Zero Waste - Anregungen, Ideen und Austausch zum plastikfrei(er)en Leben

  • Ich lebe seit über 20 Jahren auf dem Land und habe den Niedergang der Gärten hautnah miterlebt.
    Mittlerweile gehören wir zu den Wenigen, die noch (minimal) was selbst anbauen.
    Das wird auch nicht so gern gesehen, weil der Garten nicht so aufgeräumt aussieht.
    Alles so aus der Hand zu geben ist schon eine merkwürdige Entwicklung und wird immer mit Zeitersparnis erklärt.
    Die ersparte Zeit wird dann genutzt, um sinnlos durch Wald und Flur zu rennen oder zu strampeln, gerne in Gruppen.
    Der Hund, der auch sein muss, wird vom Sitter versorgt.
    Der SUV wird auch noch stundenlang geputzt und die Straßenrinne gekärchert.
    Schon lustig.


    LG, Friederike

  • Ich lebe seit über 20 Jahren auf dem Land und habe den Niedergang der Gärten hautnah miterlebt.

    Es ist aber auch irgendwo verständlich, dass der Gang der Dinge so ist. Denn um sich aus dem Garten und vom eigenen Land selbst zu versorgen, muss man im Grunde dieselbe Arbeitszeit einsetzen, die man jetzt für "Geld" arbeitet. Kommt dann noch ein möglichst bewusster Lebensstil hinzu, wofür man auch einiges an Zeit und Einsatz kalkurieren muss, beisst sich das mit dem heutigen System Marke "Geld gegen Ware". Talente-Tausch ist vom Finanzamt nicht gern gesehen.


    LG, Chris

  • Das finde ich von dir sehr schön zusammengefasst.


    Ich finde es schade, dass der eigene Anbau (vom völligen Selbstversorgen bin ich weit entfernt) als Zeitverschwendung angesehen wird. Gibt es ja alles im Supermarkt. Dafür werden dann aber Zeit, Aufwand, Wasser und Dünger in Blümchen gesteckt (die zwar zum Teil auch ihre Bewandtnis haben aber meist doch nur der Deko dienen).
    Das ist für mich verschwendetes Land. Auch wenn natürlich jeder selbst entscheiden kann, wie das aussehen soll, ich find es traurig.


    Es gibt bei uns auch reichlich Hobbygärtner, die sich einen Teich anlegen, dann aber über das Quaken der Frösche meckern. Oder am liebsten alles zubetonieren würden aber das natürlich ganz toll finden, im Grünen zu wohnen. Entzieht sich meinem Verständnis.

  • Von all dem kann man sich locker befreien, indem man jeden denken lässt was er mag und sein Ding für sich mit Freuden durchzieht ;)


    Was ich tue muss mir Spaß machen und wenn es meine Familie freut und wir alle einen Mehrwert erfahren, ist alles richtig gemacht :bindafür: Erweiterbar, oder wie mein Junior immer sagt: Muddi das lass uns modifizieren, damit dies, das, jenes noch effektiver wird, ist ja fast alles.

  • Von all dem kann man sich locker befreien, indem man jeden denken lässt was er mag und sein Ding für sich mit Freuden durchzieht ;)


    Was ich tue muss mir Spaß machen und wenn es meine Familie freut und wir alle einen Mehrwert erfahren, ist alles richtig gemacht :bindafür: Erweiterbar, oder wie mein Junior immer sagt: Muddi das lass uns modifizieren, damit dies, das, jenes noch effektiver wird, ist ja fast alles.

    Das ist es natürlich!
    Das Ende einer jeden Diskussion.
    Gut für mich, meine Freude, meinen Mehrwert.


    LG, Friederike

  • So geht es mir auch. Die Tomaten vom Supermarkt sind einfach nicht mit den eigenen zu vergleichen. Ich nehme auch jedes Jahr Samen aus meinen Tomaten - so habe ich mittlerweile - ich glaube - über 50 Sorten. Im Gewächshaus passen 28 Tomatenpflanzen rein, in das überdachte Beet nochmals 7 Stück. Da mir das nicht ausgereicht hat, habe ich vergangenes Jahr noch 5 Mörtelwannen mit je 2 Pflanzen (also insgesamt 10 Pflanzen). Somit hatte wir 45 Tomatenstöcke, die uns reichlich mit Tomaten versorgt haben. Natürlich muss man sich dann auch darum kümmen, die Ernte einzulagern, einzukochen und einzufrieren. Das ist auch immer viel Arbeit.


