöcke gefressen und ist dann letzten Endes daran gestorben :verzweifelt:

    Bei deinem hört es sich nicht so krass an, aber ich würde auf jeden Fall verhindern. Zuerst am besten mit einem Maulkorb. Also Maulkorbgewöhnung und dann damit raus gehen.
    Gleichzeitig würde ich wohl mit der Schleppleine (damit der Hund sich nicht zu weit entfernt) und massivem Abbruch arbeiten. Die Schwierigkeit ist da immer richtig einzuschätzen ob der Hund gerade schnüffelt oder etwas aufnehmen möchte. Da muss man sehr genau aufpassen. Immer wenn du ihn nicht kontrollieren oder abbrechen kannst, würde ich den Maulkorb drauf machen.
    Schwierig finde ich in dem Fall dem Hund positiv beizubringen was er nicht soll. Wenn du ihm beispielsweise zeigst dir für ihn interessantes anzuzeigen, dann bleibt er alle 2m stehen und achtet noch mehr als eh schon auf die Sachen. Evtl. gibt es da einen Weg wirklich ein ignorieren positiv zu trainieren, aber ich stelle es mir sehr schwer vor.

    Gibt es denn Situationen in denen dein Hund das weniger oder mehr macht? Hängt es vielleicht mit anderen Sachen zusammen, wie z.B. Stress?

    Es gibt noch ein gutes Anti-Giftköder Buch in dem evtl. sinnvolle Trainingsansätze stehen, ich weiß nur eben nicht wie hilfreich das ist, wenn der Hund sich für etwas interessiert, dass nicht nur selten mal irgendwo ist, sondern ständig vor den Füßen liegt :/

  • Wie reagiert er dann auf "aus"? Oftmals verstärkt sich das Verhalten, wenn man das eigentliche Abstellsignal zu oft benutzt und belohnt ;) Es entsteht dann die Erwartungshaltung, dass er das nur machen braucht, du sagst aus, er hört auf und schon gibt's was feines.

    Ist auch meine Vermutung.

    Da wirst du dir eine schöne Verhaltenskette antrainiert haben... Hab ich mit Newton auch schon geschafft... Er lief dann ne ganze Zeit wieder an der Schleppleine, damit ich non-verbal und ohne Belohnung durch Leckerli reagieren konnte... Seither ist es besser. Aufpassen, dass es nicht wieder passiert, muss ich dennoch...

  • Ist auch meine Vermutung.
    Da wirst du dir eine schöne Verhaltenskette antrainiert haben... Hab ich mit Newton auch schon geschafft... Er lief dann ne ganze Zeit wieder an der Schleppleine, damit ich non-verbal reagieren konnte... Seither ist es besser. Aufpassen, dass es nicht wieder passiert, muss ich dennoch...

    ne, bei Ares ist es tatsächlich nicht so.. für ihn ist etwas tragen, in dem Fall halt der Stock, deutlich lohnenswerter als der 'blöde' Keks.. er hat einfach einen rassetypisch hohen Beutetrieb. :ka:
    Das war ja auch der Grund, wieso er überhaupt Sachen durch die Gegend getragen hat..

  • Danke erst einmal für eure Antworten.

    Ich habe mir schon überlegt, ob es sinnvoll ist, zunächst mal mit dem Maulkorbtraining zu beginnen. Ich gehe ja auch oft mit beiden Hunden gemeinsam und das ist auch für meine Ersthündin Stress pur, wenn ich alle zehn Meter "Ärger" mit meinem Junghund habe.

    @HerrinDesFeuers

    Er reagiert gut auf "Aus". Recht zuverlässig. Wir "tauschen" auch. Aber dumm sind sie ja nicht und natürlich hat er inzwischen die Erwartung, dass er etwas bekommt, wenn er das Stöckchen fallen lässt. Wenn das nur alle paar hundert Meter einmal wäre, würde es mich nicht weiter stören, aber er sammelt die Stöckchen im Sekundentakt auf...

    @Bea11

    Das ist eine gute Idee, zusätzlich noch ein "Äh, äh" einzusetzen. Werde ich probieren und habe ich tatsächlich auch schon gemacht, weil es mir einfach zu blöd ist hundert Mal das "Aus" zu strapazieren. Das nutzt sich dann nämlich wirklich auch für die wichtigen Dinge ab.

    @flying-paws

    Besonders exzessiv sucht er Holz, wenn wir hier im städtischen Umfeld Gassi gehen. Im Freilauf geht es eigentlich. Da ist er anderweitig beschäftigt. Ich habe schon das Gefühl, dass es auch eine Art Stressbewältigung für ihn ist. Er bellt auch manchmal aus Unsicherheit.

    Ich mische auf Anraten meiner Hundetrainerin nun hochwertige Futterflocken ins Nassfutter, damit er so pflanzliche Fasern aufnimmt.

    Wie gesagt, ich kenne das von meiner Ersthündin und es ist wohl ein Stück weit auch rassentypisch, aber ich bin wirklich bestrebt, dieses Verhalten zu unterbinden.

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