    Im vergangenen Jahr hatte ich leider nicht gar so viele Tomaten wie erhofft - es war einfach unglaublich heiß und schwül, mir sind viele Blüten abgefallen. Aber ich habe Tomaten, Zucchini und Äpfel getrocknet, von denen wir immer noch was haben. Das ist echt toll! Außerdem habe ich jede Menge Kräuter getrocknet, davon hatte ich letztes Jahr Unmengen. Habe auch ein eigenes Kräutersalz gemacht. Im Keller sind noch ein paar Kürbisse und in der TKT ist eingefrorenes Gemüse.


    Zu Weihnachten habe ich ein richtig tolles Dörrgerät von meinem Mann bekommen. Das habe ich mir schon lange gewünscht. Bisher habe ich immer im Backofen getrocknet, aber das braucht halt auch jede Menge Strom - das Dörrgerät zwar auch, aber nicht so viel.

  • Die ersparte Zeit wird dann genutzt, um sinnlos durch Wald und Flur zu rennen oder zu strampeln, gerne in Gruppen.

    Meinst du damit, dass die Menschen Sport machen? Wenn ja, empfindest du das als sinnlos?

    Der Hund, der auch sein muss, wird vom Sitter versorgt.

    Aber doch nicht um mehr "sinnlose" Freizeit zu haben, oder wie meinst du das?

    Der SUV wird auch noch stundenlang geputzt und die Straßenrinne gekärchert.

    Die typischen SUV-Dauer-Putzer, die ich so kenne, sind nun aber keine Gärtner-Typen :lol:


    Ich kann mir schon vorstellen, warum auf dem Balkon in der Stadt mehr angebaut wird, als auf großen Grundstücken, Chris hat es ja schon gesagt, es macht einfach unheimlich viel Arbeit, die neben einem Vollzeitjob plus evtl. langem Arbeitsweg schon einen riesen großen Teil der nicht allzu üppigen Freizeit frisst. Wenn Gärtnern die eigene Passion und Hobby ist, mag man das noch aufbringen, aber ansonsten wird es schnell zur Last.


    Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen im Garten ein kleines Gewächshaus aufzustellen. Der Garten ist bisher nur Deko, weil wir den nicht als Gemüsebeet nutzen dürfen. Und in meine Kräuter muss ich dieses Jahr auch wieder mehr Liebe stecken.

  • Die Wanderwege werden hier langsam wieder mehr benutzt. Gut zu erkennen an der Menge von Taschentüchern und menschlichen Kot am Weg, Bonbonpapier, Trinkflaschen,...


    Ich wohne direkt an so einem Weg, so das einiges an Müll in meinem Garten landet, außerdem ekel ich mich, wenn die Hunde angeleint ihre Nase in Menschenkot (oft am Taschentuch erkennbar) stecken können, ohne den Weg zu verlassen.


    Ich überlege wieder mal, wie man da offensiv gegen ankommen könnte.
    Witzige Sprüche am Wegweiser? Kleine Tüten für Müll bei der Touri-Info? Sowas wie Hundekottüten-Spender, die WandererResteTüten-Spender heißen könnten?

  • Sorry, dass ich polemisch war. Tut mir ehrlich Leid.
    Dieser Thread hat mir zu einer Klarheit verholfen und dafür danke ich.
    Richtig klasse.


    LG, Friederike

  • Von all dem kann man sich locker befreien, indem man jeden denken lässt was er mag und sein Ding für sich mit Freuden durchzieht ;)


    Was ich tue muss mir Spaß machen und wenn es meine Familie freut und wir alle einen Mehrwert erfahren, ist alles richtig gemacht :bindafür: Erweiterbar, oder wie mein Junior immer sagt: Muddi das lass uns modifizieren, damit dies, das, jenes noch effektiver wird, ist ja fast alles.

    Ich will mich gar nicht locker davon befreien, Dinge schade und traurig zu finden.
    Gerade daraus können manchmal positive Bewegungen entstehen und Veränderungen hervorgehen.

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